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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185906165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-16
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des Äönigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Donnerstag den 16. Juni. 1859. Bekanntmachung. Um die in sehr lästiger Weise überhandgenommenen Ratten in den Straßenschleußen möglichst zu vertilgen, soll in den selben wiederum ein schon bewahrtes Phosphorpräparat aufgestellt und damit im Lause nächster Woche zunächst in den Hauptschleußen der innern Stadt begonnen werden. Zur Unterstützung dieser Maßregel fordern wir alle Grundstücksbesitzer und besonders diejenigen, auS deren Häusern Beischleußen in die Hauptschleußen fuhren, in ihrem eigenen Interesse hiermit auf, auch ihrerseits gleichzeitig dieses Mittel mit der nöthigen Vorsicht anzuwenden und würde tvegen dessen Erlangung und Anwendung alles Nähere in der Marstall- Erpedition in Erfahrung zu bringen sein. Leipzig, den v. Juni 1859. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Cerutti. Bekanntmachung. Montag den Gäd Juni Rachmittags L Uhr werden auf dem diesjährigen Schlage des Conncwitzer Holzes an den Hayder Wiesen circa 2W Abraumhaufen unter den bekannt zu machenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung versteigert werden. Leipzig, den 15. Juni 1859. Des Raths Korstdeputatinn. Vie ke-c -es Bürgermeisters Loch in -er ersten Lämmer. Die Reden, welche am 3. Juni d. I. in der ersten sächsisch» Kammer über die drohende Weltlage gehalten worden sind, haben im Lande die verschiedenartigsten Beurtheilungen gefunden, namentlich auch die Worte, welche Bürgermeister Koch bei jener Gelegenheit sprach und welche von Einigen ganz für preußisch schwarzweiß, von Andern für österreichisch schwarzgelb genommen wurden. Viel leicht erklärt sich diese verschiedene Auffassung aus der mangelhaften Mittheilung jener Rede in den Zeitungen. Da eS aber für Leipzig von großer Bedeutung ist zu wissen, welche Ansichten der Vertreter unserer Stadt über die gegenwärtige gefährliche politische Lage hat und ausspricht, so halte ich eS für zweckmäßig jene Rede in un ser« Tageblatt« vollständig, nach den stenographischen Bericht», vorzulegen: D. Red. Ich werde mich streng an die Worte des geehrten Redner halten, welcher sagte, daß Jeder an diesem Platze so zu sprechen habe, wie eS ihm um das Herz sei. Ich tbeile die Freude und da- erhebende Gefühl über den nationalen Aufschwung, welchen daS deutsche Volk genommen hat und ich lasse mich in diesem freudig» Gefühl« nicht beirren und beeinträchtigen, mag auch noch so viel hüben und drüben an der Reinheit dieses Aufschwunges aemäk-tt werden, denn wenn auch von der einen Seite hastig zur That gedrängt und auf der andern ein beängstigendes Zaudern an die Stelle der That gesetzt zu werden scheint, daS Eine steht in mir pst, daß der Kern diese- Aufschwunges ein guter und für di« Zukunft de- gesammten Vaterlandes ein Glück verheißender ist. Und wenn auch di« Früchte diese- Kerne- erst spät nach uns reiftn sollten, so habe ich doch die UeberzeugnnA, piese Fkücht« werde« nimmermehr auSbleiben. Dank sei daher -er Hatz» Staatsregle- rung, daß sie auch daS Ihrige zur Kräftigem- dieft- Aufschwunges beigetrag» hat, um, wenn eS gilt, zur That zu schreit», gerüstet dazusteh», Dl» Krag« aber, wann der rechte Zeitpunkt dazu ge kommen sei, ist die große Krage der Gegenwart, die uns Alle be- wegt. Darin bin ich vollkommen mit d» geehrten Vorrednern einverstand», daß wir gegenwärtig eS mit einem gemeinsamen Feinde Deutschland- zu thun Hab», denn wenn auch kein deut sche- Gebiet zur Zeit schon auaeariffen ist, sondern nur der außer- doutsche Besitz eine- deutschen Bundesstaate-, so liegt doch schon in diesem Rechtsbruche eine drohend« Gefahr für Deutschland, und Deutschland darf derselben nicht ruhig -»sehen; es ist vielmehr sein- ernste Psticht, dieser Gefahr in Zoll» vorzudeugen. Frag« ich «in, ob da« dmtsch« Vaterland diese Pflicht erfülle, so beant worte ich die Frage mit dem bestimmtesten Ja! Alle Bolksstämme rüsten, jeder nach seiner Aufgabe> die Mittel «erden dazu gewährt und die Opferbereitwilligkeit d«< gesammten Volke- ist aller Orten so oft und so laut auSgesprvche»mard», daß daran zu zweifeln ein Frevel sein würde. Aber wen« dessen ungeachtet von Biel» gewünscht wird, daß der Zeitpunet eine- eingreifenden und maß gebenden Handelns rascher herbeigefützrt werde« möchte, wenn namentlich laute Klagen darüber gehört werden, daß diesem bren nenden Wunsche ungerechtfertigte Hindernisse in de» Weg gelegt werden, so ist in dieser Richtung ganz besonders auf die Politik Preußens auch in diesem Saale wie außerhalb desselben hinge wiesen worb». Ich bin weit davon entfernt und fühle nicht den Beruf in mir, hier der Vertreter der neuest» Politik unsere- mächtig» Nachbars zu sein; denn ich kann nicht bergen, daß die Unklarheit der Stellung, welche Preußen bi- vor kurzer Zeit einnahm, mir nicht die Stellung zu sein geschienen hat. die eS als Großmacht, auch ganz abgesehen von der deutsch nationalen Frage, schon seiner selbst willen einzunehmen hatte. Ich gebe zu, daß da- so oft ausgesprochene Freihalten der Entschließung nach all» Seit» der über uns herelngebrochenen gewaltige- KriflS groß» Vorschub ge leistet Hab» kann; ich beklage tief, daß nicht ei« entschiedene- Wort über die künftige Haltung Preußen-, za rechter Zelt gespro chen, dem jetzigen gemeinsam» Feind zu nochmattger ernster Er wägung Veranlassung gegeben hat. Ja ich kan« mich der Ansicht nicht verschließen, daß dieser Feind, auf die Zerrissenheit and Un einigkeit Deutschlands pochknd, durch jene Unklarheit der Stellung Preußens auf der elngeschlagenen Bahn vorwärts getrieben worden ist. Diese Zeit der Unklarheit har jedoch aegenwärtkg, und hoffent lich auch jetzt noch nicht zu spät, ihre Endschaft erreicht. Durch jene« schon von einem Vorredner betonte Wort, mit welchem der Prinz-Regent die Stände de- Lande- entlass» hat, durch da- Wort nämlich, daß Preußen für den Nechts-ustan- Europa -, für die Sicherheit Deutschlands einstehen werde, hat Negierung und Volk sich mit Ehre und Existenz verpfändet, aeitteiysam mit dem übrigen Deutschland zur recht» Zeit diesem Recht-brache Halt zu gebiet». An der Einlösung diese- Worte- darf nicht gezweiftit werd». Und Preußen Sann auch nicht ander-; Preuß» würde, wollte eS anders handeln, seine ganze ruhmwürdige Vergangenheit, welche eS sich im Freiheitskampfe «rung» hat, e- würde seine große Aufgabe vollständig verlürzn». Darum lassen Sie un aufrichtige- Vertrau» zu unserem mächtigen Nachbar fass», lass» Sie unS aber auch niemals vergesse», daß Preuß» nach Oester reich der mächtigste deutsche Bund«gen,ffe Ist und daß eS «nS schon einmal vom Rande de- Verderbens in einer Zeit gerettet hat, in welcher Deutschland darniederlag wie vorher niemals.
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