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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186912057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-12
- Tag1869-12-05
- Monat1869-12
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1869
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1122- Die Poliklinik für Kinderkrankheiten zu Leipzig ertheilt unter Leitung des Unterzeichneten dreimal wöchentlich (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 3 Uhr) im Locale der Universitäts-Poliklinik (Grimma'scher Steinweg 50) den kranken Kindern unbemittelter Leute ohne Unterschied ,der Heimathsangehörigkeit unentgeltlich ärztlichen Rätb und Beistand. Seit ihrer Ostern 1855 erfolgten Gründung bis Ostern 1809 ist diese öffentliche Berathungsanftalt von 3508 Patienten und 1359 Impflingen, zusammen also von 4927 Kindern, besucht worden, die theils der Stadt und dem Leipziger Kreise, theils den angrenzenden Ländern (Preußen und Sachsen-Altenburg) an- aehören. Der Umstand, daß sich im vierzehnten Jahre ihres Be stehens die Zahl der daselbst behandelten Kinder auf 531 steigerte, beweist, daß diese Poliklinik einem großen Theile der ärmeren Bevölkerung, besonders Denen, welche — als hier nicht heimaths- berechtigt — keinen Anspruch auf die hiesigen öffentlichen Armen institute haben, willkommen und nothwendig ist. Um den zahlreichen daselbst Hülfe suchenden kranken Kindern das zu ihrer Herstellung Nöthige (Medicin, Stärkungsmittel, Bandagen u. s. w.) stets unentgeltlich verabfolgen zu können, wendet sich der Unterzeichnete, gestützt auf die beigefügte Empfeh lung, an die Herzen edler Menschenfreunde mit der Bitte, sich, wenn sie gemeinnütziger Institute fördernd gedenken, auch der „Poliklinik für Kinderkrankheiten" zu erinnern. Der Unterzeichnete, bestrebt, einen Fonds zu sammeln, dessen Zinsen der „Poliklinik" die vollkommene Erfüllung ihres Zweckes ermöglichen sollen, wird jede gütige Schenkung, welche ihm zu diesem Behufe übergeben, sowie jeden Jahresbeitrag, der ihm zugesagt wird, mit innigem Danke entgegennehmen, im nächsten Jahresberichte öffentlich darüber Rechenschaft ablegen und für sichere Anlage des Capitals, sowie für bestimmungögemäße Ver wendung der Zinsen gewissenhaft sorgen. Mögen sich Viele finden, welche einen Theil der ihnen ver liehenen Mittel zu einer nie versiegenden Quelle des Trostes für so manche bekümmerte Mutter, zu einem Born der Genesung für manches sonst dem frühen Untergange geweihte Kind verwenden! Edle Menschen Pflegen ja das höchste Ziel des Lebens nicht im Genüsse des Augenblicks, sondern in jenem unvergänglichen Ge nüsse zu suchen, den das Bewußtsein gewährt, daß, wenn sie längst dahingeganaen, ihre Namen und Werke noch im Herzen dank barer Nachkommen fortleben. Leipzig, Centralstraße 3. vr. meä. Livius Fürst, Dirigent der Poliklinik für Kinderkrankheiten. Unterzeichnete stehen nicht an, die unter der Leitung des Herrn Vr. inoä. L. Fürst bestehende Poliklinik für Kinderkrankheiten zu Leipzig als eine seit Ostern 1855 von der ärmeren Bevölkerung dieser Stadt, sowie der näheren und ferneren Umgegend in stei gender Frequenz besuchte öffentliche ärztliche Berathungsanftalt Allen, welche deren gute Zwecke zu fördern geneigt sind, aufs Wärmste zu empfehlen. Prof. vr. Wunderlich, Geh. Med.-Rath. Prof. vr. Sonnenknlb, Med.-Rath, Stadtbezirksarzt. Vr. Millies, Vorstand deS ärztlichen Kreisvereins im Reg.-Bezirk Leipzig. Prof. vr. Lrede, Hofrath. Dr. Siegel, Königl. Bezirksarzt, vr. Günther, Vorst, des ärztl. Zweigvereins zu Leipzig. Leipziger Kunstverein. Zur Ausstellung gelangten in vergangener Woche mehrere, zum Theil sehr interessante Oelgemälde. Aus Stuttgart wurde ein großes Bild von Caspar Netscher, den Künstler selbst mit seiner Familie vorstellend, eingesandt; ebenso eines von Hetsch: die Wegführung der Briseis von Achill. Bilder von Netscher in diesem bedeutenden Maßstabe sind nicht häufig, und obwohl das vorliegende nicht gerade eines seiner Hauptwerke ist, besitzt es doch viele künstlerische Vorrüge. Das Stück von Hetsch aber ist charak teristisch für diesen Künstler, der in seinem Wesen und seinem Machen noch der Zopfzeit angehörte, doch in Mengs'schet Weise seinen Styl zu läutern suchte. — Von H. v. Hempel in Gratz, der in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts sich an die deutschen Classicisten zu Rom und München eng anschloß, sind zwei Arbeiten zu sehen: eine heilige Nacht, gemalt 1828 und eine Madonna, gemalt 1858. A. Stademann in München sandte zwei kleine Landschaften ein. — Herr T. O. Weigel hat eine . weitere Anzahl von Blättern aus der I. A. G. Weigel'sehen Handzeichnungs-Sammlung mitgetheilt, darunter vorzüg liche Arbeiten von Holbein d. j., Adrian van Ostade, I. H. Roos u. A.— Von neuen Kunstblättern wurden ausgestellt: Die Ermordung CLsar's nach C. Piloty gestochen von A. Becker; Goethe bei der Fürstin Galitzm nach Th. von Oer gestochen von P. Droehmer; — Genrebild nach I. Schräder gestochen von P. Habelmann. — Endlich sind noch besonders zu nennen zwei dem städtischen Museum dargebrachte Werke: ein schönes Bild de- berühmten holländischen Geflügelmaler- Hovdekoeter, welches der Herr Graf Einsiedel zu Bautzen widmete: — und eine Büste Genelli's von Hähnel 1837 modAlirt (in Gyps), die Herr vr. Max Jordan von hier schenkt. Den Bortrag, welcher heute Vormittag IN/, Uhr ftatt- findet, hat Herr Baumeister Altendorff gütigst übernommen; das Thema ist: „Erwin von Steinbach und der Straßburger Münster". Mehrere Ansichten des Münster u. s. w. sind zur Er läuterung aufgestellt. — Der nächstfolgende Vortrag ist vorläufig auf Sonntag den 9. Januar k. I. angesetzt. R—. Der Weg von der Tonhalle dnrch Lehmanns Garten kann also, wie aus der anscheinend officiösen Notiz in der Freilags nummer dieses Blattes hervorgeht, im unpassirbaren Zustande verbleiben oder auch, nach Belieben des Besitzers des Lehmannschen Gartens, vielleicht auf eine Elle Breite verengt und dadurch wieder so gut wie ganz abgesperrt werden. In der That eine prächtige Aussicht, die uns sofort zu der Frage drängt: weshalb ließ denn die Commun den schon in einer Instanz gewonnenen Proceß fallen? Zu welchem Zwecke und wem gegenüber verpflichtete man sich überdies auch noch, den Weg längs der Tonhalle auf mindestens 6 Ellen Breite fortwährend in gutem Stande zu erhalten? Stipulirte man dafür gar keine Gegenleistung? Sollte sich alles Dies leider so verhalten, so würde die ver ehrte Behörde ganz im Sinne der Bewohner der Westvorstadt rc. handeln, wenn sie so bald als möglich auf irgend welche Weise dahin zu wirken suchte, daß hinreichend Breite, stets passirbare Fußwege (nicht Reitwege) von der Tonhalle durch Lehmanns Garten nach der Lefsingstraße.resp. Barfußmühle dauernd her gestellt werden. Wir können nicht glauben, daß diesem öffentlichen dringenden Bedürfnisse voraussichtlich so große Hindernisse entgegen stehen, um nicht die Beseitigung derselben wenigstens zu versuchen! Und wenn die Erreichung dieses Zweckes nicht einträte, so wüßte das Publicum doch, wem es diese Zustände zu verdanken hat. ' Sitte. Mit freudigem Hoffen sehen so viele Kinderherzen der herr lichen Weihnachtszeit entgegen, und Tausende von Händen sind damit beschäftigt, Gaben der Liebe zu schaffen, mit denen die Wünsche der Kleinen befriedigt werden sollen. Aber nicht überall wird der Weihnachtsmann mit seinen reichen Spenden seinen Ein zug halten können, gar manches Stübchen wird deS strahlenden Christbaumes entbehren müssen und dafür im dunklen Raume gramerfüllte Herzen bergen. Blicken wir nach jenen Städten, in denen das mächtige Ele ment, „das Feuer", die Habe der Bewohner verzehrt hat, denken wir uns an den Ort des Schreckens, wo tief unten nn Schootze der Erde so viele brave Bergleute auf so entsetzliche Weise ihren Tod gefunden haben, und gewiß werden Biele, die vereint mit ihren Lieben in freudiger Zuversicht dem schönen Feste entgegen setzen dürfen, sich dazu bereit finden lassen, auch dort, wo jetzt drückende Sorge vorherrschend ist, ein Weihnachtsbäumchen anzu zünden. Die Freude der fröhlichen Kinderschaar wird einen Licht blick auch in die mit schwerem Kummer belasteten Herzen der liebenden Eltern werfen. Wer daher zur Ermöglichung des beabsichtigten LiebeSwerkes beizutragen wünscht, wolle sein Scherflein in der Expedition dieses Blattes niederlegen, die sich bereit erklärt hat, Gaben zu einer Christbescheerung für Kinder von Calamitosen in Zschopau, Frauenstein, Lichtenstem und Potschappel anzunehmen und an ihren Bestimmungsort einzuschicken. —r. Tagesgeschichtltche Aeberstcht. Der Bundesrath des Norddeutschen Bundes ist zum 6. De- cember zusammenberufen. Es sollen in dieser Sitzung Mitthei lungen über die seit der Vertagung gemachten Vorlagen und über die Lage der bislang noch unerledigten Gegenstände gemacht werden. Ferner sollen dqs Plenum beschäftigen: Ausschußoerichte über die Reichstagsanträge wegen Regelung der Penstonsverbält- niffe der unteren Claffen der vormals schleSwig-holsteinischen Armee; — ferner über die weitere Einrichtung der Bundes-Con- sulate ; über die im öffentlichen Verkehr zulässigen Abweichungen der Maaße von der absoluten Richtigkeit. Endlich sollen zur Er ledigung gebracht werden, und zwar auf dem Wege mündlicher Ausschußberichte: die Angelegenheit wegen Abschlusses einer Cou- sular-Convention mit Spanien, einer Liter«-Convention mit Rußland und wegen eidlicher Vernehmungen bei Seeunfällen durch die reoiovers ok Eek in Großbritannien; wegen Errichtung eine- General-Consulais in Peru und wegen Abschlags- eine- Juri-« dictions-Vertrages mit Baden.
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