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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590711
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-11
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1859
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Anzeiger. Amtsilalt des Kim>l. BeziilsgenW Md des Raths der Stadt Leipzig. 182. Montag den 11. Juli. 1858. Deutschlands Handelsverkehr mit Nordamerika. i. Noch immer fehlt es in der amerikanischen und deutschen Presse an der genügenden Würdigung unserer Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten, welche bereits zu einer Bedeutung angewachsen sind, daß ein Wegfall derselben geradezu der Ruin mehrerer aus gedehnter Industriezweige sein würde, welche lediglich für den Export arbeiten, abgesehen von einem großen Theile unseker übrigen Fabrik- und Hausgewerbe, die ein nicht gerinaes Procent ihrer Produkte gleichzeitig für den transatlantischen Markt arbeiten. Mögen auch die politischen Verhältnisse, wie bei jedem jungen Staat, theilweise noch sehr im Argen liegen, immerhin sind sie eben deshalb, weil die ganze ftaa.liche Entwicklung noch im Bil- dungsproceß begriffen ist, in jedem Falle entschuldbarer als die alten faulen Flecken unseres Staatslebens, und der einfältigste hessische Bauer wird stns auf unsere Frage, warum er auswandere und nicht lieber im deutschen Vaterlande bleibe, antworten, daß er dort neben einem reichlicheren Brode größere Freiheit suche und finden werbe. Die friedliche Völkerwanderung, die Massen unserer Aus wanderer durchdringt ein richtiger Instinkt und leitet sie wie eine geheime Macht nach dem Norden des jenseitigen Erdtheils. Die Progression der riesenhaften Entwicklung des nordameri- kanischen StaatenlebenS ist in der bisherigen Geschichte ohne Bei spiel und Nichts vermag dieselbe anschaulicher zu machen, als eine Darstellung des Weltverkehrs, in dem Nordamerika jetzt bereits die zweite Rolle spielt. Wir geben später eine specielle Darstellung de- UmfangS seines Antheils an jenem. Heute wollen wir die Handelsbeziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten be sonders besprechen, um einer Pflicht zu genügen und einem größeren Kreise außerhalb des direct beim Export betheiligten Handelsftandes die Wichtigkeit unserer Vcrkehröverbindung mit Nordamerika dar zustellen. Die Firma Knauth Nachod L Kühne hat Anfang dieses IahreS einen Bericht über den Handel New-Porks in 18*>8 heraus- gegeden und wir haben es freudig begrüßt, daß deutsche Firmen endlich diesem wichtigen G brauch, wie er in England längst herrscht, zu folgen beginnen. Das Tageblatt hat seiner Zeit aus jenem Bericht Dasjenige herausgehoben, waS über die Krisis und deren Ursachen gesagt; wir werden später Einzelnes bei dem Gesammt- bild der amerikanischen Handele.bewegung benutzen. Handelt es sich um eine allgemeine richtige Darstellung unsrer transatlantischen Beziehungen und ihre Abschätzung, so müssen wir auf eia Normaljahr zurückgehen, in welchem die Überpro duktion und schwindelhafte Spekulation noch nicht die Dimen sionen des Im- und Exports ins Extrem gerissen hatte, wie 1857 58. — Der Mangel an übersichtlichen Darstellungen unseres Antheils am transatlantischen Verkehr hat sowohl bei unfern Zollvereins regierungen, als auch bei der Regierung der nordamerikanischen Fre staaten den großen Nachtheil der Unterschätzung gehabt, welche auf die Handelspolitik nicht eben günstig zurückwirken kann. Außer einer Anzahl von Aiffersätzen und Aiffergruppen, welche in den officiellen amerikanischen Handels- und Schifffahrtsberichten zerstreut sind, besaßen wir keine statistische Arbeit, welche daS Ganze zusammenfaßte. Erst Anfang dieses IahreS erschien in New-Port von dem Redakteur der Neu-Porker Handels-Zeitung, Meyer, ein tüchtig gearbeitetes Merkchen über das Vorjahr. Schon und namentlich in den ersten Jahren der Union nahm der Handel Deutschlands mit derselben einen bedeutenden Anlauf. düng mit Bremen und Hamburg, welche am Welthandel einen so großen Antheil hatten, suchen mußten. Diese direkte Verbin dung leitete sich rasch ein, amerikanische Kaufleute führten in nationalen Schiffen die Stapelartikel ihres Landes: Tabak, Baum» wolle, Reis, Schafwolle, Häute, Pelzwaaren, Pot- und Perl asche, von fremden Produkten: Kaffee, Zucker, Lhee, Kakao, Pfeffer und andere Gewürze herüber. Dieser Export betrug schon im Jahre 1793 : 1,895,884 O., erhob sich aber in den darauf folgen den Jahren zu eine immer namhafteren Ziffer, bis er 1799 die be deutende Höhe von 17,144,400 D. erreichte. Von dieser Zeit an nahm er aber wieder sehr ab, namentlich als die Engländer wieder daran dachten, die verlornen Provinzen im Wege des Handels verkehrs friedlich zurückzuervdern. Im Jahre 1844 war der Werth der nach unfern Hansestädten übergeführten Ausfuhrartikel auf 3,606,687 D. zusammengeschmolzen. Aehnlichen Schwankungen unterlag auch der Export unserer Hansestädte nach den Vereinigten Staaten: 1795 betrug er 1,663,433 D., zu Anfang des gegen wärtigen Jahrhundert- 4,998,975 Doll., im Jahrei 1837 aber 5,642,221 D. Von da ab begann er bis »843 auf 920,865 D. zu sinken. Den größten Vortheil bis dahin zogen die Amerikaner selbst, welche nicht nur ihre und fremde Produkte in nationalen Schiffen nach Hamburg und Bremen führten, sondern von dort gleich selbstständig und unmittelbar Manufacturwaaren nach ame rikanischen und andern Häfen brachten. Umer solchen Verhält nisse« sprach man n» der Union nie von einem Handel mit Deutsch land, sondem nur vom Handel mit den Hansestädten. Go führte ihn auch die amerikanische officielle Statistik des Handels- und Schifffahrt-Verkehrs auf. Umsatz bei der Sparkasse und dem Lcihhause im Monat Juni 1859. Es wurden bei der Sparkasse 29,039 Thlr. 18 Ngr. 1 Pf. eingezahlt und 15,321 - 25 - — - zuruckgezogen, überhaupt aber 1685 Bücher expedirt, worunter 120 neue und 63 erloschene. DaS Leihhaus bat auf 6026 Pfänder 19,956 Thlr. — Ngr. ausgeliehen, und für eingelöste 4556 Pfänder 15,265 Thlr. — Ngr. zurückempfangen. OcfsentUche Gerichtsützung. In der Nacht vom 2. zum 3. April d. I. war daS Wohn haus des Tischlermeisters Johann Eduard Hehler zu Naunhof gänzlich niedergebrannl. DaS Feuer halte ferner zwei zum Nach barhaus des Webermeister Heider gehörige, vom Heßlerschen Hause nur 2'/» Elle entfernte, mit Stroh gedeckte Stall- und Schupoen- gebäude ergriffen, welche ebenfalls total niedergebrannt waren und auch daS Heidersche Wohnhaus war der größten Gefahr ausge setzt gewesm, da eS an derselben Straße und in gleicher Linie mit dem Heßlerschen liegt und seine Entfernung von letzterem nur 3 Ellen beträgt. Die Feuerfunken waren vom brenn nden Heß lerschen Hause durch ein offenes Fenster auf den Boden des Heider- schen geflogen, hatten daliegende Stoffe bereits gezündet und nur durch die herbeigeeilte Löschmannschaft war eS gelungen, den Brand vom letzteren abzuhalte^. Mancherlei Umstände wiesen auf bös willige Brandstiftung hin und ließen den Urheb.r in dem Eigen- thümer deS niedergebrannten HauseS selbst vermuthen. Hehler wurde gefänglich etngezogen und nach anfänglichem Läugnen ge stand er die That ein In der am 8. d. M. unter Vorsitz deS Herrn AppellationSrarh vr. Wllhelmi abgeyalt,nen Hauptverhand lung wurde die Untersuchung wider Hehler öffentlich verhandelt.
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