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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185901221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-01
- Tag1859-01-22
- Monat1859-01
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. IV" 22» Sonnabend den 22. Januar. 1859» Bekanntmachung. Unter Hinweisung aus §. 17 deS Gesetzes, die Ausübung der Tierheilkunde betreffend, vom 14. December v. I., und in Gemäßheit von 8. 2 t der Ausführungsverordnung zu diesem Gesetze von demselben Tage werden alle hier wohnhafte geprüfte Thierärzte hiermit aufgefordcrt, behufs ihrer Verpflichtung unter Beibringung ihrer Legitimation sich bei unS anzumelden. Jngleichen ergeht an diejenigen hier wohnhaften Personen, welche, ohne gelernte und geprüfte Thierärzte zu sein, durch die Ausübung der Thierheilkunde ihren Unterhalt sich verschafft und sich damit bereits vor dem 1. Januar 1858 beschäftigt haben, hiermit die Aufforderung, bei Verlust dieses Rechts, innerhalb dreier Monate von der Publikation deS angezogencn Gesetzes an bei unS sich anzumelden und gleichzeitig den Nachweis, daß sie schon vor der angegebenen Zeit die Thierheil kunde gewerbmäßig betrieben haben, beizubringen. Leipzig, den 18. Januar 1859. Der Rath der Stadt Leipzig. K o ch. W^tag den 24. Januar früh 9 Uhr werden unter den bekannt zu machenden Bedingungen im Schanz auf Graßdorfcr Reviere 13 Stück eichene, 1 Stück kieferner und 2 Stück birkene Nutzklötze, !'/_> Klafter Welliges eichenes Nutzholz, 8' 2 Klafter Scheitholz, 4' 4 Klafter eichene Zacken, 10 Abraumhaufcn, 118 Langhaufen und eine Anzahl von harten Wurzclhaufen versteigert werden. Leipzig, den 21. Januar 1850. DeS RathS Forstdeputation. Erziehungswissenschaft *1. Die schwierige und doch unter allen Künsten unentbehrlichste, die Erziehungskunst, verlangt klare Erkenntniß der Natur und Be stimmung deS Menschen und setzt voraus, wie alle höheren Künste, eine (Erziehung--) Wissenschaft. Sehen wir unS aber danach um, wie eS mit dieser Wissenschaft steht, so finden wir, daß trotz des hochgestiegenen übrigen CulturzustandeS unbegreiflicher Weise ge rade sie unter allen Wissenschaften am meisten unbeachtet und un entwickelt geblieben ist. Einerseits ist meines Wissens ihr noch auf keiner Universität ein besonderer Lehrstuhl errichtet, obgleich sie als eine der ersten und reichhaltigsten unter den geistigen Schwestern einen solchen allein vollkommen ausfüllen und dafür die unberechenbarsten ScgenSkeime spenden würde. Andererseits ist sie, wohl eben aus diesen und den vorgenannten Gründen, unter allen Wissenschaften am wenigsten ins Leben gedrungen. Denn die eigentliche naturgemäße Erziehung, die älterliche, be steht entweder gar nicht, d. h. man entledigt sich der Kinder bald möglichst nach Erziehungsanstalten (die durch solide Gründe be dingten und dringenden AuSnahmsfälle sind natürlich hierunter nicht mit verstanden), oder sie besteht nur in einem ziemlich ein wirkungslosen Heranwachsenlassen der Kinder, in der blinden Hoff nung, daß, weil unter Tausenden von Kindern hin und wieder einmal eins durch ganz außergewöhnlichen Selbftbildungstrieb oder durch ganz besonders glückliche Einwirkungen des übrigen Lebens für den Mangel der Erziehung entschädigt wird, man es über haupt darauf ankommen lassen dürfe; oder sie ist planlos, ohne wohlberechnete durchdachte Grundsätze ; oder, wo vielleicht auch die Erkenntniß der richtigen Erziehungsgrundsätze dämmert, fehlt doch die zur auSdauerndm Durchführung derselben nöthige Kraft. Die Fälle normaler Familienerziehung gehören allerwärts zu den selt nem Erscheinungen. Aus weichlicher Selbstschonung oder aus Schwäche gegen die Kinder scheut man den Ernst und die Opfer wahrer Liebe, augenblicklichen Verdruß und diese und jene andere Ueberwindung und läßt so das Unkraut festwurzeln und die edlen Keime verkümmern. DaS Erziehungswesen im Allgemeinen ist noch immer ein nur schwach gelichteter Urwald, dessen Boden einer gründlichen Um arbeitung bedarf. Es fehlt zur sehr an allgemeiner Kenntniß der menschlichen Natur und an Verständniß deS Lebens. ') Aus Vr. SchreberS kleiner, aber wichtiger Schrift: ,,(8in ärztlicher Blick in da- Schulwesen" (Leipzig, Fr. Fleischer). Ueber desselben ver dienten Vers, vortreffliches Werk „Erziehung zur Schönheit " nächstens. . D. Red. Die Würde des Familienleben-, bekanntlich die Hauptwurzel eines gesunden Staatslebens, ist ernstlich bedroht, auch in Deutsch- and, obschon hier bei weitem noch nicht in dem Grate, als z. B. in Frankreich. Aber cs ist rathsam, einen solchen Wurm bei Zeiten zu fassen. ES fehlt der Generation, eben hauptsächlich wegen tiefer Un vollkommenheit des ganzen Erziehungswesens, bei aller Intelligenz und socialer Verfeinerung, im Allgemeinen an physischer und moralischer Vollkraft — also gerade an den beiden wesent lichsten Grundlagen einer harmonischen Edesammtentwickelung und allseitigen Veredelung der menschlichen Natur, den Grundbedin gungen zur Erreichung des bestimmung-gemäßen Lebenszieles und des wahren Lebensglückes. Beweise dafür: Zuerst in physischer Hinsicht offenbart sich Herabgekommen- heit. Nicht nur, daß im Allgemeinen die Häufigkeit der tausender lei Kränkeleien, Krankheiten und Gebrechen in relativer Zunahme begriffen ist, auch der ganze Bildungstypus der letzten Generatio nen zeigt unverkennbar ein allmäliges Sinken. Den schnellsten bestätigenden Ueberblick geben die Militairaushcbungen, das Herab gehen des MilitairmaßeS, die relativ immer häufiger werdenden Untüchtigkeitsfälle; sodann das hohe SterblichkeitSverhältniß be sonders in den ersten KindheitSjahren, die allgemein verbreitete körperliche Gebrechlichkeit, Hinfälligkeit und geringere Leistungs fähigkeit der übrigen Lebensalter, namentlich im Vertragen von Strapazen aller Art ; da- vorzeitige Altern, die Abnahme der Er reichung sehr hoher Altersstufen. — Durchforscht man tiefer das Innere des Menschenlebens, so findet man in ungeahnter Häufigkeit gleiche, dem Blicke der Welt mehr entzogene Beweise: körperlich begründete Lebensstumpfheit, Unzufriedenheit, Hypochondrie, Hysterie, Melancholie mehr oder weniger in allen Ständen und Verhält nissen. Es werden hierher nicht die durch äußere- Unglück hervor gerufenen Fälle, sondern nur die au- körperlichen Zuständen ent springenden und sehr oft in der Blüthe des Lebens und unter den glücklichsten äußeren Verhältnissen vorkommenden gerechnet. Der Welt bleibt die- entzogen (denn die al- direkte Opfer Fallenden sind der bei weitem kleinste Lheil dieser Gattung von Leidenden), nur dem Arzte wird der volle Blick in diese finsteren Seiten des Leben- geöffnet. Sollten diese Andeutungen noch nicht genügen zur Bewahrheitung obigen Ausspruches, so würden die Hospitäler und Irrenanstalten mit ihren steigenden Procentverhältnissen jeden etwaigen Zweifel beseitigen können. Sodann in moralischer Hinsicht. Auch hier beaegnen wir überall Gchwächezuständen, die mit den verwandten körperlichen Austänhrn im Inntgstm Ansammrnhange stehen. Bride Arten de-
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