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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185909091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-09
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1859
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npMkr Anzeiger. Amtsblatt bes Äöuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. IV 252. Krettag dm 9. September. 185». Bekanntmachung. Die in dem Gebäude der ehemaligen Fleischbänke, Reichsstraße Rr. LS und 54 befindlichen, an der Straße gelegenen Parterreräume sollen vorläufig für die Michaelismesse 1859 vermierhet werden, wobei jedoch der Mmiether die provisorische Einrichtung selbst herzustellen hat. Wir fordern etwaige Miethlufttge auf, sich deshalb bei unserer Ftnanzdeputation auf dem Rathhause zu melden und werden für fernere etwaige Vermiethungen die Wünsche der Abmiether wegen definitiver Einrich tungen der fraglichen Gewölbe entgegennehmen und thunlichst berücksichtigen. Leipzig, den S. September 1859. Der Rath der Stadl Leipzig. ' . . Koch. Thorbeck. Ueber die Erlernung der Stenographie. Je unbekannter viele Leute noch mit dem eigentlichen Wesen der Schnellschrist sind, desto häufiger hört man die Frage auf werfen, wany, in welchem Alter man die Steno graphie erlernen solle, und welcher Zeitaufwand wohl dazu gehöre, ihrer mächtig zu werden. Wa« die erste Frage betrifft, so kann durchaus nicht nach dem Alter, sondern nur nach der geistigen Befähigung entschieden wer den. Jedes lernfähige A lter ist hier das rechte, und zu alt ist so leichr Niemand! Die Vorkenntniff« aber, welche erfordert werden, sind durchaus nicht zu viele »der zu hohe. Unbedingt nothwendig ist allerdings, daß Jeder, Welcher dir Gchnellschrift sich anetgaen will, in der alltägliche« Schrift etwas zu Hause sei, d. h. d«ß er nicht eine gar zu ungeschickte Handschrift besitze und überhaupt eine Feder leidlich zu führen wisse. Die Handschrift selbst Wird übrigens durch Aneiqnung der Stenographie unbedingt nur noch gewinnen können. In seiner Muttersprache muß der Lernende so »eit bewandert sein, daß er in der sogenannten Rechtschreibung, wie sie nun heut zu Tage gerade gebräuchlich ist, wenigstens so ziemlich sicher ist. Einige Kenntniß der Formenlehre und ein gewisses Maß der Fähigkeit, seine eigenen Gedanken auSdrücken zu können oder fremde Gedanken aufzufassen, ist natürlich eben falls unerläßlich. Dagegen ist da- Derständniß fremder Sprachen nicht gerade nothwendig, wenn auch ein Bekanntsein mit den Anfangsgründen der Grammatik fremder Zungen oft erwünscht und förderlich. (Bei dem Studium der Stolze'schm Steno graphie ist allerdings solche Kenntniß, mindesten- de- Lateinischen, sehr nothwendig. um nur die Fremdwörter der deutschen Sprache schreiben und lesen zu können.) Die zweite Frage, wieviel Zeit Jemand bedürfe, um eines der beiden verbreiteten Systeme der deutschen Schnellschrift zu er lernen, läßt sich natürlich nicht ganz allgemein beantworten; es hängt da zu viel von der Befähigung, der Thätigkeit und der Muße de- Lernenden ab. I« der Regel werden jedoch einige 30 Lehrstunden hinreichen, wenn irgmd nach einer lehrhaften Unterricht-weise verfahren wird; — da- heißt, diese Anzahl von Lehrstunden soll nicht bloß dazu dienen, eine allgemeine An schauung von dem Wesen 4» Kunst zu geben, sondern sie soll dem Lernenden bei nur einigem Privatfieiße eine vollständige Dar auch und ganz besonders eine- reichen Schatze- von Kenntnissen au- den verschiedensten Fächern der Wissenschaft. Die Anzahl der Anhänger der Stenographie hat sich auch in diesem Jahre wieder ansehnlich vermehrt, besonder- auch in Sachsen, wo mehrere neue Vereine, namentlich in kleineren Städten, ent standen sind. Im Ganzen zählt Sachsen jetzt ungefähr zwanzig Vereine und Kränzchen, die sich die Pflege der Gavetsdergerschen Kunst zur Aufgabe gemacht haben, und eS wird kaum eine etn-tn« Stadt geben, in welcher diese Kunst nicht ihr« Vertreter hätte. Hi sogar Dörfer, wie z. B. Rußdorf, haben bereit- StenographM- vereine aufzuweisen. Der Leipziger Verein ist fortwährend Im Wachsen begriffen und wird jedenfalls auch im bevorstehend»« Winter wiederum durch einig« der Lehrer, die z« seinen Mitglie dern gehSren, öffentliche« Unterricht in de» Stenographie «chetlen lassen, und eS solle« diese- Mal den Herren Theilnchmee» ave irgmd gewünschten Erleichterungen auf da- Bereitwilligste gewährt werden, da der Verein kein andere- Interesse kennt, ai- daS der WeiterauSbrelmng der von ihm seit dreizehn Jahren ver tretenen Kunst. v. Umsatz bei -er Sparcasse und -em Leiht)ause im Monat August 18SV. ES wurdm bei der Sparcasse 28,550 Thlr. 10 Ngr. — Pf. eingerahlt und 16,065 - 17 - 8 - zurückgezogen, überhaupt aber 1559 Bücher expedirt, worunter 145 neue und 78 erloschene. Da- Leihhaus hat auf 7506 Pfänder 25,392 Thlr. — Ngr. au-getiehm, und für eingelöste 6816 Pfänder 20,862 Thlr. — Ngr. zurückempfangen. Unser Turnverein hat ge»iß keine Kosten gescheut, u« Alle- bequem, gut und ge mächlich herzustellm, denn »ir können nicht nur in allen vier JatzreSzep», sondern auch bei Lag wie bei Nacht — obgleich stellung de- Lehrgebäude- geben, soll zugleich das Gelehrte dnrch dmißen die Beleuchtung noch sehr mangelhaft ist — an den ver- praktische Uebungm zu Erlerntem machen und dieLheilnchtt» fosschichene» Gerächschaften turnen. Wdstöße weit fördern, da- sie Im Stande sind, ohne grobe WWößt wenig stenS fünfmal schneller zu schreiben, als der Alltags- Schrelber. ' , Die Erfahrung bei denjenigen Lehrcursen, welche der hiesige „GadelSberger-Stenographea-Verein" in de» verflossenen Wintern hat ertheiim lassen, hat mehrfach bewiesen, daß di« -emenden schon vor gänzlicher Beendigung d«S Unterrichte- im Stande waren, ein« langsame Red«, wie zum Beispiel eine kürzere Predigt, ohne allzugroße Lücken nachzuschreidm. Hoffentlich wird Niemand alauden, daß ein so kurzer Unterricht auch hinretche, einen Current- schreib« in einen Landtags-Stenographen umzuwandeln. Um dem Beruft eine- öffentlichen Berichterstatter« genügen zu können, be darf es natürltch fortgesetzter Uebung in d« Kunst, außerdem ad« Einen großen Uebekstand jedoch glebt eS: wir meinen unftre „Garderobe". Wenn man kommt und vorzüglich wmn man geht, Ist die rinzlgi Thüre in einem kleinen Zimmer, durch welche Hunderte von Sachen ein- wie auSgegedm werden, so besetzt, daß man mit Müh' und Roth unt« Stoßen, Treten, Drücken, Quetschen rr. endttch vorn eiz» Plätzchen «hält, wo man »nur ela« Presse von Turnern bei furchtbarer Hitze lange warten muß, ehe man das .verlangte «hätt, und dann wie wied« fortkommen- Jeder de- hauptet seinen Platz, man kann nicht recht-, nicht links, nicht vor- nicht rückwärts, nicht darüb«, nicht darunter; m t der Uhr, Rock, Weste, Hut, Schirm u. dgl. m ln der Hand sucht man sich S»S»n »inen Wall von Menschen mit Anwendung fein« ganzen
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