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Sächsische Volkszeitung : 15.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192802155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280215
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-15
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- Jahr1928
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- Sächsische Volkszeitung : 15.02.1928
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1S28 an einen weiteren Anteil an der Miete in Höhe von 5 Prozent erhalten sollen. Man befürchtet, daß zum mindesten die Volksrechts. Partei und die Altsozialisten gegen diese Verminderung de« Bau- antells an der MielzinSstener Opposition niochcn werden. In Frage stcht dann immer noch, ob cs diese Parteigruppen bei der gegenwär tigen Partcikonstcllation aus einen Bruch -er Koalition dieser Frage wegen «»kommen lassen wollen, während sie doch auf der anderen Seite der Frage einer Landlagsauflösung sehr reserviert gegenüber« stehe». Man wird also guttun. vorläufig auch die Weiterentwicklung dieser Frage ohne zu großen Scnsationshunger abzuworten. Gegen -ie Faschingsauswüchse Sine Sinnvgebnng -er katholischen Frauervereines Dresden, den 14. Februar 1928. Die kath. soziale F-rancnarbeitsgcmeinschaft zn Dresden, in welcher 18 katholische Frauenverrine Dresdens vertreten sind, gibt m Nachstehendem einig« Gedanken für die Fa schingszeit kund. Freude in Ehren kann niemand wehren. Aber gegen die un ehrenhafte Freude wollen wir kath. Frauen Front machen. Un ehrenhaft ist ein Rausch deö Vergnügens zu einer Zeit, da die Mil lionen Gräber des Weltkrieges eben mit GraS überwachsen sind; da Tausende von Familien. Kleinrentnern, Arbeitslosen kaum das not wendige Brot zum Leben haben. Wer für Maskenbälle und Ko stüme große Summen ausgibt und sich um die Not deS Nachbarn nicht kümmert, der freut sich nicht in Ehren. Unehrenhaft für «ns Katholiken ist es, wenn wir unS an den lärmenden Vergnügen der Straße beteiligen zu einer Zeit, da in Mexiko die Katholikrnverfolgung tobt. Mag das Land auch für uns in der Ferne liegen; es sind doch unsere Brüder und Schwestern, die drüben ihres und unsere« Glaubens willen Verfol gung leiden müssen. Unehrenhaft ist die Freude aus jener falschen Freiheit, die eine Lockerung der Moral bedeutet. Manche halten die FaschingStage für eine Zeit des AustobrnS, in der es keine sittlichen Grenzen gibt. Wir Frauen wollen Front machen gegen diese Auffassung, weil sie sich zumeist gegen unsere Ehre richtet, und weil wir am meisten wissen, um all da« Familien- und KIndrrrlend» das auf die lockeren Vergnügun gen folgt. Wahrhaft unehrenhafte und unwürdige Freude ist rS. wenn Frauen in ihren FaschingSanzügen und ihrem Benehmen ihre Fraurn- art nnd dir Schamhaftigkeit preiSgebrn. Sir erniedrigen dadurch nicht mir sich selbst, sondern ihr ganze« Geschlecht, und Mütter zerstören in sich die Autorität gegenüber ihren Kindern. Wir kath. Frauen fordern die Orsfentlichkrit auf, die Fa schingstage sozuhalten.daßfiedenArmennichtver- letzen nnd verbittern, der Jugend kein AergerniS geben, Frauen ehre nicht geri ng achten und zertreten. M E. Ein wetterer Protest Kirchliche Verbände und Ortsgruppen in Dresden protestieren in einem Aufrufe gegen den künstlich gezüchteten Fasching. In deutscher Notzeit überflutet unser Land leichtsinniger Faschingstau- mel. Gedankenlos und lieblos mach! man breite Volksschichten, die in bitterstem El end verzweifeln, zu Zuschauern ausgelassener Lustbarkeiten in -er Faschingszeit. Ein naives Zeitalter konnte den Karneval als fröhlich« Volksfcier ohne Schaden eriragen. Heute hintcrlassen die Faschingsvergnügcn Verwüstungen des seelischen un sittlichen Lebens und soziale Erbitterung. Unser Volk hat zu viel ver loren und aus schwerer Zeit zuviel gelernt, um den Ernst seines Lebens schon wieder „in Witz und Humor zu verkehren". Darum protestieren wir im Veranlworinngsbcwnßlsein unseres Dienstes an der Seele des Volkes gegen den Einzug landfremder Volkssitte, gegen den Import des Karnevals in unsere Stadt. Wir verkeimen nicht, daß die Sorge um de» Broterwerb manche Vol^krcise am Ausbau des Faschingsfestes wirtschaftlich interessiert. Eigene Interessen müssen aber hinter das Wohl des VolkSganzcn opferbereit zurückgestellt werden. Verschwenderischer Aufwand für Schlemmerei und nichtigen Tand ist niemals der Weg zum Wohlstand eines Volkes. Wir for dern alle verantwortungsbewußten Männer und Frauen sowie un sere gesund empfindende Jugend aller Stände auf, dem Unwesen der Faschtngsfeste m jeder Form abzusagen. Sächsischer Jenlrumspartettag Der ordentlich« Landesparteitag der Sächsi schen Zentrumspartet sinket in diesem Jahr« am Sonntag, de« 11. März, vormittags 11 Uhr im Speisesaal des Bahn- hoses Dresden-Neustadt statt. Der Landesvorstand bittet di« Ortsgruppen, ihre Generalversammlungen vor dem Parteitag abzuhalten und schon jetzt di« Delegierten sür den Parteitag zu bestimmen. Vr««Ien un«l Umgebung Bestrafte GutmüNgkett Dresden, 1« Februar Ein Hauseigentümer, der gegen einen Mieter, der schon längere Zeit keine Miete mehr gezahlt hatte, aus Aufhebung -es Mietverhältnisses und Räumung geklagt und damit auch ein obsiegendes Urteil erzielt hatte, lieh -as Urteil nach Ein tritt der Rechtskraft nicht vollstrecken in der Annahme, -ah der Mieter nun endlich seiner Zechlungspslicht Nachkommen würde. Das geschah jedoch nicht, und -er Hauseigentümer lieh daher nunmehr die Wohnung zwangsweise räumen. Jetzt strengte aber der Mieter eine Klage gegen den Hausbesitzer an und for dert« -ie Wiedereinräumung -er Wohnung unter Berufung auf 8 568 B. G. B.. wonach, falls nach Ablauf -er Metzelt der Gebrauch der Sache von dem Mieter fortgesetzt wird, das Miet- j Verhältnis als aus unbestimmte Zeit verlängert gilt, wofern nicht -er Vermieter seinen entgegenstehenden Willen binnen einer Frist von zwei Wochen dem anderen Teile gegenüber erklärt. Der Hauseigentümer gab nun vor Gericht der Meinung Aus druck, daß der 8 568 B. G. B. sich nur auf den Fall bezieh«, -ah -as Mietverhältnis durch Zeitoblauf oder Kündigung be endet wird. Er muhte sich aber sowohl durch das Amtsgericht wie -as Landgericht Hamburg belehren lassen, -ah der Meter im Recht«. Es ist. so führte -as Landgericht Hamburg aus, nicht einzusehen, ivarum der Fall anders liegen soll, wenn die Beendigung des Mietverhältnisses wie hier durch Urteil erfolgt. Der Hauseigentümer hat, nachdem -as von ihm erzielte Urteil rechtskräftig geworden war, den Mieter in -er Mahnung be lasten, ohne ihm zu erklären, bah er den Mietvertrag nicht ver längern wolle, und hat sonach -ie Voraussetzungen sür die An- ivendung des 8 568 B. G. B. geschaffen. Landgericht Hamdurg, Bf. XII. 726,27.) 3um Besuch -es Königs von Afghanistan Dresden, 14. Februar. Zum bevorstehenden Besuche -es Königs von Afghanistan in Deutschland wird den Blättern von der sächsischen Gesandt- chaft in Berlin mttgeleilt, daß man dort auch mit einem Be uche des Königs in Dresden rechnet. Sollt« sich der Be uch über eine Nacht ausdehnen, so ist vorgesehen, -atz -er afghanische König in seinem Sonderzug in Dresden übernachtet. Zunächst ist aber nur sür Leipzig «in Aufenthalt in Sachsen vorgesehen. : Kath. Akademiker-Bereinigung. Lichtbildervortmg Dr. Gro- fche, Studentenseelsorger in Köln, über „Die Ueberwindung -er Re naissance" Donnerstag, den 16. Februar 1928, abends 8 h. r. t. Künst lerhaus, Grunaer Stratz«. : Im Eisenbahnzug gestorben. Am Sonntagnachmittag ver starb völlig unerwartet im Eisenbahnzug von Bautzen kommend zwischen Radeberg und Dressen an Herzschlag ein« der mar kantesten Persönlichkeiten -er Stadt Döbeln, Fabrikbesitzer und Etadtrat Georg Richter im Alter von 58 Jahren. Er war Mitbesitzer und technischer Leiter der Firma Franz Richter, Landwirtschaftliche Maschinenfabrik in Döbeln. Er war Grün der und 1. Vorsitzender -es Arbeitgeberverbandes Döbeln sowie 2. Vorsitzender der Ortsgruppe des Verbandes Sächsischer In dustrieller. : Geigenbau Pros. F. I. Koch. G. m. b. H.. Dresden. Die überrasäzend günstige Entwicklung der von Pros. Dr. Koch vor Jahren als Sonderabteilung seines grohindustriellen Unie» nehmens ins Leben gerufenen Geigenbauwcrkstatt und -er Umstand, -ah der Außenstehend« leicht veranlaht wir- falsche Schlüsse von den Namen -er Firma „Koch u. Sterzei, A.-G.", auf mechanisch-industrielle Herstellungsmethoden in seiner Meister. Werkstatt zu ziehen, hat Prof. Dr. Koch veranlaht, diese Werk statt als rein künstlerisches Unternehmen unter vorstehender Firma abzuzweigen. : Ortsktassenänderung. Das Oberversicherungs amt Dresden erläht eine Verfügung, nach der im Anschlutz an die Bekanntmachung der neu festgesetzten Ortslöhne durch -ie sächstsäien Oberversicherungsämter vom 15. Juni 1927 -Ie nachstehenden, bisher in Ortskasse 2 eingereihten Orte ab 15. Februar 1928 in Ortsklasse 1 eingestuft werden: Brockwitz, Coswig, Kötitz, Niederau, Siebenlehn, Söbrigen, Sörnewitz und Weinböhla. : Bon der Technischen Hochschule. Durch Beschluß des Ministeriums für Volksbildung vom 29. März 1927 und seine Ausfiihrnngsbestimmungen vom 27. Januar 1928 ist nunmehr auch in Dresden bei der der Technischen Hochschule angcglie-er- ten wissensä)afilichen Prüfungskommission für -as höhere Schul amt den Kandidaten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Richtung (sowie gleichzeitig denen der turnerisch-, zeichnerisch- und musikalisch-wissenschaftlichen Richtung) di« Wahl der Fächer Mezzosopran mit Orchester — und die Ouvertüre zu „Rosa munde" sür Orchester. Des weiteren hörte man noch das 5. Brandenburgische Konzert sür Klavier, Flöte, Violine und Streichorchester von I. S. Bach, die Arie des Rafael: Rollend auf schäumenden Wogen" aus der „Schöpfung" von Haydn und Mozarts A-Tur-Klavierkonzert mit Orchester. An der Aus führung waren beteiligt Schüler aus den Klassen von Kauff- mann tKIavier), Figleroivicz (Flöte), Fritz Schneider (Violine), Büttner (Dirigierklasse), Kluge (Gesang), Zöllner (Klavier), Franz Schmidt (Cello), Axt (Bah), Zimmermann (Klavier), sowie die oberste Chorklass« und das Anstaltsorchester unter Leitung von Paul Büttner und einem seiner Schüler und endlich Alberc Klug« als Begleiter am Flügel. Das Anstaltsorchester löste seine Aufgaben in hochbefriedigender Weise. Die stilistischen Leistungen standen durchweg auf hoher Stufe, da -er Abend sehr talentvolle, gut durchgebildete Pianisten, hoffnungsvolle, mit Stimmkultur wohlbetreute Gesangskräfte, sich ausgezeick)-- net ineinanderfühlende Kammermusikspieler, einen klangvoll blasenden Flölisten, einen Cellisten mit warmem, satt abgerun deten Celloton, einen geschmackvollen Violinisten (dessen Ton stärke aber noch wachsen möchte) und gut geschulte Frauen stimmen (im Chor) in die Schranken stelle» konnte. Der Bei fall war herzlich und wohlverdient. —et— P a I m r n g a r t e n. Von dem Programm Charlotte Dietrichs iBrcslau) hörte ich nur einen kleinen Teil, da noch andere Verpflichtungen meiner harrten. Der Liederabend brachte Gesänge und Lieder von Händel, Mozart, Reger und Hugo Wolf. Ich verlieh den Saal mit äußerst günstigen Ein drücken. Die Künstlerin kann mit einem sehr guten Material aufwarle», das in allen Register» trefflich ausgcbildet ist und sich einer besonders warmen Tongebung erfreuen darf. Die Intonation ist durchweg sauber und einwandfrei und im Aus druck stehen ihr reichl-altig Abschattierungen zur Verfügung. Ein Mangel war, datz dem Programm die Texte fehlten; denn in der Deutlichkeit der Textaussproche blieben noch Wünsche offen. DI« Künstlerin fand reichen und ehrlichen Beifall, von dem einen Teil auch Arthur Ehitz als trefflicher Begleiter für sich in Anspruch nehmen konnte. —ei— Pädagogium der Tonkunst in Dresden. Der Musikhistoriker Dr. Erich H. Müller »vurde zum Direktor de« Pädagogium« der Ton- lunst ernannt. — Dr. Müller, der 1892 in Dresden aeboren wurde. empfing seine musikalische Ausbildung ln Leipzig. 1905 promovierte er mit einer Studie über ,^dic Mingotti'schcn Opernunternchmungen". 1917 trat er als künstlerischer Leiter eines Modernen Musikfestes tn Dresden hervor. Tr. Müller war Mitbegründer und Sekretär der „Liga sür musikalische Kultur", die auf seine Jnitative mil dem „Oeffcntlichen Arbeitsnachweis der Stadt Dresden" Konzerte sür Er werbslose ins Leben ries und ist Gründer und Vorsitzender einer in ternationalen „Heinrich-Schütz-Gesellschaft r. V." Alberttheatrr Dresden. Richard Feist, der bereits vor Jah re» mit so außergewöhnlichem Erfolg die Rolle des Dr. Thomas Stockmann in Henrik Ibsens Schauspiel „Ein Volksfeind" im Sllbert- theater gespielt hat. wird auch in der am Freitag, den 17. Februar, stattfindendcn Neueinstudierung die Titelrolle spielen. r Bühnenvolksbund. Freitag, den 17. Februar, im Belvedere Vortrag -der Gräfin Edith Salburg aus ihren Werken und Heiteres. Die Pianistin Elly Wetgandt-Navradt wird Werke von Schubert und Beethoven darbieten. Karten ab heute zu ermäßigte» Preisen in den Geschäftsstellen. Auf den Gesellschaftsabcnd mit Ball am 25. Fe bruar wird nochmals hmgewiesen. Bitte Februar-Nummer der Mo natszeitschrift am Sonntag beachten. Sechste Morgenfeier im Schauspielhaus Dresden Humor der Gegenwart Wirklich echter Humor kam nur in einem Falle zur Geltung. Das war in den „Galgcnliedern" von Paul Gracner. Alles »veitere lebte mehr oder weniger vom Geschmack der Satire, Groteske oder wie man im Volksmunde so richtig sagt, vom „Galgenhumor". Da schwamm zunächst die musikalische Seite in diesem Strom. Humor sind die Werke der atonalen Richtung wohl kaum. Sie sind Verzerrung, Gri masse, suchen mit Künsteleien und falschen Tönen Humor (!) zu wecken. Ein zwiespältig Spiel! Die Werke von TanSman, Hinde- mith, Bartok, Poulenc, Rieti und Toch können wohl Heiterkeit cnl- zünden, doch wohl aber nur ihrer Naivität halber, als Musik gelten zu wollen. Paul Aron, unser virtuoser Pianist, Arno Bräun ling (Flöte), Waldemar Staegemann (Gesang), Arthur Chitz (Begleitung), Karl Lüddeke (Oboe), Arthur Gott schald (Fa- gott) brachten die musikalischen Gaben mit voller Künstlerschaft zu Gehör. Mir« Verden erfreute mit „Der Umzug" von Anatol France, worin di« Gefühle eine« Hunde« bei einem Umzug »um Au«- Kardinal Klon- in Berlin Berlin» IS. Februar. Der Primas von Polen, Kardinal Erzbischof Hlond, de, am Sonntag in Essen das Salesianer-Haus eingeweiht hatte, traf heut« früh 7 Uhr 35 mit dem fahrplanmäßigen Zug aus dem Zoologischen Bahnhof in Berlin ein. In seiner Begleitung waren der Pater Provinzial der deutschen Salesianer, Dr Nun- dermayer (München) und sein Sekretär N. Mcdlewski. Nuntius Pacellt empfing als erster den Kardinal, dessen hochragend« im posante Erscheinung allgemein auffiel. Es begrüßten den Kar dinal dann der Provinzial der Dominikaner ?. Willehad Her- mes und der Generalsekretär der Missionssupriorenvereinigung ?. Ansgar Sinniger O. ?. Zum Empfang« waren weiter an wesend der polnische Gesandte Olszowski und der polnische Gene ralkonsul in Berlin, beide mit dem ganzen Personal ihrer Dienststellen. Vom Bahnhof begab sich der Kardinal, der im Auto mit dem päpstlichen Nuntius zusammenfuhr — in drei weiteren Autos folgten di« übrigen Herren — zum Domintkancrt kloster in der Oldenburger Straße in Moabit. Gegen 8 Uh> fand hier der feierliche Einzug des Kardinals nach dem kirch lichen Ritus in die von Gläubigen dicht gefüllte und festlich ge schmückt« Dominikanerkirch« statt. Anschließend daran zele brierte der Kardinal ein« hl. Messe, während der deutsche und polnische Kirchenlieder gesungen wurden. Um die Mittagsw"de begab sich der Kardinal, begleitet vom ?. Provinzial der Domini kaner zur Delrgatur, um dem Herrn Weihbifchof einen Besuch abzustatten. Um 1 Uhr war Frühstück beim päpstlichen Nuntius, an dem der Kardinal und seine Begleiter, sowie ?. Provinzial Hermes teilnahmen. Für heut« nachmittag 4 Uhr ist in de, polnischen Eesandfchaft ein Empfang der polnischen Kolonie vor gesehen, abeirds 8 Uhr ein Essen beim polnischen Gesandten. Der Kardinal reist am Dienstag früh nach Breslau zum Besuch des Kardinals Bertram, und trifft dort gegen 2 Uhr ein. Botanik und Zoologie als Prüfungsgegenstände möglich. Die Bedingungen und Fochverbindungen sind die gleichen wie an der Universität Leipzig. : Immer wieder Brandstiftungen. Vergangenen Sonntag abend brannte in Hosterwitz eine zum Sägewerk von Emil Kuhnert gehörige Feldscheune mit Heu- und sonstigen Vorräten vollständig ab. Erft vor einigen Wochen konnte im Kuhnerischen Anwesen ein vor sätzlich in einem Stalle angelegter Brand gerade noch rechtzeitig be. merkt weiden. Man nimmt an. daß man cs in beiden Fällen mit vorsätzlicher Brandstiftung durch eine und dieselbe Person zu Inn hat. ; Falsche 1« und 2-Markstücke. Das Kriminolamt Dres- den teilt mit: Seit Anfang d. I. befinden sich vornehmlich in Dresden und Vororte» eine größere Anzahl falscher 1- unt 2-Markstücke in Umlauf, ohne -ah es bisher gelungen ist, derer Hersteller und Verbreiter zu ermitteln. Die Falschstiick« sint an folgenden Merkmalen zu erkennen: Der Reichsadler auf der Rückseite der Markstücke ist mangelhaft ausgeprägt und zeig! eingefallene Brust. Tie Falschstiicke sind aus Messing hergestelk und versilbert. Aeltere Stücke weisen daher einen gelber Schein auf. Sie tragen das Ausgabejahr 1924. Die 2-Mavk. stücke haben einen aufsailend matten Schein, schlechte Rand. Prägung, sind etwas größer, aber schwacher als die echten Sinei» und durch die Prägung leicht gewölbt. Sie sind aus Neusilbci hergestellt, leicht versilbert und tragen die Ausgabesohre IM und 1927. Die Kriminalpolizei bittet um sofortige Anzeige- erstattung beim Vorkommen solcher Falschstiiche bezw. um Fest nahme verdächtiger Verausgabe!. Sachdienliche Angaben werden auf Wunsch vertraulich behandelt. Die Fürstenhof-Lichtspiele haben für Dienstag ms nm Don nerstag den sensationellen Film „DerAnwaltdes Herzens", der das besonders zeitgemäße Problem der Todesstrafe behandelt, ein gesetzt. Lil Dagover, Jean Murats und Hans Mierendorff sind die Träger der Hauptrollen des Filmes, der schon wegen seiner reiz vollen Natur- und Schiffsausnahmcn sehenswert ist. — Am Mittwoch nachmittag 3 Uhr findet wieder eine Kinder- und Jugendvorstcllnng statt. Zur Vorführung gelangt ..Lederstrumpf" — der letzte der Mohikaner. Der Eintrittspreis für Kinder und Jugendliche ist auf 30 bezw. 50 Pfg. festgesetzt. Verband Sächsischer Musikschul-Dirrktorcn. In der kürzlich stottgrfundeiikn Generalversammlung wurden Direktor Paul Walde zum 1. Vorsitzenden, Direktor Paul L e h ina n n - O st« n z»ni 2. Vorsitzenden und Schatzmeister und Fräulein Anna Zieger zur Schriftführerin gewählt. druck gebracht werden. Neumanns „Parodien" und Leacocks „Wie ein Magazin entsteht", von Martin Hellbcrg im Charakter ent sprechend vorgetragen, fanden ebenso ihre Lacher. Alfred Meyer setzte sich für zeitgemäßen Humor niit Gedichte» nnd Geschichten von Morgenstern und der bekannten Schnoddrigkeit Ringclnatzens «in. Seinem blendenden Vortragsgcschtck fällt cs aber nicht schwer, viel Heiterkeit unter die Zuberer zu tragen. Sicherlich gab ibm di« Morgenfeier das Bild, daß wir in der Gegenwart an ungezwungenem, herzlichen, Humor gewiß nicht gerade reich sind. Aber auch in diesem Zeitklange fanden die Besucher allerhand Gelegenheit, einmal den Griesgram des Alltags über Bord zu werfen. V. —Ist— Leipziger Sender Mittwoch, IS. Februar: 16.30— 17.55 Uhr: Aus dem Schatzkästlein sür die Jugeno: Die Himmelfahrt des kleinen Peler. Nach einem Märchen von Gertrud Busch aus „Wundersame Dinge". Für den Rund funk bearbeitet von Grete Haupt. Spieleitung: Hans P-eier Schmiedel. Musikalisch« Leitung: Hilmar Weber. 18.00—18.55 Uhr: Deutsche Well«, Berlin. 18.00-18.30 Uhr: Maschinenbauoberlehrer Guttwein: Technischer Lehrgang für Facharbeiter und Werkmeister: „Werkzeuge und Werkzeugmaschinen". 18.30— 18.55 Uhr: Lektor El. Grander und G. van Eyseren: Französisch sür Anfänger. 19.00—19.30 Uhr: Vortragsreihe: „Sagenkundliche Sl "ifzüge durch Mitteldeutschland". 1. Vortrag. Dr. Friedrich Sieber. Löbau: „Sammeltätigkeit und Sinn der Sagensorschnng." 19.30— 20.00 Uhr: Vortragsreihe: „Zeiiungskunde". 1. Vortrag: Dr. Felix Zimmermann. Drecden: „Vom Wesen der Zeitung". 20.00 Uhr: Wettervoraussage, Schneeberichte, Zeitangabe und Arbeitsmarktüericht des Sächsischen Landesamtes für Ar beitsvermittlung. 20.15 Uhr: Operetienabend. (Zugleich Uebertrogung aus den Deutschlondsender.) Operette der Feldprediger": Endlich wieder eine . . . ??? 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportfunk 22.15—24.00 Uhr: Funkbrettl. Mitwirkende: Else Marquise (Gesang), Nora Nikisch (Rezitationen), Fritz Manfred ITiw». fons) und das Waldow-Oldersdorf-Orckester
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