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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186912033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-12
- Tag1869-12-03
- Monat1869-12
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1869
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tlpMtr Anzeiger. AmMlatt des König!. MMgriW md d!« RM d« SlM LrUg. W SZ7. Freitag dm 3. December. IM Bekanntmachung, die Anmeldung zur theologischen Candidatenprüfung betr. Diejenigen Studirenden der Theologie, welche gesonnen sind, sich vor Eintritt der Osterferien 1870 dem Lxamen pro ennOi- äatur» zu unterziehen, werden hiermit unter Verweisung auf §. 9 des Prüfungs-Regulativs veranlaßt, ihre Anmeldungsgesuche nebst den erforderlichen Unterlagen bis zum 3. Januar 1870 in der Canzlei der Königlichen Kreis - Direktion allhier (Post- gebäude) abzugeben, beziehentlich portofrei einzusenden. Leipzig, den 1. December 1869. Königliche Prüfungs-Commission für Theologen. . v. Burgsdorff. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch in Erinnerung, daß bei fünf Thaler Strafe für jeden Contraventionßfall Schnee und Eis aus den Grundstücken auf die Straßen oder öffentlichen Platze nicht gebracht werden darf, vielmehr sind zur Ab lagerung von Schnee und Eis nur folgende Orte bestimmt: 1) das an der Kreuzung der Waisenhausstraße und der Verbindungsbahn südlich gelegene Feldstück, 2) ein Theil der Ranstadter Viehweide unmittelbar hinter dem Frankfurter Thore, 3) die dem Herrn Steinmetzmeister Einsiedel gehörige, außerhalb deS Tauchaer Thores am Wege nach dem Händel'schen Bade gelegene Wiese, 4) das vor dem Gerberthore an der Kreuzung der Berliner Straße und der Thüringer Eisenbahn gelegene abgegrabene Feldstück. Gleichzeitig werden die Grundstücksbesitzer, beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: bet Schneefall und Frost längs der Straßenfronte ihrer Grundstücke den Fußweg und die Tage rinnen von Schnee und Eis zu reinigen und bei Glatte durch Streuen von Sand, Asche oder Sagespanen für Erhaltung eines sicher gangbaren Fußweges zu sorgen, mit der Bedeutung aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung dieser im öffentlichen Interesse dringend gebotenen Vor schriften der Schuldige Fünf bis Zwanzig Thaler Geldstrafe oder nach Befinden verhältnißmäßige Gefängnißstrafe zu erwarten hat. Leipzig, am 1. December 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Uhlworm. -Bekanntmachung. In der I. Abtheilung des alten Friedhofes sollen Dienstag den 7. d. MtS. von Nachmittag 3 Uhr an eine Anzahl alte Dachsteine, Mauersteine, Steinplatten, ferner Hölzer, Breter und Latten, sowie Schmiedeeisen und eine schmiedeeiserne Thüre rc. gegen Baarzahlung und unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 2. December 1869. DeS RathS Deputation zum JohannishoSpital. Protestanten-Verein. V Leipzig, 1. December. Zu der gestrigen Versammlung des ProtestantenVereins, welche im Saale der I. Bürgerschule abgehalteu wurde, hatte sich, wahrscheinlich wegen des in Aussicht stehenden Vortrages Uber das römische Concil, ein sehr zahl reiches Publicum eingefunden. Professor Seydel eröffnete die Versammlung und gab zuerst die erfreuliche Mittheilung, daß vr. Max Krenkel und vr. Jordan in der nächsten Zeit Vor träge halten würden. Dann motivirte Pastor Dreydorff einen von ihm gestellten Antrag, der dahin lautete: Der Protestanten - Berein wolle ein Gesuch an die Kirchenvorstände richten, dahin zu wirken, daß das Rauchen auf unserm Friedhofe aufhöre. Er wird fast einstimmig angenommen, und nun betrat Diakonus Binkau die Rednerbühne, um seinen Vortrag über das römische Co ncil zu Hallen. Er schilderte in der Einleitung dieses Ereigniß in seiner Bedeutung für Rom und für das Volk, und setzte nament lich die Hoffnungen auseinander, welche man in Rom hege, wo man schon an einer Bildsäule arbeite, die zur Erinnerung an diese Versammlung gesetzt werden soll. Die Ansichten über Re sultate und Früchte dieses Concils seien freilich sehr verschieden, und zwar selbst unter den Katholiken. Während einige heilsame Reformen erwarten, sehen Andere nur Gefahren und unheilvolle Wirkungen, die das Concil bringen werde. Auf alle Fälle werden die Schritte desselben weit über die Grenzen Roms hinaus, bis in den Protestantismus hinein, ihre Folgen äußern. Auch die Protestanten könnten nicht gleichgültig dabei bleiben, denn daS Wort: „Wenn ein Glied leidet, so leiden Alle", müsse auch auf die katholischen Christen angewendet werden. Hierauf kennzeich nete der Redner die Einladung des Papstes in ihren Hauptzügen G« Papst mahnt dringend zur schnellen Rückkehr m den alleinige« Schasstall Christi, weil die Welt den Frieden nicht erlangen kcm«, wenn nicht eine Heerde und ein Hirt wird) und machte dabei auf )ie klare und unzweideutige Sprache aufmerksam, welche Nom Uhrt und welche es führen muß nach dem alten Wort: „Die katholische Kirche muß sein, wie sie ist, oder sie muß aufhören". An diese Kennzeichnung der römischen Einladung knüpfte Redner eine Betrachtung der Proteste, die dagegen erhoben worden sind, z. B. am Wormser Fest; und theilte dabei mit, daß der Protest des Kirchenvorstandes der Thomaskirche von 209 Kirchen Vor ständen Beitrittserklärungen erhallen hat. Indem er nun zur Schilderung des Concils in seinen Ein wirkungen auf Katholiken und Protestanten fortging, gab er zu erst einen geschichtlichen Ueberblick über die Kirchenversammlungen. Er beleuchtete die Provinzial - Synoden des 3. Jahrhunderts, die jährlich ein- oder zweimal öffentlich gehalten und an Unfehlbarkeit nicht dachten; die ökumenischen oder allgemeinen Synoden, welche im 4. Jahrhundert anftauchten, aber so wenig für untrüglich ge halten wurden, daß z. B. die Anerkennung der Resultate, welche das Concil im Jahre 325 brachte, sehr lange schwankte. Wenn e- wirklich der heilige Geist war, der auf diesen Synoden herrschte, warum verdammte da die eine, was die andere sanctionirt und warum gab es dabei soviel Widersprüche? Das letzte Concil, welches gehalten worden ist und 1563 zu Ende ging, ist das Concil zu Trient unter Papst Paul III. Obgleich man sagte: „In Trient kommt der heilige Geist aus Rom jeden Freitag mit dem Felleisen an," kam es bei dem Concil doch zu keiner ver nünftigen Reform. Nur die Ketzerausrottung wurde festgesetzt und der Bruch zwischen Protestanten und Katholiken zu einem unheilbaren gemacht. Nach 300 Jahren stehen wir nun wieder am Vorabende eines Concils und fragen zuerst nach den Ursachen desselben. Rom hat sie selbst angegeben und ein schrecken erregen des Bild davon entworfen, in welchem namentlich die Bedrang- niß der Kirche, die inneren Uebelstände, daS Sectenwesen der Welt, die Trennung des Unterrichts von der Geistlichkeit rc. be tont werden. Die Aufgabe und der Zweck des Concils werde«
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