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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185911192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-11
- Tag1859-11-19
- Monat1859-11
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1859
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5144 ^ DK kößckglicho KreiS-Dchowivu hat «« rin Gr zustehMde- Recht auAeüh-, U«d gäbe r- oi^ dor»v«f, de« er ihr in VörW» auf die PachD-hMe >u-Db»Mg tzesseltzen machen k-»ne, sie würde eS nut d e^ seA, daß sie ck»M GrtzMd der Nichebeßstiguna Aorhaupt angegeben. Dazu war sie nicht verbunden «ach §.208 »er Städte ordnung. „Wir müssen mit vollem Grunde vor unserer vorg»- setzten Behörde so viel Achtung haben und beweisen, daß wir nicht glauben dürfen, die Nichtbestätigung Wigand- sei ein Act der Willkür. In Sachsen giebt eS glücklicher Weise keine Acte der Willkür Seiten der Regierung." Wer mit der Administration vertraut ist, werde sich sagen, daß die Kreis direction nicht ohne triftige Gründe die Nichtbeftäligung der Wahl aussprechen werde. Der jetzige Herr KreiSdirector sei ein gewissenhafter Mann, er sei hier ganz auf seinem Platze, und es sei daher nicht anzunehmea, er werde etwa- beschließen oder thun, was später desav-uirt werden könne. Ist aber die Kreisdireclion in ihrem Rechte, so ist jedes Dagegenkämpftn ein Schritt, der mindestens unklug ist. Ein solcher Schritt werde nicht Anklang finden. Derselbe sei seines NichtOfolge- im Voraus gewiß. Er habe auch eine größere Trag; weite, ai- Manche wätmen möchten, er sei ein illegaler Schritt, der dahin führen werde, daß die Versammlung ihres Wahlrechts diesmal verlustig gehe und der Rath wähle. Man «erde einen solchen illegalen Schritt mehr beklagen, als bei dem Falle mit Robert Blum. (Schluß folgt.) Beschreibung -er Zittau-keichenberger Eisenbahn. Der Bau der Zittau - Retchenberger Eisenbahn, welche sich in der Richtung von Norden nach Süden in einer Länge von 3'/» Meilen erstreckt, wovon 0,648 Meilen auf sächsisches, und 2,8s» Meilen auf österreichisches Gebiet kommen, wurde unter Leitung des Herrn Ober-Ingenieur Rachel auf sächsischem Territorium am 2. Oktober 1855, und auf österreichischem Grund und Boden Ende August 1857 begonnen, und war bis zum 25. Oktober 1859 insoweit vollendet, daß a« diesem Tage die erste Probefahrt kn der ganzen Länge der Bahn abgehalten werden konnte, und der Betriebs- Eröffnung nun bald entgegengesehen werden darf. DaS stärkste Steiaungsverhältniß ist 1: 100, der kleinste Krümmungshalbmesser 700 Ellen. Zwischen Zittau und Rekchenberg liegen die Stationsorte Groß-Pöritzsch, (Haltepunkt für die dortigen Kohlenwerke,) Grottau, Weißkirchen, (Haltepunkt,) Kratzau, Machendorf. Die sächsisch böhmische Grenze wird unterhalb des Dorfes Ullersdorf zwischen Groß-Poritzsch und Grottau überschritten. Von dem gänzlich neu erbauten gemeinschaftlichen Bahnhof der Löbau-Aittauer und Aittau-Reichenberger Eisenbahngesellschaften aus führt die Aittau- Reichenberger Bahn in einem Gefälle von 1: 100, viele Gemüse gärten der Vorstadt durchschneidend, und die Straße nach Görlitz auf einer flachgewölbten Brücke von zierlicher Architektur mit zwei kleinen Seitenbögen für Fußgänger, überschreitend, nach dem kolossalen 32 Ellen hohen, und an seiner Sohle 120 Ellen breiten Dann», welcher sich an das großartigste Bauwerk unserer Bahn, den Neißeviaduct anschließt. — DaS breite Neißedefilä, sowie der Fluß, wird von demselben in einer Länge von 1320 Ellen und 34 Ellen größter Höhe auf 34 Bögen von 30 resp. 40 Ellen Spannweite überbrückt. Sämmtliche Pfeiler sind, ohne Pfahlrost, auf Bckon gegründet. Mit einer Anrahl von durchschnittlich 4—500 Arbeitern wurde dieses Bauwerk in der verhältnißmäßig kurzen Zeit von 2'/r Jahren vollendet. Ein noch bei Weitem größerer Aufwand an Zeit und Arbeitskräften würde erforderlich gewesen sein, wmn nicht der Bau durch die, sowohl über als unter dem Gerüste hinführenden Schimenbahnen und sonstigen Hilfs maschinen ganz außerordentlich gefördert worden wäre; nicht minder dimtm die, nach den naheliegenden Werkplätzen führenden, und mit dm obigen Schienengelelsen verbundenm Seitenbahnen zur Erleichterung des Materialtransport-, sowie auch noch besondere, durch Dampf- und Pferdekraft betriebene Werkstätten zur Bereitung der Bötonmateriallen und de- Kalkmörtel- angelegt worden waren. In der Totalansicht gewährt der Biaduct trotz seiner schlanken architektonischen Verhältnisse dennoch da- befriedigende Gefühl vollkommenster Stabilität und errinnert lebhaft an die Römerwerke ähnlicher Art, welche noch heute unsere Bewunderung erregen. - Ob nicht durch eine massive Brustwehr, an Stelle de- mageren EisenstabgeländerS, der ganze Bau noch einen würdigerm Abschluß erlangt haben würde, mag dahin gestellt bleibm. Mit vollem Recht kann man behaupten, daß der Umgebung Zittau- durch diese- grandiose Bauwerk ein ganz eigmthümlicher Reiz hinzugefügt worden ist, wie man die- beim Anblick aus der Ferne, besonder- von den Höhen unserer Berge, nur bestätiget finden wird. Don der Hügellehne bei Klein-Poritzsch auS, an welche sich der Biaduct anschließt, läuft die Bahn in meisten- gerader Linie, die sächsisch böhmische Grmze auf einer kleinen Brücke bei UllerSdorf über schreitend, auf günstigem Terrain bl- Grottau, dessen Bahnhof mit einem stattlichen Stationsgebäude versehen ist, und von da. abwechselnd an hahen EshnM hW W»d hzwch mehyW Hztsmeiri. schnitte bl- »u d«n mächtigen DWNWpau, welcher dtzß von Ketten übevfttzt, »Mp Mn Hessen Höhe sich kocht- die -eijendste Aussicht nach Mrutzsnbch' tzprdiecht, «oLAnd g,f enßßßgengesetzter Seite Schloß Oraftnstein vpn seine» bewaldeten Höhe herunter blickt. — Noch eine kurze Strecke durch tiefe Erdeinschnitte, und man befindet sich am zweiten Neißeübergange bei Weißkirchen, einer 26 Ellen hohen Brücke von zwei in schiefer Richtung gewölbten 40 Eilen weit gespannten Bögen. Immer dem Lauf der Netße folgend, führt die Bahn zur rechten Hand an steilen Abhängen hin, die nur zuweilen einen kurzm Blick in hohe Seitenthäler gestatten, den Fluß in größter Nähe links behaltend, an den dicht- debauten Dörfern Weißkirchen und Unter-Kratzau vorüber, und mündet «ach der dritten Neißeüberbrückuug von zwei schiefen Bögen in den Bahnhof Kratzau ein, auf welchem ein ganz ähnliches Stationsgebäude wie in Grottau errichtet ist, und an den sich unmittelbar der vierte Neißeüdergang, eine Brü-e von drei ganz flach gespauuteu L5 Ellen weiten Bögen, anAht. In weiter Bogenlinie biegt von Kratzau auS die Bahn nunmehr ins Engels berger Thal hinein. Freunden von Nalurschönhetten wird von hieran manmchfaltiger Genuß geboten. Von steilen, mit üppigster Laubwaldung geschmückten Bergwänden eingeschloffen, durch welche sich die Neiße und mit ihr die Bahn auf hohem Unterbaue windet, erweitert sich der Blick erst wieder, nachdem der, da- Eagelsberger Thal abschließende schmale Bergrücken, auf welchem die Burgruine Hammerstein über herrlichen Baumgruppen hervorragt, mittelst eine- tiefen FelseneinschnittS passirt worden ist. Dicht vor der Hammersteiner Einsattlung wird der Neißefluß zum fünften Mal auf einer 39 Ellen hohen kühn gewölbten Brücke von zwei schiefen 40 Ellen weiten Bögen überschritten, von deren Höhe ein Blick in da- sich recht- adzweigende, von reich bewaldete« schroffen Berg lehnen gebildete Seitenthal lohnenden Genuß gewährt. In rascher Folge wechselnd, öffnet sich, nachdem der tiefe Felseneinschnitt kaum durcheilt ist, zur rechten Hand da- anmuthige Thal von Hammerstein mit herrlichem Wieserwrunde. Von der steilen Berg lehne herab, an welcher hoch die Bahn hinläuft, blickt man auf die in Mitten des Thales dicht am Flusse liegenden Gebäude der großen Tuchfabrik der Herrn Siegmund Neuhäuser u. Eo. und gelangt demnächst zum sechsten und letzten Neißeübergange, einem imposanten Viaduct von 15 Bögen und 30 Ellen größter Höhe, an welchen sich der Bahnhof Machendorf anschließt. ES dürfte dieser Punkt zugleich als Derjenige bezeichnet werden, von wo auS nicht nur der Jeschken bestiegen, sondern auch Exkursionen nach der Burgruine und in die nahen Thäler von Hammerstein und Engelsberg, sowie nach Christophsgrund mit fast südlicher Vegetation und pittoresker Umgebung — deshalb die Clamm'sche Schweiz genannt — unternommen werden können. Von Machendorf an tritt die Bahn wieder in freiere Gegend ein. Links in der Ferne das Friedländer — und recht- das Ieschkengebirge fortwährend im Auge behaltend, erreicht man nach der Passage durch mehrere längere Erdeinschnitte bald die gewcütigen Dammbauten, Weg- und Bachüberbrückungen, durch welche in einer Höhe bis zu 47 Ellen mehrere Thäler überschritten werden, und worauf die Bahn unmittelbar in den mit seinen hohen Böschungen ein festungS- artigeS Ansehen darbietenden Reichrnberger Bahnhof mündet- (Lusatia.) GeffentUche Gerichtssitzung. Der Schenkwirth Friedrich Richter aus Streuben bei Wurzen hatte im Monat November 1856 von einem Rittergutsbesitzer in dasiger Gegend ein Pferd für 10 Thlr. gekauft. Dom Verkäufer war ihm dabei die Bedingung gestellt worden, daß er da- Pferd spätestens zu.Weihnachten de- gedachten Jahre- niederstechen lasse. So sonderbar diese Bedingung klingt, so hatte sie doch ihre Be rechtigung und war au- Rücksichten de- Verkäufer- gegen da- verkaufte Thier hervorgegangen. Es hatte derselbe nämlich da- Pferd als ein Geschenk erhalten, eS hatte ihm viele Jahre hin durch treue Dienste geleistet und war nunmehr alt und schwach geworden. Er hatte nun nicht, wie er sich au-sprach, gewollt, daß da- Thier in seinen alten Tagen noch durch viele Anstrengung und Arbeit geplagt und gemartert werde, dr-halb hatte er jene Bedingung gestellt. Richter war nun letztere »war eingrgangen und hatte versprochen, da- Pferd nur auf einige Wochen bei seinen Fuhren zu gebrauchen und eS spätesten- zu Weihnachten todtstechen zu lassen, hatte jedoch die Bedingung unerfüllt gelassen und da- Pferd noch lange über den gesetzten Termin gebraucht, ja wie er angab, ist die- noch bi- auf den heutigen Lag geschehen. Er war de-halb vom Verkäufer auf Erfüllung de- Contract-, nament lich der gestellten Bedingung verklagt worden, hatte indeß den Grund der Klage geläugnet, unter der Ausflucht, daß er bloS verpflichtet worden sei und versprochen habe, das Pferd selbst zu behaltm und e- nicht an einen Dritten zu verkaufe« und hatte den ihm über die Klage angetragene» Eid geleistet. Da die er wähnte Bedingung jedoch nicht allein durch die beschworene Aus sage de- Verkäufers, sondern auch durch die von drei andern Zeugen erwiesen wurde, so folgte darau-, daß Richter durch Leistung jene-
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