Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185905086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-08
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
190» Kaisers Seite bei St. Quentin (10. August 1557) als Held ge fachten hatte, erhielt er außer Waadt und Genf bei dem Frieden der Großmächte 1560 da- ganze Land seine- Baker- zubstck^Gssen zweiter Gründer er auch im Innern wurde. Offenbarest der Sturz de- burgundischen Reich- ein Unglück auch stk Piemont; eS kam zwischen zwei Mühlsteine, welche es fein mahlten. Nach dem aber die beiden Weltmächte sich überzeugt hatten, daß keine die andere zermalmen könne, wollten sie nun zwischen ihre feind lichen Reiche Piemont als politische Scheidewand setzen, wie die Alpen eine natürliche sind. — Emmanuel Philibert gab den Ge setzen und der Steuerpflicht Allgemeinheit und Kraft, pflanzte Künste, Wissenschaften, Industrie, besonder- in Seide; er führte stehende Truppen ein, nachdem schon seine Vorfahren, neben dem Heerbann dev äußerst zahlreichen Adel-, zumal im Gebirge eine gute Landiörhr gepflegt, namentlich längst die Waffe de- Fußvolk hochgehalten hatten. Aber, sagt Gallenga, nur die Bewohner der alten Provinzen Savoyen, Aosta sind geborne Soldaten, die an dern lassen sich dazu bilden, am wenigsten die neuen (Genua, die Insel Sardinien). — Zu seiner Zeit hörten die Versammlungen der drei Stände auf. Aber während ganz Italien dem spanischen Joche sich beugte, blieb der Herzog aufrecht. Sein Sohn Karl Emmanuel (1580 — 1630), „welcher zwei Jahrhunderte erleuchtete und verfinsterte", war bei seinem ruhe- und treulosen Länderdurst nicht geeignet jenem europäischen Beruf de- Herzogthum- zu entsprechen. Nachdem er versucht hatte, die Verwirrung Frankreichs zu schüren und auszubeuten, siel er unter besten Gewalt. Heinrich IV. beabsichtigte indeß au- Piemont einen starken, Habsburg aus Italien hinausdämmenden Staat zu machen; der Herzog führte Krieg unter dem Namen der Un abhängigkeit Italien- von Spanien, erhaschte auch schließlich bei Gelegenheit der Mantuanischen Wirren ein Stück de- ihm so wohl gelegenen Montferrat (das Hügelland östlich von Turin). Sein Land aber wurde auf- Aeußerste erschöpft. — Während von dem älteren Sohne K. Emmanuel- die Linie abstammt, welche bi- 1831 regierte und dann au-starb, stammt von seinem zweiten Sohne die Linie Earignan, welche 1831 mit Karl Albert auf den Thron kam. Unter seinen Nachfolgern wurde der Druck der französischen Vergewaltigung immer unerträglicher; der Herzog wurde von Lud wig XIV. nur noch als sein Lehen-mann behandelt. Diese wie derholte längere Beherrschung Piemont- durch Frankreich, während beinahe da- ganze übrige Italien unter spanischer Hoheit stand, ließ Piemont eigentlich gar nicht als italienischen Staat erscheinen; denn auch leidliche Brüder werden sich entfremdet, wenn sie an unter sich verfeindete Herren verkauft werden. Nach verzweifelten, aber vergeblichen Versuchen (1686/95) sich mit Hilfe Oestreichs, England- und Holland- wie^s unabhängig zu machen, mußte Victor Amadeus H. (regierte 1675—1730) am Ende des Jahrhunderts das Bündniß mit Ludwig erneuern. Neben der angeborenen Heftigkeit mochte seine verzweifelte Lage bewirken, daß er, wie er selbst sagte, geboren war sich und die Andern zu quälen. Beim Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges er nannte Ludwig XIV. den Herzog von Savoyen zum französischen Generalissimus in Italien. Die spanische Lombardei oder das Herzogthum Mailand erstreckte sich damals westlich bi- jenseits der Sesia und südwestlich über Aleffandria hinau- bi- auf wenige Meilen von Genua. Der Herzog sah dem Untergang Savoyen- entgegen, sobald Frankreich da- Mailändische besäße, während Oestreich eine- entschlossenen Bundesgenossen in Italien um so mehr bedurfte, als Ludwig durch Schrecken und List in den spa nischen und in den übrigen Landen Italien- weit die Vorhand hatte. Kühn verband der Herzog sich 1703 mit Oestreich, worauf die Franzosen beinahe sein ganze- Land besetzten, den größten Theil seine- Heer- entwaffneten. Die Augen ganz Europa s waren auf die Belagerung Turin- durch die Franzosen gerichtet, welch- der Herzog nur durch den kleinen Krieg in ihrem Rücken mit Unter stützung der Waldenser etwa- erschweren konnte. Aber am 7. September 1706 wurden die Belagerer von dem östreichischen Feld herrn Prinzen Eugen von Savoyen, besonder- durch die preußische Infanterie unter Anhalt, auf- Haupt und aus Italien herauS- geschlagen. Oestreich zog nun da- den Franzosen verbündete Her zogthum Mantua als verwirkte- Reich-lehen ein und behielt e- für sich, denn so wenig Eifer die ersten Habsburger Kaiser hatten, die Reich-rechte in Italien zu behaupten, so bekam Habsburg eine sehr lebhafte Lust zu Italien, als es sich darum handelte, dasselbe zu Gunsten seine- Hause- in Besitz zu nehmen. Oestreich trat an den Herzog von Savoym kraft de- Allianzvertrag- da- Montferrat, Alessandria, da- Sesiathal, die Lomellina (bei Mor tara) ab, um welche Savoyen seit einem Jahrhunderte mit der Beharrlichkeit eine- Gebirgssohnes meist mit französischer Hilfe vergeblich gekämpft hatte. Allein der Herzog hatte noch Appetit zu Vicivano nebst Zubehör am Tessin, wobei er von England und Holland unterstützt wurde; da aber Oestreich diesen Bissen für sich behielt, erkaltete die östreichisch-piemontesische Freundschaft wieder. Im Frieden LTLweckt 1712 erhielt der Herzog auch das eigentliche Savoym wWr/die Alpm wurden seine Grenze gegen Frättßrksth. Eint tznalifchr Kottt fühlte ihn «ach Heilten, zu dessen König der HeHog, 13 Jahtt nach der Erhebung Preußen- zur K-Nig-würde, geweiht wurde. — In diesen- Kriege war Eng land M Gstste seines großen OlaNier- durch Geld und seine Flottest im Mittelmeer, dessen Schlüssel Gibraltar es 1704 er- erte, der energische BundesgAwsse Oestreich- und de- Hauses avoyen, wie immer gegen Frankreich. Da Oestreich im Frieden außer dem geschmälerten Herzogthum Mailand auch Neapel und die Insel Sardinien, welche die Engländer besetzt hatten, erhielt, schien die östreichische statt der spanischen Oberherrschaft in Italien festgestellt, zumal ihm hier die Kaiserwürde noch große Rechte und Geldmittel sicherte. Allein die 1714 mit dem Bourbon Philipp V., König von Spanien, vermählte ehrgeizig-kühne Elisabeth Farnese, Erbin von Parma und Piäcenza, fachte die spanischen Ansprüche auf Italien und wiederholte Kriege gegen Oestreich an. So geschah e-, daß 1720 da- Hau- Savoyen statt Sicilien die werthlose Insel Sardinien mit dem nun davon benannten KönigStitel erhstlt. Da- reiche Sicilien hatte Oestreich zu Neapel an sich genommen. Der Streit Frankreichs und Oestreich- über die polnische König-wahl entlud sich wieder über Italien, da- nebst dem getheilten Deutschland den Mächten längst als europäischer „Prügelknabe" diente. Die verbündeten Spanier, Franzosen und die Truppen de- Königs von Sardinien, welchem die sofort besetzte Lombardei zugesichert war, ergossen sich 1733 über die italienischen Besitzungen Oest reich-. Da e- aber Frankreich nicht darum zu thun war die spanische Oberherrschaft in Italien wieder aufzurichten, schloß es mit Oestreich 1735 eine Uedereinkunft, wornach der König von Sardinien sich mit Novara und Tortona begnügen mußte; Tos cana, dessen moralisch verkommner großherzoglich mediceischer Mannsstamm 1737 au-starb, sollte an den von Frankreich be raubten Herzog Franz Stefan von Lothringen fallen, welcher gleichzeitig die Erbtochter de- Kaiser-, die glorreiche Maria Tl^ resia heirathete. Vor dem Eingänge der Gallerie der Uffizien steyr die Marmorbüste de- lächerlich aufgeblasenen letzten Mediceers. Ein Blick darauf ist ein leidige- Stück Geschichte. Wie ganz anders sieht nebenan die Büste de- Großherzogs au- deutschem Blute darein! Fürwahr Italien hat sich über das AuSfterben seiner Dynastien nicht sehr zu grämen! Spanien, dießmal der Hintergangene Theil, fand es gerathen sich mit Neapel und Sici lien al- Secundo - Genitur zu begnügen. Khevenhüllers Husaren konnten es nicht verhindern, daß damals die farnesischen Kunst schätze von Parma nach Neapel gebracht wurden, denn das alte farnesische Erbe, Parma, fiel vorübergehend an Oestreich. Den 20. Oct. 1740 starb mit Kaiser Karl VI. der Manns stamm der Habsburger au- und Maria Theresia bestieg den österreichischen Thron. Die Hauptprätendenten zu der spanischen Erbschaft im Jahre 1700, die Bourbonen, jetzt in Frankreich, Spanien, Neapel, erneuten ihre Ansprüche auf die bei Oesterreich gebliebenen Stücke derselben in Italien, auf das Herzogthum Mailand und auf Parma, und ließen unverzüglich ihre Truppen einrücken. Sie waren wicker mit Bayern verbündet. Da deutsche Reich galt in Italien noch soviel, daß sich der Herzog Este von Modena, um nicht den zum Kaiser gewählten Karl von Bayern gegen sich zu haben, den Bourbonen anschloß. Diese glaubten daher ihrer Sache so gewiß zu sein, daß sie dem sich ihnen antragenden Sardinien-Piemont nur Wenige- und auch dieses nur unbestimmt versprachen. Piemont erprobte jetzt wieder seine mit List gepaarte Zähigkeit. Es bot Maria Theresia seine Bundesgenossenschaft an, setzte aber, um sie geneigt zu machen, ihm alle- Land westlich vom Tessin (Ticino) und Piacenza bis zur Nura zuzusichern, seine Unterhandlungen mit den Bourbonen fort. Maria Theresia verbürgte 1743 im Wormser Vertrage Piemont alle jene Forderungen; denn sie stand in der Gefahr, alle ihre italienischen Besitzungen zu verlieren und wollte jedenfalls lieber an Piemont die schönsten Landstriche als an Preußen Ein Dorf abtreten. Nunmehr lehnte Piemont die Anerbieturwen der bourbonischen Höfe ab, welche ihm da- Mailändische in Aussicht stellten, und beharrte bei Oesterreich auch al- die bourbonischen Truppen einen Theil Piemont- besetzten. Diese wurden mit Jubel in Mailand empfangen, welche- hoffte zu einem unabhängigen Herzogthum und zur Residenz erhoben zu werden. Der Versuch Piemont-, die Verbindung mit seiner Insel und mit den ihm wieder verbündeten Engländern durch Besetzung eine- Hafen- an der genuesischen Westküste zu erleichtern, zog ihm auch diese Re publik auf den Hals. In dm Kriegen de- vorigen Jahrhunderts warm gewöhnlich die Herzogthümer südlich vom Po die Awna, worauf man um den Besitz de- Mattändischm focht, zum Theil, weil da- Ber- gama-klsche dl- Lecco, da- Bre-cianische und Vero- nesische der stet- waffenlos neutralen Revublik Venedig gehörte. — Die Tapferkeit de- Fürsten von Liechtenstein glänzte auch damals in dm italischen Kriegen Oesterreichs. Mit dem Tode Philipps V. von Spanim 1746 hörte die Re gierung feiner Frau, Elisabeth, auf; die Soanier, bald auch die Franzosen , räumten Italien, Genua'- aristokratische Regierung übergab aus Furcht vor seiner bürgerlichen Bevölkerung die Lhore
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder