Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185902086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-02
- Tag1859-02-08
- Monat1859-02
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t KiMger Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Rat-S der Stadt Leipzig. 39. Dienstag den 8. Februar. 1859. Bekanntmachung. Im Interesse des Publicum- baben wir un- veranlaßt gesehen, am AuSgange der Gerberstraße auf dem daselbst vor der Brücke recht- gelegenen freien Platze, so wie am AuSgang der Jnselstraße nach der Dre-dner Straße Fiacre-ftation-plätze zu errichten, wogegen die Station an der Milchinsel eingezogen worden ist. Leipzig, am 5. Februar 185V. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Donnerstag den LO Februar werden auf dem diesjährigen Schlage in Kuhthurmer Revier nahe bei Lindenau von früh 9 Uhr an 58 eichene, 33 lüsterne, 15 buchene, 7 ellerne, 34 aSpene Nutzstücken und 1^/4 eichene Nutzklaftern s/» lang, so wie 51/4 dergl. ^4 lang, nicht weniger von Nachmittag- 1 Uhr an 71/2 buchene, 6 lüsterne, 19*/? ellerne und 441/2 aSpene Scheitklaftern, 7 ellerne Zackenklastern und 2 Klöppelklaftern unter den bekannt zu machenden Bedingungen und der bisherigen Anzahlung versteigert werden. Leipzig, den 3. Februar 1859. De- Raths Forstdeputation.. Bekanntmachung. Freitag den LL. Februar werden auf dem diesjährigen Schlage in Burgauer Revier nahe bei dem Forsthause von früh 9 Uhr an 54 eichene, 58 buchene, 15 lüsterne, 4 ellerne, 3 lindene, 2 aSpene Nutzstücke, so wie ^4 Klaftern eichene Nutzscheite zu 8/4 und 5 Klaftern dergl. zu «/4, ferner von Nachmittag- 1 Uhr an 853/4 buchene, 8 rüsterne, 2i/r ellerne, 15 aSpene und IV/2 lindene Scheitklaftern, 5 buchene Zackenklastern, 7 Klöppelklaftern, 1i/r Schock eschene Schirrstangen, 41/2 Schock Hebebäume und 121/2 Schock Reifen unter den bekannt zu machenden Bedingungen Md der bis herigen Anzahlung versteigert werden. Leipzig, den 3. Februar 1859. De- Rath- Korstdeputation. „Die Königin Maria Eleonore an -ein Sarge Gustav Adolfs." Großes historische- Gemälde von Feodor Dietz in München, ausgestellt im Museum zu Leipzig. Die mörderische Schlacht bei Lützen war am 6. November 1632 geschlagen und Gustav Adolf gefallen ... „Er, der sie in den Streit hinauSgeführt hatte, ist nicht mit zurückgekehrt", heißt eS in Schillers Geschichte de- dreißigjährigen Krieges. „Draußen liegt er in seiner gewonnenen Schlacht mit dem gemeinen Haufen niedriger Tobten verwechselt. Nach langem vergeblichem Suchen entdeckt man endlich den königlichen Leichnam unfern dem großen Stein, der von dem merkwürdigen Unglücksfalle dieses Tages den Namen des Schwedensteins führt. Von Blyt und Wunden bis zum Unkenntlichen entstellt, von den Hufen der Pferde zertreten und durch räuberische Hände seines S^muckeS, seiner Kleider be raubt, wird er unter einem Hügel von Tobten hervorgezogrn, nach Weißenfels gebracht und dort dm Wehklagen seiner Truppen, den letzten Umarmungen der Königin überliefert. Den ersten Tribut hat die Rache geheischt und Blut mußte dem Monarchen zum Sühnopfer strömen; jetzt tritt die Liebe in ihre Rechte ein und milde Thränen fließen um dm Menschen. Der allgemeine Schmerz verschlingt jedes einzelne Leiden. Von dem betäubenden Schlag noch besinnungslos, stehen die Anführer in dumpfer Erstarrung um seine Bahre und keiner getraut sich noch, den ganzen Umfang dieses Verlustes zu denken." Die ebm berührte Seme in Weißenfel- bildet dm Inhalt des Gemäldes. Generale und Obersten de- schwedischen Heere- sind mit dem königlichen Leichnam vom Schlachtfelde von Lützen herübergezoaen und haben, in der Frühe eines trüben November- tage« angewmmm, dm Sarg auf der Außentreppe des Schlosse- niedergesetzt. Die Königin, von ihren Fraum gestützt, steigt die Stufen herab — zum graun- und gramvollen Wiedersehen! Da stehen sie zur Linken zu Häupten de- Leichnam-, die treuen Kampfgenossen, die ihLen mächtigen Herrn verloren. Der Herzog Bernhard von Weimar, eine bohe, jugendlich schöne Gestalt, den umflorten Helm im Arm, heftet unverwandt sein Auge auf dm königlichen Tobten z hinter ihm, i« weißen KriegSmantel, sehen wir den Grafen Thurn, der ernst und schweigend vor sich nieder blickt, ein ergrauter, kampfgestählter Held mit einem prächtigen Kopfe, lebendig und ausdrucksvoll, wie ein alte- Ahnenbild von Meisterhand. Danebm und dazwischen andere Führer, in theil- nehmender Spannung hinüber nach der Königin schauend; eine Wundbinde um- Haupt geschlungen, Oberst Winkel, der mit seinem Regiment in der Schlacht die ersten Vortheile gewann ; sodann die Gmerale Wrangel und Kniphausen, Alle überragt von traurig herabhängenden Bannern und Feldzeichen. Ein Page des König- verbirgt mit der Hand sein thränendeS Auge, während die Träger der Bahre, derbe Leute aus dem Krieg-Volk, am Boden knien und ihren Schmerz mit stillem Gebet besänftigen. Dem Beschauer unmittelbar gegenüber endlich, im Hintergrund, hebt sich auf dem unheimlich düstern und kalten Morgenhimmel, zwischen den hohm Säulm der Treppenhalle, eine schwarze Ritter gestalt in Helm und Harnisch ab, ein finsterer Herold am Katafalk: eS ist General Horn mit einem theuern Vermächtniß auf dem Arm, mit Gustav Adolphs Hut und Schärpe und jener kleinen Cassette, welche die Briefe der Königin enthielt und vom Könige im Felde stet- mitaeführt wurde. Zur Rechten de- Gemälde- öffnet sich die Pforte und die von Kerzen erleuchtete Flurhalle de- Schlosse-, und hier ist eS, wo wir da- Schauspiel de- gewaltigsten Jammer- erblicken. Die Generale und Kriegsleute trauern um den Held und Feldherrn. Wie groß indeß auch ihr Leid, so ist eS doch gering gegen dm Schmerz der Königin, der Gattin de- Gefallmen. Sie kommt die Treppe herabgeschrltten in schwarzem Gewand, aber auf den letzten Stufen, da sie de- Sarge- ansichtig wird, wankt ihr Fuß; ihre Fraum müssen sie aufrecht erhalten, während ihr Haupt, ihr Auge und ihre Rechte sehnsüchtig dem Tobten mtgegenstreben. Wie hat der Gram weniger Tage diese schönen Aüge abgezehrt und gebleicht, wie hat er dm Glanz de< Blick- umflort, wie hin fällig ward die edle Gestalt, wie krampfhaft aufgestachelt erscheinen ihre Lebensgeister in diesem furchtbarm Moment! Und zu ihren Füßen, siehe da! ihr einzige- Kind, die kleine sechsjährige Prin zessin Christine, die vor dem bleichen Mann im Sarge, dem tobten Vater, zurückweicht und sich bänglich an die Mutter schmiegt. Der Königin folgt langsamen Schritte- und in gemessener Haltung der Reichskanzler Axel Openstierna. Sein Blick und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite