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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185906248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-24
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1859
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M»175. Freitag den 24. Juni. 1859. Leipzig, den 23. Juni. Se. König!. Hoheit der Kronprinz traf mit zahlreichem militairischsn Gefolge, unter welchem sich der Generattieutenant vonMangold, der Generalmajor von Rad ke, der Oberst vonGtieglitz und der kurhessische Major von Ame lunxen befanden, gestern Nachmittag 6 Uhr von einer Inspek tionsreise über Pegau hier ein und reiste um >/,7 Uhr nach Dresden zurück. Dritte ordentliche Generalversammlung -er Allgemeinen Deutschen Lreditanftalt. Die Debatte in dieser Versammlung, über welche wir heute zu berichten uns erlauben, wurde durch Hrn. Prof. vr. Wuttke eröffnet, der durch den Hinweis auf die vorgerückte Zeit (11 Uhr), die Erfahrung, daß die Generalversammlungen gegen Mittag sich zu lichten beginnen, uyd die bevorstehenden längeren Diskussionen dm Antrag motivirte, es möge sich die Generalversammlung um >/,1 Uhr vertagen und um 3 Uhr wieder rusammeutreten; dieser Antrag wurde nach kurzer DiScussion zum Beschluß erhoben. Die hiernach folgende Diskussion über die Bilanz und den Geschäfts bericht beginnt Herr Buchhändler Gebhardt, der in der Bilanz die Anwendung kaufmännischer Principien vermißt, da Papiere, die «eit unter Pari stände« (so die Auricher Creditattie« zu70X) im Uuternehmungsconto al pari notirt seien, ist überhaupt er schrocken vor der Bilanz, denn wie wolle die Anstalt ihrer Ver pflichtung Nachkommen, der Gtaatsregierung 3,650,000 Thlr. vor zustrecken? Er ist nicht nur für fortgeführte Specialisirung der Effecten auf der Bilanz, sondern auch für Angabe des Erträg nisses bei den einzelnen Unternehmungen. Herr Advocat Kühn gedenkt zunächst beiläufig des beftemdlichen Umstandes, daß nach der Bilanz die Hauptsumme der Aktiven um 5 Pf. differire, da di selbe mit 17 Ngr. 3 Pf., anstatt nach der Addition der einzel nen Posten mit 16 Ngr. 8 Pf. schließe, bemerkt ferner, daß seine und seiner Freunde Rechnung für daS Effectenconto nach den Eourfen vom 31. März, seit welcher Zeit eine weitere Entwerthung um 145,000 Thlr. eingetreten, eine Summe von 814,446 Thlr. 8'/, Ngr. anstatt 854,482 Thlr. 2 Ngr. 5 Pf. ergeben habe, daß ebenso die Addition der Posten des Unternehmungsconto, wenn man die Zinsen vom 1. Jan. dis 31. März d. I. unberücksichtigt lasse, 61,645 Thlr. weniger ergeben hätte. Für die Richtigkeit der früher ausgesprochenen Behauptung, daß in den Unternehmungen Biele verfehlt worden, habe der Geschäftsbericht den Beweis geliefert. Mit Ausnahme der drei Bankinstitute, von denen da- beste 4*/, X gewähre, erscheine, abgesehen von der Thodeschen Papierfabrik und der Döbelner Gasanstalt, keine Unternehmung ersprießlich: die Unttrkaltenbacher Hütte gewähre keinen Nutzen, über di« Ober- fränkische Hüttengesellschaft habe er in Hof Anderes gehört, als der VerwaltungSrath mitgetheilt, dort erachte man das Capital für verloren und in der letzten Generalversammlung sei eine Nach zahlung von 12'/, X beschlossen worden, um nur den dringendsten Verpflichtungen nachzukommen, auch die Bilanz zeige darin eine Abschreibung. Die Awickauer Brodfabrik gebe nur „Aussichten" auf Rente! Die Wallosinfabrik bleibe hinter den gehegten Er wartungen zurück. Bei der voriges Jahr so gerühmten Elbhütten- Affinir- und Handelsgesellschaft sei abgeschrieben worden! Die Flachsbrreitungsanstalten gewährten nicht-, die Chemnitzer Spin nerei, obgleich noch nicht in Betrieb, habe schon Prioritäten aus genommen und biete nur wenige Aussichten. In Reuberun sei noch nicht begonnen, während man anderwärts bei gleichen Unter- mhmunDnr viel schneller vorwärts komme. Sehr dankbar müsse MS« bachegen dem VerwaltungSrath e dafür sein, daß er dm ur- ltchen Besitzer der Gruben Nenermuth vermittelst des frühem »altes zum Rückkauf veranlaßt habe. Verwundert aber seien bie Actionaire über die neuen Posten der Unternehmungen, die Verlinw Brodfabrik, dir Galmetgruben, so wie bas Wo«- unb Jmmobilieneonto. Hab« boch der Verwaltungsrath die Enthal tung von neuen Unternehmungen versprochen. Daß sie nicht segenbringend gewesen, zeigt« die Abschreibungen. Im W-llconto seien vielleicht di« ersten Geschäfte nicht schlecht gewesen. Jndeß hätten ihm anerkannte Sachkenner, die er auf Verlangen dem VerwaltungSrath privatim «mne« werde, versichert, daß kein Nutzen davon gekommen. Ein Bestand von 79,000 Thlr. werde behaup tet, wogegen ihm versichert worden, daß im März oder April die Anstalt einen Posten von 3000 Centner gekauft, auf dem ein Verlust von 30 bis 40,000 Thlr. liege, da di« Wolle in Voraus sicht der bevorstehenden Schur nicht hätte angekauft werden sollen. Von dergleichen Spekulationen möge man adsehen. Die Einrich tung des auf dem Jmmobilienconlo stehenden, mit 165,WO Thlr. angesetzten Grundstücks „Kraft- Hof" werde kostspielige Neu bauten erfordern. Wozu bedürfe auch die Anstalt eine- eigenen Hauses? Unbefriedigend sei ihm die Rente desselben zu 5X, und daher der in der Vorversammlung geäußerte Wunsch wohl gerecht fertigt, der VerwaltungSrath möge die ihm angeblich gebotene Ge legenheit zu voriheilhafter Veräußerung de- Grundstücks benutzen. Aufklärung wünsche er auch über die rechtlichen Verhältnisse der Creditanstalt zur Wallosinfabrik, da seine- Wissens dieselbe, ob gleich sie 80,000 Thlr. hineingewendet, noch nicht einen Ziegel auf dem Dache besitze, auch in zwei und drei Jahren erst eine defini tiv« Entscheidung zu erwarten sei. Rach dieser vom Beifall der Versammlung begleiteten Rede erwiedert« der Vorsitzende, Herr Gustav Harkort: Nach dem Erfolge geurtheilt, sei gegen den VerwaltungSrath allerdings bitterer Tadel gerechtfertigt, allein derselbe habe sich eben nur so getäuscht, wie sich alle Wett getäuscht. Die Zeitläufte seien so entschieden der Anstalt ungünstig, daß man sich darüber wundern müsse, daß es noch so stehe (Beifall und Murren). Die von Herrn Gebhardt an- gefochtene Pariansetzung der Unternehmungen habe schon früher ohne Widerspruch stattgefunden. (Auf beiden frühern Generalversamm lungen ist allerdings schon widersprochen worden.) Bei Annahme des Werthes, zu welchem dieselben am 31. März zu verwcrtben ge wesen, dürfte allerdings von einer Dividende nicht die Rede sein können. Bei der großen, bisher von der Staatsregierung der An stalt gezeigten Rücksicht sei auch bezüglich des derselben auf Ver langen vorzustreckenden Capital- Berücksichtigung der augenblick liche» Verhältnisse zu erwarten. Zugleich sei dies ein Grund für den RedurtionSantrag des Verwaltung-rache-, indem dadurch einer seits die Anstalt erleichtert, andrerseits da- Unternehmungsconto flüssig gemacht würde. Es sei seine vollkommene Ueberzeugung. daß wenn die Anstalt im jetzigen Gange nicht gestört, wenn den Vorschlägen des VerwaltungSratheS Folge gegeben werde, die Ver gangenheit in zufriedenstellender Wesse werde ausgeglichen werden. Die bemerkte Differenz von 5 Pf. müsse auf einem Druckfehler beruhen. Allerdings sei eine Entwerthung der Effecten seit dem 31. März eingetreten, deswegen werden eben nur 2 Proc. Dividende vorgeschlagen, indem der Ueberschuß auf da- nächste Rechnungsjahr vorgetragen und nicht zum Reservefond kommen solle. — Der Herr vollziehende Direktor Dufour-Keronce muß bezüglich der Rechnungsdifferenzen im Unternehmung-- und Effectenconto, nach dem der VerwaltungSrath, die Revisionskommission und der königl. Revisor die Rechnung geprüft, entschieden doch auch drei könnten sich irren. — Herr Vorsitzender Gustav Harkort: Nach den dem Verwaltuugsrathe noch neulich gewordenen Zusicherungen sei da- bei der Oberfränkischen Hüttengesellschaft angelegte Capital keineswegs »erthlos, sondern werde unter gehöriger Leitung, bei ' ' - ^ Benutzung der günstigen und bei Besserung der Con- Mbirgtfthe Bäckerei, Hab« man geglau im allgemeinen Jettereffe betheiligen zu müssen. Die Wallosin- fabrik habe die von einem ausgezeichneten Techniker bestätigten Hoffnungen nicht erfüllt; für die- von hoher Stelle dringend em pfohlene Unternehmen, das zu bessern Resultaten nur größere Mittel >'t
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