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Kupfer- und Stahlstichdruck Officieller Ausstellungs-Bericht
- Titel
- Kupfer- und Stahlstichdruck
- Untertitel
- Bericht
- Alternativtitel
- Lithographie und Chromographie
- Verleger
- Druck und Verl. der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
- Erscheinungsort
- Wien
- Bandzählung
- Gruppe 12, Sect. 2
- Erscheinungsdatum
- 1873
- Umfang
- 20 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- WA:B163-4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id4740020207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id474002020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-474002020
- SLUB-Katalog (PPN)
- 474002020
- Sammlungen
- LDP: Chemnitz - Weltausstellung
- Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Lithographie Und Chromographie
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
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16 Conrad Grefe. Anderes zu bieten haben dürfte, da die ewigen Bürgerkriege, wenig fördernd auf künftlerifche Unternehmungen einwirken dürften. Die Thätigkeit der S c h w e i z auf dem Gebiete der Lithographie ift in eigentlich künfllerifcher Beziehung nicht bedeutend; die künftlerifche Technik ift noch ganz unentwickelt, die Wahl der Originalgemälde unglücklich, und nur was die Erzeugung von Mafsenartikeln, und zwar fpeciell religiöfen Genres, betrifft, tritt die grofse und alte Anftalt der Gebrüder Benzigerin dem Wallfahrtsorte Einfiedeln bedeutfam hervor. Ausführung und Druck find nett, fleifsig und correkt und erfüllen alle Anforderungen, welche an derartige Produktionen billigerweife geftellt werden können, in genügender Weife. Der italienifche Farbendruck refpektive deffen künftlerifche Seite, war zunächft, und zwar in höchft anerkennender Weife durch die Anftalt von Borzino Uliffes in Mailand, deffen Arbeiten zu den b e ft e n der Ausftellung zählten, vertreten; treffliche Wahl der Gemälde, mit befonderer Berückfichtigung der alten Meifter, äufserft forgfältige, von genauem Verftändnifs des Originals durchdrungene Lithographie, fatte, klare Farbe und eine feltene Weichheit der Töne zeichnen fie fehr vortheilhaft aus; es ift eines der wenigen Ateliers, die eine künftlerifch ausgebildete Technik in Anwendung bringen und die Originalgemälde in jederBeziehung vollkommen nachzubilden bemüht find. An diefs Atelier fchliefst fich die Societa olegraficain Bologna, welche fich bisher ausfchliefsend die Reproduktion älterer Meifterwerke, z. B. Francesca Francia, Guido Reni Dome- nichino u. f. w. als Ziel gefetzt hat und dasfelbe mit zahlreichen künftlerifchen Kräften und gutem Erfolge zu erreichen trachtet. Was aufserdem von Italien an lithographifchen Arbeiten ausgeftellt wurden bezieht fich zumeift auf wiffenfchaftliche und technifche Zwecke, worunter die chromolithographifchen Tafeln zu dem Prachtwerke „Le face el Monumenti di Pompeji“, fowie einige andere ähnliche Arbeiten, von Richter und Genaro Dini in Neapel, fehr vortheilhaft hervortraten. Belgien war nur durch wenige, allerdings befriedigende Illuftrationsarbeiten vertreten, dagegen hatte Holland ein umfaffendes Bild feiner Thätigkeit auf dem Gebiete der künftlerifchen Chromolithographie entfaltet. Auch die Holländer widmen fich mit Vorliebe ihren alten, grofsen Meiftern, die fie mit vieler Pietät, wenn auch noch nicht immer mit dem beabfichtigten Erfolge nachbilden. Die lithographifche Ausführung zeugt nämlich von vielem Fleifs und grofser Geduld, läfst aber in Bezug auf das höhere Verftändnifs des Originales und die anzuwen dende Technik vieles zu wünfchen übrig. Es ift eben ein fehr fchwieriges Unter nehmen z. B. einen Rembrandt, diefen unübertroffenen Meifter des Hell dunkels, oder einen Pott er, bei welchem jeder Pinfelzug feine Bedeutung hat, auf diefe Art in Farbendruck wiederzugeben. Da reicht das genaue Nachzeichnen nicht aus; es mufs auch die Farbe, der Ton und die Stimmung des Bildes, fowie die Wirkung der auf einander folgenden Lafuren , denen compakle fatte Farben unterliegen, forgfältig ftudirt uud berechnet werden, damit die Copie einen wirk lichen und nicht blofs einen annähernden Erfatz für das Original bietet. Doch abgefehen von diefen, allerdings etwas weit gehenden Anforderungen, find z. B. die Leiftungen der Amfterdamer Anftalt von Trefsling, fowohl was die Wahl der Originalbilder als deren Nachbildung betrifft, fehr lobenswerth; mindere Reful- tate erzielten die lithographifchen Anftalten von Amano und Boos in Amfterdam ; doch hatten auch fie einige gute Bilder ausgeftellt. Die Schwarzdrucke der könig lichen Steindruckerei in Haag find forgfältig und nett lithographirt, auch rein gedruckt, aber ohne befondere künftlerifche Bedeutung, dagegen ift ein Aetz- verfuch von van Vorlag in Amfterdam, welcher durch fehr zart abgeftufte Linirung und Aetzung drei Grundfarben in eine fehr grofse Menge von gebro chenen Farbentinten zu verwandeln beftrebt ift, ein Vorgang, der zwar an fich nicht neu, doch in diefer ftrengen Syftematik noch kaum verfucht wurde, und für technifche und induftrielle Arbeiten fehr nützlich werden könnte, wie nicht minder
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