Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 317» Sonnabend den 13. November. 1868» Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 1t November nur Vormittags bis 'zS Uhr geöffnet. LxpeNIlI«« N«8 LelpLleer Vnrreblnttes. Bekanntmachung. Die AuSloofung Leipziger Stadtschuldscheine betreffend. Die AuSloofung von 6300 «L Capital der Anleihe vom 1. Juli 1856, von 6500 ^ Capital der Anleihe vom 9. April 1864 und von 2400 Capital der Theateranleihe vom 2. Januar 1865 soll den 2. December 4868 Vormittags um 10 Uhr aus hiesigem Rathhause in der vormaligen Rtchterstube öffentlich erfolgen. Leipzig, den 11. November 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Nach Vorschrift des Regulativs, „die Preisaufgaben für die Studirenden allhier betreffend", wtrv hierdurch bekannt gemacht- daß der Verfasser der bei der theologischen Facultät eingegangenen Abhandlung Herr 8tuä. tkeol. Arno Vliedner auSPfarrkeßlar einer ehrenvollen Erwähnung und der Ertheilung des zweiten Preises der Bernhardi'jchen Stiftung würdig befunden worden isij ferner, daß bei der II. Section der philosophischen Facultät zwei Preisarbeiten eingegangen sind, deren Verfassern, dafern sie sich bei dem Decan der gedachten Facultät namhaft machen, für ihr lobenswertes Streben eine Förderung zu Theil werden soll. Bei der juristischen und medicinischen Facultät sind Preisarbeiten überhaupt nicht eingegangen. Gleichzeitig werden für das nächste Uttiversitätsjahr 1869/70 folgende Aufgaben zur öffentlichen Kenntniß gebracht: von der theologischen Facultät: „De ratiove, yuas intereeäit intvr eMtoIam Larnabae et epistolam aä Ledraeos." L. von der juristischen Facultät: „koenae eeelesiastieae ^uris eavoniei earum^ue natura exponantur." 0. von der medicinischen Facultät: „Beschreibung der Wirkungen des Chloralhydrats auf den thierischen Organismus." ' v. von der philosophischen Facultät und zwar a) von deren erster Section: „Die Verschiedenheit der Zustände in den germanistrten Slawenländern und in den deutschen Ländern soll geschichtlich auSgefÜhrt und ihr Einfluß auf die spätere Entwickelung Deutschlands dargelegt werden." b) von der zweiten Section: „Prüfung von Schopenhauers Kritik deS Kant'schen Fundaments der Ethik und Be- urtheilung seines Moralprincips (vergl. Schopenhauer: Die beiden Gruntprobleme der Ethik)." e) von deren dritter Section: „Eine eingehende Vergleichung der Bevölkerungstheorie des Sir IameS Stewart in dessen loczuir^ ivto tüe xrineipl68 ok political oeeonomx (1767) mit denjenigen von Malthus." Hierbei wird besonders hervorgehoben, daß die Abhandlungen über diese Aufgaben bei der theologischen und juristischen Facultät ^diesmal m lateinischer Sprache abzufassen sind, während bei Bearbeitung der übrigen Aufgaben der Gebrauch der deutschen Sprache facultativ neben der lateinischen ohne Einschränkung nachgelassen ist. Die Abhandlungen sind spätestens den 31. Juli 1870 'der den betreffenden Decanen einzureichen und es ist jeder Abhandlung ein Motto vorzusetzen und ein verschlossenes, mit demselben Motto versehenes, den Namen des Verfassers enthaltendes Couvert beizufügen. Leipzig, den 10. November 1869. Der akademische Senat. ' Fr. Zarncke, d. Z. Rector. Verpachtung von Weidcnparzellen. Montag den IS. d. M. sollen Nachmittags von 2 Uhr au mehrere Parzellen Weidenpflanzungen auf der s. g. Vogelwiese vor dem Frankfurter Thore an Ort und Stelle unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist bietenden verpachtet werden. Zusammenkunft: am Kuhthurm. Leipzig, am 9. November 1869. DeS RathS Forst-Deputation. Holz-Auction. Donuer-tag den 18. dS. Mon. sollen Nachmittags von 2 Uhr an im Connetvitzer Revier 59 Langhaufeu, 13*/, Schock wetdeneS Bund- und Faschinenholz und */, Schock Dornen unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Schleuniger Wege in der Nähe der Brandbrücke. Leipzig, am 9. November 1869. DeS RathS Forstdeputation. Schillerfeier. An den rein geistigen Theil der Schillerfeier in den Sälen des otel de Pologne reihten sich auch diesmal die Genüsse der Tafel och ging auch hierbei der Geist nicht leer aus. Die Reihe der Toaste eröffnete Herr Hofrath Marbach. Er mahnte in seinem Trinksprucke, anzukämp^en gegen jenen Realismus, der uns herab zieht; denn bei der Freude über den realen Gewinn der Gegen wart, in welcher Raum und Zeit der menschlichen Kraft gegenüber untergeordnete Momente geworden seien, liege die Gefahr nahe,