Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-03
- Tag1859-03-14
- Monat1859-03
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 73. Montag den 14. März. 1859. Me Associationen in ihrer gewerblichen, mercantüen und sittlichen Bedeutung. (Fortsetzung aus Nr.'57 d. Bl.) V. Die materielle and sittliche Bedeutung der ge«erbliche» Associationen. gegentrat, und eine dieser Associationen hat vor Kurzem sogar den Jahrestag ihres 50jährigen Bestehens festlich begangen. Die gewerblichen Associationen sind französischen Ursprungs und entstanden nach der Februarrevolution auS, den großen Nationalwerksiätten, welche nach dem Junikampfe geschlossen worden waren. Dies war wenigstens der Fall mit der Asso ciation der Kleidermacher, welche in eine Art von Han delsgesellschaft zusammeutrat, Actien ausgab, deren Betrag nach Die in der angedeuteten Weise eingerichteten volksthümlichen l und nach erlegt wurde, und Darlehne aufnahm. So brachten Associationen können nicht verfehlen, zur Hebung des mate-1 die Unternehmer ein Betriebscapital von 37,000 Francs zusammen riellen Wohlstandes der Handwerker und Arbeiter beizutragen; I und eröffnten die Association am 1. September 1849. Schon sie müssen auch ganz besonders darauf hinwirken, das Selbst-1 im ersten Jahre brachte der Verkauf mehr als 100,000 Franken gefühl der Mitglieder anzuregen, Charaktere zu bilden und das I und der Activbestaud des Gesellschaftsvermögens erreichte die sittliche Wohlverhalten fördern ; denn es ist eine allbekannte Thal-1 Höhe von 66,482 Franken, während nur 21,000 Fr. Schulden sache, daß in solchen Familien, wo Noch und Elend vorherr-1 an Fremde abgingen, indem die Mehrzahl der Gläubiger die schend sind, nicht selten die guten Sitten Schiffbruch leiden und I Arbeiter selbst waren. Die activen Mitglieder erfreuten sich einer zu Handlungen veranlassen, die unter andern Umständen nicht I gewissen Behaglichkeit, indem jedes derselben 900 Franken Ar- begangen werden »würden. Durch die Gründung von Associationen I beilslohn ausgezahlt erhielt und außerdem noch jedem eine Di- aber wird dergleichen Uebelständen nach jeder Seite hin vorge-1 vidende von 100 Franken gut geschrieben wurde. Gleichzeitig beugt und schon das Bewußtsein des gänzlich unbemittelten Ar-I war diese Association mit andern Gewerben in laufende Rechnung beiterS, Mitglied eine- großen Verein- zu sein, wird sittlich I getreten und die Arbeiter erhielten, wenn sie ein Bedürfniß erhebeud auf chm einwlrkeu «nd ihn abhalteu, unredliche Hand-1 hatten, von der Verwaltung Anweisungen, um die benöthigten lungen zu begehen, weil er weiß, daß er sich dadurch der Mit-1 Gegenstände, z. B. Schuhe, Hüte, Möbel, Brennmaterial u. s. w., gliedschaft verlustig machen würde. I bei den anderen Verbänden zu kaufen. Diese entnahmen wieder Nun denke man sich aber eine Association, welche einen Con-1 Kleider aus der Association und am Jahresschlüsse wurden die sumverein, einen Borschußverein und Vereine zum Ankauf von I Rechnungen ausgeglichen. Aehnliche gewerbliche Associationen Rohstoffen für die verschiedenen Handwerker in sich vereinigt und I exisiiren mehrere in Paris mit gutem Erfolge. So namentlich man wird da- Nützliche solcher Institute ohne Mühe begreifen. I die der Klempner, der Sesselschreiner, der Feilenhauer, der Nicht allein, daß ein Familienvater, welcher Mitglied der Asso-1 Pianofortemacher, der Stuhldrechsler, der Sattler u. m. a. ciationen ist, sich seine Lebensbedürfnisse gut und billig einkaufen I Was die Vorschußvereine anlangt, so sind sie ein rein kann, ist ihm auch Gelegenheit gegeben, in Zeiten des Geld-1 deutsches Product und ganz besonders für deutsche Verhältnisse mangels beim Vorschußverein einen seinen Bedürfnissen ange-1 berechnet. Sie sind eine Schöpfung des bekannten, um die VolkS- messenen Vorschuß entnehmen zu können, und wenn er irgend I Wirtschaft wohlverdienten H. Schulze in Delitzsch, welchem einem Handwerk angehört, kann er sich auch aus dem Magazin I auch das unbestreitbare Verdienst gebührt, sie, sowie die Consmn- die zu seinem Geschäft erforderlichen Materialien zu dem Fabrik-1 und gewerblichen Vereine hier und da unter seiner spirituellen preise verschaffen. Ist er Schneider, Schuhmacher oder Tischler I Leitung in's Leben gerufen und praktisch erprobt zu haben. Alle und hat für sich keine ausreichende Arbeit, so arbeitet er für dasI derartigen Vereine sind Kinder der neuesten Zeit und datiren Magazin der Association, bekommt bei Ablieferung eines jedenI erst aus dem Anfänge des gegenwärtigen Jahrzehents; aber trotz Stücke- da- übliche Lohn und ist nebenbei auch noch TheilhaberI ihrer Jugend haben sie nicht nur in der Provinz Sachsen, wie an dem Gewinn, welcher der Associatiyn das Jahr hindurch durch I in der Monarchie überhaupt, sondern auch in andern deutschen den Verkauf der verschiedenen Gegenstände erwächst. Dabei ist! Ländern, ja sogar bis nach Oesterreich, Ungarn, Siebenbürgen, noch gar nicht genug hervorgehoben, welcher Ausdehnung diel Galizien und Polen hinein, eine zahlreiche Verbreitung gefunden. Associationen in gewerblicher Beziehung, namentlich die Consum-1 Fragt man sich, wie es komme, daß die Vorschuß-, Consum- vereine, fähig sind. ES können, wenn Mittel genug vorhanden I und gewerblichen Vereine in so kurzer Zeit eine so rasche Ver- find, Brauereien und Ziegeleien angelegt, es können Mühlen I breitung gefunden, einen so gedeihlichen Aufschwung genommen zur eignen Fabrikation de-Mehlbedarfs erworben, ja selbst eigne I haben, so gelangt man zu der befriedigenden Antwort: weil Backhäuser nach der neuesten Constructiou mit Dampfheizung Isie auf volkstümlicher Grundlage beruhen. Die können erbaut werden. Am ausgedehntesten find derartige Affo-1 hauptsächlichsten Bedingungen sind: 1) Aufnahme Aller, sofern ciationen in den englischen Fabrikdistricten; dort zählt eine solcheI die Aufzunehmenden das Interesse der Gesellschaft zu fördern Bereinigung oft Tausende von Mitgliedern, welche sich alle ihreI vermögen; 2) gemeinsame solidarische Haftung, d. h. Einer buPt Bedürfnisse, auch selbst Kleider und Wäsche uicht ausgenommen, I für Alle und Alle bürgen für Einen; und endlich 3) niedrige im Ganz« einkausen und im Kleinen wieder unter sich verthei» I Beitrittsgelder. Wollte man von einer dieser Bedingungen Wül len. Ja, dort ist da- Association-wesen so meisterhaft auSge-1 kürlich abweichen, so würde man einen argen Verstoß gegen das bildet, so streng geregelt, so weise berechnet, daß manche dieser I volkSthümliche Wesen der Associationen begehe«, ja man würde Gesellschaften sogar ihre eignen Pachtgrundstücke besitzen, aus Isogar den Bestand dieser Vereine gefährden, wie die Erfahrung welchen sie da- uöthige Getreide baue«, in eigne Scheuern schaffen, I anderwärts sattsam gelehrt hat; denn überall, wo man den Bgi- auf eignen Mühlen mahlen und den Teig avch in eignen Back-1 tritt der Mitglieder von der Erlegung höherer Beiträge abhängig Häusern backen; dort existrreu derartige Bereinigungen schon seit Imachte, bestanden derartige Vereine nur eine kurze Zeit oder sie sangen Ätzheen, «eil die englische Gesetzgebung ihnen nicht ent-1 mußten, um sie vor gänzlichem Verfall zu sichern, neu »rganistrt
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