14 Diese Entwicklung wird erzielt durch Führung der Linie von Klostergrab in nordöstlicher Richtung bis in die Nähe des sogen. Schweissjägers; hier wendet sie sich vollständig, zuerst in westlicher und sodann in nordwestlicher Richtung, um die oben erwähnte Einsattelung des Gebirges zu erreichen. Die meist steile, durch vielfache Thalgründe zerrissene Lehne des Erzgebirges, an welcher sich die so projectirte Bahn fortzubewegen gezwungen ist, erfordert die Herstellung einiger bedeutender Tunnels und Yiaductbauten. Von den 5 projectirten Tunnels istj der längste 340“, der kürzeste 170 “ lang. Yon den Thal- Uebersetzungen sind die über den Hüttengrund und Seegrund mit einer Höhe von je 30 “ als die bedeutensten zu nennen. Nach Durchtunnelung der Wasserscheide bei Niklasberg bewegt sich die Bahn in der Länge von 3330“ mit günstigen Steigungsverhältnissen am Plateau bis zum Grenzbahnhofe Moldau, wo die Linie bei dem österreichischen Zollhause in die von Freiberg geführte Bahn einmündet. Die ganze Linie von Klostergrab bis zur Grenze, mit alleiniger Ausnahme zweier Parthieen bei Klostergrab und Niklasberg, liegt im Walde und ist daher gegen Schneeverwehungen wesentlich geschützt. Um in der Gebirgsstrecke den Betriebsbedürfnissen Rechnung zu tragen, wurden zwischen Klostergrab und Moldau zwei Stationen als Ausweichplätze projectirt und zwar oberhalb der Biliner Brettmühle ein Bahn hof Eichwald, sowie unterhalb des Jagdhauses ein Bahnhof Niklasberg, welche beide von den gleich namigen Orten Zufahrt-Strassen erhalten. Diese Bahnhöfe theilen die ganze Betriebs-Strecke in drei Theile, wovon Klostergrab—Eichwald 6500 Meter Eichwald—Niklasberg 7800 „ Niklasberg—Grenze 7130 „ lang sind. — Die ganze Länge von End-Station Klostergrab bis zur österreichisch-sächsischen Grenze beträgt sonach 21430 Meter oder 2,82 Meilen. Hiervon sind gelegen bezüglich der Horizontal-Projection: 8456,6 “ in geraden Linien 283,0 „ „ Curven mit 1000 “ Halbmesser 517,0 „ „ „ „ 500 „ „ 507,2 „ „ „ „ 300 „ „ und 11666,2 „ „ „ „ 275 „ „ (482 Ellen) sowie bezüglich der .Vertical-Projection: 2249,0 “ in der Horizontalen 300,0 1455,0 345,0 3150,0 2146,0 4217,0 7568,0 Steigungen von 1:400 1:110 1:100 1:50 1:48 1:45 1:42 Aus betriebstechnischen Gründen ist bei den Vertikal-Projectionen ferner darauf Rücksicht genommen worden, dass die Maximalsteigungs-Verhältnisse von 1:42 und 1:45 nur auf denStrecken Vorkommen, welche Curven von geringer Länge aufweisen, während für die längeren Curven, wie in der sogenannten Schleife oder Kehre (zwischen Eichwald—Niklasberg) die etwas besseren Steigungsverhältnisse von 1:48 und 1:50 in Anwendung kommen. In geognostischer Beziehung ist zu erwähnen, dass die vier untersten Tunnels in Porphyr, dagegen der Wasserscheidentunnel in Gneus zu treiben sind und dass nach den bisherigen Ermittelungen auch keiner der vorkommenden Einschnitte andere Felsenparthieen antreffen wird. Die Baukosten sind wie folgt veranschlagt: