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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185910029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-10
- Tag1859-10-02
- Monat1859-10
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. M 275. / Sonntag den 2. Oktober. z 859. Leipzig. dep L. Oktober 1859. Se. Maj. der König begab sich gestern Nachmittag nach aufgehobener Laset Vom Schützen- hause au- nach dem itn St-dtgraben hefindlichm Militair »Turn plätze, wohnte de« daselbst von den Soldatm vorgrnommenen Lurnübungen und Spielm bei, nahm dann die Ausschmückung de- Saale- in der Central-alle in Augenschein und reiste bald nach 6 Uhr in Begleitung Sr. königl. Hohe« de- Prinzen Georg mittelst Extrazuges nach Dresden zurück.*) Nach Beendigung der gestern Mittag stattgefundenen Parade wurden die Unterofficiere und Mannschaften der sämmtlichen drei Bataillone auf dem neben dem Exerckerhause befindlichen freien Platze an langen gedeckten Tafeln mit Braten und Wein regaii«. Am Abend hatte» die Unterofficiere Ball im Tivoli, auf welchem . sich auch Se. königl. Hoheit der Kronprinz, Se. Excellenz derlA L Krieg-minister und die übrigen hier anwesenden hohen Militair- I ?^ einfanden. Heute Mittag findet unter Theilnahme II. königl. Hoheiten de- Kronprinzen und de- — um 1 Uhr von Dresden wieder hier eingetzoffmen — Prinzen Georg, so wie Sr. Excellenz de- Krieg-, Ministers und einet großen Anzahl hoher Militair- aller Waffen gattungen da- von dem Offieiercorps in dem mit Waffen und militakrifchen Emblemen festlich geschmückten Saale der Central- Halle veranstaltete Festessen statt. *) Se. Maj. der König beschenkte die Garnison zu ihrem Jubelfeste mit einem in ein Mahagoni-.Kästchen verpackten und mit passender Auf schrift versehenen silbernen Signalhorn«, welche» Geschenk der ganze» Mannschaft gezeigt wurde und für welche» ein Soldat dem hohen Geber mit der Versicherung dankte, daß die Truppen im Kampfe denselben Eifer wie jetzt bet de« Vergnügen zeigen würden. (D. A. Ztg.) Drei Kactoren treffen unsere gegenwärtige Messe aber immerhin schlimm, e- sind die russischen Geldcalamitäten, die politischen Wirren in den Donaufürstenthümern und die Verheerungen, welche die Krisis angrrichtet hat und sich durch da- A je» Anzahl Käufe Wanderungen durch den lvaarenmarkt der Leipziger Messe. i. Der S«t»»«»arrt. Wenn wir es in diesem und den folgenden Artikeln versuchen wollen, die in der Ueberschrift angekündigten Wanderungen durch dm Waarenmarkt der gegenwärtigen Messe in der Weise zu skizziren, daß wir einerseits über den Verlauf de- Geschäfts, so weit es bi- jetzt zu Übersehen ist, zu andern Notizen Ergänzungen geben, andererseits gleichzeitig eine Waarenschau halten, welche die einzelnen Industriezweige etwa- genauer in s Auge faßt und nicht dlos di» dürren Preis-Courante des Lage- oder her Woche gl-bt, so müffsp Mir uns im Voraus gegm die Annahme verwahren, als trauten wir uns unfehlbares Urtheil oder überhaupt gmügende Kenntnisse zu, der Aufgabe gehörig gewachsen zu sein. Wir haben deshalb die nachstehenden Notizen einfach Skizzy, und nichts «ehr als eine« Versuch zu nennen. Wr wandern zuerst auf dm Leinenmarkt und beginnen mir den BlesefeLder st,inen. befttßdiiende bezeichnen müsse. ^ Die Krisis, ihre Rachw-Hen und der hrreknbrechende Krieg hat die Fabrikation wieder auf da- richtige Maaß zurückgeführt, diz Entmuthigung der Käufer überhaupt, welche in der letzten Messe eine so trostlose Stagnation in allen Branche» herderMrte und angencyter yat uno ftiy durch da- Au-bleiben einer großen Anzahl Käufer noch immer bemerkbar machen, die sonst ganz bedeutende Posten von hier entnahmen. Den Brand von Brody kqnu man hier als immerhin ebenfalls von Einfluß nicht unbeachtet lassen. Wir kommen auf diese Factorrn theils besonder- zurück, theils bei den einzelnen Waaren, in deren gegenwärtigen Markt sie ein- greifen. Die Bielefelder Leinen sind in unverkennbarem Aufschwünge begriffen. ES ist vielleicht, nachdem die Flachsernte durch die an dauernde Hitze und Trockenheit unbefriedigend au-gefallen ist, ein Steigen der Preise zu befürchten. Doch wollen wir das Maaß des Einkaufes den Abnehmern vollständig überlassen. Vielleicht hat aber jene Befürchtung zum Geschäft vonheilhaft mit einaewirkt. Die sprcielle Cultiviruag der Anfertigung fertiger Wasche ist erst seit wenigen Jahren im Gange, heute aber bereit- zu einer »normen Ausdehnung gelangt. Bielefeld selbst ist eine eben nicht sehr große Stadt, und doch beschäftigt dieser einzelne Zweig allein gegen mehrere Hundert Näherinnen, welche selbstständige Mei sterinnen sind und wieder Mädchen zur Beihülfe im Dienst haben und auslohnen. Die Einsätze in den Hemden sind meist reines Leinen, das Hemd gemischt. Der Export von Stückleinen nach transatlantischen Häfen ist auch für Bielefeld, wie für unsere sächsische Lausitz und Schlesien fast gänzlich eingegange«, nachdem auf den letzten Sendungen 15—20 Procent verlorm worden waren. Die irische und schot tische Leinwand Hit jetzt so ziemlich überall die überseeischen Märkte monopolisier, waS mit Hülfe der Capital- und Maschinenmacht und der gewaltigen Anstrengungen von Regierung und Volk seil den letzten zwei Jahrzehnten immer vollständiger gelungen ist und kaum je eine Aenderung zu Gunsten der deutschen Industrie ver- hoffen läßt. Indessen hat der Export von fertiger Wäsche begonnen und sind nicht unbedeutende Posten sowohl nach Amerika, besonder- Rio de Janeiro, als nach Rußland bezogen worden. Nach Ruß land werden sie dann entweder eingeschmuggelt oder wegen de- Lä vslorsm - Zolls niedriger beziffert. Im Ganzen aber war so wohl in Petersburg alS Moskau die Nachfrage gegen frühere Jahre geringer, da einmal in Rußland das Geschäft überhaupt im Mangel an Export darniederliegt und andererseits auch hier die irischen und schottischen Leinen mehr und mehr Boden gewinnen, nachdem mit dem Jahre 1852 die den zollverein-ländischen Leinenwaaren bis dabin gewährte Zollbegünstigung in Rußland aufgehoben wurde und gftichzeitiasritdem England mit verdoppelter Energie sich auf dir russischen Märkte warf. Mit der schweren irischen Leinwand hält es die Bielefelder in der Concurrmz sehr wohl aus, nicht so in den leichteren, billigeren Qualitäten, in denen Belfast vorläufig unerreicht ist. Man ist in der Appretur namentlich noch zurück, welche der erotischen Waare ein so vortheilhaftes Ansehen verleiht ; man sollte ferner energischer gegen die ZLhiakeit der Weber in Einführung des Schuellschutzens auftreten, dessen Anwendung in unsrer Lausitz gegenwärtig bie besten Fortschritte macht. Im KW-en scheint uns die- immer nur der erste unvoll ständige Schritt zu sein, denn wir sind der Ansicht, daß sich unsere Weberei als Hausindustrie nicht mehr viel Jahrzehnte halten und dann, wenn sie bis dahin nicht bereits zur mechanischen Weberei übergegangen ist, nur noch die Alternative haben wird, dies zu thun, oder immer mehr dem Untergange entgegengedrängt zu werden. Wmn sich unsere Bielefelder Fabrikantm wundern, warum das Geschäft nach West» und Süddeutschland zurückgehe und nur der Norden und Osten eine erhöhte Nachfrage zeige, so dürfen sie
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