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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185906225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-22
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1859
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-I Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 173. Mittwoch den 22. Juni. 1859. Bekanntmachung. DaS von dem vormaligen Lehrer an der hiesigen LhomaSschule 81. Johann David Weigel in seinem am 2. März 1837 publicirten Testamente errichtete Stipendium, welches zuvörderst für die Nachkommen der leiblichen Geschwister des Testators, sodann für Studirende der Theologie aus des Letztem Geburtsorte, Zschocken, ferner für Söhne von Lehrern an der hiesigen Thomasschule und endlich für frühere Thomasschüler, welche Theologie ftudiren, bestimmt ist, soll nach etn- getretener Erledigung anderweit vergeben werden; daher werden alle diejenigen Studirenden, welche nach Vorstehendem vor zugsweise zum Genuß des gedachten Stipendii berechtiget find und um solches sich zu bewerben beabsichtigen, hierdurch aus- gefordert, binnen 8 Wochen und spätestens den »L. August L8L« ihre AnmeldungSschreiben in der Universität--Canzlei abzugeben und ihre Ansprüche durch glaubhafte Zeugnisse nachzuweisen. Der akademische Senat, vr. Waechter, d. Z. Rector. ' vr. Böttger, 8. Leipzig, den 2V. Juni 1859. Bekanntmachung. Donnerstag den IL. Juni früh VV2 Uhr werden auf Rosenthaler Revier an der Möckerschen Grenze circa 309 Haufen Stockholz unter den bekannt zu machenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung von 19 Ngr. pr. Stück versteigert werden. Leipzig, den 15. Juni 1859. Des Raths Forstdepntation. Die Vorzüge -es gemischten (Papier- u. Metall) Gel-Meins mit Rücksicht auf Zeltelbanken und Preise. n. Höhere Preise bedingen im Handelsverkehr auch eine größere Ckrculation, erfordern also mehr Umlaufsmittel; eine übermäßige Zunahme von Geld und Geldsurrogaten dagegen bewirkt eine allgemeine Erhöhung der Preise. Wir werden hier namentlich Ansichten englischer National ökonomen gegen die Lamentationen deutscher Theoretiker aufführen. Clrculation und Preise stehen in steter Wechselwirkung auf einander, also in dem Derhältniß von Ursache und Wirkung, während die influirten Preise schließlich wieder auf die Clrculation zurückwirken. Eine im Verkehr entstehende Vermehrung der Bedürfnisse steigert die Preise und somit den Bedarf von CirculationSmitteln, von Geld. Findet dieser Bedarf keine Befriedigung, so erfahrt daS Steigen der Preise sehr bald eine Lähmung; wird er befrie digt, so begünstigt die Zunahme an Geld- und Zahlungsmitteln wiederum die Preise. — Preissteigerungen und Vermehrung der Zahlungsmittel fördern sich gegenseitig, vermögen große Dimen sionen anzunehmen und jahrelang anzudauern. Deshalb ist e- schwer, aus den Erscheinungen des Marktes die wahren Ursachen des Steigen- oder Fallen- der Preise zu erkennen. Die Wichtigkeit der Geldsurrogate zeigt sich gerade in Zeiten allgemeinen Mißtrauens, in denen durch HinauSgabe von Papier ein so allgemeines Zurückziehen der Umtaufsmittel verhindert wird, wie bei einer reinen Metallcirculation unmittelbar Folge der Panik sein würde. Mit Suspension der englischen Bankacte von 1844 stellen die Roten das Gold in das gewöhnliche Werthverhältniß gegen alle übrigen Waarenwerthe, während bei reiner Metallcirculation Gold jedenfalls einen höheren Werth als seinen gewöhnlichen erlangt hätte. Der Staat hat keine andere Aufgabe als die, die größere Gleich mäßigkeit in der Veriheilung der Sachwerthe zu erleichtern, dm allgemeinen Werthmesser so viel als möglich in dem Stande zu erhallen, der jene Aufgabe am leichtesten erreichen läßt. Er hat also solche und nur solche Schritte m thun, welche die Aufrecht erhaltung des gewöhnltchen oder mittleren Goldwerths bezwecken, gleichviel von welchen Ursachen die Werthschwankungen Herkommen. Zeder Spekulant mag seinen persönlichen Vtandpunct behaupten, der Staat muß über der Spekulation stehen und in seiner unab hängigen Stellung seine wahre Aufgabe verfolgen. Die Klemme der Hamburger Geschäftswelt war wegen der reinen Metallwährung eine weit drückendere in der Krisis als die der englischen, weil eS an einem weniger widerstrebenden Mittel zur Einlösung der unter dem Eindrücke eines maßlosen Mißtrauen- zur Verwerthung anaebotenen Creditpapiere fehlen mußte. In Betreff der Aettelbanken findet sich trotz unliebsamer Er fahrungen in der Geschäftswelt noch durchgehend- die Neigung, den papiernen Zahlungsmitteln eher eine unmäßige Ausdehnung zu geben, als dieselben zu beschränken, in der Ansicht, als seien die Notenpressen der Banken Geldmaschinen mit der Bestimmung, Capital zu schaffen und die Nachfrage danach in der bequemsten Weise zu befriedigen. Jenem billigen Geldschlagen mißt man für die Volkswirthschaft eine zu hohe Bedeutung zu, sowohl seinen vorgeblichen Nachtheilen als Vortheilen nach, während man andererseits den anderweiten Nutzen der Banken unterschätzt. In Süddeutschland wurde jüngst die Ansicht wieder laut, daß Zettelbanken den Zinsfuß, den Diskont zu erhöhen streben. Es ist aber auch gar nicht ihr Zweck, ihn zu drücken, billiges Capital zu schaffen, sondern Erleichterung der Umsätze und zweckmäßige Vermittelung de- Credits zu wirthschaftlichen Zwecken zu bewirken. Insofern sie auf rasche, auf die zweckmäßigste Verwendung des SparcapitalS der Nation, auf Ausgleich von Bedarf und Vor rath an Capital, auf Ermunterung deS Spartriebs und Ver mehrung der Production hinwirken, können sie wohl auch im Allgemeinen — von ihrem Verhalten in Krisen und ihrem Bei stände in einzelnen Fällen abgesehen — eine Ermäßigung de- Zins fußes herbeiführen helfen, wo sie dagegen die Spekulation über mäßig anfeuern, auch den Preis de- Capital- vertheuern. Die Capitalanhäufung in den Banken kann an sich dm Discont in keiner Weise erhöhen. Die Banken kaufen und verkaufen Capital, speichern ohne Noch dasselbe nicht auf, wie etwa Waarenvorräche, gleichen vielmehr Angebot und Nachfrage miteinander durch deren regelmäßige Vermittelung aus, sie können also den Zinsfuß, da sie vom Gesetz de- Angebots und der Nachfrage abhängig sind, nicht willkürlich erhöhen. Es dürfte kaum je einer guten Bank- Verwaltung eingefallen fein, das ihr zuströmende Capital unbenutzt aufzuspeichern, um dm Preis desselben zu steigern. Hier läßt sich unmöglich ein Monopol oder eine Verständigung sämmtlicher Bankm über den Zinsfuß denken. — Ein ähnliches altes Bor- urtheil spukt noch in der vulgärm Ansicht über den Kornhandel. Ebenso gewiß als die Kornhändler eine größere Stetigkeit und
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