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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185910041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-10
- Tag1859-10-04
- Monat1859-10
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1859
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Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts mid des Raths der Stadt Leipzig. I^o 277. Dienstag dm 4 Oktober. 18)9« Bekanntmachung. Die in den ehemaligen Fleischbänken an der Reichsstraße (Nr. 53) gelegenen Parterrelocalitäten sollen in zwei nach der Straße gehende Verkaufsgewölbe nebst dahinter befindlichen Comptoirs, auch, nach Befinden, daran stoßenden Niederlags räumen verwandelt und von Ostern 186V ab (nach Befinden noch früher) vermiethet werden. Wir haben hierzu den 4. Oetpber L8S« al- Licitationstermin anberaumt, fordern die Miethlustigen a„f, sich an diesem Tage Vormittags II Uhr in der hiesigen Rachsstube einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen, sind auch bereit, auf etwaige besondere Wünsche wegen der inneren Einrichtung thunlichst einzugehen, und werden solche Wünsche schon vor dem Termine entgegen nehmen. Die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Versügung bleibt Vorbehalten. ^ ^ Leipzig, den 23. September 1859. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Cerutti. Wanderungen durch den Waarenmarkt der Leipziger Messe, m. Glaswaaren. In Glaswaaren ist das Geschäft nicht sonderlich und zufrieden stellend, allein doch bei weitem besser als ln voriger Messe. Der Nehmer warm diesmal fast ausschließlich auS dem Zollverein, da Amerika beinahe ganz fehlte, wohin sonst bedeutende Posten gehen. Für den transatlantischen Markt ist auch die Michaelismesse schon zu spät, da die Verladungen schon zu weit in die gefährlicheren Monate Übergehen. Der böhmische GlaShandel hat durch die Erschütterungen der Krisis am Hamburger Platz sehr gelitten. Die Nachwehen erstrecken sich aber um deswillen — abgesehen von dm durch die Fallimente Hamburger Häuser erwachsenen direkten Verlusten — noch bis in die Neuzeit, weil Hamburg dm CommlssionSplatz für die großen Bestellungen nach Nord amerika abgab, so daß jetzt das transatlantische Geschäft noch immer gelähmt ist. Za Mustern hat die diesjährige Messe wieder namentlich in Eisglas, mit eingebrannten bunten Perlen besetzt, so wie in Vasen nach antiken Formen überaus schöne Waare an den Markt ge bracht. Der letztere Artikel in dieser veredelten Form ist erst drei Jahre in Fabrikation. Die Vasen sind theiks in Milchglas mit landschaftlichen Skizzen, Blumenstücken, Genre oder bloßem ArabeSkmwerk oder m BeingläS, nochmals mit einem matten Fardmton Überzogm und dann auf diesem Grunde gemalt. Wir glauben, daß gerade in diesem, lm correctesten Styl nach alten Mustern gefertigten Artikel, der vom Publicum, wie wir hörm, sehr wohl, ausgenommen worden ist, noch ein weite- Feld für die böhmische Glasindustrie zu bebauen liegt, wenn die Fabrikm für ihre Modelleure die werhättni-mLßig geringen Kosten nicht scheuen «ollen, die Bilderwerke über die Plastik der Griechen und Römer, über die Museen zu Neapel, Rom, Florenz und das britische Museum herbeizunehen, in welchen für unsere GlaS - und Thonindustrir noch reiche Formen- und Musterschätze bereit liegen. Sine Klage der böhmischen GlaShändler unter den Buden gegen di« hiesige Meßotdnung ist folgende: Die Tlasmusterhändler packten ursprünglich Dienstag, später Montag, jetzt sogar schon Sonntag aus, während die mit L< packe« dürfen. Das ist ein« Differenz von mehr als 4 Tagen, da selbstverständlich ein Waarenlager weit längere Zeit zum Aus packe« und Arrangement der Waare erfordert, als ein einfaches Musterlager. Kür die Concmrenz hat also der Musterhalter eine ganz unbillige Bevorzugung, die sich Nach dm Versicherungen der Lagerhalter auch während dieser Messe wieder vielseitig dadurch har, daß von Erstem, die best« Aufträge vorweg worden sind. derausaeüe Wir geben dieser Beschwerde hier gern den von uns gewünschten Ausdruck und dürfen eine Prüfung der Angelegenheit durch den Rath der Stadt Im Interesse der Billigkeit erwarten. Unsere Messe führt meist böhmisches GlaS, und da- kleine Städtchen Hayda mit Umgegend ist noch immer der Sitz der Jahrhunderte alten Industrie Oesterreichs. Von hier aus geht das Product in den ganzen Weltmarkt, und wir waren erfreut, noch neulich zu lesen, daß der Tauschhandel am rochen Meere und den obersten Nilgegenden im Innern Afrika'- böhmische Glas perlen beim Eintausch von Elephantenzähnen und Waaren aller Art verwendet. Sie wandern dahin über England und Nord amerika. Noch heute hält Hayda Commanditen in Madrid, Lissabon und den meisten Hauptstädten Europa'-. Ein kleiner Umkreis von 3 Stunden um Hayda beschäftigt durch die GlaS- raffinirung (Schleiferei, Kuglerei, Malerei, Aetzerei) 5150 Schleif zeuge mit nahe an 10,000 Arbeitern. Die Production beträgt im Durchschnitt 108,000 Ctnr., worunter 8000 rafsinirtes Krystall- und 100,000 Centner SchleifglaS. Der Industriezweig leidet noch durch den Mangel an Transport mitteln. So müssen häufig Schleifereien ihr RohglaS 20 bis 30 Meilen weit aus entfernten Hütten pr. Achse beziehm und Bestellungen oft 3 Wochen uneffecruirt warten lassen. Von dem unter der stürmischen Zeit wieder in die Ferne gerückten Project der Tetschen-Warn-dorfer Eisenbahn war auch hier eine Besserung zu erwarten. An Tafel- und Spiegelglas wird weniger von Böhmen ein gebracht, da hier Schlesien und der Niederrhein übermächtig con- currlren. Bedeutende Geschäfte macht Aachen und Mannheim in großen Spiegeln. So viel wir wissen, ist weder die große Guß spiegel-Fabrik von Ziegler, noch di« d«S Fürsten KinSky ver treten. Gerade in Spiegeln größerer Dimensionen hatte da- Aus land gegen Böhmen bisher Vorzüge, namentlich im Gußverfahren. Di« Ausstattung vo« SatonS und größeren Gewölben bewirkte in aro-en SpiGtln Md Tafeln eine größere Nachfrage, der gegenüber Böhmen Mückkam. Erst in der Neuzeit haben besonder- die Zleglerschen Werke zu Schüttenhofen neue Anstrengungen ln technischer Vollkommenheit und kommerzieller Ausdehnung gemacht, um England, Frankreich, Belgien und dem Zollverein nachzu kommen, und sind bereit- kolossale VlaStafeln von 130" Höhe und 72" Breite, 4—5 Linie« stark, in vollständigster Reinheit de- Glase-, Egalitär de- Schlisse-, Glanz der Politur und hoher Vollendung der Belegung angefertigt worden. Sonst ist da- Product der Glasfabriken von Murano bei Dmediq seit Jahrhunderten auf dem Weltmarkt berühmt. Oesterreich bringt in den einzelnen Messen bis 200 Centner GlaSwaaren auf den Markt. GpckzierEVSe. I» diesem Artikel werdm ln neuerer Zelt ungeheure Geschäfte gemacht, soviel die Ausdehnung des Marktes und das Quantum des allgemeinen Umsatzes anlangt.
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