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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185901207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-01
- Tag1859-01-20
- Monat1859-01
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. 2V. Donnerstag den 20. Januar. 1859. Bekanntmachung. DaS betheiligte HandelSpublicum wird hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß eine Restitution der in gegenwärtiger Neujahrmefse für im freien Verkehre eingegangene Propre« und Transito-Spedition-«Güter erlegten Meßunkosten nur dann gewährt werden kann, wenn die hierüber einzureichenden Verzeichnisse nebst Unterlagen längstens Sonnabends den Ad. Januar laufenden Jahres bis Abends S Uhr allbier zur Ablaae aelanaen. Leipzig, den 1V. Januar 1859. - Königliches Haupt-Zoll-Amt. Lam m. Euterpe. Ein sehr interessante- und, wa- wir mit besonderer Betonung anerkennen, ein mit Kunstverständniß zusammengestelltes Programm war da- de- fünften ConcertS der „Euterpe". Eröffnet ward diese Aufführung mit der unseres Wissen- hier seit mehreren Jah ren nicht gehörten Ouvertüre zu „Manfred" von R. Schu mann, ein Werk, da- uns, so oft als wir es auch gehört haben, stet- wieder neue Schönheiten, stet- eine noch größere Fülle tief innerlicher Empfindungen und gewaltiger Gedanken offenbart. Die Ausführung dieses schwierigen Lonstück- war eine sehr lobens- werthe, ebenso wie uns auch die der Beethovenschen ä-äur- Symphonie im zweiten Theile de- Concerts bi- auf einiges minder Wesmülche im Allgemeinen befriedigte. — Wa- den Sologesang betrifft, so gebietet es die Billigkeit, in den Concerten der „Euterpe" hierin mäßigere Anforderungen zu stellen: jedoch selbst solchen An sprüchen ward diesmal nicht ganz genügt. Mit der Scene und Arie au- „Fldelio", und selbst mit dm Liedern „Mondnacht" von Schumann, „die Elfe" von Rietz und „Er ist gekom men" von R. Franz, hatte sich die Sängerin Aufgaben gestellt, die über i^e Kräfte gehen. Wenn Frau Hil'oebrand einen wirklichen Erfolg nicht erzielen konnte, so lag das nicht sowohl an dem nur beschränkten Maße von Stimmmitteln — denn wir haben oft genug selbst Hochbedeutendes von Sängern mit kleinen Stimmen gehört — als vielmehr an dem dilettantischen Anstrich, den die Leistungen der Sängerin haben. Der Abstand zwischen dem hohen Werthe der gewählten Musikstücke und deren Ausfüh rung war diesmal ein allzu-r-ß«. Recht sehr befriedigt haben uns dagegen die Borträge tz» jt»gen Pianistin Fräulein Jenny Hering von hier. Es ««den durch dieselben unsere Erwar tungen weit übertroffen. Wir hatten vor längerer Zeit bereits Gelegenheit, die junge Dame, als sie noch Schülerin unseres Confervatoriums war, bei einer Prüfung der Zöglinge dieser An stalt kennen zu lernen und sprachen uns damals auch öffentlich mit aufmunternder Anerkennung über ihr Spiel aus. Au unserer Freude bemerkten wir-bet ihrem diesmaligen Auftreten, daß sie noch bedeutende Fortschritte gemacht hat und jetzt mit vollster Berechti gung mit ihrer Kunst vor die Oeffentlichkeit treten kann. Wir müssen vor Allem ihrem Spiel große Geläufigkeit und tadellose Reinheit, einen schönen kräftigen Anschlag, Eleganz im Vortrag und entsprechende- Verständniß nachrühmen. Die Stücke, die Fräulein Hertna vortrug, waren: da- hier lange nicht gehörte prächtige Eoncertstück von E. M. v. Weber, da- Ois-woll lm- vrowplu von Eh Spin und 1'd^mo original und Etüde von »halb erg. Für letztere- hätten wir allerdings ein dem Werthe de- vorhergehenden mehr entsprechende- Musikstück gewünscht. Solche schon nicht mehr ganz neubackene Confiiurm, wie Thal berg- Virtuosenstückchen es sind, verlieren nach dem schäumenden » Feuerwein, der in Chopin- genialer Musik sprudelt, alle Genieß barkeit. ^ F. Gleich. GeffentUche Gerichtssitzung. In der am 17. d. M. unter Vorsitz de- Herrn Appellations- rathes vr. Wilhelm! abgehaltenrn Sitzung gelangte eine Anklage wider den bereit- mehrmals wegen EiaenthumSvergehen bestraften Uhrmacher Friedrich Julius H. au- Dahlen wegen Betrug- zur Verhandlung. Derselbe war in den Monaten Mai und Juni vor. Jahres in zwei hiesigen Uhrengeschäften erschienen und hatte durch das Vorgeben, von dem in jenen Geschäften wohlbekannten Kohlenwerkbesitzer L. in BrandiS Auftrag zum Erkauf einer Uhr erhalten zu haben, zwei Uhren zum Werth von 16 ^ und 22 auf Credit und gegen die Zusicherung, den Kaufpreis zu der von ihm bestimmten Zeit und wenn er die Uhren an seinen Auftrag geber abgeliefert haben werde, zu berichtigen, sich zu verschaffen gewußt. Die versprochene Zahlung blieb indeß au- und wieder holte Mahnungen hatten keinen weitern Erfolg, als die Verkäufer der Uhrm zu der Ueberzeugung zu bringen, daß sie eS mit einem Betrüger zu thun hatten. Jene- Vorgeben, durch welches sie allein bestimmt worden waren, H. die Uhren auf Credit anzuver trauen, da er selbst und für seine Person auf einen solchen gar keinen Anspruch hatte, erwies sich als ein gänzlich unwahres, in dem jener Kohlenwerkbesitzer, seiner eidlichen Versicherung nach, H. weder den behaupteten Auftrag ertheilt, noch auch die Uhren oder eine derselben von ihm erkauft und erhalten hatte. Letztere waren vielmehr von H., wie er wenigstens behauptete, al-bald an den hiesigen Schneidermeister M., dessen Bekanntschaft er seinem frühern Aufenthalte im Arbest-Haüse zu verdanken hatte, verkauft worden, .obschon M. von diesem Handel selbst nicht- wissen wollte. Den Kaufpreis, der ihm theils baar, theils in Kleidungs stücken gewährt worden war, hatte er für sich verwendet, ohne im Mindesten daran zu denken, daß er seinem Versprechen zufolge seine Verkäufer davon befriedigen mußte. Nun bemühte er sich zwar, das ganze Geschäft als einen gewöhnlichen Handel darzu stellen und behauptete, daß man ihm die Uhrm einfach auf Credit verkauft habe, ja er läugnete sogar trotz beschworener Zeugenaus sagen und trotzdem, daß seine brieflichen Antworten auf ergangene Mahnungen die unzweifelhaftesten Beweise davon enthielten, den angeblichen Auftrag jene- Kohlenwerkbesitzers vorgespiegelt zu haben. Es half ihm aber all sein Läugnen nichts, vielmehr lie ferte nicht allein die Art und Welse, wie er die Uhren sich ver schafft und wie er darüber verfügt hatte, ferner der weitere Umstand, daß er seinen eigenen Zugeständnissen zufolge eigne Mittel durch aus nicht besaß, um dieselben zu bezahlen, den klaren Beweis, daß eS ihm um einen reellen Handel und darum gar nicht zu thun gewesm war, durch denselben etwa- zu verdienen, daß viel mehr seine Absicht lediglich darauf gerichtet gewesm war, durch die gebrauchte Täuschung sich in den Besitz der Uhrm zu setzen, ohne im Mindesten daran zu denken, die Verkäufer zu beliebigen. So wurde auch sein ganzes Gebühren sowohl von der Staatsanwalt schaft, vertreten durch Herrn Staatsanwalt Gebert, als auch vom Gerichtshöfe angesehen, und ihm in Bettacht seiner Rückfälligkeit Arbeit-hau-strafe in der Dauer von 1 Jahr und 8 Monatm zu- erkannt. Laut Anschlag am Gerichtsbret findet Donnerstag den 27. Jan. Nachmittag- 3 Uhr im kleinen Berhandlungssaale öffentliche Ver handlung Statt auf dm Einspruch Johann David H. in der von demselben vor dem königl. Gericht-amte Leipzig I. wider Carl Ed. Retnhold D. zu Güldengossa anhängig gemachten Rügensache.
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