Buchdruck. 19 Der Specialkatalog der Schweiz, von J. Well fehl ing in Winterthur gedruckt, zeichnete lieh durch gleichmäfsigen Satz und Druck vortheiihaft vor anderen Katalogen aus. Wenn die Druckerei durch diefe Arbeit gezeigt hat. daL fie etwas Tüchtiges leiflen kann, fo gebührt der fchweizerifchen Ausllellungs Commiffion auch ein Antheil an dem Verdienlle, denn nur durch ihre unermüd liehe Thätigkeit und exa(fle Arbeit wurde die Druckerei in den Stand gefetzt, auch das Ihrige zu der fchönen Ausllattung beizutragen. Italien. Wir haben hier vor Allem das wüfle Durcheinander zu rügen, wodurch fich diefe Ausltellung vor den anderen hervorgethan hat. Alles lag kunter bunt in Haufen und verleidete damit ordentlich das genaue Befehen der Gegenflände Wenn auch unfere Erwartungen nicht gerade hoch gefpannt waren, müden wir dennoch geliehen, dafs, mit wenigen Ausnahmen, diefe unfere Erwartungen kaum erfüllt wurden. Mag fein, dafs auch die Unordnung, die dort herrfchte. um hinderte, Befferes zu Geficht zu bekommen. Ci veil i in Mailand hat anerken nenswerthe Sachen ausgellellt, unter welchen die „Ghirlanda di Margarita“ in Farbendruck und „Dante’s Göttliche Komödie“ fich befonders auszeichneten Vincenzo Bona in Turin zeigte durch feine ausgellellten Werke, dafs er zu den rührigen Buchdruckern Italiens zähle: — Die Buchdruckerei des Militär Strafhaufes in Savona hatte ein Album ausgellellt, das an Gefchmacklofig- keit feines Gleichen fucht. Wir konnten nicht erfahren, ob in diefer Druckerei nur Militärfträflinge arbeiten oder ob auch Nichtfträflinge dort befchäftigt feien. Die Einfaffungen diefes Albums waren nämlich derart gedruckt, dafs das eine Stück der Einfaffung eine blafsgrüne, das andere eine blafsrofa u. f. f. Farbe zeigte Uns wunderte nur die Geduld, die auf diefe Arbeit verwendet worden ill. und wir zogen daraus den unmafsgeblichen Schlufs, dafs das Album nur durch Sträflinge hergellellt fein könne. Ein von der königlichen Buchdruckerei in Mailand wenn wir nicht irren, eine ehemalige k. k. öflerreichifche Staatsdruckerei' ausgeftelltes Formularbuch für Buchdrucker hob fich vortheiihaft aus den Mafien hervor. Die darin enthaltenen mathematifchen und Tabellenfätze gaben Zeugnifs, dafs der betreffende Setzer feiner Aufgabe gewachfen war. Alles Lob verdient auch der Drucker für den Farbendruck der A<5lien. % Schweden und Nor wegen war durch die Firma Norlledt & Söhne in Stockholm recht anftändig vertreten. Aufser 531 xylographifchen Abdrücken hatten fie noch Tegner’s „Fritlvjofsfage“ und Herder’s „Cid“, beide mit Holz fchnitten illullrirt, ausgellellt, die alles Lobes würdig find. Die im fchwedifchen Schulhaufe ausgelegten Schulbücher waren Beweife, dafs die Firma Norlledt & Söhne auch diefen billigen Druckwerken alle Sorgfalt angedeihen läfst. Die ebenfalls im Schulhaufe ausgellellten Liederbücher, gedruckt bei Eide & Comp in Stockholm, und die Blindendrucke gehörten mit zu den fehenswerthen Zeug niffen, dafs auch im hohen Norden Guttenberg’s Kunll eine getreue Pflegftätte gefunden hat. Dänemark hatte mehr in Lichtdruck als im eigentlichen Buchdruck geliefert. Hervorzuheben find die von Luno Bianco in Kopenhagen aus gellellten Bücher, deren Satz und Druck gut ausgeführt waren. — Profefior Wal demar Schmidt hatte Bücher mit Keilfchrift und Hieroglyphen ausgellellt, die von F. H. Schultz in Kopenhagen fauber und rein gedruckt waren. Belgien hatte viel und mitunter recht Gutes ausgellellt. Bruylant, Chrillophe & Comp, hatten neben einer reichen Auswahl von gewöhnlichen Werken auch einige Prachtwerke, und zwar in verfchiedenen Druckmanieren vorgelegt. Der Druck diefer Werke und der Holzfchnitte war ein guter. —