Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 14.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192409148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240914
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-14
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.09.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnlag, den 14. September 1924. Sir. 211. Seite « SM« M MW Berlin. l3. Sevtember. Im Verknuse der Londoner Ber- handlnngeii ist 'wissen ven deutschen und de» b e l st i - schen V.rtretern vereinbart werde», daß alsbald Berhand- lnngen z»r ütegeliing schwebender Wieiickasisfeagcn ausgenommen »»erden fallen. Tie Vsrhaiidlnngen werden, wie wir ersahren, an, 15. September in Berlin beginnen. Eine bel- Nische Telenalivn traf bereits gestern in Berlin ein. Ter hiesige belgische «Neiei! te «graf de la Taille, nnterstiibt vom Hoiidels- aitacbee, «general Ennenr, wiro oie Verhandlnngeu ans belgi- schrr Leite leite», während deuts.b.'rseitS mit der Leitung der Ministerin direilar i>» AuSwürligen Aint, von Stockhamniern, belrnnt ist. Tas Ziel cer Verhandlnngen ivird der Abschluß eines vvrlnustgen W i r t s ch a s t s a b I o m in e n s sein, oas in erster Linie oie Ein- und Ausfuhr, sowie Zollfragen regelii wird. Der Abbau -er Regie Esse», >3. Leptembec. Tie Franzosen und Belgier gehe» seht ernstlich daran, die Regie abznbaueii. Tie Reichs- bahnvcrwallnng trisst bereits Vorbereitungcii für die lieber, nähme der Regiebahnhöfe und der Regiebahnstrecken. Samt« liche auf Urlaub befindliche Reichsbahnbcanite des besetzten Ge- bietes sind zilrückbernsen worden »nd jede weitere Beurlaubnng ist untersagt worden. Tie Reichsbahn hat ferner erhebliche Geldmittel zur Beschaffung von Materialien zur Verfügung ge- stellt, ui» so schnell wie möglich den Betrieb wieder aufnchiiie» zu können. Karlsruhe, 13. September. Tie französischen Posten am Rhein,,äsen sind gestern uachmitlag cingezogen worden. Tamit ist der Zutritt zum Rheinhasen wieder sreigegebcn. Tie fran zösischen Truppen sind aber bis jetzt aus ihren Quartieren im Rheiugebiet »och nicht abgezogen. W WM MiWlWMlll lTrahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Senf, 13. September. Heute fand die letzte Sitzung der A b r ü stu n g s k om ni iss io n statt. In der Schlußdebatte traten wiederum harte Gegensätze zutage. Auf Antrag des holländischen Telegierten wurde eine Kommission aus solgeuoen Personen eingesetzt: Par- moor, England, Paul Boiieonr-Frankreich, Schanzer-Jtaliru, Brauliiig Lchivrden, Benesch Tschechosloivalci» Pituleseu Runiäuien, Pilergat Eh'le, Poullet Belgien, Kalkros-Bulgarien, Natuba Ja pan, La>igc-3!orwrgen, Strzynski-Polen. Tiese Komniisjion hat den Auftrag erhalten, die gehaltenen Reden auf eine einheitliche Formel zu bringe,» und einen Bericht über die Abrnstungsfragen aus Grund der stattgesundenen Reden auszuarbciten. Zaglul Pascha komm! nach London London, 13. September. sDrahtbcrichl.) Ramsay Mac donald, der sich in Schottland aushält, hat einen Brief von Zaglul Pascha erhalten, in dem der ägyptische Premier minister ankündigt, daß er am 23. September nach London Kam me» werde und ab 25. September zur Verfügung des englischen Premierministers stehe. In politischen Kreisen ist man der An sicht. daß die Zusammenkunft zwischen den beiden Staatsmän nern vorwiegend privaten Besprechungen über die ägyptische Frage und besonders der Sudanfrage gewidmet sei. Die Veränderungen in den -iplomaiiichen Posten Paris, 13. September. Wie „Matin" ankündigt, weroen sich die Veränderungen in den diplomatischen Posten, die in nächster Zest vor sich gehen solle», ans die Posteil von Berlin, London, Rom, Mnvrid, Brüssel und Konstantinope.l beziehen. An Stelle Bereiti della Noccas, der der Nachfolger Barrcrc^ in Rom werden soll, ivird der llnterdirektor. am Önai d'Orsay Laroche Ministerialdirektor ain Qua! d'Orsay werden. Kerriok in Toulon Paris, 13. September. (Drahtbericht.) Herrlot wird in Begleitung des Marineministers Dnmesnil am Montag abends nach Toulon abreisen. In Toulon wird er die Zivil- und Mili tärbehörden besuchen und eine Delegation der Arsenalarbeiter empfangen. Darauf wird er sich an Bord des Panzerschiffes „Provence" einschifsen, um mit dem Marineminister an den Flottenmanövern im Mittelmeer teilzunehmen. Herriot wird voraussichtlich am Mittwoch von Toulon aus sofort nach Paris zurückkehren. Ser WW ZeMW Tr. Den Premierminister. — Eingreifen Amerikas und Japans? Peking, 13. September. Die Wahl Dr. Dens zui» Premierminister erfolgte mit einer Zweidrittelmehrheit des Parlaments. Marschall Wu-pei-su und der Präsident Tschackung hatten die Wahl Aens energisch befürwortet. London, 13. September. Das Reuterburcau meldet aus Schanghai über die Stellung der einzelnen Provinze» folgendes: Mandschurei: Oberbefehlshaber Tschangsolin wird unterstützt von Kirin, Fengtien, Hlungkiang, Der Kriegsminister Wu-ei-su wird unterstützt von Tschili, Zzetschuan, Kansu, Schensie, Schau- tung, Hunan, Kiangsu, Hupe, Kiangsi, Fukien und Schansi. Sunyatscn wird unterstützt von Kwangtung, Kwangsi, Aün- nan und Kweitschau. Tschekiang ist unabhängig unter Lu-yung- hsiang. Die Stellung Hunans ist ungewiß. Schanghai, 13. September. An der Westfront gingen die Kiangsu-Streitkräste gestern nachmittag auf ihre Hauptstellung bei Tschangtschau zurück. Dieser Ort wird von den Tsche kiang-Streitkräften bedroht, die bereits Ishing, 23 Meilen süd lich Tschangtschau, genommen haben. An der Süd- und Ost front sind keine Veränderungen zu melden. Die Tschekiang- truppen berichten, sie hätten zwei Bataillone in Ishing ge- fangengcnommen. Neuyork, 13. September. Am späten Abend traf gestern die Nachricht ein, daß süns amerikanische Schlachtkreuzer den Befehl erhalten haben, den Nanglsekiang aufwärts zu patroul lieren. Die Kreuzer „Bolie" und „William Preston" werden in Hankau, „Sicard" und „John Ford" in Nanking und „Paul Jones" in Tschingkiang stationiert werden. Die Ausführung dieses Besehls kann als Wunsch der Regierung der Vereinig ten Staaten erklärt werden, den Schuh ihrer Staatsangehörigen in der Gefahrenzone zu verstärken. Man kann aber auch diese Operation so auslegen, daß sie eine unmittelbare amerikanische Intervention Im chinesischen Bürgerkrieg bedeutet, da die Kriegs schiffe sich mitten im Kampfgebiet bcsinden und ihre Anwesen heit die Operationen zweifellos beeinflussen wird. Der Gouverneur der Mandschurei Tschangsolin. ersucht die Hilfe Japans zur Benutzung der mandschurischen Eisenbah nen, uni auf diesen seine Truppen gegen Peking transportieren zu können. Japan hat aus die Bitte des mandschurischen Gou verneurs nicht geantwortet. In Peking ist der Belagerungs zustand verhängt worden. 60 000 Mann Regierungstruppen wurden mobilisiert. Die Derbilligungsakkion Berlin, 13. September. Don zuverlässiger amtlicher Stelle erfährt die Telegraphen-Union: Nach Annahme der Gesetz- entivürfe im Anschluß an das Londoner Abkommen ist di« Sorge der Reichsregierung darauf gerichtet, die Lasten, auf deren Ein bringung das deutsche Volk sich einrichten muß, möglichst tragbar zu machen. Daher kommt cs in erster Linie darauf an. alle Voraussetzungen für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Die Reichsregierung trisst zu diesem Zwecke eine Reihe von wirtschaftlichen und steuerlichen Maßnahmen, die gemeinschaftlich dazu bestimmt sind, die Hemmungen einer gesunden Entwicklung zu beseitigen und daher keinen Ausschub vertragen. Im einzelnen wird folgendes veranlaßt: 1. Vom 18. September ab werden die derzeitigen Frachten der Normalklass« de» Gütertarifs, die Sätze des Tiertarifs und die Frachten des allgemeinen Kohlentariss um 10 o. H. er mäßigt. letztere jedoch nicht unter die Vorkriegssätze. Ferner wird der Gewichtszuschlag sür die Beförderung in gedeckten Wagen von 10 aus 5 Prozent herabgesetzt. Wegen der übrigen Ausnahmetarife erfolgt besondere Bekanntmachung. Die Herab setzung der Gütertarife ist seit längerer Zeit von allen Seiten als notwendig anerkannt worden. Sie wird im Augenblick tragbarer, an dem die bevorstehende Wiedervereinigung der Rhein- und Ruhreisenbahnen mit der Reichsbahn es ermöglicht, den Eisenbahnbetrieb wirtschastlicher zu gestalten. 2. Der Reichspostminister wird dem noch in diesem Monat zusammentretenden Berwaltungsrat der Reichspost eine Vorlage zur Ermäßigung der Postanweisung»- und Post scheckgebühren unterbreiten. 3. Bei den K o h l e n p r e i s e n tritt folgende Ermäßigung ein: Am 18. September für die schlesischen Steinkohlenreviere (Oberschlesien, Niederschlesien), eine Ermäßigung, die gegenüber den vom Reichskohlenverband veröffentlichten Preisen im Durchschnitt etwa 10 Prozent beträgt. Für die Ruhrreviere wird, sobald die Frage der Syndikatserneuerung Mitte dieses Monats geklärt ist, über eine alsbald einzutretende Preisermäßigung Beschluß gefaßt werden, die voraussichtlich mindestens 10 v. H. betragen wird. Tie Braunkohlensyndikate Aden ihre Preise vor kurzem bereits in entsprechendem Umfange ermäßigt, so daß für sie eine Preisänderung nicht in Frage kommt. 4. Auf dem Gebiete des Bankwesens: a) die Reichs bank hat folgende Maßnahmen getroffen: Das seit dem 7. April bestehende Diskontierungsgesamtkontingent wird für Zwecke der Produktionsstcigerung um 10 Prozent erhöht. Für reine Warenwechsel wird die zulässige Laufzeit von Wechseln bei der Reichsbank wieder auf drei Monate ausgedehnt. Tie Reichsbank wird fortan wieder Bankakzepte diskontieren vor behaltlich der Prüfung von Fall zu Fall und vorbehaltlich eine» Vereinbarung über die von den Banken zu berechnende Akzept- prooision. b) Auf die Bankvereinigungen wird eingewirkt wer den. daß sie normale Kreditprovision anwenden, ebenso auf di« staatlichen und kommunalen Geldorganisanonen hinsichtlich der Zinsgebarung für hereingekommene Gelder und Spareinlagen. Auch wird auf Beseitigung der aus der Zeit der Zwangswirt schaft stammenden unproduktiven Arbeiten bei den Banken Be dacht genommen werden. So sollen die zahlreichen Devisen vorschriften bis auf einen ganz geringen Teil, dessen Weiter bestehen notwendig ist. in Kürze fortfallcn. S. Zu den Steuer n, die durch die Höhe des Satzes de» Wiederaufbau der Wirtschaft in erster Linie belasten, gehört die Umsatzsteuer und diejenigen Teile der Kapitalver kehrssteuer, die mit der Kapitalbeschaffung für die Wirt schaft im Zusammenhänge stehen. Durch die Verzögerung der Verabschiedung des Entwurfes eines Gesetzes über Zölle und Umsatzsteuer, ist die in diesem Entwurf enthaltene Herabsetzung der Umsatzsteuer von 2,5 aus 2 Prozent hinausgeschoben wor den. Alle Wirtschaftskreise sind der Auffassung, daß die Um satzsteuer mit dem aus der zweiten Eteuernotverordnung ein- gcführten Satze von 2,5 Prozent das Wiederaufleben der Wirt schaft und die Verbilligung des Konsums ernstlich beeinträchtigt. Bei Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Satzes ist die Gefahr weiterer Betriebseinschränkungen und damit von Arbeiter-Ent lassungen gegeben. Deshalb wird mit Wirkung vom 1. Oktober 1SS4 ab der Satz der Umsatzsteuer von 2,8 auf 2 v. H. herab gesetzt werden. Durch diese Dorwegnahme der Herabsetzung der Umsatzsteuer wird der weiteren Behandlung der dem Reichstage vorliegenden Zollvorlage nach ihrem gesamten Inhalt nicht vor gegriffen. Demnach bleibt auch die endgültige Herabsetzung der Umsatzsteuer über die die Vorlage neben der Frage der Höhe der Steuer eine Reihe von Aenderungen vorschlägt, Gegenstand der Beratungen im Reichstage. Von ähnlicher Bedeutung wie die Herabsetzung der Umsatzsteuer ist die Frage einer Milde rung der die Kapitalbeschaffung belastenden Steuern auf ein für eine stabile Wirtschaft tragbares Maß. Aber derartige Uebergänge auf die Goldrechnung und zur Neuzuführung von Kapitalien erforderlichen Umwandlungen können nur dann vor genommen werden, wenn die Sätze auf dem Gebiete der Gesell schaftssteuern und der Wertpapiersteuern gesenkt werden. Auch in soweit werden die «Senkungen zum 1. Oktober 1924 ein- treten. Die steuerlichen Maßnahmen erfolgen angesichts der Dringlichkeit durch Verordnung des Reichspräsidenten. Tie Reichsregierung erwartet, daß die gesamte Privatwirtschaft ihr auf dem Wege zur Senkung des Preisniveaus folgt und ebenso die öffentlichen Gesellschaften, besonders die Gemeinden mit ihren Werttarifen. Putschversuche in Portugal und Griechenland Paris, 13. September. Nach einer Havasmeldung ans Lissabon versuchten radikale Elemente, Zivil- und Militär personen einen Staatsstreich. Sie griffen das Kriegsmini sterium und die Telegraphenstation an. Der Versuch ist miß lungen. Die Regierung ist Herrin der Lage. Die Truppen, die die Börse besetzt hielten, sind in die Kasernen zurückgekehrt. Die Revolutionär«, die sich in das Zollamt begeben hatten, sind geflüchtet. Lissabon hat sein normales Aussehen wieder an genommen. Unter den Verhafteten befinden sich Offiziere, Unteroffiziere und Matrosen. Athen, 13. «September. Ueber die Aufdeckung einer Mili tärverschwörung wird noch gemeldet, daß die beiden be teiligten Generäle Tseruli und Passayotopulos gestern verhaftet worden sind. Der unruhige Orient Bombay, 13. September. Die Zentrale des Kalifats komitees forderte die indischen Mohammedaner auf. für den Erfolg der Riffleute zu beten, und beschloß, die finan zielle Hilfeleistung zu organisieren. Kairo, 13. September. Die Zeitung „Alohram" veröffent licht unter Vorbehalt ein Telegramm aus Mekka, in dem mit- gcteilt ivird, daß die Wahibi bei der Einnahme der Ortschaft Paif sSüdarabien) Häuser niedergebrannt, Gräber zerstört, in U'emas alte Männer und Frauen niedergemetzelt haben. Die Unterzeichner des Telegramms erbitten Hilfe. ZMIMWes WM III M Paris, 13. September. AuS Nom wird genieldet, daß ein italienischer Arbeiter NanienS Coroi gestern vier Revolver schüsse aus den faschistischen Abgeordneten und Vizesekretär der faschistischen Verbände Casalini abgegeben hat. Ter Abgeordnete wurde tödlich durch zwei Schüsse am Kopfe verletzt. Ter Angreifer wurde sofort verhaftet. Beim Verhör gab er dann zu, daß ex der koiniiiunistischen Partei angehört und'die Absicht hatte, Matte otti zu rächen, dessen Bild er übrigens bei sich in der Tasche trug. Ter Abgeordnete Casa- lim ist im Hospital inzwischen seinen Verletzungen erlegen. Tas Attentat e.reignete sich in einer Straßenbahn. Paris, 13. September. Wie aus Rom gemeldet wird, ist sofort, nachdem die Ermordung des Faschisten Casalini bekannt wurde, ein Kabinettsrat zusammengetreten, uni sich mit der Lage zu beschäftigen. Es wurden Maßnahmen getroffen, um ein Vorgehen der Faschisten zu verhinoeru. Nach dem „Journal d'Jtalia" hat der Minister des Innern in der Absicht, Unruhen- vorzubengeu, oie Truppen alarmieren lassen. 11 MrWtt Mimiüeii vor -m NMenWsj Leipzig, 13. September. Vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik begann am Freitag ein neuer Kommu- nistenprozeß. Nicht weniger als 11 Angeklagte, zumeist Arbei- ter aus Elberfeld hatten sich ivegen Vergehens gegen das Re- publikschutzgeseh, unbefugten Waffenbesitzes und Ueberfällen auf Schupobeamte zu verantworten. Die Angeklagten gehören sämtlich der KPD. an und gestehen ihre Straftaten ein, bestrei ten indessen aus Anregung der Parteileitung gehandelt zu i haben. Bei dem letzten Uebcrsall auf zwei Schupobeamte im März d. I. wurde ein Beamter erschossen. Die Uebersälle aus Schupobeamte erfolgten, um in den Besitz von Waffen zu ge langen. Die Verhandlung wird am Sonnabend fortgesetzt. Der Staatsanwalt Dr. Fauian beantragte folgende Strafen: Gegen Michel» 12 Jahre Zuchthaus, Clemm 12 Jahre Zuchthaus, Groß 11 Jahre Zuchthaus. Schurss 7 Jahre Zucht haus und 200 Mark Geldstrafe, Becher 11 Jahre Zuchthaus, Rusch 11 Jahre Zuchthaus, Salewski 4 Jahre Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe, Zins 4 Jahre Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe, Eitting 3 Jahre Gefängnis und 200 Mark Geld strafe, Engels 3 Jahre Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe uni Alberts 12 Jahre Zuchthaus. Das Ermittelungsverfahren gegen den vor einiger Zeit wegen Beihilfe zur Ermordung Nathenaus verhafteten Studen ten Günther Brandt ist jetzt abgeschlossen. Die Akten sind dem Oberreichsanwalt zur Anklageerhebung zugegangen Der Prozeß wird voraussichtlich noch in diesem Jahre den Staatsgerichtshof beschäftigen. Komm! die Infanlerlefchule nach Dresden? Berlin, 13. September. Die Blätter ersahren von zu ständiger Stelle, daß entgegen anderslautender Mcldnnge» nur der Stamm dex Jnfanterieschnlc und Reitanstalt nach München zurückverle.gt werde. Ter Kursus der Jnfanterieschule be ginnt erst wieder im nächsten Frühjahr ans dem Truppen- Übungsplatz Ohrdruf. Eine endgültige Entscheidung über die Verlegung der Jnsanterieschule nach Dresden ist noch nicht getrossezr. Die Zeppelimverfl wird nichi geschloffen München, 13. September. (Drahtbericht.) Nach den er folgreichen Aufstieges des Z. R. III wird sehr bedauert, daß die Zeppelinwerst auf Grund der Bestimmungen de-s Bersailler-V-'r- trages geschlossen werden müßte. Nunmehr wird bekannt, daß nur die große Halle, in der heute noch das Lnstschiff verankert ist, abgerissen werden wird. Die Reichsrichizahl Berlin, 13. «September. Die Reichsindexziffer für di« Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuch tung und Bellejdung) beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für Mittwoch, den 10. Septem ber, auf das 1,16-billionenfache der Vorkriegszeit. Sie hat sich gegenüber der Vorwoche (1,15 Billionen) um 0,9 v. H. er höht. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Wetterlage: Der hohe Druck über dem europäischen Fest land hat sich noch gekräftigt. Zwischen Schottland und Island liegt heute morgen das Zentrum einer kräftigen Depression, deren Randbildungen zeitweise störend (Durchgang von Zonen, starke Bewölkung) in die im allgemeinen heitere Witterung eingreifen. Eine wesentliche Aenderung dieser Lage steht sür morgen nicht in Aussicht. Witterungsauosichten für den 13. Sep- tember abends bis 14. «September abends: Wolkig bis heiter, stellenweise, besonders am Morgen neblig, nachts kühl, um Mit- 'ag Ziemlich warm, schwache bis mäßige südöstliche bis süd- westliche Winde. , > , TreSVcn-Johannstadt. (Serz-Jesu-Konferenz de» V.nzentiusvereins). Dienstag, den 16. September, abend« 8 Uhr, in der „Union", Huttenstraße 7, Sitzung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder