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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185903267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-03
- Tag1859-03-26
- Monat1859-03
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 8), Sonnabend den 2V. März. 1859, Stadtverordnetensihung . I vom 23. März. Unter dm Eingängm auf der Registrande befanden sich: eine! Anzeige de- Rach- darüber, daß der Proceß, welchen gegen den! Rath der Herr Vr. Scher ell wegen Obrigkeittwegen erfolgter! Aumauerung de- Kellereingangs seines in der Reichsstraße sub 298 ! de- Brandcatast. gelegenen Hause- und wegen Schädenansprüche! deshalb geführt habe, in höchster Instanz fiw den Rath gewonnen! und Herr vr. Scherell angedrachtermaßen abgewiesen worden! sei. — Der Rach sprach ferner in einem die Anzeige der Wahl I des Herrn Adv. Rose zum Vicevorsteher der Stadtverordneten! erwidernden Schreiben die Hoffnung aus, daß auch unter dem nunmehro ganz neu gebildeten Direktorium der Geschäftsverkehr zwischen Stadtverordneten und Rath ein ungetrübter sein werde. Zugleich könne er, wie hinzugefügt war, aber nicht umhin, dem Vorgänger Adv. Klein besonders Dank auszusprechen, daß, so weit eS an ihm war, er jederzeit bestrebt gewesen sei, das Verhält- niß zwischen beiden Collegien zu einem freundlichen zu gestalten. — Herr Handwerk und mehrere Bürger hatten in einem Schreiben um Verwendung dafür gebeten, daß die Einfriedigung des Super- intenturgartenS gleich von dem Endpunkte des Superintenturge-1 bäudes ab in einem Bogen nach rechts auf die Hauptallee ge führt werdm möge. Sie führten Gründe schönerer Aussicht und der Verbesserung und Erweiterung des Meßverkehrs an. Herr Adv. An schütz hatte diese Petition zur seinigen gemacht und sie gelangte dadurch an den Bauausschuß. — Der Rath hatte mit- getheilt, daß die Herren Katecheten an der Peterskirche während der beinahe Jahre dauernden Vakanzen an der Thomaskirche, welche mit der Erkrankung des Herrn vr. Großmann begonnen und erst mit der Einführung des Herrn U. Lohse als Subdiaco- nuS ihren Abschluß gefunden, durch Uebernahme der Vesper- und Mittag-predigten Aushülfe geleistet und beim Rache um Hono- rirung nachgesucht hätten. L)er Rath hatte beschlossen, eine Gra tifikation von 100 Thlr. aus dem Vermögen der Peterskirche zu gewähren. Die Versammlung genehmigte nach dem von Herrn Will sch referirten Anträge des Ausschusses diese Gratifikation einstimmig. Herr vr. Vogel trug den Bericht des Bauausschusses in Betreff der projectirten Brücke über die Pleiße zwischen dem Flei scherplatze und der Frankfurter Straße vor. Es war daraus zu entnehmen: die Brücke sei zwar erst im Jahre 1838 mit einem Aufwande von 10,457 Thlr. 14 Gr. 11 Pf. erbaut worden, wobei die 2500 Thlr. nicht gerechnet seien, welche an Witwe Voigt zur Ablösung eine- Trammrechtes an dem, von der Stadt er kauften, ehemals Winklerschen Hause gewährt wordm. ^ habe sich jedoch bald gezeigt, daß diese Brücke dem Verkehre nicht ge nüge. Die Tragfähigkeit derselben sei nicht unbedenklich, eS finde mindesten- Senken derselben statt, ein Bruch derselben stelle sich al- drohende Möglichkeit dar. Das Bauamt habe das Projekt auf eine dreifache Art behan delt, 1) al- eiserne Brücke mit Schieferbeleg, als eiserne Brücke mit Aiegelgewölbe und alS steinerne Brücke auS Sandstein. Für jede dieser 3 Brücken mache sich eine JnterimSbrücke nothwendig. Der Betrag der Bausumme stelle sich nach den 3 verschiedenen Projekten fest: bei der eisernen mit Aiegelgewölbe auf 9037 Thlr. 22 Rgr. 8 Pf., bei der eisernm mit Schieferbeleg auf 11,838 Thlr. lONgr. 3 Pst, bei der Sandsteinbrücke auf 10,712 Thlr. 28 Ngr. 8 Pf. Eine Steinbrücke sei vorzuziehen, weil sie die größtmögliche Dauerhaftigkeit biete; der größere Aufwand sei nur scheinbar, da dadurch auf eine ungleich längere Reihe von Jahren nicht blos die Dauer, sondern auch die Ersparniß von kostspieligen Repara turen gewährleistet wird. Die Kürze der Zeit, seil welcher eiserne Brücken aufgekommrn, berechtige noch nicht zu festen Schlüffen über die Haltbarkeit; die Reparaturen der steinernen Brücken seien »eit minder kostspielig und weniger störend al- die eisernm, welche eine unablässige, weit ängstlichere Überwachung erfordem, eine eiserne Brücke müsse auch um 10 Zoll tiefer gelegt werden. Bei einer Steinbrücke würde auch durch Verwendung schon vorhan dener, ca. 800 Thlr. betragender Sandsteine erspart. Der Ausschuß schlug Annahme des Rath-vorschlaqS vor. vr. Heine führte jedoch an: er wisse, daß die Wafferregulirung in der Leipziger Gegend weit vorgeschritten sei; diese werde, wie er gehört, die Mühle in Gohlis in Wegfall bringen; darnach solle da- unter der fraglichen Brücke hinfließende Wasser der Angermühle zugeführt werden durch, wie er vermuthe, einen unterirdischen Canal. Die se! von wesentlichem Einflüsse auf da- neue Bauprojekt; er bean trage daher, „unter der Voraussetzung, daß diese Brücke von den, vom Stadtrathe vorher zu ermittelnden Plänen weder ganz noch theilweise getroffen werde und darnach später nicht wieder umgeändert werde müsse, die Bewilligung auszusprechen". Mit dieser Voraussetzung wurde auch der Bau in Sandstein und die Bewilligung der Mittel dazu genehmigt. Derselbe Berichterstatter trug ferner einen Bericht desselben Ausschusses, das Museum betr., vor: Der Rath beabsichtiget, um das Museum ein Granittrottoir zu legen. Der Rath hat es in einer Breite von 2 Ellen aussühren wollen, da, je untergeordneter die Breite ist, um so weniger sie als Schmuck de- Gebäudes Aus tritt. Die Kosten b.tragen 666 Thlr. 5 Pf. Der Ausschuß t empfahl dagegen ein Trottoir von doppelter Breite, indem ein zu schmales neben dem Museum ein schlechte- Ansehen biete, da- > Trottoir doch für die Passage werde benutzt werden, da- Trauf wasser von den Simsen fast auf die äußersten Spitzen de- nur 2elligen Trottoir fallen werde; er glaubte daher eine selbst höhere Ausgabe nicht zu scheuen und schlug vor: dem Anträge des Raths nicht beizutreten, 2) das Museum mit einem vierelligen Trottoir umgeben zu lassen und zur Bewilligung der Kosten dafür sich ' bereit zu erklären." — Es gelangte nun der Bericht des Finanz ausschusses über die vom Rathe vorgeschlagenen neuen Steuern. durch den Herrn Kramermeifter Poppe zum Vortrag. Vorläufig sei nur bemerkt, daß der Ausschuß sich einstimmig allenthalben den Ansichten des Raths angeschlossen hatte und die Einführung dieser Steuern zur theilweisen Deckung der Bedürfnisse des städti schen Haushaltes vorschlug; die Versammlung dagegen entschied sich dahin, daß sie von den verschiedenen vorgeschlagenen Steuern nur die Luxussteuer beibehielt und den Rath zu ersuchen beschloß: den fehlenden Bedarf, so weit er nicht durch Caffenüberschüffe sich decken lasse, durch Zuschlag zu den gewöhnlichen Com- munanlagen zu decken. — Für das tägliche Leben. Don vr. mell Carl Reclam. (Schluß.) jMedicinalpolizei.j Die deutsche Erziehung ist wesentlich verschieden von der in Frankreich und England üblichen. Me aber der Charakter de- Einzelnen durch die Erziehung geschaffen wird zu dem, was er im Guten wie im Schlimmen ist, — so wird auch der Charakter eine- ganzen Volke- in gewisser Beziehung abhängig vom allgemein bei der Erziehung der Kinder angenom menen Gebrauche. Ein Vergleich beweise die-. In Deutschland lebt das Kind ausschließlich in der Familie, von denselben Personen fast immer umgeben, die seinen ersten Schrei begrüßten, seine ersten Schritte leiteten. Klein und eng ist der KreiS, innerhalb dessen die ersten kindlichen Wahrnehmungen de- erwachenden Geiste- gemacht werden; bi- zum Jünglingsalter ist nur geringer Wechsel im Lebenslaufe und dm Umgebungen de< Kinde-. Nach außen wenig abgelrnkt und abgezogen, muß noth wendig die geistige Richtung sich mehr nach innen vertiefe«. Ter
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