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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186312055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18631205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18631205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-12
- Tag1863-12-05
- Monat1863-12
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1863
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1 « ugt» l». de« tävgt Anzeiger. M 33S. AmlMM drS KiaiA BkMzmch!« wid dii Rath« tkr Stadl WM <>, . .... »0» Sonnabend den 5. December. ML. on. iringrr and : Bsv, l- >f. ephant Wim. den, u. !oudon. onne. ürt. »„Prinz. OM Spa«. sardi». scontoS ,arm zu loß zur handelt. sie Sul. .OM- »erschUs« l«>oM 5»/«< rs. 36'/« 35^»- r«l. bez. Decbr.- pprrito- Januar Mndigt inv von me.) — ,llea. » von n. s. Geffentliche Sitzung der Leipziger poixtechnischen VeseUschast am 23. October 1803. (Fortsetzung und Schluß.) Das auf diese Weise erhaltene lockere Band wird dann auf einer zweiten und dritten Zugmaschine noch weiter gestreckt und gleichzeitig donblirt, d. h. man vereinigt 2, 3 oder mehrere solcher Länder zu einem neuen. Dieses wird dann auf der Vorspinn maschine zuerst abermals gestreckt und ihm durch eine schwache Drehung der nöthige Zusammenhang gegeben, weil bei der nun schon sehr verminderten Dicke, wenn keine Drehung stattfände, die Fasern sich von einander lösen würden. Dieser lockere Vorgespinnst- saden, der etwa die Dicke eines Bindfadens besitzt, enthält etwa aus 1 Zolle Länge eine einmalige Drehung. Die Vorspinnmaschine macht von den Zug- und Streckmaschinen wesentlich nur durch die Mere Feinheit ihrer Hecheln und durch das Vorhandensein von Lpmdeln ab. Auf den Feinspinnmaschinen wird endlich das Vor- gespinnst durch vermehrte Streckung und stärkere Drehung zu dem eigentlichen Garn versponnen. Die älteren Maschinen dieser Art sind so eingerichtet, daß die langen Fasern des Vorgesvinnsteö mittelst Streckwalzen auseinander gezogen werden, ohne daß jedoch irgend eine andere Veränderung der Fasern, als die ihrer gegen seitigen Lage bewirkt wird. Damit aber hierbei die einzelnen Fasern nicht zerreißen, wenn sie gleichzeitig von den vorderen und Hinteren Walzen erfaßt sind, müssen diese letzteren wenigstens 12—20 Zoll von einander entfernt sein und es muß für gehörige Unterstützung des Fadens auf dem Wege von dem einen Walzenpaare- zu dem anderen gesorgt sein. Mit diesen Maschinen spinnt man sowohl trocken als auch naß. Bei den neueren englischen Feinspinnma schinen wird das Vorgespinnst durch einen Kasten mit heißen: Master, das durch Dampf erwärmt wird, geleitet, bevor es in die Hinteren Streckwalzen eintritt. Die letzteren liegen übrigens blos 4—4>/r Zoll von den vorderen entfernt; hierdurch werden die längeren Flachsfasern, die durch das heiße Wasser erweicht sind, in die kürzeren Elementarfasern zerthcilt, aus denen jede Flachsfaser besteht. Diese Aertheilung, welche jedoch nicht mit der vorhin er wähnten Zerreißung zu verwechseln ist, übt keinen nachtheiligen Einfluß auf die Güte des Feingespinnstes aus, sondern ist im Gegentheil von Vortheil; denn bei der nachfolgenden Bleiche wür den die langen Fasern durch die Einwirkung der alkalischen Laugen doch in jene feinen Elementarfasern zerlegt werden. Die Ent fernung der beiden Streckwalzen paare wird dal-er so gewählt, daß zwar die langen Flachsfasern, niemals aber die kürzeren Elemen tarfasern gleichzeitig zwischen den beiden Walzenpaaren gehalten werden. — Die ganz seinen Leinengarne für die feinen Batiste und Linons können jedoch noch nicht auf Spinnmaschinen gesponnen werden und für diese wird wohl die Handspinncrei noch lange Zeit in ihrem Rechte bleiben. Das Verweben des gesponnenen Leinengarnes zu Leinwand und Leinengeweben überhaupt geschieht wenigstens bei uns in Deutsch land hauptsächlich noch aus dem Handwebstuhle, da die Maschinen webstühle (poiver loow») hier verhältnismäßig noch wenig ver breitet sind. Das beim Hecheln des Flachses abfallende Werg oder die Heede wird auf besonderen Spinnmaschinen ebenfalls zu Garn versponnen, aus welchem ordinäre Lcinengewebe hergestellt werden. Die Leinengewebe, mit Ausnahme der Segel- und Packleinen, werden dann noch gebleicht, um ihnen eine vollkommen weiße Farbe zu geben; dies geschieht entweder durch die Rasenbleiche, oder aus schnellerem Wege dirrch die künstliche oder Chlorbleiche, welche in einer wiederholten Behandlung der Gewebe mit alkalischen Laugen und Chlorkalk besteht; zuweilen werden auch beide Arten dk- Bleichverfahren« hintereinander angewendet. Werfen wir nun noch einen Blick ans die Geschichte und den gegenwärtigen Stand der deutschen Leinenindustrie, so finden wir, daß die im Mittelalter und bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts so blühende deutsche Leincnindnstrie zu Anfang dieses Jahrhunderts dem fast gänzlichen Verfall nahe war. Die Ausfuhr der deutschen Leinenstofse nach Frankreich , England und Amerika hatte, bedingt durch ausgezeichnete Qualität sowohl als durch Wohlfeilheit, eine bedeutende Höhe erreicht, als zu Anfang der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts der Export nach England und in den vierziger Jahren auch der nach Frankreich fast ganz aufhörte, dagegen ver deutsche Markt mit billigen englischen Mafckstnen - Leinengarnen überschwemmt wurde. Die Ursache des Verfalls der deutschen Leincninduftrie lag einesthcils in dem Aufblühen der Baumwollen industrie, anderntheils in der durch Erfindung der Flachsspinn- maschinen entstandenen englischen Concurrenz. Die Engländer beuteten nämlich die von dein Franzosen de Girard gemachte Er findung der Flachsspinnmaschinen sofort aus, indem sie die Ma schinen wesentlich vervollkommten und unterstützt durch bedeutende Capitalicn große Flachsspinnereien anlegtcn. Den ersten Anstoß zur Erfindung der jetzigen Flachsspinn- Denjenigen aussetzte, der- die Flachsfaser mechanisch verspinnen würde. Obschon nun de Girard 1810 u. 1812 die ersten Patente auf seine damals allerdings noch unvollkommenen Vorbereitungs und Feinspinnmaschinen nahm, so wurde der Preis ihm doch nicht ausaezahlt. Die weitere Entfaltung der englischen Leinenindustrie wurde ferner durch das Ausfuhrverbot von Spinnmaschinen nach dem Continente begünstigt, denn da man m Deutschümd nicht im Stande war, solche Maschinen nach neuerem Systenre zu bauen, so konnte man hier mit England nicht gleichen Schritt halten. Die deutsche Leinenindustrie verfiel daher immer mehr und selbst nach dem die Ausfuhr der englischen Maschinen frei gegeben worden, waren Vorurtheile gegen das Maschinengarn, falsche Zollein richtungen und das Zurückhalten der Capitalisten weitere Hemm nisse für die neue Entwickelung der deutschen Flachsindustrie. Dazu kam noch, daß die deutsche Waare im Auslande wie im Jnlande in Mißcredit kam, weil viele Fabrikanten mit Baumwollengarn «mischte Gewebe für echt leinene verkauften. Die Wichtigkeit der Flachsindustrie für Deutschland wurde keineswegs verkannt und es sind daher sowohl von mehreren deutschen Negierungen als auch von zu diesem Zwecke znsammcngetretenen Gesellschaften die größten Anstrengungen gemacht worden, der gesunkenen Flachsinduftrie wieder anfzuhelsen, was auch in vielen Gegenden nicht ohne Erfolg geblieben ist. Der Flachsbau ist fast in allen deutschen Ländern vertreten, doch zeichnen sich hierin vorzüglich Ost- und Westpreußen, Schlesien, Westphalen, Mähren, Böhmen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Baden, Würtemberg und Bayern ans. Die Zahl der Spindeln in den Flachsmaschinenspinnereien des deutschen Zollvereins betrug im Jahre 1857 an 95,000, in Oesterreich 82,000 (während Groß- brittanien und Irland 1,800,000 Spindeln besitzen), außerdem werden noch große Mengen Handgarn gesponnen, so r. B. in Oesterreich jährlich circa 1,220,000 Zollcentner (einschlüßuch Hanf handgarn). Die deutschen leinenen Maschinengarne stehen in den gröberen und mittleren Nummern keineswegs denen des Auslandes nach und selbst feinere Nummern werden von einzelnen Spinnereien von besonderer Güte gefertigt; dasselbe gilt auch von den Zwirnen. .Hinsichtlich der Gewebe ist zn bemerken, daß die Verwendung von Majchinengarnen selbst in den Rheinlanden und Westphalen immer verbreiteter wird, nur läßt in einigen Gegenden die Bleiche und Appretur noch zu wünschen übrig. Von glatten Stoffen hat sich
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