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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186911206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-20
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1869
- Autor
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Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgericht- und des Raths dn Stadt Leipzig. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 21. November nur Bormittags bis » Uhr geöffnet. Nes LelpLtser Bekanntmachung. Der Fahrweg durch daS Rosenthal nach GohliS ist nur für Kutschgeschirre mit Ausschluß alles sonstigen Fuhrwerks und für Reiter bestimmt. Es wird daher daS Befahren desselben mit Omnibussen, sowie mit beladenem oder leerem Lastfuhrwerk, mag dasselbe mir Pferden oder anderen Zugthieren bespannt sein, bei einer im Wiederholungsfälle zu. erhöhenden Strafe von 1 Thaler für jeden ContraventionSfall oder verhältnißmäßiger Gefängnißstrafe hiermit verboten. Leipzig, am 17. November 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schte'ßner. — Auktion. Montag, den 29. d. M., sollen Nachmittags von 2 Uhr an in Connewitzer Revier und zwar auf den Heyderwiesen unweit der s. g. Linie 12 buchene, 1 ahorner, 13 eichene, 5 rüsterne und 2 kirfchbaumene Klötze, 10 Stück Schirrhölzer, 3 Klaftern buchene, 3 Klaftern eichene unl> 1 Klafter rüsterne Drennholzfcheite, 27 Abraum- und 13 Langhaufen unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 16. November 1869. DeS Raths Forst-Deputation. Oeffentliche Verhandlungen der Stadtverordneten vom 13. October 1869. (Auf Grund des Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) - lSortsctzung.) Es wurde zur Tagesordnung übrrgegangen und berichtete Herr Franz Wagner als Vorsitzender des Schul- und Stiftungsaus schusses über die Rechnung des Arbeitshauses für Frei willige für 1866. DaS Äusschußgutachten hierüber lautet wie folgt: „Schon mehrfach ist in unserem Collegium die Frage erörtert worden, ob das sogenannte „Arbeitshaus für Freiwillige" in seiner dermaligen Einrichtung und in seiner eigenthümlichen Ver bindung mit einer niederen Schule wohl noch als zeitgemäß sich erweise, ob nicht vielmehr eine Neugestaltung beider Institute nothwendig erscheine? Darauf bezügliche Wünsche wurden zu wiederholten Malen von uns an den Rath gebracht; die Verhältnisse sind aber seit 20 Jahren unverändert geblieben. Eine Prüfung der Stiftungsrechnung vom Jahre 1866, die den Ausschuß in seiner Sitzung vom 31. August beschäftigte und die langjährigen Mißstände auffällig an den Tag leigte, bot Ver anlassung, eingehender die bisher beiläufig angeregten Fragen wegen Fortbestandes der erwähnten Anstalt in Erwägung zu ziehen und dem geehrten Collegium über die Ergebnisse der Berathung fol genden Bericht zu erstatten, bei dessen Abfassung ein mit den ein schlagenden Zuständen vertrauter Pädagog hülfreich beigestanden hat. Man kann die hier vorliegenden Verhältnisse nur dann richtig beurlheilen, wenn man sich in den Geist der Zeiten versetzt, der bei Errichtung der in Rede stehenden Stiftungen der maßgebende war und. wenn man das Damals mit dem Jetzt vergleicht. Am Ausgange deS vergangenen Jahrhundert-, namentlich in den achtziger Jahren, herrschte auch in Leipzig, wie in den meisten größeren Städten ein ausgedehnter Luxus. Durch den in jener Zeit ungemein blühenden Zwischenhandel strömte reicher Gewinn nach unserer Stadt, der dem mittleren und Olernkckrgerstand, welcher damals von den Vornehmen deS RathS, den AmversmKs- verwandten und den Kauf- und Handelsherren durch eine weite Kluft getrennt war, ebenfalls bequemen und reichen Erwerb schaffte. Die erste französische Revolution von 1789 änderte in ziemlich jäher Weise diese heitere Sorglosigkeit. Handel und Wandel stockten und mit ihnen die Mittel zu der bisherigen Lebensweise des Hand werker- und Arbeiterstandes. Die Erwerbslosigkeit steigerte sich und sie wurde besonders fühlbar, als im Jahre 1792 der un glückliche preußisch-österreichische Kriegszug gegen die französische Republik begann, welcher der Anfang der langjährigen bekannten traurigen politischen Verhältnisse jener Zeit wurde. Der Arbeitsmangel hatte eine Bettelei zur Folge, deren Um fang uns in der Gegenwart kaum verständlich ist und der auch bei den damaligen mißlichen Umständen nur dann erklärbar erscheint, wenn man sich erinnert, daß eine alte Rathsverordnung, die nicht ausdrücklich ausgehoben war, noch im Gedächtniß fortspukle, nämlich die, „daß hinfüro niemand in der Stadt betteln zu gehen zuge- laffen sein soll, er habe denn von uns (d. h. dem Rat he) aus drückliche Vergünstigung dazu erlangt", und daß alle Müßiggänger hierin ein stillschweigendes Privilegium für sich erblickten, dessen Ausübung von ihnen so lange als nützlich erachtet wurde, bis der Bettelvoigt seine handgreifliche Mißbilligung dagegen zu erkennen gegeben hatte. Stiegen auch damals nicht derartige sociale Fragen herauf, wie wir sie jetzt als Mittelpunct in allen Bewegungen sehen, so boten doch dre auftretenden Erscheinungen dem damaligen Bürger meister Müller Stoff genug zu ernsthaften Bedenken. Seiner Anregung folgten die beiden Brüder, Baumeister Hansen, so wie der Geheime Kammerrath Frege, und den Bemühungen dieser verdienstvollen Männer ist es zu danken, daß der Plan einer für die damaligen Zeilen so segensreich wirkenden Arbeitsanstalt ent worfen und von dem Rathe genehmigt wurde. Letzterer bewilligte außer jährlichen Zuschüssen und der Amts wohnung deS Prediger- am Georgenhaus als Local für die An stalt 10,000 Thlr. aus, wie er sich ausdrückte, durch verschiedene glückliche Zufälle in den Jahren 1791 und 1792 bei der Ein nahmestube eingeganaenen beträchtlichen Abzugsgeldern; 6000 Thlr. stiftete Jungfrau Weidtmann und 16,250 Thlr. wurden durch Subscription aufgebracht. Mit diesen ansehnlichen Mitteln aus gerüstet wurde aki 19. MärZ 1792 die Arbeitsanstalt für Frei willige eröffnet und als Beschäftigung das Woll- und Baum wollespinnen und Krempeln eingeführt, womit Erwachsene sowohl
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