Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185901104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-01
- Tag1859-01-10
- Monat1859-01
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths -er Stadt Leipzig. ^0 ^0 Montag den 10. Januar. 1859» Bekanntmachung, die Anmeldung zur theologischen Candidatenprüfung betr. Diejenigen Studirenden der Theologie, welche gesonnen sind sich vor Eintritt der Osterferien dieses Jahres zum kxameu pro eanllillatura anzumelden, werden hiermit auf den Inhalt der 8 9 des PrüfunqS-Regulativs aufmerksam gemacht und veranlaßt, ihre Anmeldungögesuche nebst allen nach gedachter Paragraphe, namentlich nach Punct 4 derselben erforderlichen Unterlagen bis zum L. Februar diese- Jahre in der Canzlei der Königlichen KreiSdirection allhier (Postgebäude) abzugeben, oder, soviel die auswärts sich Aufhaltenden betrifft, unter der Adresse der Königlichen Prüfung--Eommission für Theologen portofrei anher einzusenden. Leipzig, am 3. Januar 1859. Königliche Prüfung-- Commission für Theologen. v. BurgSdorff. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch in Erinnerung, daß bei Fünf Thaler Strafe für jeden ContraventionSfall Schnee und Cts au- den Grundstücken auf die Straßen oder öffentlichen Plätze nicht gebracht werden darf; vielmehr sind zur Ablagerung von Schnee und Eis nur folgende Orte bestimmt, nämlich: 1) der freie Platz hinter dem sogenannten Kanonenteiche, 2) die alte Lehmgrube beim ehemaligen Zeitzer Thore, 3) das Parthenufer, vom Gerberthore an in der Richtung nach der Pfaffendorfer Brücke auf eine Strecke von ca. 390 Ellen, und 4) das Feldstück zwischen der Waldstraße und dem Grenzgraben der großen Funkenburg in der Nähe deS Frankfurter ThoreS. Gleichzeitig werden die Grundstücksbesitzer und beziehentlich deren Stellvertreter auf ihre Verpflichtung: durch Bahnschaufeln bei Schneefall und durch Streuen von Sand, Asche oder Sägespähnen bei Glätte unver züglich für Herstellung eines sicher gangbaren Fußweges längs der Straßenfronte ihrer Grundstücke zu sorgen, mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß wegen jeder Vernachlässigung dieser durch die Nothwendigkeit und im öffent lichen Interesse dringend gebotenen Vorschriften der Schuldige Fünf bis Zwanzig Thaler Geld- oder nach Befinden verhält- nißmäßige Gefängnißstrafe zu erwarten hat. Leipzig, am 30. December 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. G. Mechler. Zur Geschichte der Schuten Leipzigs. Es wird gut sein, wenn wir noch einige Streiflichter auf ein zelne, in unserm Aufsatze „1759—1859" Nr. 1 d. Bl. gedachte Verhältnisse, namentlich aus der ersten Zeit deS perlustrirten Jahr hunderts fallen lassen. Das Schulwesen Leipzigs war am Ende des sicbenjähr. Krieges, wie im Allgemeinen noch überall, noch wenig öffentlich geordnet und in Angriff genommen. . Knaben, deren Aeltern das Bedürfniß fühlten, ihnen einen geordneten Unterricht geben zu lassen, fanden dazu Gelegenheit in den beiden lateinischen Schulen zu St. Thomas und zu St. Nicolai. Sie genügten dem allgemeinen Bedürfnisse um so mehr, als man sich ja damals ohne Latinität keine tüchtige Schulbildung denken tonnte, und anderer seits namentlich die beiden letzten Classen dieser Schulen für Elemen- taristen berechnet waren. — Weiter sorgten Privatschulen für das Erziehungsbedürfniß, in denen man meistentheils die Geschlechter gemischt fand. In dem letzten Jahrzehent deS 18. Jahrhundert zählte man 17 solcher Schulen, welche in den verschiedenen Vierteln der Stadt oder Vorstädte angelegt, der Aufsicht und Visitation der vier untersten Stadtgeistlkchen unterworfen waren. Die Erlaubniß zur Errichtung einer solchen Schulanstalt war an den Vorweis eines Geschicklichkeitszeugniffes eine- dieser Inspektoren bei dem Stadtrathe gebunden, worauf man günstigen Fall- schriftlichen Erlaubnißschein zur Eröffnung erhielt. Wer in die Schule kam, zahlte Schulgeld, wöchentlich 6 Pf., 9 Pf.. 1 Gr.; kam man eine Zeltlang nicht, so hatte man nichts zu entrichten. Diese Schulen werden im Allgemeinen von Augenzeugen als höchst gebrechlich geschildert: sie vereinigten die zu unterrichtenden Kinder in einem Zimmer und es wurde größtenteils nach dem alten Schlendrian Lesen, Schreiben, Rechnen und Christenthum getrieben. Auch in Leipzig kam es noch vor, daß der betreffende Lehrer während de- Unterrichte- noch andere Dinge trieb, welche seinen Unterhalt mit fördern helfen mußten. Rühmlich hervor ragte unter diesen Schulen die de- öl. Carl Christoph Lange auf der Petersstraße, der seit 1790 ein guasi Pädagogium für Söhne bemittelter Aeltern er richtete, die Zahl der Zöglinge auf ein ziemliche- Minimum be schränkte, sie von früh 8 Uhr bi- Nachmittags 6 Uhr unter beständiger Leitung hatte und außerdem noch durch geschickte Lehrer sich unterstützen ließ. Unter diesen Umständen, wir müssen die- recht ordentlich be tonen, war dse Stiftung der Rathsfreischule, mit welcher der Magistrat den ersten glücklichen Anfang zu einer deutschen Schule legte, worin die Kinder aus dem Bürgerstande Unterricht empfingen, ein wahrer Segen für die Stadt, und es wurde die selbe, gepflegt durch tüchtige Kräfte im wahren Sinne de- Wortes, eine Normalschule für andere, auch auswärtige Anstalten, eine Schule der Neuzeit, aus welcher Balhorn's und Consorten Methode durch Rochow's, Trapp'- und namentlich Campe - Geist und Einfluß vertrieben wurde. — Wir müßten weiter ausholen, wollten wir den gesegneten Einfluß dieser von dem Bürgermeister Vr. Müller, ehrenvollen Andenken-, mit warmer Liebe gepflegten Anstalt aebührend schildern. Aber gar viele Bürger und Bürge rinnen Leipzig- sind noch heute beredte Zeugen ihrer herrlichen, uranfänglichen Entfaltung. — Sie gab nicht allein die Norm für andere Schulen, sondern auch da- Signal zur Errichtung anderer, sie weckte da- Verlangen und Bedürfniß darnach, um so mehr, als sie eine Freischule war und daher Kindern unbemittelter Aeltern da- bot, wa- die Kinder der Begüterteren zur Zeit noch entbehrten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite