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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185911248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-11
- Tag1859-11-24
- Monat1859-11
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1859
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dk« SAigl. Bezirk»MrWS »xd »er Rschr »er SM LkWg. W3W. DomrerÄtog vm 24. Nvvrmber. — —- m . — ^ 18S». M Donrter-tag den BG. November früh LO Ayr Nü -Auction im Holzbofe ikrauf im «MA /e. ^/r Klaftern 0/4 eichenes Nutzholz, ^ Klaftern ^ buchenes Nutzholz, ^2 Klaftern aSpene- 0/4 Nutzholz; hierauf im^Be-icho^e ^/s Klaftem alte- Bauholz, zum großen Theil Eichen (vom Baue der Frankfurter Brücke herrührend), fdllrn gegen baare Zahlung daselbst versteigert werden. De- Itaths dev Stadt Leipzig Gorst- «nd Baudeputation. Ein enrstes W-rt in rrnster Sache. m. Der witzige Georgi in „Berthold Auerbachs Volk-kalender" sagt, aüfzählend die Dinge, welche sie in Preußen vor Allem müßten abthun lernen: „Da ist vor Allem die Schnotttigkeit „unsere- JunkerthumS. Ja, lachen Sie nur, e< giebt kein an- „dereS Wort. Dieses öde Dreinsehen: die Welt ist'- eigentlich „nicht werth, daß du sie mit deinem Augenzwicker bettachtest; das „ist nichts als Schuottrigkeit. Dieses hochfahrende Schnarren eigenen Landesangehörigen von einander, „sie hat «nS vor Allem die Deutsch« anderer Länder entfremdet, „die so verblendet find, daß schnottrige Iunkerthum «nd besten „Nachahmer für das eigentliche Wesen deS preußischen Volkes „zu halten. — DaS muß sich ändern" u. s. w. Wir kennen gottlob in Sachsen diese „Schnottrigkeit" nicht, wollen sie unS aber auch von der „Kreuzzeitung" nicht einschmug geln lassen. Wir wollen nichts wissen von dem Entfremden der eigenen Landesangehörigen von einander, noch weniger von dem Entfremden der eigenen Stadtaugehörigen von einander. WaS aber könnte sonst der Schmähartikel der „Kreuzzeitung im Schilde führen? Ist e- nicht ein Entfremden, ein Aufhetzen der Stadtangehörigen gegen einander, wenn sie mit frecher Hand und lautem Geschrei eine Unterscheidungslinie zwischen vornehmer und geringer zieht? — eine Unterscheidung, wie wir sie Gott sei Dank nicht zu Ohren bekommen in einer Stadt voll praktischen und gesunden BürgerlmneS. Bei unS weiß der Vornehme ganz wohl die ihm segenvolle Arbeit deS „Geringer«" zu schätzen und ernde Lhätig- ornehmeru " Mag sie doch ihre „Augenzwicker" schätfer anfetzeu und sehen lernen, daß ln Sachs« kein Feld ist, um Volk-ftied« und VokkS- fteude zu stören, und daß Vle „Gcandalmacherei" bei unS Sachsen auf den gesunden Sinn einer cuttivirten Bevölkerung stößt, die für solche- Gebühren nicht- kennt als herrliche Verachtung, unaussprechliche Verachtung in allen Schichten der Bevöl kerung, ob vornehm oder gering, ob schlechtweg Bürger oder, wie man gern mttttlalterlich sagen möchte, „Patrizier". — Warum stachelt sie den Neid, die Mißgunst auf? Warum wirft sie den Apfel dir Zwietracht in ein« arbeit-frohe und treu- bürgerliche Bevölkerung? Will sie die „Schuottrigkeit" ihre- Iunkerthum- zu einer „Schnottrigkeit" deS PattizierthumS verpflanze»? So gewiß ihr diese- bei dem gesunde» Sinn eine- Leipziger GroßdürgerS nicht gelinge« wird, so gewiß solche „Schnottngkeit" nür auf dem Unkraut erzeuaen-rn Boden de- vornehm« faulen Müßig gangs- gedeiht, so entschied« und so feierlich müssen wir uu- verwahre« gegen die versuchte Einfuhr eine- Artikels, der unser täglich Gebet: mit fticher Frivolität dürchkreuz« Möchte. den ei denunciatorlschen Schemheiligktit, die at« Störenfried da- Gemüch von Bürger gegen Bürger "vergiften und eine loyale Bevölkerung eshe ' " ^ ill da- Zcheinheiligktit, Bürge, vergli beim Landesherrn verdächtigen möchte! Od«r will sie a» de« heilig« Pallahlum unsere- BÜrgerthuM- rütteln? Wi ätzmde Gift de» Verdächtigung au-streueu, am au orduun-Ihr MM« 7 ein neüeS Sachsmlandeß „Geschichte deutscher Nationalität" helßt da- neue Werk unsere- verehrten Professors WachSmuth, der nicht nm mit ««ermüdeter Kraft, sondern mit wahrhaft jugend licher Frisch« thätig ist. Sein erwähnte- neue- Werk (Braun- schwelg, L8S0), welches mit deutschem Fleiß« die charakteristischen Merkmale deutscher nationaler Naturwüchsigkeit und ihrer allmäligen AuS- und Verbildung vorlegt, muß ganz besonder- willkommen sein in unseren Tagen, in welch« mehr als sonst die verschiedenen Stämme Deutschlands sich als ein Volk zu fühlen beginnen. Einiges erlauben wir unS au- der Schrift hier mitzutheilen. D. Redact. Bei dem AuSgange de- Mittelalter- war da- ständische Wesen fast noch unversehrt; Stände waren überall; ihre Rechte waren ansehnlich, in vollem Bewußtsein der Betheillgten und in regel mäßiger Ausübung. Die Prälaten und Universitäten hatten einen mächtigen Rückhalt an der Kirche, die Ritterschaft stand zumeist noch auf eigenen Füßen als waffenstänbische Grundbesitzer, da- Stadlbütgerthum, auf Reichs- und Landtagen vertreten, war voll Selbstgefühl auf dem Grund seine- ReichthumS und seiner Wehr haftigkeit. Der Bauer ward, wo er nicht wie hie und da in der Schweiz und läng- der norddeutschen Küste feine alte Gemein freiheit behauptet hatte, zu ständischen Berathungen noch nicht mitberufen, noch überhaupt zum Genuß 'staatsbürgerlicher Recht« »gelassen; der Bauernkrieg mit dem wilden Schrei unterdrückten NenschenrechtS und frevelnder That führte zu dauernder Hest- nietung von Ünbilden, die zum Lheil erst «euer« Ur«rungS waren. Dennoch erhielt sich in manchen bäuerlichen Genossenschaften ein ehrwürdiger Nest alter Zuständigkeiten und de- Sinn- sie zu wahr«; so bei den Markgenossenschaften. Die Reformation machte eine» «mtzßnhlichen Riß in da- hergebrachte ständische Mseu, Bei den Protestant« verloren die kirchlichen Landstände ihren Rückhalt an hi« alte Kirche; Superintendenten und moderne Universitätslehrer drsggwn bei Weile« weniger als vordem Bischöfe, mittelalterttche Dsetoren. Die Theologen al- rst« war« nicht- weniger als geeignet, jene Lücke Liederum ward das Glauben-bekrnntniß dem pro fanen staatsbürgerlich« Recht nachtheilig. Da- Bedürfniß mate- ieller StreitttLfte zur Verfechtung des Glauben- erhöhte die An- prüche der >le Kirche führ Derhältniß De «jchen. Bei mis über ßperutznna sor« war, daß Dogma und Liturgie außer Gefährdung blieben. Also bildete sich im staatsbürgerlich« -eben jene Zahmheit «nd Duldsamkeit vor, die späterhin zu so greller Erscheinung wurde. Die GeHtmrformatio« griff noch tiefer rin; ln Bayern wurde ftüh le Stände aatSgewalten; die von ihnen geübte Aufsicht über rt« auch wohl zu Eingriffen in da» staatsrechtliche rer, die von der eingeführten GlaubenSaorm ab- den Umerthan« aber war da- kirchliche Interesse ichtjg genug, die Verstimmtheit über erhöhte Belastung oder er Verletzung Mfönlich« RechtSstandeS zu mindern; Haupt- relneS Hau- gemacht und die verstummten) in Oesterreich
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