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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-20
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1859
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Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 201. Mittwoch den 20. Juli. 185S. TliacOcfchl an di- 1§o!u»>»»»lMde >» Lcipzia den is». Jnli I8S«». Zu d«m auf morgen Mittwoch den 20. Juli d. I. anberanmten vierten Ererziren de« III. und IV. Bataillons haben sich die betreffenden Mannschaften erst " »/4«r Uhr Abends auf ihren resp. Sammelplätzen und die Tambours und Signalisten um ^5 Uhr im Wachlocal einzusinden. Der Com man da nt der Communalgarde. H. W. Neu Meister. vic Sterne und die Erde"). Es ist ein wohlbekannter Satz, daß ein leuchtender Körper, welcher in einer gewissen Entfernung von dem Beobachter zum Vorschein kommt, nicht in demselben Augenblicke, wo er zu leuchten anfängt, sichtbar wird, sondern daß ein, wenngleich unendlich kurzer Zeitraum erforderlich ist, damit das Licht (das einzige Mittel des Sichtbarwerdens für uns) den Raum zwischen uns und dem Objecte durchlaufe. Die Schnelligkeit, mit welcher das Licht sich forlbewegt, ist so ungemein groß, daß dieselbe bei den unbedeutenden Entfernungen der für uns auf der Erde sichtbaren Gegenstände sich natürlich aller Beobachtung entzieht, ja daß nicht einmal ein Versuch ge macht worden ist, dieselbe daran zu messen. Da wir aber (na mentlich bei Betrachtung der Sterne über uns) Körper in uner meßlich größerer Entfernung, als eine solche der Bereich der auf der Erde verkommenden Maße darbietet, sehen, so baben die ge nauesten Berechnungen und Betrachtungen die Astronomen in Stand gesetzt, die Schnelligkeit des Lichts zu messen und zu er mitteln, daß dasselbe in d m Verhältnisse von ungefähr 213,000: Meilen in der Secunde sich bewegt. 1 Diese Zahl ist nicht ganz genau; da wir aber für den Augen- ' blick nur eine allgemeine Idee zu geben beabsichtigen, zu welcher.' das ausführliche Resultat der astronomischen Berechnung nicht i noihwendig ist, so wollen wir uns hier und in den nachfolgenden i Blättern mit Angabe einer ungefähren Zahl begnügen. Das Licht bewegt sich also 213,000 Meilen in der Secunde, und da der Mond 240,000 Meilen von uns entfernt ist, so folgt daraus, daß wenn der erste schmale Streif des ausgehenden Mondes über den dunkeln Horizont sich erhebt, ungefähr 1 >'4 Secunde ver streichen, bevor derselbe sichtbar wird; denn so viel Zeit erfordert das Licht, um vom Monde aus bis zu unserm Auge zu gelangen. Der Mond erhebt sich folglich 1'/« Secunde früher, als er uns sichtbar wird, über den Horizont**). Die Sonne, welche 95 Millionen Meilen oder 400mal weiter als der Mond von uns entfernt ist, bedarf 400mal mehr Zeit, d. h. 400mal 5/4 Sekunden, um ihr Licht nach unserer Erde herabzusenden. Folglich verstreichen, wenn die Sonne aufgeht, ? d. h. wenn der erste Strahl des äußersten Randes ihrer Scheibe! über den Horizont emporsteigt, ungefähr 8 Minuten, bevor derselbe in unser Auge fällt. Die Sonne ist also bereits 8 Minuten auf gegangen, wenn sie uns sichtbar wird. Die Entfernung des Planeten Jupiter von der Erde beträgt > zur Zeit ihres Maximums nahe an 670 Millionen Meilen; dies. ist eine 6'/,mal so große Entfernung, als die der Sonne, und sein Licht bedarf also 52 Minuten, um bis zu uns zu gelangen. Uranus endlich durchläuft seine einsame Babn in einer Entfernung von 800 Millionen Meilen von uns ; sein Licht erfordert also, um zu uns zu gelangen, eine 20mal längere Zeit, als das der Sonne, ') So heißt ein Schriftchen voll kühner, neuer und höchst origi neller Gedanken, das in England, wo der ungenannte Lerfaster lebt, viele große Auflagen erlebte und ungewöhnliches Aufsehen erregte, sitzt in deutscher Uebersetzung (bei Eostenoble in Leipzig) erschienen ist und allen Denkenden dringend empfohlen wird. Schon das hier mitgetheilteBruch stück wird die Leser überraschen. D. Red. nehmen keine Rücksicht auf die Brechung der Lichtstrahlen. d. h über 2 Stunden, so daß Uranus in der That bereits seit 2 Stunden aufgegan^en, wenn wir ihn wahrzunehmcn anfangen. Es ist bis sitzt kein Planet, der weiter als Uranus von uns entfernt wäre, entdeckt worden; aber es ist über ihn hinaus ein unendlicher Raum vorhanden, welcher unsere Sonne und ihr Planetensystem von den nächsten Fixsternen trennt. Die Entkernung der Fixst.rne von unserer Erde war bis in die neuesten Zeiten, wo die Messungen Struve's und Bessels von so glänzenden Erfolgen gekrönt wurden, ein tiefes, unergründ liches Gehcimn.ß; jetzt aber wissen wir, daß der nächste Fixstern, der glänzendste St-rn nämlich im Bilde des Ecntauren, ungefähr 18 Billionen Meilen entfernt ist. Seine Lichtstrahlen dringen also in ungefähr 3 Jahren bis zu uns, d. h. ein Lichtstrahl von jenem Sterne war nicht in demselben Augenblicke, wo er unser Auge trifft, sondern bereits vor 3 Jahren entstanden und entsendet. Struve hat in Betreff des wohlbekannten glänzenden Sternes Voßn in dem Bilde der Leier berechnet, daß sein Licht, um die Erde zu erreichen, 12 Jahre 1 Monat zubringt, und den Messungen Harding's und den Forschungen neuerer Astronomen zufolge hab.n sich di? nachstehenden Zahlen als ungefähre Entfernung der Fixsterne von uns hcrausgcstcllt: . Ein Lichtstrahl erfordert, bis cr die Erde erreicht, von einem Sterne der I. Größe aus ----- 3 bis 12 Jahre. - 2. - ----- 20 Jahre. - 3. - ----- 30 - - 4. - - --- 45 - - 5. - - -- 66 - - kr. - - -- W - - 7. - - -----180 - Struve schließt ferner aus den Dimensionen seines Teleskops und aus der Beobachtung der Thalsache, daß ein durch dasselbe bttr.'chtcter Stern der I2ten Größe eben so hell erscheint, wie ein mit bloßen Augen gesehener der 6ten Größe, daß die Entfernung eines Sternes I2ter Größe 4Imal größer sein müsse, als die eines Sternes 6ter G.öße, daß folglich der kleinste für ihn sichtbare unter diesen Sternen sich in einer Entfernung von 23 Tausend Billionen Meilen befinde und daß sein Licht, um bis zur Erde zu gelangen, einen Zeitraum von >4000 Jahren erfordere. Das heißt mit andern Worten, der Lichtstrahl von einem Sterne I2ler Größe (welcher letztere beiläufig nur mittelst eines sehr guten Teleskops wahrnehmbar ist) bat in dem Moment, wo er unser Auge trifft, den Stern bereits seil 4000 Jahren verlassen und von diesem Zeitpunkte an seinen eigenen Lauf, unabhängig von seinem Ursprünge, verfolgt. Wir haben unsere Betrachtungen bis hierher auf unser System von Fixsternen beschränkt und wollen für jetzt diese Grenze nicht überschreiten, obschon cs leicht wäre, wenn wir uns auf Hypo thesen einlassen wollten, die bisher angeführten ungeheuren Ver hältnisse bis in's Unendliche zu vervielfältigen. Einer zuerst von dem großen Hersehe! ausgesprochenen und später durch Mäkler weiter entwickelten und verdeutlichten Ver mutung gemäß ist dies ganze Fixstern-System ein, wenn wir uns so ausdrückrN dürfen, für sich bestehender linsenförmiger Bal dachin, da- heißt, wir, mit unsirec Sonne, befinden uns unge fähr im Mittelpunkte eines dir Gestalt von zwei mit ihrer hohler?
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