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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185912222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-12
- Tag1859-12-22
- Monat1859-12
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1859
- Autor
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Leiden ckenen mnten au. »en. anken- unsere en. lebens zarten - sich, ch an- l Den- meines si und envolle Zank. »hr. ardt. n. !oß. garni. > ruffe. ien. Ham-. iom. Pol. wtel de Prasse. iologne. kochlitz, Lheiß- a. M. Münz- L^/s n. ^0. S5; er-An- tobilier- chn —. erschles. . 54 br. 4S, I»iritu»: 000 Q. . "V», L Geld. 2S./4, TaMM Ameiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Sechzig. B 356. Donnerstag den 22. December. 18S». Bekanutmich»»«. Die anhaltende Kälte veranlaßt uns die GaSconsumente'n dringend zu ersuchen: das Einfrieren der Gasrohren stets rechtzeitig anzuzeigen, weil im Beginn leicht Hülfe geschafft werden kann, während nach völligem Zufrieren daS Austhauen der Röhren sehr großen Zeitaufwand erfordert. UebrigenS muffen wir wiederholt empfehlen, die Gasrohren — gleich den Wasserrohren — durch wärmende Bedeckung vor der Kälte zu schützen. Leipzig, den 21. December 1859. Die Gasanstalt der Stadt Leipzig. Eine Weihnachtsgeschichte. I. Drei Tage vor Weihnachten. (Fortsetzung.) Am folgenden Morgen ließ ihr Bernhard durch einen Diener sagen, daß er bi- elf Uhr in seinem Kabinette beschäftigt sei. Dann werde er sie zu einem Besuche im Museum abholen. Um zehn Uhr hatte Louise ihre Toilette gemacht. Sie wartete am Fenster, von wo auS sie die EingangSthür beobachten konnte. Der Tag war hell und kalt; eS hatte sich während der Nacht ein starker Frost eingestellt. Fünf Minuten nach zehn Uhr zog ein Mann die Glocke, der kein Anderer als der NechtSanwalt sein konnte. Louise führte den Plan an-, den sie in der Nacht entworfen hatte. Eie hüllte sich in einen seidenen Mantel, verließ daS Zimmer und schlüpfte die Treppe hinab. Vorsichtig öffnete und schloß sie einige Thüren, bis sie in ein schmales Gemach kam, daS durch eine mit Gardinen versehene GlaSthür von dem Cabinette ihres Gatten geschieden ward. Sie trat in^dem Augenblick an daS Fenster, als der NechtSanwalt nach den ersten Begrüßungen seinen Bericht begann. — Ich theile Ihnen mit, waS mir mein Korrespondent ge schrieben hat. Ihr Bruder war vor fünf Jahren der Secretair und Kammerdiener eines BaronS von Miltau, der, da er Witwer war, ein lustiges Gar^onleben führte, den Rest seines Vermögens in Homburg verspielte und sich dann chevaleresk eine Kugel durch den Kopf jagte. — Baron von Miltau? sagen Sie. — Miltau, wiederholte der Advocat. — Irren Sie auch nicht? fragte Bernhard mit gepreßter Stimme. — Hier steht daS Wort deutlich und klar. — Und der Baron hat sich erschossen? — Zn einer der Parkanlagen deS BadeS Homburg, nachdem er sich durch das Spiel völlig ruinirt hatte. — Wissen Sie mehr von dem Baron? — Nein, mein Herr. Der Baron interesfirt unS nicht, da rum hat mein Korrespondent auch nicht weiter nach ihm geforscht. Aber mit Hülfe der Behörden hat er in Erfahrung gebracht, daß Friedrich O. in den dürftigsten Umständen eine Zeit lang in Frank furt am Main lebte, und dann nach Leipzig, dem Geburtsorte seiner Krau, überfiedelte. Diese letzte Auskunft hat der Besitzer deS HauseS ertheilt, in welchem Ihr Bruder zuletzt gewohnt. Die Register der Behörden enthalten den Namen Friedrich O. nickt, und somit wäre vor der Hand unfern Forschungen ein Ziel gesetzt. Mr scheint die Annahme gerechtfertigt, daß der Gesuchte in Leipzig entweder gar nicht oder nur vorübergehend sich aufgehalten hat. — WaS ist zu thun? fragte Bernhard. — Wir erlassen eine Aufforderung in den gelefensten Zeitungen. — DaS möchte ich vermieden wissen! rief hastig der Rentier, äch will nicht, daß mein Familienname öffentlich genannt werde, und dann auch ist rS nicht unwahrscheinlich, daß wir den lricht sinnigen Menschen in Verhältnissen antreff'en, die mich, den Bruder, compromittiren. Der NechtSanwalt lächelte. — Ihre Voraussetzungen könnten wohl eintreffen, mein Herr; die letzten Tage deS Verschollenen in Frankfurt geben allerdings Anlaß, dies zu glauben. Wie aber soll die Vermögensangelegen- heit zu Ende geführt werden? Der Hamburger Sensal drangt — er tritt in die Rechte ZhreS Bruders, wenn... — Herr Advocat, unterbrach ihn Bernhard, ehe Sie verfah ren, wie es der Gang der Sache erfordert, werde ich die Stadt verlassen. Ich habe meine Gründe dazu. Forschen Sie unter der Hand bis zum nächsten Frühjahr, dann gehe ich in ein Bad. Und mein Hauö ftrchen Sie so vortheilhaft als möglich zu ver kaufen. Ich gebe Ihnen hiermit Auftrag dazu. Was nun die völlige Regulirung deS Vermögens betrifft, daS ich bis zur An kunft meine- Bruder- zu verwalten und genießen das Recht habe, so kann ich nicht genug betonen, daß der Baron von Miltau nicht genannt werde. Sie find mein NechtSanwalt, und Ihrer Dis kretion vertraue ich, indem ich Ihnen sage, daß meine Frau eine geborene von Miltau, die Tochter jenes Selbstmörder- ist, der abwechselnd in Frankfurt und Homburg gelebt, ohne sich um seine einzige Tochter zu kümmern. Der gräßliche Tod meines Schwieger vaters, den ich nie gesehen, ist mir schon bekannt, ein Freund hat ihn mir mitgetheilt; aber ich habe bis jetzt nicht gewußt, daß mein Bruder sein Secretair und vielleicht auch der Genosse seiner leichtsinnigen Streiche gewesen ist- Mir liegt viel, alle- daran, daß meine Gattin nicht erfährt, der Bruder ihre- ManneS ist der Kammerdiener ihre- Vater- gewesen. Wahren Sie in diesem Sinne meine Interessen — übrigens handeln Sie nach Gutdünken. Nachdem beide Männer noch einige Einzelnhriten besprochen hatten, trennten sie sich. Louise kehrte bestürzt in ihr Zimmer zurück. AuS dem Munde ihres Gatten hatte sie da- schreckliche Ende ihres Vaters erfahren, der, wie ihr Verwandte gesagt, in einem Duelle geblieben sein sollte. Die Dinge wurden von Stunde zu Stunde verwickelter. Sollte Bernhard ander- von seiner Frau denken, nachdem er das Leben und den Tod deS BaronS erfahren hatt^? Warum aber wollte er den Stand seines Bruders geheim halten? Und durfte sie ihm jetzt fagm, waS sie wußte, jetzt, nachdem sie ihn belauscht? Sie fühlte sich so gedrückt, daß sie kaum zu lächeln vermochte, als Bernhard sie zum Besuche dcS Museums abholte. Sie bestiegen die elegante Equipage und fuhren ab. Louise saß sinnend in der einen, Bernhard in der andern Ecke de- Wa gen-, der leicht, von zwei kostbaren Rappen gezogen, dahin rollte. Wie beneideten die vorübergehenden armen Leute, die durch Ar beit und Entbehrung, durch Treiben und Drängen, einige Mittel zu erwerben suchten, um sich an der allgemeinen Freude de- -ei- ltgen Christfestes bethetligen zu können. „Hätte ich nur einen geringen Theil von dem Ueberfluffe der Herrschaft in dem präch tigen Wagen, so dachte ein armer Familienvater, welche Freude wollte ich meinen Kindern bereiten, denen ich kaum das kärgliche
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