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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185910221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-10
- Tag1859-10-22
- Monat1859-10
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1859
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Anzeiger. » Amtsblatt des Kiimgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M2S5. Sonnabend den 22. October. M l8SS. Bekanntmachung, die Aufhebung der Gebäcktaxe von Semmeln und Dreilingen betreffend. Da die seit Aufhebung der obrigkeitlichen Tare für die sog. Franzbrode gemachten günstigen Wahrnehmungen die Erfahrung bestätigt haben, daß durch Zulassung freier Concurrenz die beiderseitigen Interessen des PublicumS wie der betheiligken Ge- werbtreibenden am ausreichendsten gewahrt werden, so haben wir beschlossen, vom UN» Detober ttz. v. au bis auf Weiteres auch für die Semmeln und Dreilinge die noch bestehende Gebäcktare auszuheben. Wir werden jedoch von Zeit zu Zeit das Gewicht der gedachten Backwaaren bei den Bäckern revidiren lassen und das Resultat dieser Revisionen öffentlich bekannt machen, so daß dem kaufenden Publicum Gelegenheit geboten wird, seinen Vortheil selbst wahrzunehmen. Leipzig, den 20. October 1859. Der Rath der Stabt Leipzig. Koch. G. Mechler. Vrrhan-iuiigen -er Stadtverordneten ' ^ am 19. October. ' (Fortsetzung.) Herr Vr. Vogel trug hierauf den Bericht über den Beschluß des Raches wegen Erbauung eines Waisenhauses und einer Be zirksschule vor. Die Vorlage de- Raths sprach sich dahin aus: „Mit der gegenwärtigen Vorlage glanben wir den Wünschen „der Herren Stadtverordneten zu entsprechen, indem wir, wie die selbe nachwesst, beschlossen Haben, mit dem neuen Waisenhausr sine Bürgerschule zu verbinden. Indem wir uns Vorbehalten, auf diesen Beschluß weiter unten wieder zurückzukommen, gehen „wir zunächst auf die Einrichtung des Waisenhauses selbst näher „ein und erörtern demgemäß „1) die Frage der Einzel-Erziehung der Waisen in Familien „unter Bezugnahme auf Ihren diesfallsigen wiederholten Antrag „in Ihrem geehrten Communicate vom 12. Juni 1858, durch „welches, beiläufig bemerkt, über den Platz, auf dem da- Waisen haus errichtet werden soll, die vormalige Seidenbaupflanzung, „nelW» dem Taubstummen-Institute, zwischen Ihnen und uns „Elnverständniß erzielt wurde." ,Mie dm Herren Stadtverordneten aus unseren früheren Mit teilungen erinnerlich sein wird, erkennen auch wir mit Ihnen . ,das Empfehlenswerthe der Idee der Erziehung der Waisen in d§r Emilie vollständig an. Wir haben daher auch dieser Frage fortwßhrend unsere Aufmerksamkeit«gewidmet und da, wo sich im einzelnen Falle die zweckentsprechende Gelegenheit dazu darbot, „diese Idee zu verwirklichen versuch-^, sodaß gegenwärtig 24 Wai- „sen auf diesem Wege erzogen werden. Allein im Ganzen und „Großen stellen sich der Ausführung derselben so wesentliche Hin dernisse entgegen, daß wir schließlich doch zm der Ueberzeugung „gelangen mutzten, daß sich für die bei weitem überwiegende Mehr zahl der hiesigen Waisen ein großes geschlosst, reS Institut nicht entbehren lasse. Wenn die Herren Stadtverordneten zur Wider legung dieser Ansicht auf die günstigen Ergebnisse, welche in Dresden erzielt worden sind, hingewiesen haben, so entgegnen wir „darauf, dvß bgi begleicht» Versuchen die Ort, ^Verhältnisse ganz wekentttch mst Hp BevHchß gezogen werden müss en, daß aber die „unsrigen hierin völlig von den dortigen abweiche. ». Denn wmn „Dresden da- Glück hat, in seine« nächsten U, «gedungen Ort schaften mit ausschließlicher Landbevölkerung zu haben, so beste hen die Dörftr in der Umgebung Leipzig- verhä ltnißmäßig nur „au< vereinzelten L-ndgründdesitzera und in der H hauprsache aus Arbeitern, die ihr Brod in unserer Stadt zu suche n, deshalb ihr „Haus vom ftühen Morgen zu verlassen haben un d darum nicht „einmal in der Lage sind, der Erziehung ihrer eign len Kinder die „nöthiae Aufmerksamkeit zu widmen, eine Wahrhei t, die in der „Thatsache Bestätigung findet, daß in unseren N achbaldörfern, „wie von Einem Ihrer geehrten Mitglieder bet der gemeinsamen „Berathung der Drage sehr richtig hervorgehode» rvu rde, das Be- „dürfniß nach Kleinklnverbewahranftalten von ;,J<chr zu Jahr ,/ // // „ „ „ „ „ „ // ,, „wächst. Augegeben muß aber jedenfalls werden, daß der Natur der Sache nach eine Arbeiterbevölkerung auf die Erziehung brr „Waisen an sich schon nicht günstig einwirken würde und wir „meinen daher, daß für Leib und Seele derselben in einem ratio nell eingerichteten Waisenhause bei den obwaltenden Verhältnissen besser gesorgt werdm kann, al- durch die un- zu Gebote stehen den, nur in seltenen Fällen entsprechenden Gelegenheiten zu deren Erziehung in der Familie. Sollte hiergegen eingehalun , werden, daß in entfernter liegenden Dörfern die nochwendigen Vorbedingungen zur Familienerziehung leicht würden gefunden „werden können, so sei dagegen bemerkt, daß diese Entfernung ge wisse Grenzen nicht überschreiten darf, wenn eine stetige sorgfäl tige Beaufsichtigung, die zur Erreichung günstiger Resultate un entbehrlich ist. ftattfinden soll. Bei diesen gewichtigen örtlichen Bedenken wird es kaum nöthig sein, noch einen besonderen Um stand zu erwähnen. Ein beträchtlicher Theil der im Waisenhaus „versorgten Kinder besteht auS sogenannten halben Waisen, welche gegen eine jährliche Vergütung der Armen-Anstalt demselben überwiesen werdm, weil sie von den Ihrigen, Vater oder Mut ter, theils au- moralischen, theilS auS anderen Gründen nicht erzogen werden könnm, oder, richtiger gesagt, körperlich oder gei stig verwahrlost werden. Gerade diese Kinder bedürfen aber in „ihrer großen Mehrzahl der strengsten Aufsicht, wenn sie nicht „dem verderblichen Einflüsse ihrer Angehörigen Preis gegeben „werden sollen." „Auch Ihre geehrte Deputation zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen hat das Gewicht dieser Gründe anerkannt „und sich daher dem von uns ausgestellten Grundsätze angeschlossen, daß bei unseren örtlichen Verhältnissen die Erziehung unserer Waisen in einer großen geschlossenen Anstalt die Regel bilden „müsse, obschon wir ausdrücklich auch hier erwähnen, daß wir geeignete Gelegenheiten zur Familien-Erziehung der Waisen, wo sie sich un- darbieten, stet- gern benutzen und überhaupt diese Frage fortwährend sorgsam im Auge behalten werden." 2) Unter Beobachtung der nur erwähnten Regel für die Wai- seyerziehung in unserer Stadt hatten wir aber ferner die Frage „zu erwägen, in welcher räumlichen Ausdehnung das neue Waisen- ,-hgu« zu errichten seid" > , „Dermalen befinden sich im Waisetchause 174 Kinder und „unter diesen „85 schulpflichtige Knaben, „64 schulpflichtige Mädchen und „25 noch nicht schulpflichtige Kinder. „Ist nun auch die Progression in der Zahl der öffentlichen Waisen im Laufe der Aeit kein« unverhältnißmäßige gewesen, so hat doch immer eine stetige Zunahme stattgefunden und wir baden daher beschlossen, da das neu zu errichtende Gebäude über Jchr- „zehnte hinaus seinem Awecke dimen soll und deshalb der R mm „nicht zu knapp bemessen werden darf, den Neubau für das Maxi- „mum von 300 Kindern herzustellen." „Dieser Beschluß hat die Billigung Ihrer geehrten Depu- „ ,,
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