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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185909208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-20
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1859
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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 263. Dienstag den 20. September. 18S». ain. ien- cg- . «. ur fio 4. ce. tr. 9. L/LL. tSI. Neu. >on. treu,. . 2V. viere. e. ela«. Hotel au«. 0» Bekanntmachung. Der Fortgang der Schlrußenbautr» i» der Tauchaer »nd Marienstraße mach, von Montag drn >9. d. M. an die gänzliche Sperrung der elfteren und der letztere» bi« zur «Linmündung der Miltelftraße für den Fahrverkrhr nothwendig und ist dieser von und nach dem Tauchaer Thor aus dir lange Straße, resp. von der Schützenstraße aus die Ggel- und Carlstraße z» verweisen. . . Leipzig, den 17. September 1859. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Cerutti. Stadtthealer. DaS gegenwärtige Repertoir deS Friedrich-Wilhelmftädtischen Theaters, die Posse „die Maschinenbauer von Berlin von A. Weyrnuch (Musik von A. Lang), ging am 18. d. M. auch hier in Scene, und zwar Mit so entschiedenem Erfolg, daß dieses neueste Erzeugniß der volksthümlichen Muse an der Spree (oder vielmehr an der Panke) voraussichtlich auch bei unS für die Nächstliegende Zukunft sich halten und dem zur Zeit hier weilenden fremden wie dem Leipziger Publicum manchen vergnügten Abend bereiten wird. Es ist ein in sehr lebhaften Farben geschilderte-, mit aesundem Humor zur Anschauung gebrachtes naturwahres Stück Volksleben aus der Gegenwart, das der talentvolle Ver fasser in dieser Posse vorführt, die übrigens um so mehr ihren Zweck als Volksstück erfüllt, als bei ihr eine höhere sittliche Tendenz überall in den Vordergrund tritt. Ganz besonders ist dem Verfasser die Zeichnung der Hauptcharaktere gelungen. Es sind das kräftige, naturwüchsige Gestalten aus dem Volke, auS- gestattet mit dem gesunden Volkshumor, dessen verschiedenartige, dem Charakter der betreffenden deutschen Volksstämme entsprechende Schattirungen Weyrauch in höchst ergötzlicher Weise wieder zugeben wußte. Die Handlung diese- VolkSstückeS ist einfach, aber dennoch bis zuletzt spannend; sie wird gehoben durch manchen hübschen und geschickt angewendeten Effect, besonders aber durch zahlreiche Witzftinkrn, sehr treffende Anspielungen auf die poli tischen und socialen Zustände der Gegenwart, durch pikante Couplets und oft höchst komische Situationen. Bei einem Stücke dieser Art sind eS natürlich stets die Vertreter deS derb komischen Fachs, in deren Händen der Erfolg vorzugsweise liegt. Die in diesem Genre wirkenden Kräfte unserer Bühne, wie auch einige der Mitglieder, deren hauptsächlicher Wirkungskreis in der Sphäre deS großen und höherstehenden Drama'S liegt, bewähr ten sich bei dieser Gelegenheit wieder auf daS Beste. Die am meisten hervortretenden Figuren de- Stücks sind der Monteur HeinziuS und der Schlosser Knobbe. Erster« Rotte gab Herr Bachmann sehr lebendig und frisch, in gelungener Charakteristik wieder; seine sehr gelungenen Couplet-Vorträge fanden den wohl verdientesten Beifall. Ein vortreffliches Genrebild in Spiel und MaSke lieferte Herr Dessoir als Knobbe. Es gehört diese mit großer Schärfe gezeichnete wirkunaSvolle Leistung zu dem Besten, was dieser vortreffliche Charakter-Komiker bis jetzt überhaupt gege ben hat. Ganz besondere Anerkennung gebührt ferner von den Vertretern der übrigen bedeutenderen komischen Rollen den Damen -icke (Frau Knobbe), Bachmann (Frau Ronge) und Jenke e (Naake), Kühn- (Wieseke) (Joseph), wie drn Herren Czaschke (Äaake), Kühn- (Wi und Bnttmann (Horntpel). Don Gesten der Bühnenkeitung ist viel für daS neue Stück getda» worden. Eine- LheilS war dasselbe «st groß« Sorgfalt einstudirt, so daß hie Aufführung in einem glatten und lebendigen ging, daun war auch für eine hübfHe entsprechende äußere tan*», und für sehr geschmackvoller stklsches Arrangement — »ntt d" letzteren ist dM groß* Festma im dritte» Ist. MLb de» neuen Dekorationen, «amWelzch «st der der niluna, hat Herr Krause von Nene«Wn Daschick Geschmack bewährt, «st Herr LtztntwnWßrr DD» mit der von ihm gefertigten Maschinerie deS ersten ActS daS Ar beiten einer großen Dampfmaschine sehr geschickt zu veranschaulichen verstanden hat. > Ferd. Gleich. . Ein Vorschlag. In einer Zeit, wo alle- nur Mögliche durch Maschinen besorgt wird, muß man sich in der Thal wundern, wenn man Jahr aus Jahr ein viele Menschenhände damit beschäftigt sieht, die Steine mühsam zu zerAopfen, welche zum Chausseebau bestimmt sind. Wir sollten meinen, daß durch ein Pochwerk, ähnlich denen, wie sie beim Vergbaue überall im Gange sind, die Arbeit viel schneller und bissiger verrichtet werden könnte, als durch Menschenhände. In Bezug auf unsere Stadt würden wir uns den unmaßgeb lichen Vorschlag erlauben und denselben der betreffenden Behörde zur gefälligen Erwägung empfehlen, mit der in nächster Zeit zu errichtenden städtischen Wasserleitung ein solche- Pochwerk zu ver binden. Die Leitung deS Wasser- wird doch jedenfalls mittelst einer Dampfmaschine geschehen; da eS nun bei Aufstellung einer solchen keinen sehr großen Kostenunterschied verursacht, ob man eine Maschine von 10 oder 15 Pferdekraft aufstellt, so könnte füg lich die zur Wasserbeförderung nicht nöthige Kraft zu andern Zwecken, also auch zum Zerklopfen der Chauffeesteine verwendet werden. ' - 8.... GrfsentUche Gerichtssitzung. Laut Anschlag am GerichtSbret Mittwoch den 21. September Vormittag 8»/, Uhr Hauptverhandlung in der Untersuchung gegen Ferdinand Robert Schimpf von hier wegen Unterschlagung. mer Verschiedenes. Blondin, der erste Seiltänzer und Minnesänger Jung- amerikaS, der zuerst mit einer Guitarre, dann mit einem Eimer Wasser in der Hand, später mit einem Sacke über dem Haupte, und zuletzt mit einem College» auf dem Buckel dem Niagara auf einem Seil« überschritt, hat jetzt ein neue- Kunststück auSarführt. Sr nahm einen wahrhaftigen, anständig großen, eisernen Kochofen mit auf den Weg, und wie er dessen eine Hälfte zurückgelegt hatte, machte er sich- auf dem Seile mit einigen Burzelbämnen more »uo so bequem wie möglich, stellte seinen Ofen vor sich hin, machte Feuer, sott sich einige Eier weich, verspeiste sie, ver daute sie vermittelst zweier anderer Burzeldäume und legte dann mit seinem Ofen die zweite Hälfte d«S Wege- nach der ameri kanischen Sette glücklich zurück. Wenige Menschen und Affen werden ihm diese Thal nachmachrn, und doch — o über den Un dank des Jahrhunderts! — hatte sich das Publicum nur spärlich eingefunden und die Wenigen waren, glaubwürdigen Berichten zufolge, durchaus nicht enthusiasmier. DaS kommt offenbar daher, daß Bloadi« mit dem Oßm auf dem Rücken bei weitem nicht so »icke Chancen den Hai« zu deechen oder zu ersauft« hatte, als damals wo er einen Menschen über« Seil trug.
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