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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185908173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-08
- Tag1859-08-17
- Monat1859-08
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1859
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AmMlM des Klnigl. Bezirlsgerichti md des Raths der Stadt Leipzig. X' 228. Mittwoch den 17. August. 1859. Bekaoutm.ckung, die Anmeldung neuer Schüler in die vereinigte Raths- und Wendler'sche Freifchule, so wie in die Schule deS Arbeitshauses für Freiwillige betreffend. Diejenigen Aeltern, PslegeLliern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflege befohlenen in die vereinigte RathS- und Wendler*fche Freifchule oder in die Schule de- Arbeitshauses für Freiwillige bei uns anzusuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens den September d. A. auf dem Rathhause in der Schulgelder - Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter deS anzumelvenden KindeS, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mttzubringen. Noch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder aufaenonunen werden, welche nächste Ostern das achte Lebensjahr nicht überschritten haben, und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Nach erfolgter Prüfung wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahme in der bisherigen Maaßc erfolgen. Leipzig, den 1. August I8L9. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Stadttheater. Im weiteren Verlaufe ihres Gastspiels, das auf allgemeinen Wunsch um fünf Vorstellungen verlängert worden ist, führte Frau Marie Seebach-Niemann, außer einer Wiederholung des Goethe'fchen Clärchen, zwei Rollen vor, mit denen die Künstlerin einen neuen Beweis ihrer seltenen Vielseitigkeit liefern konnte. Es ist gewiß eine große und sehr schwere Aufgabe für deutsche Darsteller, ernste französische Dramen in wirklicher Vollkommen heit zu geben, die zwar eine höhere Bedeutung als die gewöhn lichen Spectakel- und Effecrstücke der Franzosen haben, die dessen ungeachtet aber auf die äußerste Spitze gestellt sind und alle Vor< züge und Mängel der überrheinlschen Literatur in dem Grade in sich vereinen, wie z. B. „Adrienne Lecouvreur". Dem französischen Schauspieler, der nur das spielt, was auf dem Boden seines Vaterlandes entstanden ist, der sich heimisch fühlen kann in der in der Regel ungesunden Sphäre, in welcher sich die Mehr zahl jener Stücke bewegt, muß natürlich dieses Genre so geläufig sein, daß er hierin schwer übertroffen «erden kann. ES wäre schlimm, wenn er nicht wenigstens auf diesem Boden etwa- Be deutende- zu leisten vermöchte, da es doch hinreichend bekannt ist, wie wenig selbst große französische Künstler genügen, wenn sie ja einmal dm Shakespeare oder unsere deutschen Klassiker unter die Hände bekommen. Außerordentlich schwierig aber ist die Lösung einer solchen Aufgabe für eine Künstlerin wie Frau Seebach, deren ganze hochbedeutende künstlerische Jndividualiiät auf deutschem Bodm steht, die erwachsen ist in der reine» Sphäre der edlen keuschen Poesie unseres Vaterlandes, die jme Macht, mit der sie die Herzen aller Hörer zwingt, vorzugsweise von dem Genius Shakespeare'-. Goethe'- und Schillers erhalten hat. So saön auch ihre Adrienne Lecouvreur in der Anlage, so geistvoll und mit der elegantesten äußerm Repräsmtation sie ausgefuhrt ist, so viele hohe und bedeutende, wahrhaft poetische Momente dies« Gestaltung hat, so steht sie doch nicht ganz auf gleicher Höhe mit dm übrigen großen Leistungen der Künstlerin. Es ist das ganz natürlich: eine Künstler-Persönlichkeit von so erhabener und edler Richtung, , wie Frau See buch, deren Talent und reine künstlerische An schauung in einem Gretchm und Elärchen, ln einer Julia oder in der idealiflrten Maria Stuart zum höchsten Ausdruck gelangt, kann sich in der Sphäre des modernen französischen Dramas nicht wohl fühle« und hier ebm so wenig gedeih«, als die frische duftige Blume des Gartms oder des Waldes in dem parfÜmirten Salon. Wie ganz anders konnte sich die Blüthe dieses großen Talents selbst in der Rolle der „Preciosa" entfalt«! Man betrachtet zwar nicht ganz mit Unrecht das Wolff'sche Aigeunerschaufptel als ein Werk, das einem überwundenen Standpunkte angehstt und das nur noch durch S. M. v. Webers wunderherrllche Musik vor dem Vergessenwerden geschützt wird. Es schien auch der für eine Sonnraqs-Vorftellung schwache Besuch der Aufführung für ein weiteres Verbreltetsein dieser Ansicht zu sprechen. Bei alle dem weht aber doch eine schöne romantische Poesie in dem Ganzen; es ist die frische gesunde Luft des Waldes^ die wir hier athmen, e- sind gesunde Menschen, die un- der Dicyter»vorführt und keine von des Gedankens Blässe angekränkelten Schemen. Preciosa namentlich ist und bleibt eine schöne poetische Erscheinung, die schwärmerische Tochter des Waldes, deren ganze- Wesen der große Tonmeister in bem ewig schön bleibenden Liede schildert. Wie hätte auch der Componist, und sei e- ein C. M. v. Weber, eine so prachtvolle Musik zu dem Schauspiele schreib« können, wenn in demselben nicht ein gewaltiger poetischer Fond läge! Die Preciosa von einer Künstlerin wie Frau Seebach gegeben, mußte btnreißen. Au bemerken ist noch, daß die berühmte Gästin da- Lied selbst sang und zwar mit großer musikalischer Eorrectheit und mit dem innigsten Verständnis In der diesmaligen Vorstellung de- „Egmont" gab Herr Kühn- den Alba. Referenten hat diese in einigen Einzelnheiten von der üblichen Darstellung der Rolle abweichende Leistung de- talentvollen Eharakteristiker- sehr angesprochen. Wie gewöhnlich in den größeren Gestaltungen de- Herrn Kühn- begegnete man auch hier außerordentlicher Schärfe in der Zeichnung und im Aus druck, Energie und geistiger Frisch«. — Die Rolle des Ferdinand war in dm Händen eines Gastes, des Herrn Rademacher aus. Weimar. Es steht derselbe noch ganz am Anfänge seiner Lauf bahn und vermochte deshalb in der großm Scene mit Egmont im fünften Atte nicht zu genüg«. Es war diese Aufgabe auch viel zu schwer für einen noch so wenig geübten Anfänger Seine erste Seme mit Alba im vierten Act gelang ihm besser. Er sprach hier nicht ohne Berständnrß und bewegte sich in dieser Scene für einen Anfänger recht anständig auf der Bühne. Möge dm jungm Man« das Mißglück« dieses Versuchs auf unserem Theater von weiterem, und hoffentlich nicht erfolglos bleibenden Streben in dem nun einmal gewählten Beruf nicht abhalten. r Gl.»,-. Zur Tageschronik. Leipzig, am 16. Aug. Ja der Abtrittsgrube eines an der Pleiße aühier gelegenen Hauses ist gestern Admd der Leichnam eines neugebormen Kindes männlichen Geschlechts aufgefunden worden. Die Mutter!de5>Kiudes, die unverehel. W. von hier, befindet sich bereits in den'Händen des Gerichts. — Seit dem vergangen« Freitage wurde der 62 jährige Hut machergeselle St. vermißt: da er sich schon seit längerer Zelt lebens- überdrüssig gezeigt hatte, so vermuthete man alsbald, daß er seinem Leb« freiwillig ein Ende gemacht haben möchte. Diese Bermu-
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