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Kupfer- und Stahlstichdruck Officieller Ausstellungs-Bericht
- Titel
- Kupfer- und Stahlstichdruck
- Untertitel
- Bericht
- Alternativtitel
- Lithographie und Chromographie
- Verleger
- Druck und Verl. der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
- Erscheinungsort
- Wien
- Bandzählung
- Gruppe 12, Sect. 2
- Erscheinungsdatum
- 1873
- Umfang
- 20 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- WA:B163-4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id4740020207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id474002020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-474002020
- SLUB-Katalog (PPN)
- 474002020
- Sammlungen
- LDP: Chemnitz - Weltausstellung
- Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Titel
- Kupfer- Und Stahlstich-Druck
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Kapitel
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4 Louis Jakoby. wird mehr fich entwickeln und feinen heften Vorbildern, die, wie alle Sammlun gen, Monumente und Gallerien zeigen, hinter uns liegen, nah und näher zu kommen trachten. Die eine Idealität erftrebende Kunftrichtung, von der Kealiftik oder Naturaliftik wollenden abgelöft, werden wir fo wenig Fortfehritt nennen, wie wir es nur als eine Phafe bezeichnen können, wenn Rafael und Michel-Angelo durch Velasquez oder Franz Hals in den Winkel gedrängt erfcheinen. Diefe Wandlungen des Gefchmacks find feit mehreren Hundert Jahren mehrmals bei den kunfttreibenden Nationen zu beobachten, und liegen wohl tief in der menfeh- lichen Natur begründet. DerKupferftich feit feiner Ausbildung macht naturgemäls denfelben Procefs durch wie die Malerei, der er fich eng anfchliefst und für die Verbreitung ihrer Objecte dient. Die ftiliftifche Richtung hat fich bis auf die neuefte Zeit ftets mehr des Grabftichels als Mittel der Ausdrucksweife bedient, während der natu- raliftifchen die Radirnadel das bequemere und leichtere Material wurde. Von einem Fortfehritt kann man defshalb nur infofern beim Kupferftich fprechen, als gerade die letzten Jahre befonders Aufklärung gefchaffen haben, was in den Bereich diefer Kunft gehört und worin fie durch nichts zu erfetzen ift. Die Fein heit und Klarheit in der Form, die variabelfte Charakteriftik in der Behandlung des Stoffes wird heute nach fo vielen Verfuchen dem Kupferftich unbeftritten ver bleiben. Steht er für Publication überhaupt nicht mehr allein da, fo braucht er anderfeits auch nicht mehr die oben befprochenen Irr- und Abwege zu gehen, zu denen ihn der Stahlftich und die Speculation gedrängt hatten. Er kann heute wie zur Zeit feiner glänzendften Entwicklung das Kupfer allein benutzen und vermittelt! der Galvanoplaftik und der Verftählung eine durch keine Abnutzung der Platte befchränkte Anzahl von Abdrücken erlangen. Oefterreich , Deutfchland , Frankreich, England und Italien legen fall gleichzeitig Zeugnifs dafür ab, dafs allerorts die Künftler fich wieder in aller Freude und Begeifterung an die Arbeit gemacht. Numerifch am ftärkften aber Frankreich. Als könnte die wiederbelebte Kunft die Zeit nicht erwarten, ans Tages licht zu treten, um die verlorene Zeit wieder einzubringen, fo fehen wir in allen diefen Ländern gleichzeitig die fchnell producirende Radirung als Vorkämpferin. Der vollendende und dadurch langfamer fchaffende Stich zeigt fich nur vereinzelt als Ueberkommnifs alter Getreuer, die Schwarzkunft, feit längft der Mechanik ver fallen und im Ton zu verwandt der Photographie, hat nur noch in England alte Kämpen aufzuweifen. Frankreich, feit Gründung der Gobelins durch Ludwig XIV. an die Spitze geftellt, hat auch hier, feinen grofsen Traditionen getreu, den alten Ruf bewahrt, wenngleich Mandel im Stich bei der deutfehen, Unger in der Radirung bei der öfterreichifchen Abtheilung Qualitäten zeigten, die wir in der franzöfifchen nicht fanden. Je gröfser unfere Freude und die aufrichtige Bewunderung war, die uns in ihrer Mehrzahl die franzöfifche Ausftellung entlockte, je mehr bedauerten wir, die ausgezeichneten Leiftungen Henriquel-Dupont’s zu vermißen. Seit dem Jahre 1814 der Ausübung diefer Kunft hingegeben, ift jede Arbeit ein neues Lorberblatt für ihn geworden. Die Geiftesfrifche diefes Neftors der Kunft läfst uns glauben, der Kranz mit feinen ftets neuen Schöfslingen wolle fich nie fchliefsen. Aber auch nach bewährten Kräften, wie Bellay, Didier und Anderen fallen wir uns fo vergeblich um, wie wir bei Deutfchland den vortrefflichen Bürkner aus Dresden nicht fanden. Trotz folch’ empfindlicher Lücken konnte die Ausftellung vom fachlichen Standpunkte aus doch nur mit höchfter Befrie digung angefehen werden. Die Stiche von Rouffeaux, Rofello, Bertinot, Gaillard und Anderen find ebenfo Zeugnifs uugefchmälerter Gefchicklichkeit, wie die Radirungen
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