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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185911114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-11
- Tag1859-11-11
- Monat1859-11
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts «nd des Raths der Stadt Leipzig. HS ZI Z. Freitag dm 11. November. 1859. Erinnerunglan Abführung der Grundsteuern. Am 1 November d. I. wird berlinerte Termin der Grundsteuern MH, welcher nach der zu dem Finanzgesetze vom 12. August 1858 erlassmen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten ist. Die betreffenden hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß- und Communal-Anlagen — welche letztere für diesen Termin nach demselben Betrage, wie in den drei ersten Terminen dieses Jahres, zu bezahlen sind — an obigem Tage und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme allhier pünktlich zu berichtigen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort gegen die Restanten erecutivische Zwangsmittel eintuten müssen. Leipzig, den 30. Oktober 1859. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Aufforderung. Die am 11. Mai 1849 verstorbene Frau Emilie verw. Gerichtsdirector Winkler, geb. Poppig, hat in ihrem letzten Willen ein Vermächtniß von 10V0 Thlr. mit der Bestimmung errichtet, daß die Zinsen davon an zwei ««bemittelte Witwen zweier hiesiger Advocaten oder GerichtSdirectoren fünf Jahre lang ausgezahlt werden sollen. Die Zinsen dieser Winkler-Pöppig'schen Stiftung sind auf die Jahre 1860 bis mit 1864 anderweit zu vergeben und der Verfassungsausschuß der Stadtverordneten, welchem die Bezeichnung derjenigen Witwen zufteht, denen der Genuß jener Zinsen zufließe, richtet an die jenigen Frauen, welche um letztere sich noch bewerben wollen, hiermit die Aufforderung, ihre Anmeldungen bis zum 20. November d. 2 an den Unterzeichneten Vorsitzenden gelangen zu lassen. Die bisherigen Nutznießennnen der Stiftung müssen kraft lehtwilliger Verfügung bei der vorstehenden Vertheilung unberück sichtigt bleiben. Leipzig, am 2. November 1859. Der BerfaffirngSariSschuß der Stadtverordneten. Rechtsanwalt Emmerich Anschütz, Vorsitzender. Prolog zur „üraut von MeMna" von Hermann Marggraff. Gesprochen am 10. November im Leipziger Theater von Frau Wohlstadt. Den Dichterspruch: „Seid einig, einig, einig!" Der Deutsche kennt ihn und er macht ihn wahr; Er macht ihn wahr in diesem Augenblick, Wo das Gefühl, das sich in unsrer Brust Begeistert regt, in Millionen Herzen Von theuern Lands - und Sinns- und Sprachgenossm Gleichstimmig wiedertönt, so weit im Kernlaut Der heit'gen Muttersprache stark und tief Sich offenbart der menschliche Gedanke. Denn wo des Kreml goldne Zinnen ragen Im Mittelpunkt des weiten Czarenreichs; Wo stolz die Alpen steigen in die Luft, Der Schutzwall treuer Eidgenossenschaft, Wo sich durch prä'cht'ge KaiS die Seine windet; Wo auf der Themse breitem Wellenrücken Die Flaggen aller Nationen wch'n, Im Schirm der allgerechten Brittenfceiheit; Wo fern die Fluth des großen Oceans New-VorkS geräum'geS Hafenbecken füllt; Wo „still die Myrrhe, hoch der Lorbeer steht", Und wo in Livland- dürrem Boden nur Die Birk' und Föhre kümmerlich gedeihn; In fernen Sitzen de- BarbaremhumS, Wie in der minaretenreichen Hauptstadt De- Islams, dem das niedergehende Gestirn de- Halbmonds nur noch kärglich leuchtet — Allüberall, wo Deutsche, abgesprengt BoM Mutterland wie Funken von der Sonne, Roch deutsche Sprache, Sin' und Bildung pflegen, Wird heut ein allgemeines Fest der geist'gen Verbrüderung gefeiert; keine Mundart Und kein Bekenntniß trennt uns mehr ; vergessen Ist jeder Zwist) wir sind vereint — vereint Im Namen, nein, im Geiste Friedrich Schiller -, Den wir heut dankbar feiern als Symbol Der geistigen Gemeinschaft und als Vorbild Des unermüdet sittlich reinen Streben-! — Ein Zug gewaltiger Gestalten, die Der Dichter schuf, wird heut an euern Blicken Vorübergehn! Ihr werdet tiefe Sprüche Bott ernsten Sinns und macht'gen Klangs vernehmen! Die Breter biegen unterm schweren Fußtritt Des Fatums sich, und drückend liegt ein alter, Noch ungesühnter Fluch auf dem Geschlecht, DaS auf Orakel seine Hoffnung baut, Statt sich durch eigne Kraft vom Fluch zu lösen! Und sind wir rein von Schuld? Grollt nicht das Schicksal Auch unter unfern Füßen? Ist der Frieden, Der uns umgiebt, mehr als de- Frieden- MaSke? Ein Seher ist der Dichter; oh, vernehmt, Was durch den Chor der Dichter uns verkündet: „Sorge giebt mir dieser neue Frieden, Und nicht fröhlich kann ich ihm vertrauen; Auf der Lava, die der Bera geschieden, Möcht' ich nimmer meine Hütte bauen. Denn zu tief schon hat der Haß gefressen. Und zu schwere Thaten sind geschehn, Die sich nie vergeben und vergessen; Noch Hab' ich das Ende nicht gesehn." Und weiter noch vernehmt de- Dichter- Spruch: »Wenn die Wolken gtthürmt den Himmel schwärzen, Wenn dumpftosend der Donner hallt, Da, da fühlen sich alle Herzen In des furchtbaren Schicksals Gewalt. Aber auch aus entwölkter Höhe Kann der zündende Donner schlagen; Darum in deinen fröhlichen Tagen Fürchte des Unglück- tückische Nähe!" So warnt der Chor, doch ach, er warnt vergeben-; Herein bricht das Derhängniß unabwendbar, Und durch die Hallen tönt da- mächt'ge Wort:
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