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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186911286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18691128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18691128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-28
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1869
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tlMM Anzeiger. Amtsblatt,!»? K««ql. BkMzerW mb dr? MP dn Stadt SeipA W »rr. Sonntag dm 2< November. 18K». Oeffentliche Sitzungen der Stadtverordneten Mittwoch den 1. Freitag den 3. December n. v. und Tagesordnung: Abends */,7 Uhr im Saale der ersten Bürgerschule. I. Gutachten des Ausschusses zum Bau- und Oekonomiewesen über: a) Versetzung von Gellerts Grab; d) Her stellung der Brandvorwerksstraße; e) die Conten 35, 36, 37, 39 des HaushaltplanS für 1870. II. Gutachten des Finanzausschusses über: a) Sparcaffe und Leihhaus; d) die bezüglichen Conten deS Haus- haltplans für 1870. III. Gutachten deS Ausschusses zum Lagerhofe über: Abänderung der Lagerhofsordnung. IV. Gutachten des Ausschusses zur Gasanstalt über das Conto der Gasanstalt für 1870. V. Gutachten des Ausschusses zu den Stiftungen über: die Conten des Georgenhauses und Iacobshospitals für 1870. Vergebung eines Stipendii für Studirende von Adel, gestiftet von der Frau Gräfin Bestrecheff-Rumin geb. von Carlowitz und in erster Ehe vermahlter von Haugwitz, im Betrage von jährlich Thalern. Da sich bis jetzt zu dem vacanten Stipendio kein Studirender von Haugwitz und demnächst auch in zweiter Linie kein Studi- render von Carlowitz, welche zu dem Genüsse desselben berechtigt sind, gemeldet hat, so ist dasselbe, wenn nicht eine solche Anmeldung noch erfolgt, nach dem Testamente der Fau Gräfin an drei Studirende von Adel auf 3 Jahre zu vergeben, „jedoch allezeit an Be dürftige und die eine gute Aufführung haben zu verwenden". Dasselbe wird daher in drei gleichen Theilen an drei Studirende von Adel verliehen werden, mit dem Vorbehalte, daß die er wählten Percipienten wieder aus dem Genüsse treten, wenn sich ein von Haugwitz oder von Carlowitz zu demselben melden sollte. Bewerbungsschreiben sind bei dem Unterzeichneten Collator unter Beifügung des Taufscheins, der Inscription, des Maturitäts-, Sitten- und Bedürftigkeits-Zeugnisses und des Collegienbuchs spätestens vor dem letzten December d. I. einzureichen. Prof. Ernst Heinrich Weber, Senior der Universität. - Auktion. Mittwoch, am 8. December d. I., sollen Vormittags von Uhr an in Connewitzer Revier, und zwar im s. g. Stempel in der Nähe des Streitdeiches bei Connewitz ca. 500 Langhaufen gegen Anzahlung von einem Thaler für jeden Haufen und unter den sonstigen im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig am 25. November 1869. Des RathS Forst-Deputation. Püchau und seine neue Kirche. Mitgetheilt von Otto Moser. Unfern Wurzen, in einer unseren Touristen gar wohlbekannten reizenden Niederung der Mulde erhebt sich auf steiler Höhe weit und breit die Gegend beherrschend das stattliche Schloß Püchau, und neben ihm, auf einem abgegrenzten Hügel die hochgethürmte Kirche, deren Schutz die Burg bildete fast ein Jahrtausend hin durch. Ursprünglich war das am Fuße deS Sckloßbergs gelegene Dorf eine slavische Ansiedelung, dies bezeugt der Name „Picheni", welcher in der Sprache dieses Volkes eine fruchtbare Gegend be deutet. Als aber die Deutschen im Osterlande Fuß faßten und die Slavengötter von ihren Altären stürzten, um dafür das Bild deS Gekreuzigten aufzustellen, erhoben sie den schon damals an sehnlichen Ort zu einem Waffenplatze, den sie mit Wall und Graben verwahrten. Zuerst wird desselben von Witechind und Saxo im Jahre 922 gedacht , und Bischof Diethmar von Merse burg erwähnt ihn 932. Sie berichten, daß Kaiser Heinrich der Vogelsteller an Püchau den Werth der ummauerten Orte kennen gelernt habe. In einem Gefecht mit den ins Land gefallenen Ungarn wurde sein Heer geschlagen, und hart verfolgt von den leichtberittenen Barbaren erreichte er mit genauer Noth den Burg ward Bichni, dessen Mauern und tapfere Besatzung dem fast nm au- Reiterei bestehenden Feinde ein unüberwindliches Hin dernis boten. Der Kaiser beschenkte die Bürger reichlichst und würdigte sie großer Ehren. Mit Eifer begann er die Anlage fester Städte und wurde dadurch gleichzeitig Begründer unserer vaterländischen Cultur. Merkwürdig ist Püchau auch in religionsgeschichtlicher Be ziehung. In dem Dorfe Popitz (urkundlich Popowitz) befand sich zur Zeit der Slaven die Stätte des Priesterihums, in deren Nähe, wie die- auch wiederholt vorgekommene Ausgrabungen von Aschen- krügen und Opfergerächschaften darthun, der Begräbnißplatz lag. Al- nun dmch den Bischof Boso von Merseburg dre Slaven hiesiger Gegend zum Christenthum gedrängt worden waren und auf dem Hügel am Püchauer Schloßberge sich eine christliche Kirche erhob, fiel die slavische Priesterstätte Popowitz dem christlichen Pfarrherrn anheim. Acht Jahrhunderte hindurch blieben die Püchauer Pastoren Gerichtsherren des Dorfes Popitz und erst nach langem Prozesse wurde 1773 dieses Recht in Folge eines^Vertrags abgelöst. — Püchau war nach Bekehrung seiner Bevölkerungt ein Merseburgisches Stiftsgut geworden, scheint jedoch gleichzeitig auch ein Lehngut gehabt zu haben, das vielleicht mit der Burg zusam menhing. Von Merseburg kam Püchau 1017 durch ein kaiserliches Machtgebot auf dem Reichstage zu Magdeburg an das Bishum Meißen und wird als Burgward bezeichnet. Diese Eigenschaft hatte es 1138 verloren, denn in diesem Jahre wird es nur als Burgstadel angeführt, und 1174 gehörte eS einem Edelmanne, Tuto von Pichino, der vielleicht früher kaiserlicher Burgmann gewesen war. Später finden wir wieder die Bischöfe von Meißen im Be sitze der Burg, oder wenigstens waren sie Oberlehnsherren der selben. Dann gehörte das Burgftadel der Wettiner Linie der Grafen von Brena, von welchen es an die Dynasten von Torgau kam. „Auf Bichen gesessen" nennt sie im 14. Jahrhundert das Rexistrum eoxiarum deS Leipziger Thomasklosters. Darin wird 1310 Dietrich von Torgau angeführt, sowie 1275 Bodo und 1309 Wilhelm von Torgau, deren Letzterer Cantor des Stifts Merse burg war. Heinrich von Heinitz, um 1408 genannt, scheint in Püchau nur ein kleines Besitzthum erworben gehabt zu haben. Im 15. Jahrhundert war, Püchau unter kurfürstliche Ober hoheit gekommen und die Stadt, wahrscheinlich in Folge kriege rischer Verwüstung, schon längst ein schlichtes Dorf geworden. Als Herren der Burg finden sich 1441 HanS von Spiegel, 1469. Jacob von Spiegel und 1480, nebst diesem Jacob, ein zweiter Besitzer, HanS Hund. Sie hatten das Gut noch 1509 und verkauften es in diesem Jahre für 19000 Gulden an die Brüder HanS, Friedrich und Wulfgang von Säalhausen. Von jetzt an wurde Püchau ein schriftsässtge- Rittergut de- Stifts Wurzen«
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