t » Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^ 1. Sonnabend dm 1. Januar. 185». Bekanntmachung. DaS auf Erlangung von Geschenken gerichtete sogenannte Neujahr«-Gratuliren ist überhaupt, insbesondere aber allen im öffentlichen Dienste stehenden Personen, die Nachtwächter allein ausgenommen, bei Strafe verboten. Die bezüglich der Nachtwächter bi- auf Weitere» von diesem Verbote gemachte Ausnahme beruht auf vielfachen deshalb an un» gebrachten Wünschen hiesiger Hausbesitzer. - Ausdrücklich weisen wir aber darauf hin, daß ungeachtet dieser Ausnahme auch die Nachtwächter .sich jeder Forderung eine« Neujahrsgeschenks bei Vermeidung strenger Ahndung zu enthalten haben. Wir hegen die zuversichtliche Hoffnung, daß wir in der Ausrechthaltnng diese« Verbots Leipzig, den 30. Decrmber 1838. vom Publikum werden unterstützt werden. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Da« Museum ist heute, Sonnabend den 1: Januar, von Vormittags II Uhr bi».Nachmittag« 3 Uhr gegen Eintrittsgeld geöffnet. — ^ — — Leipzig, dm I. Januar I85S. Der Rath der Stadt L kpzig. ,, Koch. Montag den 3. Januar 1859 Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. L-tzeLordnung: L) Einführung der neugewählten Mitglieder durch den btadtrath. , 2) Wahl der Vorsteher und des Wahlausschusses. öl'.- .. Jahres - Marge» Ein neues Jahr ist nur der goldne Faden, Von einer Meisterhand geführt, belebt, Womit allmächtig sie und voller Gnaden Am Prachtgewand der Weltgeschichte webt; Wohl manchen Frühling wob sie da hinein, Von jungen Rosen zauberisch getragen; Auch manchen schönen grünen Buchenhain, In dessen Laub die Nachtigallen schlagen. . - , ... . - , .... . i. ' - ' Sie wob daran seit langen, langen Zeiten, Weit über Aller Wissen, weit hinauf, Und Herzeleid und Himmrlseligkeiten Verschlingen sich in räthftlhaftem Laus; Doch Eine Schrift Lssö, die da ewig treu In jedes Herz scheint, war' eS noch so trübe, Die webet sie mit jedem Jahre neu« — ES ist der HimmrlSgmß: Gott ist die Liebe! 1 v > Zwar eine dunkle Hand ist stets geschäftig, Mit Hohn zu löschen jenen HimmelSgruß — Doch Er, der Herr, ist Meister und allmächtig, Daß selbst die dunkle Hand Ihm dienen muß. So webet Er seit grauer Ewigkeit, Und manche Thräne hat Er eingewobm — Doch scheint dem Meschen düster oft das Kleid, Mir müssest Ezeit dm Meister loben. - ^ < i > ^ Es forscht der Geist nach Wahrheit in dem Kleide, Da beut die dunkle Hand oft Lüge dar; Manch armes Herz eS brach im Erdenleide, Auch manches Kindesauge himmelklar; Ja Tod und Lüge wollten einstens schon Der Sünde Thron hoch über Gott erheben, Da sandt' der Meister vom erhab'nen Thron Ihn, der da ist die Wahrheit und das Leben. . i. - - - . , . ' So klaget nicht, daß wiederum gegangen Ein Jahr von unS, eS stirbt ja ewig nicht, Denn seine Perlen, seine Thränen hangen Unsterblich vor deS Meisters Angesicht. Und Mn empor zu Dir, Du junges Jahr! Hinweg mit Sorgen, Aengsten, dunkelm Grauen, Bringt lieber ihm recht frische Herzen dar, Und grüßet eS mit festem Gottvertrauen! . . . s ——-— - .. Wie lange noch am reichen Prachtgewande DeS Meisters Kunstsioiß seine Fäden zieht, Und ob die Rose unsrer Erdenlande Dereinst: ein selig Engelreich umblüht — Wann allS de- Weltenschöpfers Allmachthand ' Hervorgeh'n wird -er Erde letzter Morgen — Dafür, du armer grübelnder Verstand, Laß nur getrost dm Meister selber sorgen. s>'> >.'/ .. , » ^ .