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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-13
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 194. Mittwoch den 13. Juli. I8S9. Bekanntmachung. Auf Antrag des hiesigen FiacreveremS haben wir die Taxe für solche Rachtfuhren der FiacreS, welche auf vor hergehende, in der Behausung der Fiaerebesitzer gemachte besondere Bestellung ausgeführt werden, ohne Rücksicht auf die Zahl der fahrenden Personen und deren Gepäck auf überhaupt LS Neugrofchen per Tour innerhalb deS Stadtbezirks mit Einschluß des Berliner DahnhofeS festgestellt. Für unbestellte Nachtfuhren, namentlich auch mit den bei Ankunft der Nachtzügr an den Bahnhöfen haltenden' FiacreS, ist dagegen wie bisher der doppelte Betrag der gewöhnlichen Personen-Tare zu entrichten. Leipzig, den l. Juli 1859. " Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. G. Mechler. — Garibaldi's Alpenjäger. In Salo befindet sich das Depot des Corps der Alpenjäger, au- etwa 109 Mann bestehend. Die ädrigen, in drei Regimenter Infanterie getheilt, 250 Guiden und etwa 20 Artilleristen zur Be dienung einiger Berggeschütze, befinden sich in Como und Lecco, um sich wieder zu ergänzen. Anfänglich bestand das CorpS aus 10,000 Mann Bewaffneter und aus 5000 Nicht-Bewaffneter oder bloß Eingeschriebener, jetzt ist es bis auf 4000 Mann zu sammengeschmolzen, und eS sollte mich nicht wundern, dasselbe bald völlig aufgelöstzu sehen, denn man recrurirt nicht alle Tage ein solches Corps. Die Verluste Hatzen ihren Grund in dm be standenen Kämpfen, in den durch Ueberanstrengung entstandenen Krankheiten, aber noch mehr in der Abtrünnigkeit vieler Freiwilligen. Eine Menge derselbe« glaubte nämlich, den Krieg eu amateurs mitmachen zu können, ohne sich durch forcirte Märsche anzustrengen, ruhig an der tadle ä'döte zu speisen, und sich zu schlagen wenn eS ihnen gefiele; da sie die Sache aber ganz anders gefunden, so haben sie sich, der Himmel weiß unter welchen Vorwänden, verab schiedet. Wurde einer verwundet, so waren sechs der Freiwilligen bel der Hand, ihn fortzuschaffen; der Eine trug sein Gewehr, der Andere sein Käppi, und so wußten sie sich alle etwa- zu thun zu machen, um nur fortzukommcn. ES sind tndeß viele junge Leute aus den ersten Familien deS Lande- ihrem Entschlüsse treu geblieben, ertragen alle Strapazen eines Soldaten Garibaldi's und sind daher Gegenstand allgemeiner Bewunderung. Sie sind stets die Ersten im Feuer, «ollen nicht avanciren, bleiben gemeine Soldatm, begnügen sich mit Soldaten kost, wie sehr ihre Börsen auch gespickt sind. Die Guiden, welche den drei Regimentern die Märsche und Stellungen der Feinde auSkundschaften und überhaupt wichtige Dienste leisten, tragen rothe, auf der Brust gestickte Jacken und sind mit Säbel und zwei Pistolen bewaffnet. Bi- jetzt sind sie noch nicht im Feuer gewesen, scheuen auf ihren Streifzügen aber keine Gefahr. In diesem Corps befinden sich auch mehrere Frauen, Schwestern oder Töchter von Soldaten auS den ersten Ständen. Sie tragen dieselbe Uniform, die sie reizend kleidet ; man kann sich keine niedlicheren Amazonen vorstellen. Das freundliche Städtchen Salo lieferte aus 5000 Einwohnern 150 Freiwillige zu dm Alpenjägern, so daß kesn waffenfähiger junger Mann mehr dort zu find.n ist. Auch Brescia steuerte ein bedeutmdes Contingent zu dem Freicorps. Diese Contingente schmelzen aber immer mehr und mehr zusammen. Leicht könnte man dieselben zwar verdoppeln, bildete man, wii im Jahre 1849, wieder Compagniem und Legionm von Krauen. Brescia ist zu jeglichem Opfer bereit, um seiner Rache gegen Oesterreich zu gmügen. Mit freudigstem Enthusiasmus würden die Brescianerinnen in den Kampf ztehm. Im Jahre 1849 vertheidigten Frauen eines der Lhore der Stadt und das von ihnm vertheioigte bewältigte der Feind nicht. Damals hieß es für die Froheit des Vaterlandes sterben, wollte Man geliebt sein. Die hübschen Brescianertnam sagten denen, welche ihnm dm Hof machen wollten: „Kein Wort von Liede, so lange die Oesterrelcher in der Grabt sind!" Mütter zwangen damals ihre Söhne, Kriegsdienste zu nehmen, die Dienst unfähigen schafften Waffen und Munition herbei. Die Alpenjäger haben fast gar keine militairische Ausbildung. Man lehrt sie ein Gewehr laden und abfeuern und führt sie gegen den Feind. Bei den Gefechten an den drei Brücken bei Brescia, wo sie 200 Mann verloren, wären sie alle von der österreichischen Cavallerie niedergesädelt worden, weil sie keine Carrös bilden konnten, wäre nicht die erste Division der Auaven, durch das Gewehrfeuer angelockt, zur Zeit gekommen, um sie aus ihrer mehr alS verzwei felten Lage zu retten. Das Avancement im Corps Garibaldi s hängt allein von chm ab. Die Alpenjäger beziehen denselden Sold wie die piemontefische Armee, 20 Centime- mit Feldverpfleaung. Die Ration besteht au« 200 Gramm frischen Fleffches, 50 Gramm Speck, Reis, Wein und 750 Gramm Brod. Die Uniform der uniformirren Alpen jäger ist möglichst einfach: eine leinene Hole mit Vorstoß, eine Jacke, ein Militairmanrel, der auf dem Marsche als Bandelier getragen wird und ein kleine- Käppi mit Wachstuch-Ueberzug. Klei dungsstücke zum Wechseln haben sie nicht, ein kleiner leinener Beutel für die Lebensmittel und eine Fettbürste fürs Gewehr, ba tst alles was die Alpenjäaer bei sich führen. Aiehen sie durch eine Stadt, so geben sie Bons für frische Leinwand und lassen ihre schmutzigen Hemden zurück. Da- einem auf dem Marsche begriffenen Heerhaufen Norhwendigste wird auf Karren nachgeführt. Die Officiere haben alle ein faustgroßes Felleisen, und Garibaldi selbst hat kein größere-. Alle-, waS er im Felde gebraucht, ent hält sein Mantelsack. Seitdem er den Rang eine- General- der regulären Armee be kleidet, trägt er gewöhnlich die Uniform seines Standes. Er ist untersetzt, gutgebaut, hat ein freundliches Gesicht und heitere arau- blaue Augen, einen braunen, schon grau werdenden langen Bart, der aber rund geschnitten und besonder- von ihm gepflegt wird. Auf dem Marsche lebt er wie der gemeine Soldat, schläft wie er auf der Erde und hat eben so wenig, wie seine Jäger, ein Zelt, um sich zu schützen. Den Ruf seiner Tollkühnheit hat er in jeder Beziehung mehr denn einmal gerechtfertigt, doch ist sein Glück ebm so groß wie seine Kühnheit; bi- jetzt entging er noch stets mit heiler Haut den waghalsigsten Abenteuern. (K. Atg.) OeffentUche Gerichtssitzung. Aus einer Kammer im Hofe eines am Lhomaskirchhofe gele genen Hauses, die zwar verschlossen gewesen, deren Fenster aber aufgestanden hatte, waren am 14. Mai d. I. verschiedene Klei dungsstücke zum Gesammtwerth von 9 Thlr. 24 Gr. 5 Pf. ent wendet worden. Der Handarbeiter August kaue aus Volkmarsdorf war dieser Entwendung verdächtig, weil er am Abende des gedach ten Tages in einer Wirthschafr jenes Hauses verkehrt, bei' früher« Besuchen derselbe« mehrmals Eigenheit genommen, in verdächti ger Weise jene Kammer ln Augenschein zu nehmen und well er gewußt hatte, daß die Kleidungsstücke darin aufdewahrt wurden. Als man bei ihm nach dm vermißten Sachen suchte, kämm sie
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