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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185902258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-02
- Tag1859-02-25
- Monat1859-02
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1859
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Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 1^0 Hß, Freitag dm 25. Februar. , 1859. Für das tägliche Leben. Bon vr. meä. Carl Reclam. (Fortsetzung.) dienstvolle Leitung der Geschäfte des Collegiums der Dank des I sHustenbewegung und Bewegung-Hustens. Daß Letzteren ausgedrückt werden sollte, vollzogen habe. Er trug so-! die Naturwissenschaft zu einer Art Modewissenschaft gemacht wor- dann eine Zuschrift de-Raths, die Ernennung von 4 Mitgliedern ! den ist, daß in allen gebildeten Kreisen naturwissenschaftliche de- Finanzausschusses zur Theilnahme an einer, wegen des söge-1 Bücher gelesen und naturwissenschaftliche Gespräche geführt wer- nannten grünen Buchs niederzusetzenden gemischten Deputation I den, ist in der Gegenwart nicht zum ersten Male geschehen. Eine betreffend, vor. Nach dem Vorschläge des Vorsitzenden überließ I ganz ähnliche Wendung nahm der allgemeine Geschmack vor etwa das Collegium dem Finanzausschüsse die Wahl der abzuordnenden I hundert Jahren und merkwürdigerweise finden wir in der Wissen- Mitglieder, verwies auch die übersendeten Rechnungen der Gas-! schaft zu jener Zeit dieselben beiden Parteirichtungen ausgesprochen, anstatt auf die Jahre 1850 und 1857 an den für diese Anstalt I wie in unsern Tagen. bestellten Ausschuß. I Auch damals hatte (wie zu Anfang dieses Jahrhundert-) «ine Das Gesuch des Vicevorstehers Adv. Klein um Enthebung ! „Naturphilosophie" sich breit gemacht, welche, aller exacten vowdiesem seinen Amte wurde auf die nächste Tagesordnung gesetzt.! Forschung spottend und sinnliche Beobachtung verschmähend, durch Nachdem die Einberufung des Ersatzmannes Schmiedemeisters I spitzfindige Grübeleien dem Schöpfung-werke hinter die Coulissen Engelmann als wirklicher Stadtverordneter an Stadtrath! sehen zu können meinte. Auch damals hatten die Herren Phllo- Francke's Stelle und des Ersteren Eintritt in den Ausschuß I sophen sich in der Naturwissenschaft lächerlich gemacht, und ein zum Feuer-Lösch- und Rettungswese« angezekgt worden war, I guter Theil der den Naturwissenschaften ergebenen Männer hatte theilte Kramermeister Poppe mit, daß er in Gemeinschaft mit! nun nicht- Ekligere- zu thun, al- auch seinerseits in solche Er- dem Stadtverordneten Sachsenröder vor einigen Tagen einer I treme zu verfallen, daß nun das Lachen auf Seiten der Philo- Revision der Cassen der Beamten der Einnahmestube beigewohnt I sophen war. Wie immer in der Wissenschaft auf irgend eine Hab« und daß dabei alle diese Cassen in bester Ordnung gefunden I extreme Partei in der einen Richtung ein Rückschlag nach der worden seien. Kramermeister Poppe überreichte da- darüber! andern Richtung erfolgt, so auch in der Naturwissenschaft; auf aufgenommene Protokoll, welches zu den Acten genommen wer-1 die geistige Klopffechterei der Philosophen folgte ein „Materialis- den soll. imus" bei den Naturforschern. Hierauf brachte St.-V. vr. Vogel zwei Gutachten de- Aus-1 Lehrreich aber ist es, dc^k damals der Materialismus ganz schusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen zum Vortrage. I ander- auftrat als heute. Während er in der Gegenwart Alles Sie betrafen ! mit der C hemie zu erklären meint und die exacteste aller Wissen- 1. ! schäften al- sein Hypothesenpferd tummelt, bediente man sich da einen Arealtausch mit dem Bürger und Hausbesitzer J änisch. I mal- der einfachern und leichter zu durchschauenden W ssenschaft Nach dem zwischen dem Stadtrath und Jänisch verbandet-1 der Physik, und zwar von den physikalischen Wissenschaften vor- ten Abkommen tritt die Stadtgemeinde zur Regulirung der Flucht-1 zug-weise der Mechanik. Die Hebelkräfte und die eckige oder linie des Jänisch'schen Grundstücks ln der Mühlgasse32'/i OE-,I runde Form der Atome wurden hervorgesucht und durch hals- Jänisch aber ^ 8 lD Ellen an die Stadtgemeinde ad. Um ferner I brechende Schlußfolgerungen zusammengeleimt, um eine mechanische auf der dem Obstmarkte zugekehrten Seite feine- Grundstücks eine! Erklärungsweise des Leben-, der Krankheit und anderer Natur angemessene Flucht Herrustellen, wünscht Jänisch mit seinem I Vorgänge zu gewähren. — Andere benutzten den Blutkreislauf, Neubau an der nach Westen gelegenen Ecke um 3'/, Elle heraus-! und obwohl weder die Gesetze der Bewegung in den Flüssigkeiten, zugehen (— wobei bis an die Alleefahrstraße immer noch über! noch auch der Umlauf des Blute- selbst in allen Theilen gehörig 80 Ellen Breite bleiben —Die Stadt gewährt ihm zu diesem! erforscht war, so erbauten sie doch auf diesem ungewissen Boden Behuf« 147^/4 lDEllen, wogegen Jänisch an der der Wasser-1 ihr luftige- System. Wenn man ihnen glauben möchte, so be- kunst zugekehrren Seite seines Grundstück- 612^/4 lDEllen der! stand der ganze Mensch nur aus einem Apparate von Druck- und Stadt unter der Bedingung abtritt, daß er an der künftigen, I Säugpumpen und au- einem System verschiedener Aquaducte, nach der Wasserkunst gekehrten Fa^ade eine Vorlage bt- zu 1 Elle I deren Zusammenwirken auf unbekannte Weise alle Lebenserschei- andringen dürfe und daß da- abgetretene Areal nie mit Baulich-! nungen bewirkte. Seiten besetzt werde. ! WaS so mit Worten glaubhaft gemacht worden war, dem Der Ausschuß empfahl, ! wollten mechanische „Künstler der Ehat" auch einen äußern 1) diesen Tausch, sowie »Schein der Wahrheit gewähren, und so kam durch den mecha- 2) die von Jänisch die-fall- gestellten Bedingungen zu! nischen Materialismus jener Zeit und durch die den Naturwissen- genehmigen. ! schäften zugewendete allgemeine Theilnahme die Spielerei der Beide Anträge fanden einstimmige Annahme. »Automaten in die Mode. Ernsthafte Gelehrte erfreuten sich 2. »an denselben und glaubten die schwierigsten Probleme der Wissen eine Nachverwillkgung von 77 Thlr. 26 Ngr. zu den Bau-1 schaft gelöst zu sehen, wenn der berühmte Flötenspieler von Bau kosten der Schleußt an der Georgenhalle. I canson den Inhalt seine- Blasebalges über die Oeffnung der Der Ausschuß erklärte sich für Verwikligung dieser 77 Thlr.! Flöte gleiten ließ und heisere Töne hervorzirpte; oder wenn die 2b Ngr. und eS wurde dieselbe einstimmig ausgesprochen. ! berühmte mechanische Ente die Flügel schlug und Verd.mung Der übrige Theil der öffentlichen Sitzung wurde durch die! heuchelte. Die blöde Masse war erstaunt und klatschte Beifall, thrilweise Berathung des vom Kramermeister Poppe vorgetrage-1 weil sie nicht begriff, was sie sah. Ihr war ja ein Automat ein ne» Bericht- des Finanzausschusses über die von letzterem geprüft! eben so große- Räthsel al- ein lebender Mensch oder ein leben- tm Eonren de- diesjährigen Hau-Halrplan- auSgefüllt. Eß wird! de- Thier! darüber, nach Erledigung der BudgetverhandlUngen, im Ausam-I Ader di« Gelehrten jener Zeit begingen einen Zrrthum von menhange berichtet werden. ! fast unglaublicher Gr-ße, als ste dast^Uunstwerk de- Uhrmacher- > mir dmr lchmden ivrzantsrrm« st» VedBrichung zu dringm suchten. Verhandlungen der Stadtverordneten am 23. Februar 1859. Nach Eröffnung der Sitzung zeigte der Vorsteher vr. Joseph der Versammlung an, daß er den Beschluß, wonach dem früheren Vorsteher, jetzigen Stadtrath Francke. für seine lange und ver-
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