Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185904243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-24
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt dkS BW. Bczirksgmchtr »nd das Raths der Stadt ?rW>. ^ II». Sonntag den 24. April. 185S. Der Handel mit China. i. Durch den am 26. Juni vor. Jahre- zu Tientsin abgeschlos senen Gerttag England- mit China sind in der gesammten Han- delSwelt neue Hoffnungen rege geworden, dir sich, wenn auch nicht so fieberhaft, wie in England, über den Zollverein edenfall- ver breitet haben. Der Pantsekiang ist bi- Hankow hinauf frei und werden außer dem Hafen Tschinkiang noch weitere drei eröffnet werden. Weiter sind die Häfen New Tschwang, Tang Tscho, Tai Wan (auf Formosa), Tscho Tscho (Swato) und Klang Tscho (auf Hainan) den Engländern erschlossen. Britische Unterthanen haben da- Recht, Grundbesitz daselbst zu erwerben. Der Eingangs zoll wird etwa 21/2"/« »ä valorew betragen. ES ist zwar bestimmt, daß die englischen Stteitkräfte Canton wieder verlassen sollen, wenn die Provinz Kanton 2,000,000 TaelS als Entschädigung für die Verluste britischer Unterthanen und eine gleiche Summe als Kriegsentschädigung gezahlt haben wird, in dessen ist leicht voraus zu sehen, daß bei der chinesischen Trägheit und Widerspenstigkeit eine Auftechterhaltung der Verträge ohne Waffengewalt nicht möglich ist. Der Chinese betrachtet noch heute den Abendländer als uncultivirten Barbaren und eS ist eine große Thorheit unter unS, sich einfach durch dieselbe Ansicht über die Chinesen zu revanchiren. ES ist sehr natürlich, daß dem Chinesen eine Menge unsrer Sitten und Gewohnheiten lächerlich erscheinen müssen, wie unS die- sogar fast täglich selbst so erscheint; eS ist eine bekannte Thatsache, daß sehr wichtige Erfindungen, wie die Buchdruckerkunst, der Compaß und da- Pulver dort längst ange wandt waren, ehe wir sie hatten, so wie, daß der Chinese geistig bedeutend begabt, klug und sehr geschickt in allen gewerblichen Ar beiten ist, daß unsre Landwirthschaft noch Viele- von der chinesi schen lernen kann und die französische Regierung sogar eine ökono mische Commission nach China schickte, um Erfahrungen zu sam meln. Kein Land der Erde hat im Landbau so treffliche und zahl reiche Bewässerung-- und Düngungsanstalten wie China. Es bedarf der Waffengewalt, um die neuen Verträge aufrecht zu erhalten und die Handelswelt nicht noch einmal die großen Verluste erleidm zu lassen, welche der verftühte Enthusiasmus über den früheren Pottingerschen Vertrag herbeiführte. Damals gerieth die englische Geschäftswelt in einen alle- nüchterne Denken übertäubenden Jubel; mit der zugesicherten Erschließung de- himm lischen, Jahrhunderte hermetisch verschlossenen Reiche- glaubte man ein Schlaraffenland de- Handel- eröffnet und eS begannen sofort Massenversendungen, für welche nie oder nur eine solche Zahlung erzielt wurde, die kaum die Fracht vergütete. Ob die versandten Maaren dem chinesischen Markt willkommen und den Culturver- hältnissen angemessen, also begehrt sein würden, danach hatte man in der Ueberstürzung nicht gefragt. Die englische Ausfuhr betrug 1842 F 969,000, 1844 F 2,395,000, 1850 nur 1»/r Mill. F, 1852 wieder über 2 Mill. -2, 1854 sank sie bis auf gegen 500,000 -b. Die chinesische Revolution hatte an dm Schlägen, welche den Handel trafen, großen Antheil, einen eben so großm die ewig schwankende chinesische Politik, welche nie vergessen wird, daß sie durch Waffengewalt zur Erschließung ihre- Reiche- gedrängt wurde. — AlS die Engländer zum ersten Male eine Anzahl KriegS- zschunken der Chinesen zerstörten, gelangte die Nachricht doch endlich an den Kais«. (Viele- kommt deshalb gar nicht oder nur halb zu seiner Kenntniß, weil der Ueberdringer einer unglücklichen Bot schaft diesen Dienst sehr oft mit dem Kopf büßt.) Der Kaiser ließ sich die chinesische Weltkarte bringen. Auf dieser nimmt nun China 1/, der ganzen Erde ein, während die Länder de- Westen- und Amerika nur als kleine Puncte angegeben find. Man zeigte ihm hierauf dm Punct, woher die ausländischen Varbarm ge kommen seien und der Kaiser mheilte dann dm Befehl: „So gehn hin und schlagt fie Alle todt." Mit diesem Vesthl hielt er de« Krieg für entschieden und beendet. (Gützlaff.) Eine berühmte Shrffielder Firma schickte eine ganze Schiffs ladung Messer und Gabeln nach China, ein bewährte- Londoner Hau- eine mit Piano'-. Die Chinesen essen aber mit Stäbchen und spielen durchaus nicht Clavier. Beide Ladungen deckten nicht einmal die Kracht. Gleich furchtbare Verluste kämm in Schaf- und Baumwollenstoffen vor. Srod von ausgewachsenem Lorne. Im Laufe de- vorigen Jahre- wuchs in vielen Gegenden und bekanntlich auch bei unS da- Korn au-, in Folge eine- wädrend der Erntezeit andauernden RegmS. Nach den neuesten Versuchen, welche vr. I. Lehmann, Chemiker an der oberlaufltzer landwirth- schaftlichen Versuchsstation, mit Korn gedachter Art angestellt hat, bestehen die wesentlichen Veränderungen, welche die zwei Haupt- bestandtheile der Getreidekörner, der Kleber und die Stärke beim Auswachsen oder Keimen erfahren, darin, daß beide erweicht werden und theilweise in Lösung übergehen. Der erweichte und partiell löslich gewordene Kleber besitzt nicht mehr die zur Bildung «ine- consistenten Teige- nöthige Elasticität und Dehnbarkeit; in Folge dessen läuft nun, wmn man derartige- Korn zum Backen ver wenden will, da- Brod breit und sintert im Ofm zu einer schlis sigen, ungenießbaren Masse zusammm. Die Erscheinung, daß da- Korn auf dem Felde au-wächst, kommt immer nur nach längeren Zwischenräumen vor, und somit sind die in frühem Jahrm gemachten Erfahrungen in Fällen von Wiederkehr meist schon in den Hintergrund gedrängt oder ganz vergessen. E- dürste deshalb an der Zeit sein, diejenigen dem gewöhnlichen Haushalte zu Gebote stehenden Mittel in Erinnerung zu bringen, welche die Literatur zur Verbesserung schlechten Mehle- von ausgewachsenem Korne aufzählt: In Kirchhofs- ConversationSlexikon der Land- und HauS- wirthschaft, 1838, Bd. 9, p. 366 wird der auch im Allgemeinen nützliche Zusatz von Kochsalz hierzu empfohlen. Dasselbe geschieht in Andrö'S ökonom. Neuigkeiten und Verhandlungen, Bd. I. p. 455, woselbst eS heißt: „Es muß auf die gute Gähruna, da- Aufgehen und bessere Garwerden de- BrodeS vorzüglich Rücksicht genommen werden. Man bediene sich deshalb de- schärfsten Sauer teige-, säuere etwa- wärmer und sorge dafür, )aß die jedesmalige Authat von Mehl zum neuen Sauerteige von völlig getrocknetem, reifem Korne sei, und der Sauerteig den scharfen, rein« Geruch habe, der ihm zukommt. Man vermehre ferner die sonst gewöhnliche Authat von Salz." — Auch der gedachte Cl ' ' " den Teig fester zu machen, ihren Grund darin, daß der in Lösung übergegangene Kleber durch Kochsalz wieder unlöslich und konsistent gemacht wird. Nach den Versuchen desselben warm 2 Loth Koch salz im Stande, 3 Pfund Mehl von stark auBgewachsenem Roggen, welches, allein verbacken, völlig untaugliche- Brod lieferte, so zu verbessern, daß ein völlig tadellose-, sogar weißere- Brod daraus hergestellt wurde. — Schon früher findet man zu gleichem Zwecke in DinglerS polyt. Journale, 1832, verlängerte Säuerung empfohlen. „Durch diese," heißt eS daselbst, „wird der vorwaltende Kleber, welcher im Mehle von ausgewachsenem Korne enthalte» ist und da- Brod zähe und ungesund macht, auSgeschleden; die Mehltheile verbinden sich wieder zu einem Ganzen, wie e« 4n -efundem Vrvde sein muß. Die Verlängerung der Säuerung muß sich nach dem Grade de- LuSwuchseS richten, liefert ch» stet- einen günstigen Erfolg." — ^ pfählt auch Kirchhofs in Endlich soll auch dm- . t. «d. I., p. 132) ein Zusatz von Kartoffeln erfüllen. (Auszug au- d. chem. Cintral'Bl. Nr. 5, 1SV-.) Einm größer« Zusatz uau Sauerteig dem gedacht« Lexikon, Vtz. H. ».878. selb« Zweck (Aadrcks -konom. Neuigkt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite