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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186911189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-18
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1869
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10642 verzichtet auf sein Guthaben von 68 Millionen und giebt eine seiner neuen Actien für zwei deS Immobiliers. Diejenigen Actio- naire des Immobilien welche darauf nicht eingehen, behalten ihre Rechte, die freilich keinen Pfifferling werth sind. Das ist das Ende der Pereire'schen Schöpfungen! — In den Finanzberichten liest man: Von den vom Oeäit toncüer 8M886 (einem ziemlich übel berüchtigten Institut) versetzten Obligationen ist ein Theil von den Pfandinhabern verkauft worden. Die Actionaire wollen dagegen klagbar werden. — Auch den Hypothekenbanken raubt die Zeit den Nimbus, welcher so manche von ihnen mit einem unverdienten Glorienschein umwob. Wien erfuhr durch Deckunaskäufe, denen man künstlich das Material vertheuerte, einen Aufschwung. (Wie immer wurde dabei das Haus Rothschild als Urheber des Feuerwerks genannt.) Der Geldstand ist ein durchaus flüssiger, schreibt man von dorther, und die hiesigen Bankinstitute denken bereits an Zinsherabsetzung im Cassageschäft, nachdem die Creditanstalt damit den Anfang gemacht und den Report von 6 auf 5^/rX herabgemindert hat. „Man will bemerkt haben", äußert die Presse, „daß Leute als Käufer auftreten, welche fick seit Langem von allen Geschäften fern gehalten hatten. Manche Werthe fanden Berücksichtigung und Käufer, welche zur Zeit der Börsenkrisis zuerst fallen gelaffen wurden. Es wäre wohl nicht rathsam, an dieses im Ganzen nicht unerfreuliche Symptom sofort sanguinische Hoffnungen zu knüpfen oder sogar, wie es geschehen, der Idee sich hingeben zu wollen, daß die Bank den Zinsfuß für ihr Escompte- und Lom- bardgeschäft demnächst herabsetzen werde. Solchen Extravaganzen glauben wir mit Entschiedenheit entgegentreten zu sollen. Wie wir die Stimmung in den leitenden Kreisen der Bank beurtheilen, betrachtet man den dermaligen Stand der im Darlehnsgeschäfte ertheillen Vorschüsse noch immer als viel zu hoch und namentlich im Verhältniß zum Escompte, umsomehr als sich auch in diesen eine große Anzahl von Speculationswechseln befindet." Nachfolgend die Tagesbulletins: Montag: Die Lage der Börse wird jeden Tag unfreundlicher. Die rückläufige Bewegung nahm immer größere Dimensionen an, zum Theil weil die Contremine, durch ihre bisherigen Erfoge er- muthigt, einen forcirten Druck übte, zum Theil in Folge von ge zwungenen und freiwilligen Executionen, die mit jedem neuen, wenn auch nur mäßigen Coursrückgang ausgeführt werden , weil die schwachen Besitzer neue ^schüsse zu leisten entweder nicht in der Lage sind, oder ihrer Engagements überdrüssig sich derselben um jeden Preis zu entledigen suchen. Zwar zeigten fick zu den tief gesunkenen Coursen Käufer, aber sie waren zu wenig zahlreich, um der Baisse den Boden zu entziehen. Diese herrscht fast ohne Aus nahme auf dem ganzen Gebiet, und die Rückgänge sind bei den jüngeren Effecten in Anbetracht dessen, daß die vorausgegangenen Devalvationen schon einen bedeutenden Theil der Einzahlungen verschlungen, namhaft. Credit fiel bis 217, Anglo-Bank bis 208, Carl-Ludwigsbahn war bis 220 rückgängig. Dieüstag: Gestern hatte sich eine müdegehetzte Speculation der drückend gewordenen Engagements entledigt. Neue Käufer sind vor die Bresche getreten; man bezahlte Deporte für Credttactien. Das war das Motiv, welches heute die Börse aus der Mutlosig keit riß, in der sie gestern zu.versinken drohte, und ihr eine freund lichere Physiognomie verlieh. Mittwoch: Wohl waren die Speculationspapiere etwas niedri ger als am Abend vorher, doch blieben auch diese insgesammt gegen die gestrigen Dlittagsnotirungen in Avance. Ueverhaupt zählt die heutige Börse zu den wenigen der letzten Zeit, welche sich durch eine gleichmäßig gute Haltung auf dem ganzen Ver kehrsgebiete auszeichneten; nur eine kleine Anzahl jüngere Effecten kam zu matteren Coursen vor. Deckungen der kleinen Specula tion bildeten den Hauptgrund der bessern Stimmung. Donnerstag: Der heutige Tag gestaltete sich meist in Folge auswärtiger Aufträge zu einem der freundlichsten, welchen die Börse seit langer Zeit verlebt hat, und die meisten Effecten trugen Avancen davon. Außer Bank- wurden auch Eisenbahnpapiere ausnahmslos besser bezahlt. Staatsefsecten dagegen wenig ver ändert. Abends lagen wieder einige Kaufordres für auswärtige Rechnung vor; anfangs schloß sich die einheimische Speculation derselben an, zum Schluffe ermattete aber Stimmung und Course in Folge von Realisirungen. Freitag: Die Börse ließ heute die Regsamkeit von gestern ver missen und wurde statt dessen matter, obgleich starker Stücken mangel in Creditactien weitere Deckungen der Contremine ver- anl^te. Andererseits jedoch wurden die stark gestiegenen Course zu Realisirungen benutzt, die so überwiegend waren, daß schließ lich die Avancen ganz oder theilweise verloren gingen. Renten papiere vernachlässigt. Sonnabend: Bei ziemlich belebten Umsätzen verkehrt die heutige Börse in guter Stimmung zu höheren Coursen. Selbstverständ lich spielte auch der Deport in Creditactien die gewohnte Rolle; eine Ermäßigung desselben hatte eine Reaction, eine Verteuerung, eine Besserung des Courses deS leitenden SpielpapierS zur Folge. Abends war die Stimmung flau. Realisirungen, welche mit Hin blick aus die niedriger gemeldeten Notirungen ausgeführt wurzelt drückten die Course. Credit hatte in der Woche vorher 226 geschloffen, begann Montag mit 219, hob sich bis 233 und notirle zuletzt 229. Anglobank in voriger Woche 224, setzte Montag mit 214 ein, sank bis 208 und schloß 223. Galizier bis 226 rückgängig, hoben sich wieder bis 235. In Prag haben sich Consortien gebildet, um sich für Conces- sion einer Bahn von Prag nach Dux zu bewerben. Bon den zwanzigtausend Stück Actien der durch die Franco bank gegründeten Steyerischen Creditbank sind nur 10 600 Stück mit Agw verkauft; die anderen befinden sich noch im Portefeuille der Francobank und sind natürlich unverkäuflich. Um sich von diesem lästigen Ballast zu befreien, will nun die Francobank daS Gesellschaftscapital auf die Hälfte reduciren, indem sie die in ihrem Besitz befindlichen 10,000 Stück einfach annullirt. Damit hätte sie ihr Agio eingesteckt und keine weiteren Verpflichtungen für das Unternehmen.. Die unglücklichen Actionaire aber würden zu wei teren Einzahlungen aufgefordert werden, und um diesen zu ent gehen, ihre Actren wegzuwerfen und Einzahlung und Agio im Stich zu lassen gezwungen sein. (Schluß folgt.) Die Universität Leipzig in ihren Beziehungen zu Egypten und zum Suez-Canal. w. Leipzig i am Tage der Suez - Canal - Eröffnung. In ge lehrter Hinsicht find die Bande unserer Stadt mit Egypten zahl reich genug. Wir denken in erster Linie an die gediegenen egyp- tischen Forschungen des Leipziger Professors der Theologie, Gustav Seyffarth, an dessen von 1826 bis 1840 in mehreren Heften er schienene „Beiträge zur Kenntniß der Literatur, Kunst, Mytho logie und Geschichte des alten Egyptens " (Verlag von I. A. Barth), dessen „Ueber das Ende der Sindfluth, Beweis, daß im Jahre 3446 vor Christus am 7. September die Sindfluth geendet habe" rc. Aus neuester Zeit reihen sich, um nur Äniges anzuführen, im Hinrichs'schen Verlage die egyptologischen Schriften von vr. H. Brugsch und des von der Leipziger Philosophenfacultät zum Ehrendoctor creirten vr. Dümichen an. Wir nennen von Ersterem nur „Die egyptische Gräberwelt", von Letzterem die „ Altegyptischen Tempelinschriften in den Jahren 1863 bis 1865 an Ort und Stelle gesammelt", deren zweiter Band 1867 er schien (Weihinschriften aus dem Hathortempel von Dendera) mit 47 hieroglyphischen Tafeln in Autographie vom Verfasser, sowie dessen mehrerwähnte „Flotte einer egyptischen Königin (1700 Jahre vor unserer Zeitrechnung)" in deutscher und englischer Ausgabe. Ganz besondere Bedeutung aber hat die seit 1845 hier als an ihrem Vorort bestehende verdienstvolle „Deutsche Morgen ländische Gesellschaft", welche eine eigene Zeitschrift (bis jetzt wohl über 20 Bände) und (seit 1859) „Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes" (bis jetzt wohl 5 Bände) herausgiebt, eine Gelehrtenvereinigung, die von ihren ersten Anfängen auf der Orientalisten-Versammlung zu Darmstadt an die gewiegtesten Egyptologen unserer Zeit zu ihren Mitgliedern zählt und ihnen in ihren Veröffentlichungen oft genug das Wort ertheilt. Hieher gehört auch eine neue Leipziger Doctordiffertation „Leibniz' egyptischer Plan" von K. G. Blumstengel", über die uns der Raum fehlt ausführlicher zu berichten. Sie be zieht sich auf unseres großen Landsmannes Leibniz' Plan, Egypten als den Schlüssel Palästinas den Osmanen wegzunehmen. Die Franzosen sollten dies vollbringen. Die Universität Leipzig hat nicht blos literarische, sondern auch directe persönliche Beziehungen zu Egypten. In ihrer Matrikel war gerade in den letzten Semestern ein junger Egypter aus Kairo inscrioirt, wie auch sonst wohl junge Leute (griechischer Zunges von den Ufern des Ml hier ihren künstlerischen,, insonderheit musikalischen Studien leben. Zum Suez-Canal-Denkmal hatte ein Leipziger Univer sitäts-Professor die Ehre den griechischen Text der vielsprachigen Inschrift zu verfassen. Von Paris aus kam der betreffende Auf trag hieher. Wir sind in der Lage, das Original mittheilen zu können. ES lautet: /«I» Ire» ^ 0 7k ^ «^oxvo? kl'xlra-r vr x«! vor- ^^«1o7r^kirkov«vov xi^or» «vvox^avo^o? vwx '0<-«v/La«'v-»' x«» /na'^oxvo? «ro^tH? ve xa» vor» xlrixov xv^ov '/o/raHl /7aox« vH? ^i-'öirvor- vöbe vü «xvsvaAi/ roi- /tttöktxxl'rlx v« xal vH» vH? vor? ö^evov vor- i» ^ov/^ o? vö Sv»«-'««»' va v« vH? vol? vH?
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