Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 08.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192608086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-08
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.08.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
unrers,- , l-terver, urxci Domen Ok bscruecns v/üc.tienilic.t'ie Kols ^ ^MWOÜe 5«ss^«U«FEFO ^p)rc,»-erkr. c).^o/,onn,sn/o. ^H Aus der Lausitz Sleusalza-Spremberg. Die Krastwagenlinie Neu- salza-Spremberg-Zittau wird nunmehr am 15. August in Betrieb genommen, nachdem der Einspruch der Reichsbahn gegen die Er richtung dieser Linie zurückgewiesen worden ist. Wittichenau. ' Die schon seit einigen Jahren angestrebte Lrrichtung eine Kraftpostlinie Kamcnz—Ohling—Wittichenau geht ihrer Verwirklichung entgegen. Die Stadt Wittichenau hat den auf sie entfallenden Garantiebetrag genehmigt. Die In betriebnahme soll sofort erfolge». Zittau. Ein Wettbewerb für Balkon- und Fensterblumen schmuck und Vorgartenbepflanzung soll auch in diesem Jahre veranstaltet werde». Zugleich will man in den Wettbewerb die Schrebergärten mit einbeziehen. Die Anmeldung ist bei Herrn Gartenbauinspektor Holtz, Am Park 9, zu bewirken. Bautzen. Der Innungsausschuß zu Bautzen veran staltet am Montag im „Bürgergarte»" einen öffentlichen Vor tragsabend für alle Gewerbetreibenden, an dem Bücherrevisor herrlich von der Zittauer Handelskammer sprechen wird über ,Die steuerliche Belastung des gewerblichen Mittelstandes". Am Dienstag von vormittags 9 Uhr an ist dann Herr Herrlich im neuen Handwerkerhaus am Holzmarkt zur persönlichen Aus kunft und für einzelne Anfragen zu sprechen. — Ein Neubau an der Kaiscrstraße wird in Kürze eine noch klaffende Häuser lücke ausfüllen. Kaufmann Paul Rauer lässt auf der Baustelle neben seinem jetzigen Geschäft einen Neubau aussühren, der sich in jeder Weise dem Strahenbilde anpassen wird. — Die Pautzncr Landsmannschaft in Dresden wird diesen Sonntag der Heimat stadt einen Besuch abstatten. Bischofswerda. Ausschreibung. Nachdem der Weg gang des Bürgermeisters Dr. Kühn nach Neichenbach i. B. sicher ist, wurde die hiesige Biirgermeisterstelle ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. dieses Monats. Kleine sächsische Nachrichien Pirna. Am Dienstagabend wird das Elbtal bei Pirna in Flammen aufleuchten. Die Beleuchtung der beiden Elbuser lind der Höhen, sowie das Feuerwerk auf der Copitzer Bogelwiese werden ein großes Schauspiel bieten. Sonderschiffe fahren aus diesem Anlass abends 8 Uhr ab in SladtWehlen und Bad Schandau. Pirna. Vor der Gottleubamiindung konnte eine männliche, 170 Zentimeter große, mit graumelierten Stofshosen bekleidete Leiche geborgen werden. Ihr Alter wird aus 30 Jahre geschützt. Es treiben noch neun Menschenkörper in der Elbe, die oberhalb Schandaus und in der Tschechoslowakei durch Unglück beim Hoch wasser oder beim Baden ein Opfer der Fluten geworden sind. Kraftwagenunsälle an Bahnübergängen. In der letzten Zelt haben die Krastivagenunfülle an Bahnübergänge» stark zu- gcnommen. Sie sind fast ausnahmslos darauf zurückzuführen, daß die Krastwagenführer versuchen, mit zu großer Geschwin digkeit über die Uebergänge zu fahren. Stach den gesetzlichen Vorschriften mutz aber gerade an diesen, die Sicherheit des Fah rers beeinträchtigenden Stellen die Geschwindigkeit so herab gemindert werden, daß das Fahrzeug auf die kürzeste Entfer nung zum Stehen gebracht werden kann. Die Wagenführer müssen es sich zur Pflicht machen, die größte Vorsicht beim Be fahren der Bahnübergänge zu üben. Bei unachtsamem Ver halten gefährden sie ihr eigenes Leben und setzen sich der Be strafung auf Grund des § 316 des Strafgesetzbuchs aus. Dischosslage im oberem Erzgebirge Schluß.) Der orrirv vcr Bischofstage im oberen Erzgebirge war der „Sonnentag", wie der hochwürdigste Herr selbst ihn nannte. Auf der Hinfahrt morgens wurden vom Herrn Bischof verschiedene Unternehmen besichtigt (u. a. die Silbcr- suchSfarm Fritzjche), die benachbarte Pfarrei Böhmisch-Wie- fenthal besucht und später auch die Landeswetterwarte. Dann war Mittagstafel im Fichtelberghaus. Der Bergwirt, Herr Sohka, erster Vorsitzender des Katholischen Vereins Oberwiesenthal, begrüßte den Herrn Bischof und be glückwünschte ihn zu seinem 54. Geburtstage, den er gerade auf der höchsten Spitze des Erzgebirges beging. Es war eine stattliche Tafelrunde; neben Mitgliedern der katholischen Ge meinde und Vereine, Vertreter der Stadtbehörde und andere hervorragende Bürger von Oberwiesenthal, darunter der evangelische Pfarrer, der erste Vorsitzende des ErzgebirgS- vereinS u. a. Herr Pfarrer Sprentzel stellte nach der Tafet di« inzwischen eingetroffenen katholischen Vereins- Vertreter von Oberwiesenthal vor, mit denen der Bischof sich eingehend besprach. Die große Abendfeier im festlich geschmückten und natürlich vollbesetzten Saale des Hotels „Stadt Karlsbad" verlief unter dem Vorsitz des Herrn Sohka erheben!» und harmonisch. Herr Soyka begrüßte die Festversamm- lung, ein Tüchterchen von ihm sprach eindrucksvoll einen poetischen Prolog; musikalische Darbietungen des Orchesters, einer Zitherkapelle und des durch die Bärensteiner verstärk ten Chores erzielten reichen Beifall. Von den verschiedenen Ansprachen sei besonders jene des Bürgermeisters von Oberwiesenthal erwähnt, der da« friedliche Einver ne h in e n der verschiedenen Bekenntnisse im Orte her vorhob und die Erhaltung und Förderung dieses erstem- Der Zug des Grauens Vor einiger Zeit hielt in Lemberg lPolen) ein Kriegsverstümmelter in einer Versammlung feiner Leidensgenossen eine Rebe. In dem Augenblick, wo er sie beendete, erschoß er sich. Die Kriegsoer- wundeten und Krüppel bereiteten ihrem Führer einen Leichenzug, wie ihn noch kein menschliches Auge ge sehen hat. In der „Frankfurter Zeitung" wird dieser „Zug des Grauens", wie wir ihn nachstehend wieder geben, geschildert. Es ist nur schade, daß dieser Zug sich nicht mitten durch unsere europäischen Hauptstädte bewegte, damit alle Kriegsschuldige», alle Regenten, Diplomaten, Militärs ihn sähen und nicht zuletzt jene, die auch heute von neuem in Kurz- fichtigster Weise sich nicht scheuen, von einer „Revanche" und dergl. zu reden und dementsprechend zu demonstrieren. Ein einziger Blich aus den Augen jener im Zug des Grauens einhertschreitenden Kriegs krüppel, jener von den Greueln des Krieges Irrege- wordcncn, würde genüge», um jeden Kriegslüsternen Heuchler und Verderber der Menschheit zu richten. Man begrub ihn an einem jener trüben Tage, an denen der verhängte Himmel sehr nahe über unseren Köpfen zu hängen scheint und der liebe Gott dennoch ferner ist als je. Ten Zug bildeten alle Invaliden der Stadt, die gewesenen Menschen, die Hinkenden, die Blinden, die ohne Arme, die ohne Beine, die Gelähmten, die Zitternden, die ohne Gesicht und die mit zerschos senem Rückgrat, die Skrosulösen, die von der Liebe Zerfressenen, die Verblödeten und die taubstumm Gewordenen, die das Ge dächtnis verloren hatte» und sich selbst nicht erkannten, und alle, für deren Krankheiten die Gelehrten noch keinen Namen gesun den haben und die am Heldentum zugrunde zehen. Es gab keinen Invaliden, der zu Hause geblieben wäre. Diejenigen, die humpeln konnten, humpelte», die kriechen konn ten, krochen, und die sich überhaupt nicht bewegen konnten, lagen auf einen» großen Lastauto. Leider fand dieses Begräbnis in Lemberg statt, im entlegenen Ostgalizicn. Man hätte den Invaliden mitten in Europa begraben müssen, in Genf zum Bei spiel, und alle Diplomaten und Feldherren einladen sollen. Denn es war ein Zug, wie man ihn nirgends zu sehen be kommt, und die polnischen Invaliden waren die Repräsentanten aller Kriegskrüppel der Welt, der internationalen Kricgslrrüp- pelnation, deren gemeinsames Merkmal es ist, daß man ihnen verschiedene Merkmale weggeschossen hat und die man unfehlbar daran erkennt, daß man sie nicht mehr erkennen kann. Wir haben Massengräber gesehen, verschimmelte Hände, ragend aus verschüttete» Gruben, Oberschenkel an Drahtverhauen und ab- gelrennte Schädeldecken neben Latrinen. Wer aber weiß, wie Ruinen aussehen, die sich bewegen, Schutt, der sich rührt, Trüm mer, die sich krümmen? Wer hat schon gehende Krankenhäuser gesehen, eine Bölkerwanderuug der Stümpfe, eine Prozession der Ueberreste? So war dieser Leichenzug. Tausende Krüppel zählte ich hinter dem Wagen. In Doppelreihen, so wie sie einmal in der Marschkolonne marschiert waren, bewegten sie sich vorwärts. Zuerst hinkten die Lahmen, zweihundert an der Zahl. Es waren jämmerliche Doppelreihen, ein entstellter Militarismus, eine groteske Truppe; und statt des gesunden, gleichmäßigen Rhyth mus der Soldaten hörte man das ungleichmäßige Klopsen der Krücken aus dem holprigen Pflaster, eine Musik aus Holz und Stein, und dazwischen quietschten und knarrten die Gelenke der Prothesen, und aus den Kehlen der Kranken kamen verschiedene zischende Näusper- und Pfeifgerüusche, Gemurmel und Gestöhn Hinter den Lahmen gingen die Blinden, gingen, tapp ten sich alle vorwärts in einer Welt von schwarzem Samt, ein Blinder war dem anderen Führer, alle vier in der Reihe hielten sich an den Händen fest, sie konnten nicht fehl gehen, sie hatten keinen Zusammenstoß zu fürchten, denn der Tote und der Tod ebneten ihnen den Weg. Sie halten ihre Brillen und Binden abgenommen, man sah die ausgeronnenen Augen unter den vor gewölbten Stirnknochen, wie hohe Torbogen übersä)atteten die unteren Stirnränder die tiefen Augenhöhlen, die unbewohnten, grauenhaft leeren. Ein gleichmäßiges vorsichtiges Schlürfen war hörbar, und Stöcke mit Metallspitzen erklangen. So ivaren sie geordnet, alle nach ihren Schicksalen. Hinte» den Blinden gingen die Einarmigen und hinter ihnen die Armlosen und nach den Armlosen die Kopfschüßler. Dann kam ein großes Lastauto, von dem ein solcher Schrecken ausging, daß man sein Nattern nicht hörte, denn stärker als das Hörbare wurde das Gesehene, und ein lautloser Jammer schrie so betäu bend. Denn dieser Wagen sah aus, als käme er geradewegs aus einer furchtbaren Höllenphantasie. Da standen Krüppel, deren ganzes Gesicht ein einziges gähnendes Loch war, von weißem Verbandszeug cingesäumt, mit rötlichen Narbenrillen statt der Ohren. Da standen Klumpen von Fleisch und Blut, Soldaten ohne Gliedmaßen, Rümpfe in Uniform, die losen Ae,- mel arif dem Rücken zusammengebunden. Ta saßen die Rückenmark sch üßler, wie Taschen messer, eine Knappe Sekunde vor dem Zusammenklappen, die Rücken parallel zum Boden des Wagens. Da waren Männer, die ihre Finger fortwährend in der Luft herumschleuderten, wie tote Knochcnbündel an Bindfäden, und andere, deren Gesichter seitwärts gewandt ivaren, links oder rechts, und andere, deren Gesichter rückwärtssahen, als hätte man ihnen den Kops zurück gedreht. Das Born war hinten, sie sahen unermüdlich zurück, als bannte sie die schreckliche Vergangenheit und liehe das er lebte Grausen ihren Blick nicht los. Und all das war eine traumhaste Mischvision von Not und faulendem Fleisch und rin nendem Rückenmark und gebrochenen Halswirbeln. Ganz hin ten saß die Elite des schrecklichsten Schreckens, ein Mann, dessen Herls lang war wie eine auseinandergezogene Har monika, lang und faltig, und dessen Kopf bei jeder stärkeren Be wegung des Wagens hinüberfiel, so daß der Boden der Mütze auf dem Nacken lag. Ganz lose saß der Kopf, ein schwerer Kürbis an dünner Kelle, an welkem Stumpf. Hinter dem Auto schritten die Verb lödeten. Sie hatten alles, Augen, Nase und Ohren, Beine und Arme.- und nur der Verstand war ihnen ausgeronnen, und sie wußten nicht, wohin und wozu sie geführt wurden. Sie sahen aus wie Brüder, sie erlebten alle dasselbe große vernichtende Nichts, wie gelbe Nullen ivaren ihre Gesichter, und alle Münde standen halbgeöffnet in reglosem Lächeln, so belächelten sic blöde den Toten und die Welt, die Straße, die Häuser, die zuschenden Menschen. Anleihcauswertung. Die Frist für die Anmeldung der Alt besitzanleihen der Länder, Gemeinden und Gemeindcverbände zwecks Umtausäis in Ablösungsanleihcn bezgl. für die Bean tragung der Ausloscrechte IM begonnen und dauert bis zum 1. November dieses Jahres. Nur innerhalb dieser Zeit können die Altbesitzrcchte aus den Markanleihen der Länder, Geniein den und Gemcindeverbändc geltend gemacht werden. Es liegt ini Interesse der Anleihegläubiger, wen» sie ihre Anträge bei den Vermittlungsstellen (Banken, Sparkasse» usw.) möglichst bald einreichen. Eine Anmeldungsfrist Am 15. August läuft die Frist ab für die An meldungen zur großen Wallfahrt der Dresdner Katholiken nach Filippsdorf am Sonntag, den 2!). August. Die Anmeldungen können bewirkt werden beim zuständigen Pfarramt (Sakristei) und bei den Firmen Bock, Buchhandlung, Schloßstraße, sowie Trümper, Devotionalienhandlung. Sporergasse. Die Einhaltung der Frist ist wegen der erforderlichen Vor arbeiten (Postangelegenheit, Sonderzug) unbedingt er forderlich. Gemeinde- und Veretnswesen 8 Archipresbyterat Plauen. Am Donnerstag, den 12. August feiert unser lieber Confrater Pfarrer Marschner in Auerbach i V. sein 25jähriges Pricsterjubiläum. Eonveni'at in Auer bach gegen 11.30 Uhr. Erzpr. Scheuring. vorm, priese L LanM Plauen i. Voxll. Lciiilästr. 30 Serums 2268 ^eikstritt tur künstlerische Qlgsmalerei uncl Kunst- verglssungen, speriell tür Xircken. ?rima Uekeieuren. Lkirren unä VorscdlÄgs geni ru Diensten, ^listührung eigener, sowie gegebener Untwürke zso7 Lunte Laäelaken 7.50 Laäe mäntel 16.75 L. VV.^Kiel ^ ViktoriaZtraläe 13 öeste (Qualitäten LilliZe Preise lichen Zustandes gelobt. Die Festrede von Studienrat Dr. Robert Stein aus Leipzig behandelte „Katholizismus und Nächstenliebe, sowie die recht verstandene religiöse Duldsamkeit. Die Rede unseres hochwürdigsten Herrn Bischofs war wie stets der Höhepunkt der Feier; sie richtete sich an die Katholiken wie an die nicht wenigen Andersgläubigen. Waren eS doch ernste Worte, die von jeglichem Zwist und Mangel an Nächstenliebe abmahnten und zu der so nötigen Sammlung aller christlichen Kräfte austiefen, zumal um unserer Jugend eine religiöse Erziehung zu sichern. Nach Dankes- und Abschiedsworten der Herren Pfarrer Sprentzel und Sohka klang der Festabend aus; möge er reiche Frucht tragen! Am frühen Morgen des Mittwoch, feierte der Herr Bischof in Bärenstein das hl. Meßopfer und fuhr dann wieder nach Bautzen zurück. Die K. D -Tagung in Fulda Am 28. Juli ging in Fulda die 52. Vertreterversammlung des Kartellverbandes der katholischen Studentenvereinc Deutsch lands, die durch zwei Schulungstage vorbereitet war, zu Ende. Im Hinblick auf den Verlauf und den Geist dieser Tagung kann man sagen, daß der Vorwurf, den man den studentischen Organi sationen macht, nämlich, daß sie die Aufgaben unserer Zeit nicht sehen, immer mehr seine Berechtigung verliert. Ein kleiner Beweis hierfür ist ein Beschluß der Versammlung dahingehend, daß jedes Jahr für die Fuchsmajore, denen in der Hauptsache die Heranbildung der neu hinzukommenden Korporationsmitglic- der obliegt, eigene Schulungstage stattsinden, bei denen unter Leitung gereifter Führerpersönlichkeiten eine klare Stellung nahme zu allen Fragen des religiösen, kulturellen uno politischen Lebens herausgearbeitet werden soll. Da in den hochschulpolitischen Kämpfen der letzten Zeit um die D » ellfrage verschiedene Unklarheiten über die Haltung der katholischen Verbände aufgetreten waren, glaubten üch der K. V. und der Philistertag verpflichtet, noch einmal ausdrücklich in folgender Erklärung ihre Stellung zu Duell und Mensur fest legen zu müssen. Ter K. V. bekennt sich erneut zu dem unab änderlichen Grundsatz des Verbandes: Der Verband verwirft grundsätzlich jede Art des Zweikampfes. Zur Würzburger Eini- gungsformel (die bekanntlich zwischen den Verbänden aller Rich tungen erzielt worden ist) erkennt die Vertreterversammlung an, daß sich die Unterhändler des Verbandes in Würzdurg die denkbar größte Mühe gegeben haben, die grundsätzliche Stellung nahme des Verbandes zu Duell und Mensur in unzweideutiger Weise zum Ausdruck zu bringen. Er bedauert, daß es infolge der bisherigen Ereignisse nicht möglich war, den grundsätzlichen Standpunkt des Verbandes in mehr positiver und klarer Form zum Ausdruck zu bringen, ohne das Fortbestehen des Erlange» Verbändeabkommens zu gefährde». Von der Vertreterversammlung wurden verschiedene Huldt- gungstelegramme abgesandt. Darunter verdienen besondere Er wähnung die Adresse an den Heiligen Vater in Rom, den Bu»> despräsidenten der Republik Oesterreich und den Reichskanzler Marx. Papst Pius XI. richtete durch seine» Generalsekretär, Kardinal Gasparri, ein huldvolles Telegramm an die Versamm. lung. in dem es heißt: „Se. Heiligkeit, Papst Pius XI., hoä>- erfreut über die kindliche Ergebenheit des Verbandes der katho lischen Studentenvereine Deutschlands, die am Grabe des heili gen Bonisatius, des Apostels der Deutschen versammelt sind, sen det von ganzem Herzen Apostolischen Segen zur Bekräftigung der heiligen Entschlüsse des christlichen Apostolats." — Reichs präsident o. Hindenburg richtete in Beantwortung der an ihn gerichteten Huldigungsadresse an die Verbandsleitung ein Dankschreiben folgenden Inhalts: „Dem Kartellverband der katholisäien Studentenvereine Deutschlands spreche ich sür da» mir von der Vertreter-Versammlung in Fulda gesandte sreund- jichc Begrüßungstelegromiii und Trcugelöbnis meinen beste» Dank aus. Mit freundlichem Gruß v. Hindenburg." In der Schlußsitzung wurde zum neuen Vorort des Kar- teils der K. S. T. V. Frankonia-Borussia-Breslau ernannt. Bei der Wahl des Philisterausschusses wurde der Nbilitterzirk-i Bo chum einstimmig wiederaewädir
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder