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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185906119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-11
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1859
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^0 ^02. Sonnabend dm 11. Juni. 1859. Sitzung -er Sta-tverordnetrn vom 8. Juni. (Fortsetzung.) Herr St.-D. Fecht gab sich zunächst als dasjenige Mitglied des Ausschusses zu erkennen, welches dessen Minorität rücksichtlich der Erwerbung des Becker'schen Grundstücks bilde, und.sprach sich dahin aus: Der hauptsächlichste Grund zu dieser Erwerbung sei die Verlegung deS Marstalles dahin gewesen; wenn nun die Versammlung dabel beharre, daß der Marstall aufzuheben sei, so falle damit der eigentliche Grund für jenen Kauf weg. Es bleibe nun allerdings noch der Grund wegen Oeffnung einer Straße übrig. Allein eS sei zu bedenken, daß zu diesem Zwecke nur ein Theil de- Becker'schen Grundstücks, nicht diese- selbst gebraucht werde. Aber damit allein erreiche man auch jenen Zweck nicht, sondern man komme in die Lage, auch mit noch anderen Grund stücksbesitzern über die Abtretung von zu jener Straße erforder lichem Areale unterhandeln zu müssen. Es habe ein Handel mit den Becker'schen Erben um einen Theil deren Grundstücks aber auch Aussicht auf Erfolg, da diese einen Theil desselben gern ab- treten würden, indem sie dadurch Straßenfronte und damit einen höheren Werth ihre- Grund und Bodens gewinnen. Auch sei das Grundstück mit dem vom Rathe bewilligten Kaufpreise zu thmer bezahlt. Es komme die LH Elle auf 2 Lhlr. zu stehen und die- sei für die dortige Gegend zu hoch. Zwar würden Gebäude erwähnt, die auf demselben ständen, allein man habe zu berück sichtigen, daß diese Gebäude meistentheilS nur in Schuppen be ständen, man könne die Gebäude nur etwa 4000 Thlr. rechnen; der übrige Kaufpreis falle daher allein auf Grund und Boden. St-V. Or. Heyner erklärte sich entschieden für Aufhebung de- Marstalls, erkannte jedoch an, daß da- Halten einiger Pferde Bedürfniß und daher dem Rathe nicht zu bestreiten sei. W-gen dieser aber bedürfe es keines MarstallS; das Halten derselben könne leicht mit einer Oekonomie, z. B. des Johanni-Hospitals oder in Pfaffendorf verbunden werden. Mit Freuden dagegen begrüße er den Ankauf des Becker'schen Grundstücks; der Rath sei damit nur auf die Wünsch« der Stadtverordneten eingegangen. Den Preis dafür könne er nicht für zu hoch befinden, man müsse bei dessen Beurtheilung mit in Betracht ziehen, welche Vortheile der Stadt durch die Eröffnung des dadurch ermöglichten Straßen- IracteS zufließen würden. Durch Herstellung dieser Straße gewinne das Grundstück Front nach allen Richtungen, eS würde insbe sondere aber auch der Werth des Bodens des in der Nähe befind lichen Holzhofes ansehnlich steigen; ebenso der der 3. Abtheilung des JohanniSthaleS und man könne dann desto erfolgreicher den Anfang mit dem Verkaufe des ersteren machen. Herr St.-D. Prof. Vr. Bursian: man werde, wenn man auch für Aufhebung des Marstalls sei, doch einigen Ersatz für denselben zugeden müssen; der Vorspann bei Feuern sei eine Sache, wo pünktliches Eintreffen und genaues Einhalten der gegebenen Vorschriften wesentlich nöthig sei, hier werde da- Halten der Pferde nicht entbehrt werden können. Man scheine von der einen Seite dm Einwand gegen den Marstall zu machen, daß er mehr dem Lupus und einem gewissen leeren Wohlgefallen, als der Noth- wendigkeit anaehöre; allein deshalb möge man dem Rathe sagen, daß der Marstall nicht so, wie bis jetzt, forterhalten, sondern nur eine geringere Zahl von Pferden gehalten «erden solle; er stimme für das Aufhörm des Marstalls, aber einiger Ersatz für denselben müsse gelassen werden. Rücksichtlich des Beckerschen Grundstücks falle da- einzige Motiv für dessen Ankauf mit dem Aufhören des MarstalleS hinweg; was soll« man nun mit tzemselden anfangen? Ohnedies führe man schon Klage über zu große Anhäufung des Grundbesitzes in dm Händen der Stadt; der Ankauf jeiies Grund stücks vermehre denselben noch mehr und sek ein Opfer, welches weder der jetzigen Zeit, in welcher, wie sich heute gezeigt habe, sine ansehnliche Ausgabe wegen der Wasserröhrenleitung schon de» vorstehe, entspreche, noch durch spätere Verwerthung ausgeglichen werde. Herr St.-V. View eg erklärte sich gegen die vollständige Auf hebung des Marstalls, dessen theilweise Beibehaltung für Leipzig ein Bedürfniß geworden sei. Namentlich möge man die sogen. Kärrner beibehalten, die ohne große Spesen im Johanni-Hospital oder Pfaffendorf bei den Pächtern untergebracht werden könnten. Solchenfalls würde er im klebrigen sich mit Vergnügen für die Aufhebung des Marstalls erklären. Herr St.-V. Fecht stellte, nachdem er gegen die von Herrn vr. Heyner für den Ankauf de- Beckerschen Grundstücks vor gebrachten Gründe gesprochen, den eventuellen Antrag: den Rath zu ersuchen, mit den Beckerschen Erben wegen Ueberlassung de- zur Führung der Straße unbedingt noch- wmdigen TheileS ihres Areal-, event. wegen Ueberlassung des gesammten Areal- — weitere Verhandlungen zu pflegen, gleichzeitig auch mit dm übrigen Adjazenten wegen des zur Straße nöthigen Areals Verhandlungen einzuleiten, solche aber nicht eher abzuschließen, als di- sich der gesammte Be trag de- Kaufgeldes übersehen läßt, welchen die völlige Durch führung der Straße erfordern wird. Dieser Antrag fand zahlreiche Unterstützung. (Schluß folgt.) Welche sind die Hauptbedtngungen für die Gesundheit einer zufammengedrängten Levölkerung? Diese Frage läßt sich in jeder größeren Stadt aufwerfen. In Leipzig sehen wir, daß in mancher Beziehung sehr viel gethan wurde und in jetziger Zeit noch gethan wird. Unter die Hauptbedingungen ist jedenfalls die Reinlichkeit und Luftzuführung zu rechnen. Di« erstere hängt wesentlich von der Straßen- und Gruden-Reinigung, auf der andern Seite aber von der Zuführung frischen Wasser- ab ; für das zweite, die Lufrzu* führung ist in letzter Zeit viel geschehen durch die Eröffnung der Stadt nach der Südseite. Die Straßenreinigung ist jederzeit durch Anlagen von Schleu sen rc. den Bedürfnissen entsprechend erweitert worden; anders verhält eS sich mit der Wasserzuführung, welche seit dem Javr« 1846 weder erweitert, noch den Aeitverhaltnkssen ang paßt woroen ist, sodaß die jetzige Wasserkunst i) den bescheidensten Ansprüchen nicht genügt, weder die innere Stadt, geschweige die Vorstädte mit dem so nöthigen Wasser versorgt. Ist die gelieferte Menge hinreichend bei dem gewöhnlichen Bedarf*) für die inner« Stadt, deren Einwohnerzahl nach der Zählung vom Decemder 1858 zu 25478 angenommen, so müßte die Lieferung während der Tages zeit 44025 Kubikfuß sein, währmd die beiden Pumpwerke in 12 Stunden allerdings 62370 Kubikfuß geben, also um ein Bedeu tende- mehr, als der Bedarf eigentlich ist. Bet diesen 44025 Ku bikfuß Bedarf ist aber unberücksichtigt gelassen, daß außer für die Einwohner Wasser auch für Pferde, zum Waschen, Bewässern der Anlagen, was bei denselben vor dem Peiersthore sehr nölhig ist, zum Besprengen der Straßen und Plätze rc. gebraucht wiro, einen andern Uebelstand nicht zu erwähnen, welcher bei dm so genannten Röhrtrögen sich zeigt, die nämlich auch dann laufm, wenn das Wasser nicht gebraucht wird, sodaß die größte Menge verloren geht. Diesem Uebelstande kann nur dadurch begegnet werden, daß dieselden durch sogenannte Kunstpfähle») ersetzt oder umgeändert «erden. Diese Kunstpfähle schließen sich von selbst und das für den Augenblick überflüssige Wasser wird nach einem Hochdruck, dassin geleitet, von wo es wegen seiner erhöhtm Lage jederzeit zur Verfügung vorhanden ist. In dieser Beziehung habm die Wasser werke von Hamburg das Bassin auf dem Stintfang, diejenigen vyn Magdeburg haben ein Bassin auf dem Kroarenherg, Diese«
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