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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-14
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1859
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 195. Donnerstaft den 14 Juli. 1859. Bekanntmachung. Von dem hiesigen Gesangbuche soll eine neue Auflage gedruckt werden und zwar von der Ausgabe mit mittlerem Druck, zu welcher die Stereotypenplatten vorhanden sind, eine solche von 12000 Exemplaren, von der Taschenausgabe mit kleinem Druck, in Größe und Form der bisherigen gleich, 3000 Exemplare und wird daS Papier dazu geliefert werden. Wir fordem die hiesigen Herren Buchdruckereibesiyer, welche zur Uebernahme deS Druckes geneigt sein sollten, hiermit auf, bis zum 31. dieses Monats ihre Offerten bei der RathSstube schriftlich einzureichen und ist daselbst auch alles Nähere in Erfahrung zu bringen. Leipzig, den 7. Juli 1859. Der Ratb der Stadt Leipzig. Berger. Cerutti. Im Monat Juni 1859 erhielten dad hiesige Bürgerrecht: Herr Frenzel, Johann Friedrich Herm., Restaurateur. - Kittel, August Hermann, Maurermeister. - Peter mann, Carl Hermann, Mechanikus. - Zühlsdorf, Christian Wilh. Robert, Tabaksfabrikant. - Lieb scher, Carl Franz, Papparbeiter. - Göhring, Johann Friedrich, Hausbesitzer. Frau Gröschner, Johanne Christiane verw., Hausbesitzerin. Herr Pape, Carl Ferdinand, Klempner. - Werrmann, Christian Gottfried, Lohnkutscher. - Naumann, Oswald, I)r. meä. und prakt. Arzt. - Steib, Bernhard August Theodor, Maurermeister. Herr Koch, Carl Gottlob, Hausbesitzer. Frau Wörmcke, Sophie Wilhelmine verehel., Hausbesitzerin. Herr Eichelbaum, Carl Theodor, Stempelfardenfabrikant. - Hanisch, Carl Julius, Grundstücksbesitzer. - Schümichen, Wilhelm Eduard, Hausbesitzer. - Schmidt, Albert Heinrich, Photograph. - Spreer, Johann Moritz, Hausbesitzer. Frau Kirbach, Christiane Friederike verw., Hausbesitzerin. Herr Kunze, Louis, Viktualienhändler. Frau Lommatzsch, Jda Johanne Friederike verehel., Haus besitzerin. Uebcr Zwischenspiele in den Chorälen beim Gottesdienst. (Beranlaßt durch die in Nr. 193 des Tagebl. p.ig. 2940 enthaltene Bemerkung.) ES ist zu allen Zeiten in der Welt vorgekommen, daß Wun derlichkeiten und Abgeschmacktheiten, über welche langst adgeurcheilt worden, wieder hervorgesucht werden. Dies ist auch der Fall mit dem Weglassen der Zwischenspiele in den Chorälen beim Gottes dienst. Vor ohngefähr 15, 20 und einigen Jahren wurde — be sonders in Süddeutschland — ein Verdannungsurtheil über die Zwischenspiele ausgesprochen. Dies dauerte einige Jahre, bis sowohl die alten Feinde der Zwischenspiele, die sich in Sonderbar keiten gefielen, gestorben waren, als auch eine ruhige, vernünftige Emficht und Erfahrung wieder zur Geltung gekommen war, man auch nMH und nach eingesehen und gefühlt hatte, daß durch das Weglassen der Zwischenspiele den Strophen die melodische Verbin dung genommen, der Choral in zerstückten Sätzen zum Gehör kommt, durch Beides aber die Andacht und Erbauung — doch wohl die Hauptbedingungen eines vernünftigen Gottesdienstes — nicht blos nicht gefördert, sondern vielmehr dedeulend gestört wird. Wir wollen recht gem zugeben, daß vor 50, 60 Jahren und noch weiter hinaus gar häufig die Zwischenspiele für den Choral, für die Kirche, für Andacht und Erbauung höchst unpassend und störend waren; allein jene Hack- und Trommel-Männer mit ihren Capriolen sind längst dm Weg alles Fleisches gegangen; die mu sikalische Bildung, welche seit dem Anfänge dieses Jahrhundert in allen Schichten der Bevölkerung erwachte und genährt ward, ging mit Riesenschritten vorwärts und übte mächtig an Herz und Geist ihre Kraft aus; ferner die überall so zahlreich errichteten Geminarien, wo jeder Zögling einzeln im Orgelspiel Unterricht und Belehrung für dm Vortrag eine- Chorals erhält: dies Alles bewirkt gewiß hinreichend, daß die Zwischenspiele beim Choral in dm Kirchen jetzt edm so zweckmäßig ausgeführt werdm, als sie für Andacht und Erbauung unumgänglich nöthig find. — tz. StadUhrater. Rossini'- „Barbier von Sevilla" gehört zu den Kunstwerken, die nicht de- Reize- der Neuheit bedürfen, um zu anlmiren und das Interesse zu fesseln. Diese bereit- schon alte und dennoch immer junge Musik de- großen italienischen Meister- übt in ihrer Anmuth, ihrem überschäumenden Witz, ihrer Unge zwungenheit, ihrem bestrickenden und doch gewiß nicht inhalts leeren, nur sinnlichen Wohlklange noch heute — trotz der modernen systematisch betriebenen Verwöhnung des Publicum- durch Massen- effecle und musikalische Darstellung gewaltiger Leidenschaften — mit nur geringen Mitteln einen mächtigen und unwiderstehlichen Zauber auf Geist, Herz und Sinn aus: eS ist und bleibt diese Oper ein Mufterwerk der komischen dramatischen Tonkunst. Aber mals sahen wir den liebenswürdigen Jntriguanten Figaro, den galanten ritterlichen Grafen Almaviva, die anmuthige und pikante Schelmin Rosina, die urkomischen Figuren de- Bartolo und Ba- silio auf der Bühne erscheinen, und der süße Duft der südländi schen Blumen, mit denen die Meisterhand diese Gestalten geschmückt, verfehlte seine große Wirkung nicht. Das (wenn auch leider nur sehr kleine) Publicum, das sich eingestellt hatte, ward in die freundlichste Stimmung verseht und nahm den innigsten Antheil an dem Werke und den Leistungen der Sänger. Allerdings war auch diese Vorstellung eine der brillantesten Leistungen unserer Oper und wir müssen bekennen, daß wir die berühmte Opera buffa Rossini's in deutscher Aufführung noch nicht in solcher Vollkommenheit gesehen haben, wie diesmal. Die Partie des Grafen Almaviva wird bekanntlich von den meisten Tenoristen der Gegenwart nicht gern gesungen, und zwar au- dem sehr einfachen Grunde, weil in ihr so hohe Ansprüche an die GesangStechnik des Ausführenden gestellt werden, wie sie nur in seltenen Fällen noch von unseren Sängern erfüllt wer den können. Gereichte daher Herrn Vernarb schon die Wahl dieser Partie zu einer Gastrolle zur Ehre, so noch mehr die in jeder Beziehung ausgezeichnete Lösung der großen Aufgabe. So wie Herr B ernard die Partie durchführte, muß sie gesungen werden, und dann wird sie auch zu der hohen Geltung kommen, die sie verdient — wir haben sie selbst von tüchtigen Sängern hier seit langen Jahren nicht in solcher Vollendung gehört. Können wir hier auch nicht auf die Einzelnhelten dieser schönen Leistung etn- gehen, so müssen wir doch de« ungewöhnlichen Erfolgs gedenken, den Herr Bernard mit der elageleaten Romanze au- der Oper „die Mu-ketiere der Königin" von Halsvy (beiläufig ein reizen des Musikstück mit echt national-französischer Färbung) erreichte. Er sang diese Romanze so hinreißend schön, daß der Bortraa unter stürmischem Beifall cm vapo verlangt ward, welchem Wunsche
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