Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185911222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-11
- Tag1859-11-22
- Monat1859-11
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ff ii , r 5176 ; ^ wählen hat, sucht nach Hamen, die ihm geläufig find auf dem Gebiete de- persönlichen Hervortrete»-. Hat sich sin solcher Leipziger blicken lassen, so ist er stet« zuvorkommend begrüßt und schnell in die ersten Communal - Aemter befördert worden. Es ist geradezu ungerecht und e< muß mit dürren Worten ge sagt werden, e« ist eine Unwahrheit, wenn man den hiesigen Nichtvornehmen eine Mißachtung de- Vornehmen in die Schuhe schieben will. Wo sich die Tüchtigkeit geltend gemacht, ist sie an erkannt und beliebt. So vorurtheilSloS aber ist der hiesige Bürger, daß er der Tüch tigkeit seine Stimme giebt, auch wenn der Gewählte nicht zu seinem politischen Glauben zählt. Diese- ist eine Thatsache, die nach liberaler wie nichtliberaler Seite tatsächliche Erfahrung für sich hat. Wenn aber die tüchtigen, arbeit-fähigen und arbeits lustigen Kräfte einer Stadt gewählt werden und sich schließlich immer und immer die liberalen Männer in der Majorität sehen, so ist eS nur ein Beweis, daß sie gewählt sind nicht sowohl weil, sondern obgleich sie liberal sind und ein Compliment für den Liberalis mus, daß er in sich viel Tüchtigkeit birgt und von derselben Bürgerschaft anerkannt wird, welche gleichzeitig auch die nicht für liberal geltende Tüchtigkeit wählt. Noch eine andere Erscheinung tritt zu Tage und muß der Wahrheit die Ehre werden. Unsere vornehmen Kreise haben viel geselligen Verkehr mit vielen Elementen der Gesellschaft, mit denen sie nicht alle Ansichten theilen und sie ziehen oft vor, außer der Gesellschaft von andern die Wahrheiten an den Mann gelangen zu lassen, die sie selbst — aus Courtoisie nicht aussprechen mögen. — Man gönnt andern eben so die unliebsamen Bitterkeiten zu sagen, wie man ihnen etW- die Beaufsichtigung schmuziger Straßen oder dergleichen gönnt. — Kann er der Hand, welche die Kastanien auS dem Feuer holen soll, nachträglich übel nehmen, wenn sie auch etwas von dem Kern behalten möchte? — 1. 2 3. 4. 5. Mnster Jahresbericht -es Leipziger Sparvereins. Jahr 1855 30 Sparer mit 61 Thaler Einlagen. - 1856 52 - - 136 - - - 1857 149 - - 622 - - 1858 955 - - 6053 - - - 1859 2571 - , 17957 - - Der Vorstand des Leipziger Sparvereins. Louis Apitzsch, Dresdener Straße Nr. 53. Moritz Aß mann, hohe Straße Nr. 26. C. E. Bachmann, Petersstraße Nr. 38. I. C. Barth, Friedrichsstraße Nr. 33. Louis Faehndrich, Tauchaer Straße Nr. 14. Joh. Wilh. Fiedler, Grimma'sche Straße Nr. 22. Dr. Otto Georgi, rothes Collegium, Ausschußm., Schriftführer. Gustav Hentschel, Grimma'sche Straße Nr. 13, Ausschußm., stellv. Hauptcassirer. Carl Wilh. Heyne, Königsplatz Nr. 6. Gustav Juckuff, Hainstraße Nr. 18. Friedrich Kitze, Frankfurter Straße Nr. 1. C. F. Köhler, Dresdener Straße Nr. 60, Ausschußmitglied. Karl Körmes, Thomasgäßchen Nr. 6, Ausschußmitglied. Gustav Mayer, Königsstr. Nr. 20, Ausschußm., Hauptcassirer. Herm. Meltzer, Ulrichsgasse Nr. 29. Theodor Mönch, Bosenstraße Nr. 9. Philipp Nagel, Halle'sche Straße Nr. 15. Moritz Naumann, Roßplatz Nr. 10. Moritz Oberländer, Reichels Garten, Mittelgebäude. Gustav Rus, Grimma'sche Straße Nr. 16. Carl Schönberg, Glockenstraße Nr. 7, Ausschußmitglied. C. F. Schubert, Brühl Nr. 61. Gebrüder Spillner, große Windmühlenstraße Nr. 30. Moritz Stierba, Gerberftraße Nr. 3. C G Thieme, Universitälsstraße Nr. 2. Wilh. Tborschmidt, Schützenstraße Nr 6. Traug. Wapler, Dresdener Straße Nr. 63. H'erm. Weyand, Dresdener Straße Nr. 6 Fedor Wilisch, Dresdener Straße Nr. 32, Ausschußmitglied. Die im letzten Jahresbericht ausgesprochene Ueberzeugung, daß in der Erweckung und Belebung der eigenen Willenskraft einer seits, verbunden mit einem hülsieichen Entgegenkommen anderer seits. dem unbemittelten, mehr oder weniger nothleidenden Theile der Bevölkerung am sichersten und nachhaltigsten zu helfen sei, hat in der steigenden Behelligung der ärmern Classen in diesem Jahre abermals eine erfreuliche Bestätigung gefunden.. Während die DurchschnittS-Einlage pr. Kopf auf 7 Thlr. — gegen da« vorige Jahr mit 6'/, Thaler — gestiegen ist, hat sich die Zahl der Sparer und die Gesammtsumme der Einlagen nahezu verdreifacht, und konnte die dadurch erwachsende Mehrarbeit für dm Vorstand nur durch den danken-werrhrn Zutritt von 16 neuen Mitgliedern, welche ehr» so viele neue Anflahßpe stellen übernahmen, beschaff! werde«. I« Allem nmrden an diesen 26 Annahmestellen «ährend der 8 Sparmonate vom 1. März bi- 1. November 2571 Sparbücher ausgestellt, und darauf Thlr. 179V6.29. 5. vereinnahmt, von denen wegen Fällen de-Tode«, Wegzug« und der Mobil machung im Laufe der Sparmonate ausnahmsweise 85 Sparbücher mit und an den eigentlichen Zahltagen am2.und3. sowie 16.und 17.Nov. 2446 Sparbücher mit voll zurück bezahlt wurden, mithin 40 Sparbücher mit unerhobenen . . Rest bis jetzt verblieben. 277.23. 5. 17641. 1—. 38. 5.—. 2571 Sparbücher. Thlr. 17956.29. 5. Nach den Hauptlisten zerfallen diese 2571 Sparer in 1290 mannl., unter denen 305 vorjährige, und 1281 weibl., - - 230 - Sparer, und waren Fälle, in welchen beide Eheleute gleichzeitig sparten, ziemlich häufig. — Wie sehr das Bequeme und Zweckmäßige deö Vereins seitens der Sparer anerkannt wurde, bewies der Andrang derselben im März, und e« mußten, nachdem für jede Annahme stelle erfahrungsmäßig die Anzahl der Bücher auf 100 festgesetzt worden war, nicht allein eine große Anzahl Sparer zurückgewiesen werden, sondern e« kam auch wiederholt vor, daß zu spät sich Meldende 5 bis 7*/, Neugr. Prämie für ein Sparbuch boten und daß Bemitteltere, die bis zu 1 Thaler pr. Woche bei dem Spar verein, trotzdem daß derselbe keine Zinsen gewähren kann, einlegen wollten, ab und an die städtische Sparcasse, welche Zinsen ge währt, verwiesen werden mußten. Der persönliche Verkehr zwischen den Sparern und den Ein nehmern war durchweg ein befriedigender und die Fälle, in denen die Sparer weder das Gute der Sache noch die unentgeltlichen, uneigennützigen Bemühungen der Mitglieder de« Vorstandes zu würdigen wußten, waren ebenso selten, als ihr Gegentheil häufig; selbstverständlich werden solche nachlässige und rücksichtslose Sparer dem Verein im nächsten Jahre fern bleiben müssen. Insbesondere gab sich bei den mühevollen und zeitraubenden Rückzahlungen, die in größter Ruhe und Ordnung stattfanden, eine erfreuliche Aner kennung der Bemühungen de« Vorstandes kund, in welcher er seine beste Entschädigung für manche Mühe und Aerger fand und die ihn hoffen läßt, daß es, falls dir wachsende Ausdehnung seiner Aufgabe eine Verstärkung nöthig machen wird, nicht an tüchtigen und gemeinsinniqen Männern fehlen werde, die sich ihm an schließen. Auch in diesem Jahre hat der Vorstand neben mannichfachen unentgeltlichen oder ermäßigten Leistungen und einzelnen Geschenken dankbar der wichtigen Hülfe zu gedenken, die dem Verein durch die Herren Frege L Co., welche die allmonatlichen Depositen reichlich verzinsten, zufloß, eine Hülfe, durch die eS möglich wurde, die circa 200 Thaler betragenden unvermeidlichen Unkosten für Papier, Druck, Inserate, HülfSarbeit u. s. w. zu decken und den Sparern die Einlagen ohne Abzug zurück zu zahlen. Angesichts dieser und anderer erfreulicher Zeichen der Theil- nahme hat der Vorstand nur noch den Wunsch auszusprechen: „alle Gönner und Freunde der Sache möchten „neben diesen dankenswerthen Aufmunterungen „auch bemüht sein, dem Verein durch fortwäh renden Hinweis, Fürsprache und Empfehlung „bei den Classen, für welche derselbe begründet wurde, förderlich zu sein und dessen Motto: Spare in der Zeit, so hast Du in der Ruth!" immer neue Anfänger und Vertreter zuzu führen." - Schillerfeter im Mcolaiggmnasium. Jur Chronik unserer Stadt ist es wünschenSwerth, von den jüngst hier verlebten und in der Feier des Andenken- an den großen Schiller begangenen festlichen Tagen Beiträge von den ein zelnen Schulen zu sammeln, in denen die Feier statt hatte. Da- Gymnasium zu St. Nicolai feierte wie die andern Lehranstalten am Morgen des 10. Novembers allgemeiner Anordnung des königl. CultusministerlumS zufolge in einem besonder» Redeact, von Vokal musik begleitet, das schöne Fest in einer Weise, daß man leicht sah, es folgten der gemeinsamen Anordnung alle Mitwirkenden nicht blo« pflichtmäßig, sondern sie liehen aus freier Neigung dem gegebenen Rufe Ohr und Herz und gaben auch an ihrem Theil der Freude Form und Ausdruck, ohne durch Ueberschreitung de- rechten Maße«, dessen Ermittelung den Direktoren aufgegeben war, oder durch Zurückbleiben hinter demselben den Eindruck abzu- schwächen oder die gerechte Fröhlichkeit der Stimmung zu unter schätzen oder zu reizen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder