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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185905030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-03
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. IV? 123. Dienstag dm 3. Mai. 1859. Bekanntmachung. Die Gärtner, welche an dm Markttagen während der Messen zeither auf dem ThomaSkirchhofe feilhielten, stehen jetzt auf der Promenade vor dem Thomaskirchhof. Leipzig, den 2. Mai L8LV. Der Nath der Stadt Leipzig. Berger. Stadttkeater I Anerkennung gedenken müssen. Hatte er schon als Kent in „König ^ sLear" un- sehr anaesprochm, so noch mehr in der Rolle de- Die englische Schauspielergesellschaft des Herrn PhelpS hat! xgnzelot, mit derm Durchführung er sich al< trefflicher Charakter- h,er noch zwe» Vorstellungen - Kaufmann von Venedig" I komiker bewährte, und als PoloniuS. Herr Robinson wußte und „Hamlet" — gegeben. Leider waren die sämmtlichen Vor-1 ^ Bassanio und LaerteS zu beftiedigen, wie auch Herr Williams stellungen der ausländischen Gäste nur sehr schwach besucht. — I Rolle des ersten TodtengräberS in gelungmer Charakteristik und Wenn wir ur Herrn PhelpS nach der Aufführung des „Komglmit glücklichem Humor wiedergab. Die prächtige Figur des Gra- Lear einen Ku»istler von mehr als gewöhnlicher Bedeutung er-1 tiano ging leider an der clown-artigen Darstellung des Herrn kannten, so befestigte sich diese Ansicht bei uns vollständig nach! A^tford ganz verloren. Auch bei den anderen Rollen'dieses den weiteren Leistungen de- Darsteller-. Ein bedeutendes TalentI Darstellers (Oswald im „Lear" und OSrik im „Hamlet") trat und vollkommenste Beherrschung der Technik vereinm sich in Hrn. I dieser Uebelstand in seinem Spiel störend hervor. Die Darstellerin PhelpS mit künstlerischer Jntellmenz und einem gründlichen I der Cordelia, der Porzia und der Ophelia. Fräulein Eburne, Studium der Shakespeare schen Poesie. Die Auffassung der Cha-1 schöne natürliche Mittel und wird daher ohne Zweifel eine " raktere weicht in vielen Stucken von dem ab, »aS wir hierin von I höhere Stufe erreichen können, wenn sie eS vermag, di. übergroße unseren deutschen Künstlern zu sehen gewohnt sind. Am meisten I Weichheit und Monotonie ihrer Ansprache und Declamation zu ist das der Fall Mit dem Shylok. Herr P helvS glebr dieseI hEseitigen. Am meisten sprach unS ihre Leistung als Porzia an, Figur weniger alt, wie die deutschen Darsteller; sein Shylok er I pa fie den leichte» CvnversationSton gut zu tteffen wußte und nur ein noch kräftiger älterer Mann, der mit Energie, Mit l s,ltmer in de« gerü-tt» Fehler verfiel. Sehr schön war ihr stummes Selbstbewußlsem und Stolz auftrttt. Von dem gedruckten und I als Porzia in der Seme, wo Bassanio eines der Kästchen unterwürfigen Wesen, von der ..genchümltchen Art und Weise der I ^ wählen hat, wie sie überhaupt oft sehr anmuthige und malerische m slav,schen Landern lebenden Juden, welchen von den deutschen zu machen weiß Darstellern nicht wenige Züge für den Shylok entlehnt sind, ist Die drtt englischen Vorstellungen warm wohl geeignet, den wenigstens m den ersten Scenen des Stucks in Herrn PhelpS I F„u»,dtn der Änst und besonders den Verehrern des großen Darstellung nicht- zu finden. Sein Shylok ist ein reicher Kalss-1 Shakespeare Befriedigung und zum Lheil hohen Genuß zu bieten, mann, der eben so gut w,e Antonio auf dem Rialto Geschäfte I Unserer Theaterdirection ist y»a« daher zu besonderem Dank ver macht. Trotzdem weiß der Darsteller da-, worauf eS dem Dichter I pflichtet, daß sie trotz deS vorauszusehend«» »ur geringen materiellen ganz besonders ankommt -- den Unterschied zwischm dem ,, könlg- Erfolg- dieses Gastspiels dennoch die Gelegenheit, ihrem Publicum Uchen Kcmfnnmn >und ^ jüdischen Schacherer — in seinem I ^waS so Interessantes vorzuführen, nicht vorüber gehen ließ. Spiel auf da- Schärfste hervorzuheben. Die wahre Natur des I K Tleick Shylok, sein Haß und seine wilde Leidenschaft'enthüllen sich voll-1 — ^ . ständig erst in der Scene mit Tubal; aber selbst auch hier, wie! im vierten Act, wo Shylok ganz vernichtet wird, bewahrt der! VtfsSNUIHt Künstler stet- eine gewisse feste und stolze Haltung; Shylok geht I Ein hiesiges Handlung-Haus hatte von auswärtigen Fabrikanten zuletzt nicht gebrochen und kraftlos auS dem GerichtSsaal, sondern lein Waarencollo mit wollenen und halbwollenen Tüchern, so wie immer noch mit möglichst fester Haltung und in der Ueberzeugung ! HerrenshawlS zum Werthe von 3L Thlr. 7 Ngr. 5 Pf. zur Weiter- seineS Rechtes; man fühlt bei dieser Darstellung, daß er auch jetzt I beförderung zugefendet erhalten, einstweilen jedoch in eine Nieder- noch nicht seine Rachepläne aufgegeben hat. Wir halten diese Auf-1 läge gebracht, wo eS längere Attt ohne Verfügung darüber unbe- faffung für nicht minder berechtigt, als die der berühmten deut» I achtet liegen blieb. Diesen Umstand glaubten die beiden Markthelfer schen Künstler, wie überhaupt bei Charakteren wie Shylok ein! de- Geschäfts, OSchald Theodbr Schümann und Karl August Feststellen deS Standpunktes der Auffassung nicht wohl denkbar I Naumann sich zu Nutze machen zu können und beschlossen, in der ist. Rühmlich ist eS stet- für einen Künstler, wenn er innerhalb I Hoffnung, da- Waarencollo werde wohl ganz in Vergessenheit seiner besonderen Auffassung eine organisch entwickelte, einheitliche! gerathen sein, dessen Inhalt sich anzueignen und mit einander zu und sich steigernde Gestaltung giebt, wie da- der Leistung deS! theilen. Wie sie beschlossen, so chaten sie, theilten die Waaren Gaste- Niemand abfprechen kann. ! unter sich und verkauften zum Theil da- widerrechtlich an sich ge- Nicht weniger als in sein« ersten Rollen hat uns auch Herr! nommene Gat, theil- machten sie Geschenke damit. Schümann PhelpS als Hamlet befriedigt, bis auf die Scene mit Ophelia,! bot unter Anderen auch dem kiesigen Alteksenhändler Christian welche für uns wenigsten- nicht von der Wirkung war, wie die! Wilhelm Heinrich Mähler eine Partie der gestohlenen Tücher für übriaen Hauptmomente der Rolle. Ganz Vorzügliche- gab der I 4 Thlr. zum Kauf an und dieser, obschon er den unredlichen Er- Künstler in den beiden Monologen, in der Schaufpielscene und l werb, wie er selbst elnräumen mußte, vermuthet hatte, ging doch vor Allem in der Seme mit Gertrud, welche letztere Partie von! auf den Handel ein und kaufte die Tücher zu dem angegÄenen Fräulein Atkinson voll Leben und Berständniß, wie in sHr I Preis. Bei versuchtem Weiterverkauf kam die Sache jedoch zur würdiger Repräsentation durchgeführt ward. I Kenntniß die- Polizeiamtes, und in der wider alle Drei deshalb Aüch an den Vorstellungen de- „Kaufmann von Venedig"! eingelettetm Untersuchung, in welcher am 30 . v. M. unter Vorsitz und d«S ,> Hamlet" ist da- Ensemble und das scenische Arvange-1 de- Herrn GerichtSrath vr. Herrtnann und in Anwesenheit de ment-u rühmen, wie überhaupt die aanze Art und Wesse de-I Herrn StaatSanwalt Gebert, als Vertreter der Anklage, die Haupt- Spiel- dieser englischen Gesellschaft auf uns jeinen sehr vortheil-! Verhandlung stattfand, wurde« Schümann und Naumann ein hafte» Eindruck gemacht hat. Mehrere der Haupttoll« waren I jeder weg« Diebstahls zu 8monatlicher ArbeitShauSstrafe, Mähler allerdings nur »on mittelmäßig« Kräften besetzt, einige jedoch 1 aber weg« Partiererei zu 1 monatlichem Gefängnlß verurtheilt. fanden dafür auch genügende, mm The« ftlbst sehr gute Ber-1 Die verrhelblaung Naumann-führte Herr Adv. Schrey, ttemng. Vor all« ist eS Herr Ray, dessen wir mit besonderer andern Angeklagte« war« ohne Vettheidiger. die beiden
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