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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185903116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-03
- Tag1859-03-11
- Monat1859-03
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1859
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Amtsblatt des Köniql. Bezirksgerichts md -es RattjS der SM Leipzig. M 7V. Freitag den 11. März. Drittevorlesung Mm Besten-er Schillerstiftuna. >»'!>»««h>«r >« Scene. ««schwand -b» ga», »°n uns».««»»- D°r «n» überau« zahlreich ».ks-mmtttm 3uhör»sch»ft hielt I „ar. Verleugnet der it.limische Meist» auch In diesem d. M- Herr Prof Ritt» 0r. Wachd mu lh den zum I gg^s, seine ganz besonder« Eigenthümlichkeit nicht, und ist e« auch Besten der hefigen Sch,l,»stiflun, -nEnd.gt.n Vortrag über hj,r nammtlich d« Relchihum seiner schönen melodischen S.stal- d.n deutschen V°Ik«hum°r". Stellte sich schon »'« Wahl trmgen und der di. Sinne bestrickende süß« Wohlklang seiner dies.« Thema« mitten in der Fasch,ngtlllst -l« e.n. sehr glücklich. Harmonien und sein» ungesuchten Doral- und Jnstrumental- dar, so wußte auch der Herr Vortragende durch ein« höchst ,«- Kff.««, wa« den Hör» feff.lt, so ist doch auch der Einfluß der ,ungen. Behandlung desselben d,e Erwattungen vollkommen zu großen französischen Op» hi» nicht zu verkennen. E« ist derselbe rechtfertigen, welche man von dem Verfass» de« Weimar,schen aber für da« Werk nur »ortheilhaft gewesen, denn d» Componist, Musenhofe« ' und viel» ander» werthvoll.r Besch,ch,«werke von dem .« In seinen früheren für Italien geschriebenen Opern nach vorn herein hegen durfte. Nicht der kunstmaßige Humor unsrer Art sein» Land«l.ut. fast ganz allein auf den musikalischen Sinn.n- n.u»en Literatur, nicht ,m» sent>meittal', weltschmerzliche Humor, reiz ankam, strebt hier — wie da« bei einem so bedeutenden Talent« der „ in Thronen lacht", bildet« den Gegenstand diese« anziehenden „ich, ander« sein kann — zum Th.il mi, wirklichem Erfolg eine 'sondern "Nj'g und allem ,ener gesunde, derbe, natur- „es» gehende Charakteristik und den Autdruck der dramatischen wüchsige Nalionalhumor, welchen die deutsche Kulturgeschichte I Wahrheit an. Daß dennoch hin und wieder einig« der bekannten aufweist , wie er in den mannichfaltigsten Gestalten da« öffentliche I Gemeinplätze und der stereotypen Schattenseiten der Italienischen und sociale Leben unsrer Altvordern durchdringt. I Op« mit unt»l«uf»n, darf man einem so sp«ifisch italienischen Der verehrte Redner beleuchtete nun dies« verschiedenen Phase» Componisten, wie Donizetti, nicht üb.ln.hmen, um so weniger, d'6, deutschen Volköhumor« näh«, indem » mit dem „Bruder I wenn er durch so viele« wahrhaft schon Gedachte und Empfundene Lustig", dem Narren, der Fastnacht und dem echt deulschen Fast- dafür entschädig«. Da« Textbuch Scribe « führt un« eine ein- nacht«sp,tt begann. Die Hauptfigur d» letzteren, noch Liier al« fache, ad» mit de« Dichter« bekanntem Geschick dramatisch höchst der welsche Harlekin, lebt, nachdem ihn Gottsched von der deutschen wirksam verwendete Handlung vor. — Wir bewachten e« al« «inen Buhne hinweg decket!«, noch heute am Rhein al« Prinz Karneval «m>inn für uns« Opern-Repertoir, daß die thäiige Oberleitung fort. Aber der deutsche Humor und die deutsche Spottlust de- unsere« Theater« diese» Wer« Donizetti'« au« d» Verg.ssen- schränkt« sich nicht auf eigentlich« Schimpfspiele und R-rr»>«poff«n, I a«i, wieder hervorgezogen hat. Di« Op« schi»> sehr an,«sprechen streng« Ernst und udersprudelnd« Scherz, Wahrheitiliebe und and wird ohne Zweifel von jetzt an eine »den so gesichert. Stellung Hang zur abenteuerlichen Lü und gingen bei den wackeren Deutschen überall Hand in Hand bildeten gewissermaßen einen Grundzug'ihrer Urgemüthlichkeit. So äußerte sich der Volk-Humor mitunter selbst in der Baukunst, ferner auf dem Gebiete de< altdeutschen Recht- ln sonderbaren Ge wohnheiten und Sprüchen, sodann in einer großm Anzahl von Personen- und Ortsnamen, welche ursprünglich Spitznamen waren, so wie in spöttischen und komischen Benennungen von Straßen, WirthShäusern und Kleidertrachten. Hierauf verbreitete sich der Herr Vortragende noch ausführlich über da- besondere Wohlgefallen schalkhaften Aufschneiderei I im Repertoir finden, al- die übrigen namhafteren Werke de- be- und 1 rühmten Componisten, in dem selbst die Gegner der modernen italienischen Musik den Mann von ungewöhnlicher Begabung und den intelligenten Schüler d«S gelehrte» Simon Mayr achten müssen. Ueber die Aufführung der Oper können wir uns im Allgemei nen — nammtlich da eS eine erste Vorstellung war — anerken nend aussprechen. Die drei Hauptrollen warm in dm Händen de- Herrn Poung, de- Fräulein Marie Mayer und de- Hrn. Bertram. Ersterer leistete in der schönen und dankbaren Partie de- Fernando, wie wir da- wohl erwarten konnten, im Gesänge des deutschen Volk- an allerhand lustigen Schwänken, Räthseln, I wie im Spiel sehr Schönes. Der Sänger errang sich auch die-- Sagen und Jagdgeschichten, wobei er u. a. nachwieS, daß die I mal die ungetheilte Anerkennung d,S Publicum-, die sich nament- bekannten Münchhausiaden zum Theil schon zur Zeit der Refor- «ch nach den großen Scenen des dritten ActS in stürmischem Beifall mation gäng und gäbe waren, übrigens auch nicht verschwieg, I-und gab. — Die Partie der Donna Leonora entspricht in allen daß unsre Nation in Flüchen und Kraftsprüchm sich vor anderen Stücken dem künstlerischen Naturell de- Fräulein M. Mayer, au-zeichuete. Endlich kam der Herr Redner auf da- Wesen und I Schien un- auch im ersten Acte da- schöne Organ der Sängerin Treiben der Schildbürger und Consorten zu sprechen, woran noch I nicht ganz frei zu sein, so klärte sich dasselbe doch im weiteren mehrere interessante Notizen über die deutschen Volksbücher, na-1 Verlauf der Vorstellung vollständig ab und der Gesang wie da- mmtlich über da- sogen. Lalmbuch und dm Eulmsplegel — Spiel der Sängerin kam zu bester Geltung. Al- Höhepunkt der letzterer, wie nachgewiesen wurde, keine historische Persönlichkeit —I Leistung müssen wir den sehr gelungenen Vortrag der großen Arie geknüpft wurden. I im dritten Act nennm, nach welcher die junge, so reich begabte Herr Prof. Wach-muth verstand e- vortrefflich, seine gründ-1 Sängerin vom Publicum verdientermaßen sehr au-gezeichnet ward, lichen culturgeschichtlichen Forschungen überall durch eine reich-1 Bertram gab al- König Alfon- Xl. eine ebenso treffliche hotltige Sammlung der ergötzlichsten Belege und Citate zu illu- G,jang-leistung, «l- er durch elegante Repräsentation und über- striren und zü würzen, welche denn auch auf da- Auditorium ihre I Haupt entsprechende- Spiel zu fesseln wußte. — Die minder be drastische Wirkung nicht verfehlten, ohne doch da- der Damenwelt I deutende Partie de- Balthasar führte Herr RafalSky recht brav schuldige cioeorum auch nur im Entferntesten zu verletzen. Der I und mit Geltendmachen seiner prachtvollen Stimmmittel durch, am Schluß sich kundgebende laute Beifall erschien daher als ein I Die beiden anderen Nebenpartken warm durch Fräulein Jenke, Tribut de- wohlverdientenHaukes für die heitere Stimmung einer-> die leloer mit einer sehr starken Heiserkeit zu kämpfen Hane, und seit- und die interessante Belehrung andererseits, welche dieser ge diegen« Vortrag gewährt-. Möchte der verehrte Herr Redner, dem mehrfach geäußerten Wunsche entsprechend, dmselben recht bald durch den Druck veröffentlichen! — d. durch Herrn Krön besetzt. F. Gleich. Geffentliche Gerichtssitzung. In der am S. d. M. unter Vorsitz de- Herrn GerichlSrath Lmgnik ^ . , abgehaltmen Hauptverhandlung wurde der Mühlknappe Friedrich I Wilhelm D. au- Ram-dorf al- Angeklagter vorgeführt. Es war „Die Favoritin", eine der Opern, welche Donizetti für I die- ein arbeitsscheuer Mensch, der anstatt durch Fleiß and regel te Pariser groß« Over schrieb, sahm wir am S. März in Seme i mäßige Lhätigkeit seinen Unterhalt zu verdiene«, e- vorgezogm hatte gehen. At< da- Werk nm war — vor etwa iS—IS Jahrm — s seine Stellung al- Mühlknappe auftugeden und lieber von dm Ge«
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