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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186912186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-12
- Tag1869-12-18
- Monat1869-12
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1869
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11^4 Bekanntmachung. zu LewLI m dn A Mit Genehmigung der Königlichen KreiSdirection hier wird für Sonntag -en IS. dieses MonatS da- Offnen der Verkaufsstellen und der Handelsbetrieb von Vormittag- »/,11 Uhr an gestaltet. Leipzig, den 17. December 1869. Der Rat- der Stadt vr. Koch. Bekanntmachung. In Bezug auf die bevorstehende Wahl zu dem Ehrenamte der Gertchtsschöffen, welche im nächstfolgenden Zahn hiesigem Bezirksgerichte zu funglren haben, wird hierdurch Folgendes bekannt gemacht und zur Beachtung empfohlen. 1. Düse GerichtSscköffen sind gesetzlicher Vorschrift entsprechend aus denjenigen Personen, Welche in die Geschwo, Urlisten hiesiger Stadt und der umliegenden Ortschaften Reudnitz, Anger, Crottendorf, Reu - Reudnitz, U marsdorf, Thonbergstraßenhauser, Connewitz, Lindenau, Plagwitz, Gohlis, Eutritzsch und Reu-Lcho seid eingetragen sind, von dem Wahlausschüsse des Bezirks zu wählen. 2 Za einer Ablehnung des Schöfsenamtes berechtigen nur diejenigen Gründe, welche in den nachstehend unter g druckten gesetzlichen Bestimmungen angegeben sind. 3. DefreiungSgesuche, soweit solche hiernach zulässig, sind bis spätesten- den 27. jetzigen MonatS, W d ccn Verlust, del dem Unterzeichneten Bezirksgerichts-Directorium schriftlich anzubringen, unter Beifügung vou scheintgungen über die dafür anzuführenden Gründe. 4. Ablehnungen des Geschwornen Amtes gelten nicht zugleich als Ablehnungen des Gerichtsschöffenamtes. Leipzig, den 16. December 1869. DaS Directorium deS Bezirksgericht-. vr. Rothe. O Gesetz vom 14. September 1868. ^ 8. 5. Lblehnen können daS Amt eines Geschwornen: 1) Personen, welche zur Zeit der Bildung der Urliste das 60. Lebensjahr zurückgelegt haben, oder vor Beginn de- Jahre- welches die Geschwornenlifte ausgestellt ist, zurücklegen werden, 2) Mitglieder des Reichstag- oder des Landtags für die Dauer ihrer Wahl, S- Geistliche aller Religionen und Confessionen, welche sich nicht mehr im Amte befinden, 4) Staats- und Communalbeamte und Lehrer an öffentlichen Bildungsanstalten ohne Unterschied, dafern ihre Unenl l'chknt im Dienste von der Vorgesetzten Dienstbehörde bezeugt wird, L) Aerzte und Apotheker, die keinen Gehülfen haben, 6) Diejenigen, welche nach ihrem geringen Einkommen die durch das Geschwornenamt auferlegten Kosten nicht tragen kc, und darüber ein Zeugnitz der Ortsobrigkeit vorlegen,^ 7) gebrechliche und mit längerer Krankheit behaftete Personen, deren Zustand die Uebernahme des Geschwornenamts nicht läßt, wenn solches vom Bezirksarzte bescheinigt wird. Die vorsteiend unter 1, 3 genannten Personen können das Geschwornenamt für immer in einer Eingabe an den StM oder Gemeindevolstand ihres Wohnortes ablehnen. Gesetz vom 1. October 1868. § 4- Diejenigen, welche daS Geschwornenamt zeitweilig oder für immer nach 88-5, 6 desselben Gesetze- abzulehnen berechtigt können ebenso daS Amt eines Gerichtöschöffen in einer Eingabe an das Bezirksgericht ablehnen. . 8- 5. Ebenso können die Berufung zum Schöffenamte a) Diejenigen, welche zum Dienste als Geschworne einberufen worden und ihrer Verpflichtung nachgekommen, sowie d) Diejenigen, welche ln wenigstens sechs Sitzungen den Dienst als Schöffen geleistet haben, auf die nächsten sechs Kalendermonate m einer Eingabe an das Bezirksgericht ablehnen. Als eine Sitzung im Sinne der Bestimmung unter d ist jeder Tag, an welchem ein Gerichtsschöffe mitgewirkt hat, anzuseha Finden an einem Tage mehrere Verhandlungen Statt, so sind sie für eine Sitzung zu rechnen. immhin ei Mir. sin er östentliä M hat, < rie es jeder Die CH Her Herri Äar) spr< en letzten )rgans ar cus dies istellte. H. !ia ersten I Manier w ! Seufzen i das, bei ^Schmerz lnationsr darauf a entreißen auch e und v ein ge Mt die A sehr! chvr: der i chon Bier welt lusti wer Neues Theater. Leipzig, 17. December. Die Chöre in Schiller'- „Braut von Messina*, welche gestern Abend hier zur Aufführung kam, haben, trotz ihrer unvergänglichen dichterischen Schönheiten, auf der deutschen Bühne keine Nachfolge gefunden. Die in Schiller'S Geist forlschaffende dramatische Dichtung hat es vorgezogen, den Gedankeninhalt und lyrischen Schwung am geeigneten Ort in die dramausche Diction selbst hineinzuarbetlen, wie Schiller es in seinen anderen Tragödien gethan hat. Auch ist keine Krage, daß hier unv tort die Chöre die dramatische Wahrheit der Situation be einträchtigen. So z. B. an der Stelle, wo die Mutter, zu welcher die Lerche Des SohneS hereingetragen wird, lange Zeit stumm und ehre Action daneben stehen muß, bis der Chvr die Blüthen seiner elegischen Reflexion über die Leiche ausgeschüttet hat. WaS die gestrige Aufführung betrifft, so dürfen wir wohl ohne Furcht eines Widerspruchs behaupten, daß sie an diejenige, die wir unur der Wrlle'schen Direction mit ansahen und in welcher Fräul. Ziegler unv Kraul. Link mitwirkten, nicht herangereicht habe. Es ist uns zwar von den literarischen Vorkämpfern der jetzigen Direction seiner Zeit mitgetheilt worden, daß Fräul. Ziegler nicht in das Ensemble des Laube'schen Musterschauspiels Paffe, so wie sie vor Kurzem proclamirten, daß auch Fräul. Link Nicht in den Rahunn desselben gehöre. Die bedeutenden tragischen Talente paffen also nicht für diese Mustercomödie? Damit wäre ihr ja ernfür- allemal von ihren Freunden ein vernichtendes Urtheil gesprochen. Fräulein Ziegler ist freilich unerreichbar, und daß derartige Trauben sauer sind, ist begreiflich. Frau Straßmann zeigt rn ihrer Darstellung in den leidenschaftlichen Momenten eine Energie der Darstellung, der es nicht an ergreifender Macht fehlt. Wohl aber vermissen wir die Reinheit der künstlerischen Linien ; es ist etwa- Gewaltsame-, Explodirendes in ihrem Spiel und die Herb heit ihre- Organ- raubt der Schönheit de- dichterischen Ausdruck einen großen Theil des Reizes. Es fehlten ihrer Darstellung kl Mitteltinten. Auch war die logische Betonung der Frau Such mann nicht immer richtig. So betonte sie z. B. ,in den Anse? Wohl dem, dem die Geburt den Bruder gab! Ihn kann das Glück nickt geben! llnersckafsen Ist ihm der Freund den Artikel, während der logische Accent auf „Freund" rudal muß, wenn die allgemeine Bedeutung der Sentenz nicht wesenttü abgeschwächt werden soll. Gerade was wir bei Frau StraßnM vertrusten, besaß Fräul. Ziegler in hohem Maße, edles Orgu. Portament des VortragS, ideale Plastik der Haltung unv l>e^ Geberdenspiels. Fräulein Delia spielte die Rolle der Beatrice. Diese Da:-! stellerin hat Fleiß, Routine, Talent und verdirbt so leicht Kw Rolle. Ihre Beatrice hatte indeß wenig von jener Sanftmut und jenem milden, poetischen Hauch, welcher die Schiller'sche Gr-! statt umschwebt. Sw war viel zu leidenschaftlich, z. B. als ft I dem Geliebten entgegeneiit, und den ergreifenden Accenten de^ Schmerzes wurde sie nicht mit tragischer Macht gerecht. Ohne Frage spielte Fräulein Lmk diese Rolle viel bester unk da das Bessere der Feind des Guten, da Fräulein Link überdies nicht unerreichbar, wie Fräulein Ziegler, sondern hier an unser« Bühne engagirt rst und zwar für das Fach der ersten tragischen Liebhaberinnen, da sie einstimmig von Publicum und Kriuk an erkannt wird, so muß man immer wieder an die Direction die Frage richten, nach welchen künstlerischen Principien, auf welchen Rechlsgrund hin sie ein hervorragendes Talent zur Unthätigkeii verdammt? Hat sie nicht die Pflicht, die künstlerische und mo ralische Pflicht, die ihr an vertrauten Talente zu pflegen und jedem den ihm zukommenden Wirkungskreis anzuweisen? Heißt es nicht zwei Talente auf einmal schädigen, wenn man das eine in allen möglichen Rollen beschäftigt, denen es zum Theil nicht gewachsen ist, während man dem andern absichtlich die Möglichkeit entzieh
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