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Kupfer- und Stahlstichdruck Officieller Ausstellungs-Bericht
- Titel
- Kupfer- und Stahlstichdruck
- Untertitel
- Bericht
- Alternativtitel
- Lithographie und Chromographie
- Verleger
- Druck und Verl. der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
- Erscheinungsort
- Wien
- Bandzählung
- Gruppe 12, Sect. 2
- Erscheinungsdatum
- 1873
- Umfang
- 20 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- WA:B163-4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id4740020207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id474002020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-474002020
- SLUB-Katalog (PPN)
- 474002020
- Sammlungen
- LDP: Chemnitz - Weltausstellung
- Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Titel
- Lithographie Und Chromographie
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Kapitel
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12 Conrad Grefe. Wir haben bereits angedeutet, dafs die höchfte künftlerifche Aufgabe der Chromolithographie in der treuen Wiedergabe vorzüglicher Gemälde, das heifst echter Kunftwerke befteht, und diefe Erkenntnifs hat fich auch feit der letzten Parifer Aufteilung in immer weiteren Kreifen Bahn gebrochen; bis dahin waren, was die Herftellung von Gemälden betrifft, meid nur Aquarelle nachgebildet wor den. Nun fchritt man zur Wiedergabe von Oelgemälden moderner Meifter und jetzt wagt man fich bereits an Hauptwerke der gröfsten claffifchen Meifter — an Gemälde, wo die Feinheit der Farbentöne, die Tiefe des Colorits und der Schmelz der Lafuren — grofse und fcheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenfetzen. Allein inzwifchen hatten fich auch tüchtige, ausgezeichnete Künftler diefem Kunftzweige zugewendet und die Technik den höheren Zielen desfelben entfprechend reformirt; bisher hatte man zumeift die einzelnen Farben- fteine mit fein gefpitzter Kreide gezeichnet, eine ebenfo langweilige als mühfame Methode, die, ungeachtet der Verwendung zahlreicher Farbenfteine, doch niemals die volle Wirkung eines Oelgemäldes zu erreichen geftattete und dabei ebenfo ermüdend als geifttödtend auf den Zeichner wirkte. Man griff nun zu Tufch, Pinfel und Schabmeffer, als dem eigentlichen Handwerkzeug des Künftlers. Die Darftellung wurde freier und geiftreicher, felbft der Pinfelzug des Originals konnte mit ficherer Hand nachgebildet und fowohl die Kraft der Farbe, als der Reiz des Tones erreicht werden. Auch in Bezug auf den Druck, die Bereitung der Farbe und die Behand lung der Steine in der Preffe, ging man bedeutend vorwärts und, wenn diefe Entwicklung mit der obigen nicht ganz gleichen Schritt hielt, fo liegt die Urfache wohl darin, dafs die Lithographie immer noch den hochgebildeten praktifchen Chemiker erwartet, der Farbe und Firnifs, Tufch, Kreide und Aetzmittel zum Gegenftande ernfter und eingehender Studien macht. Doch waren diefe technifchen Fortfehritte in Verbindung mit denen auf künftlerifchem Gebiete bedeutend genug, um die obgenannten Schwierigkeiten zum gröfsten Theile überwinden zu können, und was noch in diefer Richtung zu thun ift, liegt unbedingt in den Grenzen der Möglichkeit; allein wenn es auf diefe Art auch erreichbar geworden ift, das fchönfte Gemälde täufchend ähnlich nachzubilden, fo zeigt es fich doch als unendlich fchwerer, davon die nöthige Auflage, das heifst eine gröfsere Anzahl gediegener Abdrücke herzuftellen, und hier treffen wir auf den eigent lichen wunden Punkt, an welchem die lithographifchen Anftalten aller Länder kranken. Es befteht nämlich ein empfindlicher Mangel an entfprechend aus gebildeten Druckern. Die jetzige Uebung befteht darin, dafs der nächftbefte Junge als gewöhn licher Lehrling oder Aufleger beginnt und, die verfchiedenen Stadien des ordinären und Schwarzdruckes durchmachend, endlich beim Farbendruck anlangt, wo er bald, da Noth an Mann ift, zum drucken von eigentlichen Kunft- blättern, an denen der Lithograph oft monatelang mit gröfstem Eifer gearbeitet hat, verwendet wird. Allerdings haben fich auch auf diefem Wege viele tüchtige, ja ausgezeich nete Arbeiter herangebildet und fall jede gröfsere Anfialt befitzt einen oder vielleicht auch einige derfelben, allein diefe reichen kaum aus, die vielen nöthigen Probedrucke herzuftellen, während die Auflagen in den meiden Fällen Arbeitern anvertraut werden müflen, denen jede theoretifche Vorbildung, jedes Verftändnifs der Farbe, des Tones oder der Zeichnung abgeht und bei dem Mangel von entfprechenden Fachfchulen auch nothwendigerweife abgehen mufs. Fachfchulen, wo intelligente junge Leute, die wenigftens zwei bis drei Jahrgänge einer Mittelfchule abfolvirt haben, die nöthigften Kenntniffe der Farbe und ihrer Mifchung, des Aetzens und der Kreidebereitung, fowie eine, wenn auch geringe Ausbildung im Zeichnen, nebft dem praktifchen Unterrichte an den Hand - und Schnellpreflen erhalten können, find eine unbedingte Noth Wendigkeit für die weitere Entwicklung der Lithographie,
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