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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185906287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-28
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1859
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Anzeiger. Amtsblatt dls «mal. BcMS«mchts a»d »cs «at»S dtr Stadt Lchzi«. ir». Dienstag dm 28. Juni. 185». Bekanntmachung. Die unentgeldliche Einimpfung der Schutzpocken wird hiermit allen unbemittelten Personen jeden Alters, welche in hiesiger Stadck wohnen, angeboren. ^ Dieselbe soll von und mit dem LL. Juni d. I. an während eine- Zeitraumes von 8 Wochen und zwar in jeder Woche Mittwochs Nachmittags von A Uhr an aus der alten Waage am Markte hier ftattfinden. Leipzig, am II. Juni I8LV. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. G. Mechler. 7 L . Mr die allgemeine deutsche Credit-Anstalt. Die Bilanz und der Geschäftsbericht der allgemeinen deutschen Credit - Anstalt haben in der stattgefundenen Generalversammlung zu mannichfachen Erörterungen Anlaß gegeben, welche cheilS au- dem sehr billigen Wunsche der Actjonaire entsprangen, sich über den Stand der Angelegenheiten zu orientiren und durch eine all gemein« Besprechung Im Interesse de- Ganzen zu wirken, theils wohl von einer Opposition au-gingen, deren Zweck, wie ihre Der» ireter versichern, auch da« Wohl der Anstalt Ptzn soll, jedenfalls aber in sehr schr-sftr adsprechender Weise verfolgt Wird. Der Hauptvorwurf, der dem Stande der Anstalt jetzt »it vorige- Jahr gemacht wird, ist da- schwer lastende Conto der Unternehmungm; die ganze Macht diese- Vorwürfe- aber auf die Verwaltung zu werfen, ist gewiß eine große Unbilligkeit, und jeder ruhig und gerecht Denkende wird die Erklärung der gemachten, jetzt mit Recht als zu große Verbindlichkeiten erscheinenden Unter nehmungen in den sanguinischen Ansichten finden, welche die Jahre 1855 und 1856 in der Geschichte de- Handel- und der Industrie kennzeichnen und deren Einfluß sich ganz entzogen zu haben wohl kaum Irgend Jemand behaupten wird. Die Erfahrung hat jene Ansichten al- zu sanguinisch erwiesen — auf den mächtigen Aufschwung de- Handel- und der Industrie in den eben genannten Jahren folgte Anfang 1867 eine unver kennbare Abspannung, welche gegen Ende de- gleichen Jahre- zu einer erschütternden Krist- de- Geld- und Effecten-Markte- führte, deren Einwirkunaen noch nicht überwunden sind, und zu denen sich in neuester Zeit wieder die empfindlichen Rückwirkungen de- italienischen Kriege- und der Befürchtung, daraus einen europäischen Krieg entstehen zu sehen, gesellt haben. Alle diese Verhältnisse sind billiger Weise bei Beurtheilung de- Stande- der Credit-Anstalt zu berücksichtigen, und über die Ver waltung ohne Weitere- den Stab zu brechen, ist ebenso unbillig, al- eS auf der anderen Seite ungerechtfertigt ist, den verschiedenen Unternehmungen nach ihren bisherigen Resultaten die Lebensfähig keit abzusprechen. Daß Einige unter ihnen keine Zukunft vor sich haben, mag wohl sein und ist bedauerlich, liegt aber in der Unzu länglichkeit jede- menschlichen Unheil- — der Mann, der nur gute Geschäfte macht und dem jede Unternehmung gelingt, ist eben noch nicht geboren. Wa- die Prineipienfrage anbelangt, ob sich die Credit-Anstalt mit eigenen industriellen und ähnlichen Unternehmungen abgeben solle, so sprachen ihr die Ansichten der Zeit, in welche ihre Grün dung fällt, diese- Feld der Lhätigkeit al- da- ihr recht eigentlich zukommende m. Die Erfahrung, welche für da- Wesen einer Credit-Anstalt eben noch ganz fehlte, hat auch hierüber ander- urtheilen gelehrt, und wenn der Verwaltung-rath sich ohne Hehl zu dieser Erfahrung dekennt, so kann die- dm Actionairen nur als Beweis dienen, daß er ihnen mit voller Offenheit entgegenkommt. Bettachten wir nun dm Standpunkt de- Berwaltung-rathe- der die Überlastung de- Unternehmung-- Conto- vollkommen würdigt und einräumt, so ist es ihm offenbar beim besten Wille» nicht möglich, die Sachlage mit einem Male zu ändern — da gegen wird aber kein Unparteiischer verkennen, daß er es sich ernstlich angelegen sein läßt, die- Mifverhältniß der f-stliegenden gegen dir flüssigen Capitalim zu verbessern und die Schäden der Vergangenheit auSzugleichm. Der offenbar ganz angemessene Vorschlag, zwei Millionen der Unternehmung-- und Effecten- Conti gegen Aktien der Anstalt umzutauschen, so diese Conti zu erleichtern und ihnen zugleich durch den Cour-gewinn einen Re- M dasselbe zu unterstützen. Nur auf diesem Wege kann auch Hell Mr dtr Anstalt sein, wenn die wohlmeinenden Betheiligten dem Verwaltung-rathe zu seinen Bemühungen, die ihm anver trauten Interessen nach besten Kräften zu fördern, die Hand bieten. Anfeindungen können die Lage der Credit-Anstalt nicht ver bessern, nur ihre Entwickelung erschweren. Auch ein Actionair. Stadttheater. Eine fetten« Erscheinung auf unserem Theater, wie überhaupt auf allen Bühnen Deutschland-, ist Schiller- Trauerspiel „die Jungfrau von Orleans". E- gehört diese „romantische Tragödie" zu den schwierigsten, wir möchten sagm: in wirklicher Vollkommenheit unlösbaren Aufgaben — wenigsten- für ein Theater, dem eine ganz besonder- große Anzahl der außerordent lichsten und trefflichsten Darstellungskräfte nicht zu Gebote stehen kann. Eine in allen Thetten vollendete und daher dem hohen Werthe d.r Dichtung ganz entsprechende Aufführung dieser Tragödie ist — mit vielleicht einziger Au-nahme de- Hofburgtheaters in Wien — wohl nur durch Vereinigung der besten Kräfte mehrerer Bühnen von Bedeutung zu erreichen ; dm« in diesem Stücke ist bei einem ungewöhnlich großen Personale streng genommen eine jede Rolle von Gewicht und demnach sehr schwer zu sprechen und darzustellen. Da- Alle- gebe jedoch keinen Grund dazu, da- groß artige Dichterwerk ganz von dem Repertoir der Hoftheater zweiten Range- und der großen Stadttheater au-zuschließen: da- Werk ist so schön, daß auch dann noch ein bedeutender und theilweise selbst überwältigender Eindruck erreicht werden kann, wenn mindeften- die großen ersten Rollen gut und genügend besetzt sind und über haupt die künstlerische Oberleitung der Bühne die vorhandenen Kräfte und Mittel mit Berständntß und Umsicht zu verwenden weiß. So kam e- denn «nch, daß die Vorstellung der „ Jungfrau von Orleans" am 26. Juni unsere Erwartungen in vieler Be ziehung weit übtttraf; e- ging dieselbe — namentlich für ein so große-, oft aas Maffmwlrkung berechnete- Stück — in sehr an erkennen-werther Abrundung ; namentlich heben wir e- noch her vor, daß d.vß hier besonder- schwierige scmischr Arrangement (vor zugsweise auch in dm Kampfscenm de- zweiten und dritten ActS) ein bei weitem sorgfältigere- und bessere- war, al- bei den früheren hiesigen Bestellungen de- Trauerspiel-.
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