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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185909302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-30
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. IV" 273. Freitag den 30. September. 1859. Bekanntmachung. Die allhier angekommenen Meßfremden, welche bis jetzt Aufenthalts- Karten nicht abgeholt, so wie diejenigen Einwohner, welche dw bei ihnen logirenden Fremden noch nicht angemeldet haben, werden hiermit aufge fordert, solches ungesäumt zu bewirken. Hierbei wird bemerkt, daß die Gebühren für Ausfertigung einer Aufent halts-Karte 5 Ngr., und für Visirung eines Paffes 2'j« Nßr. betragen. Wer über die gehörig erfolgte Meldung eine Bescheinigung zu erlangen wünscht, hat den Meldezettel doppelt einzureichen und empfängt sodann ein mit dem Stempel des Unterzeichneten Amtes versehenes Exemplar zurück. Leipzig, den 28. September 1859. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Stengel, Pol.-Dir. Bekanntmachung. Die hiesigen Grundstücksbesitzer und resp. deren Stellvertreter werden hierdurch erinnert, die sowohl wegen einheimischer, als auch wegen MeHvermiethnnaen vorgeschriebenen MiethveranderungS-Anzeigen für den Terinin Michae lis l. Js. oder dasern dergleichen Bernnethungen seit Ostern nicht vorgefallen sind, die diesfalls erforderlichen Baeat- scheine bei Vermeidung der geordneten Strafen ungesäumt an die Einnahme deS hiesigen Stadtschulden-Tilgungsfonds im Nathhause zwei Treppen hoch abzugeben. Leipzig, den 24. September 18LS. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. FranMsche Mobewaaren. Paris hat in den letzten Jahren Riesenschritte gemacht um sich zur europäischen Hauptstadt zu erheben, heißt es in einem Artikel der A. Ä. Ztg. Ueberwiegt London noch an Menschenzahl, so wie als Stadt deS Handels und der Industrie für den täglichen Be darf, so hat Paris immer entschiedener das Scepter der Mode, des Luxus, deS Geschmacks, der Kunst und der Kunftindustri« an sich genommen. Die neuen Bauten begünstigen dieses Streben. Es häufen sich in Paris die gern geöffneten Sammlungen, und nicht nur oie ausgezeichneten Männer Frankreichs finden sich dort ver einigt, sondern namentlich aus Deutschland scheinen mehr und mehr hervorragende Künstler ihren Wohnsitz an der Seine aufzuschlagen. Was diese freiwillig thun, gelockt durch die Anregungen, den Reich- thum und den ungebundenen Reiz deS Pariser Lebens, das geschieht von Seite der strebsamsten deutschen Handwerker und Arbeiter aus dem Grunde, weil sich ihnen dort eine weite und verhältnißmäßig leichte Bahn des unbegrä'nzten Emporkommens eröffnet. Die wich tigsten Städte Deutschlands, z. B. Wim, Hamburg, Frankfurt a. M, München, halten noch die Industrie durch mghrrzigeBeschränkunam des HeimathsrechtS und durch veraltete Aunftgefetzr nieder. CS würde hier zu weit führen, den kaum hoch genug anzuschlagenden Nachtheil dieses einm Mangels in unserm Rationalleben nach seinen Verzweigungen darzulrgen; es genüg« die Thatsache, daß dadurch die begabtesten Männer, die am meisten da- Bedürfnis und die Fähigkeit einer frei schaffenden Lhätigkeit empfinden, syste matisch dem Ausland und namentlich dm Parisern in die Arme getrieben werden. Großentheils durch die Liberalität, die in Pari in dieser Beziehung herrscht, ist in dm letzten Jahren ein so dähles, sich gegmsritig mächtig unterstützendes Geflechte der verschiedensten Industriezweige dorr entstanden, daß z. B. die überseeischen Kauf» leute mehr und mehr diese Weltwerkstatt aufsuchcn und ein Mit werben unsererseits mit jedem Jahr schwieriger wird. Eine nahe Zukunft wird darthun, eine wie große industrielle Kraft schon jetzt in Pari- angesammelt oder im Entstehen begriffen ist. Wie in der Politik, wie durch die Börse, so werden wir be reit- durch daS Uebergewicht Frankreichs in Geschmack und Mode auSgebeutet. Die Eisenbahnen haben dm Markt für solche Maaren sehr erweitert, da die leichten Stoffe, aus welchen die Modcsachen meist bestehen, den Eisenbahntransport leicht vertragen. Die fran zösischen Fabrikanten solcher Artikel, wie etwa der fa^onnirten und mehrfarbigen Seidenstoffe, halten nun von Zeit zu Zeit Versamm lungen, in welchen sie sich über diejenigen Moden, welche in der nächsten Zeit in Gang zu bringen sind, so wie über die einzuhal- tmden Preise verabreden. Dadurch werden die Fabrikanten aller übrigen Länder ausgeschlossen. Denn kmm ist in Paris das Neue an das Licht de- Tages getreten, so bewegen sich die Sendungen schon strahlenförmig über die GrLnzm, und zwar zu einer Zeit, wo die Fabrikanten der übrigen Länder eben erst die neuen Zeich. nungm oder Muster empfingen. Und haben unsere Industriellen das Losung-wort von der Seine glücklich erlauscht und ihrerseits zur Ausführung gebracht, so steht ihnen doch immer im Wege, daß sie nur „Nachahmer" sind; ihre Waaren haben doch nicht dm eigentlichen Pariser Parfüm, und sie müssen durch billigere Preise unter den minder hohen Schichten der Gesellschaft ihre Ab nehmer suchen. Der Pariser oder Lyoner Fabrikant schöpft da gegen an dem ganzen Geschäft den Rahm ab, denn er hat die Aristokratie de- Ranges und RekchthumS in der halben Welt zum Kunden. Niemand kann ihm dm Schimmer der ersten echten Quelle und da- Monopol der Neuheit nehmen, und hat er in diesem ersten Zweige seines Geschäftes die Haupternte gehalten und feine Kosten Überreichlich gedeckt, so steht er sich in den Stand
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