Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.12.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185912267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-12
- Tag1859-12-26
- Monat1859-12
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.12.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Der Specialagent der Stettiner Feuerversicherungs-Gesellschaft Herr Lorri- Täuber hat diese Function niedergelegt und der Bevollmächtigte der gedachten Gesellschaft Herr Carl Gdrrard Reinecke die Specialagentur für den hiesigen Stadtbezirk bis auf Weiteres selbst übernommen. Letzterer ist auch hierzu heute von unS verpflichtet worden. Leipzig, den 22. December I8LV. ' Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Vater Arndt. An seinem 9V. Geburtstage, den 26. December 18L9. E- lebt zu Bonn am Rheine ein wackrer deutscher Greis, Schon glänzt ihm auf dem Haupte die Locke silberweiß; Doch in dem Busen drinnen ist ew'ger Sonnenschein. — Der Mann von deutschen Sinnen, sagt an, wer mag es sein? Sein Lied ist Jugendfeuer, sein Spruch ein fester Hort, Ein Blitz ist seine Rede, ein Fel- sein kernig Wort. Galt'-, deutsche Treu zu preisen und Frankenkniffen Hohn, Stet- ist sein Sang erklungen in echtem Manneston. Und soll ich ihn Euch nennen, den ehrenfesten Mann, Den — eine kräft'ge Eiche — kein Sturmwind fällen kann, Der Euch mit mächt'gem Sange so-oft, so laut gewarnt? — Ihr kennt dm alten Recken, — eS ist der Vater Arndt. Es hat der alte Sänger manch' trüben Tag erlebt, Hat mit dem Vaterlande gelitten und gestrebt; Hat manchen Strauß gerungen, durchkämpft so manchen Streit, Und immer fortgesungen, auch in der schwersten Zeit. Ihr wißt, wie er den Franken auf deutsch willkommen hieß, Ihr kennt sein Lied vom Gotte, der Eisen wachsen ließ, Gedenkt, wie er die Welschen, die Feigen heimgesandt, Welch'Lied er uns gesungen vom deutschenVaterland. Gleich einem Fel- im Meere steht er jetzt ganz allein. Schon deckt die kühle Erde den Freund, den edlen Stein; Der Arndt ist unS geblieben, Gott hat ihn treu bewahrt — Der Stein giebt Funken wieder und sprüht nach Heldenart. Viel Stämme mußten fallen, — der eine Baum blieb stehn, Fast ein Jahrhundert hat ihn schon kräftig grünen sehn. O blühe lustig weiter zum Licht de- Himmel- auf! Heil Dir, Du deutsche Eiche! Du Vater Arndt, Glück auf! Schulaachricht. Am 23. December d. I. bereiteten sich dte dermaligen Schüler der hiesigen städtischen Realschule vor dem Schluffe der Lehr stunde eine Weihnacht-bescheerung ganz eigenthümlicher Art, indem sie die au< ihren eigmen Mitteln erkaufte Büste Gr. Majestät VnsereS allgeliebten König- J»ha«n und di« SeineS ttnigl. Bruders de< höchstseligen unvergeßlichen KönigS Ariedrich H auf dem schönen, mit Laubgewinden zeschruücktm Borsaale der Anstalt feierlich aufstellte» und der Schule zu Wahrung und Schutz übergaben. E< war eine einfache aber bedeutsame Feier, weil fit die gute Gesinnung und namentlich die de« Gachsmstamme eiginchümLiche treue Anhänglichkeit an da- augestammte Fürstenhaus auch bei de» Heranwachsenden Geschlechts tatsächlich bekundete. Der Schüler Rich. Eramer au< Elaffe II. sprach dabei, nachdem der erste BerS des KönigSllede« gesungen worden war, im Namen seiner Mitschüler einige herzliche Worte zur Ueberweisung der sinnigen WeihnachtSgabe an die Schule, in deren Namen der Direktor den Dank aussprach und darauf auf merksam macht», daß de- König- Bild unS Alle daran erinnern solle, daß Er selbst ein Borbild der schönsten menschlich-christ lichen Tugenden sei, deren Glanz selbst dm der KönigSkrone über strahle; Ihm solle die Jugend nachstrebm und zur täglich erneueten Mahnung dazu die ernst herniederfchauendm Bilder d«S königlichen Brüderpaare- sich dienen lasten. Ein dreifache- „Lebehoch!" und der Gesang der letzten Strophen de- genannten Liede- schloß die improvisiere Feierlichkeit, welche bei Lchrern und Schülern einen dauernden Eindruck zurückgelaffen hat. Oeffentltche Gerichtssitzung. Ein wichtiger und zugleich interessanter Fall gelangte am 21. und 22. d. M. unter Vorsitz de- Herrn geheimen Reqierungs- ratheS vr. Lucius zur Verhandlung. Am 20. Juli d. I. Nach mittag- 3'/« Uhr war gegen die 48jLhriqe Wirthschafterin eines hiesigen Beamten in ihrer, in einem auf der hohen Straße ge legene« Hause 1 Treppe hoch befindlichen Wohnung ein mör derischer Ueberfall verübt wordm. Als sich auf die erhaltene Kunde Beamte de- Pollzelamtes, die k. Staatsanwaltschaft, so wie ein Beamter de- Bezirksgerichts an Ort und Stelle verfügten, fanden sie sowohl an der Verletzten selbst als in deren Wohnung noch zahlreiche Spuren der blutigen That. Nach dem Befunde des herzugezogenen Gericht-arzte- hatte die Verletzte nicht weniger als zehn schwere und lebensgefährliche Verletzungen an ihrem Kopfe und der recht« Augapfel war durch Verletzung der Hornhaut zer stört, und ist diese- Auge, wie sich jetzt herausgestellt hat, als gä«zlich verlorm zu betrachten. Der Vorsaal de- Logi-, die an liegende Küche, nicht minder die von der Hau-flur au- führende Treppe waren mit dm reichlichsten Blutspurm besät. Die Ver letzt« selbst war trotz der sehr erheblichen Verletzungen bei voller Besinnung. Si« hatte sofort nach der That den zunächst herbei- geeiltm Personen einen Schlostergefeüm al- den Thäter bezeichnet, der 14 Lag« vorher mit seinem Meister in ihrer Wohnung Schloffer- arbeitm verrichtet hatte. E- war der Schlofferaefekle Carl Eduard . Naumann von hier. Noch während die zur Feststellung de< That- bestandeS erforderlichen Erörterunam in der Behausung der Ver letzten stattgefunden, war e< der Vigilanz der betreffende« Polizei beamten gelungen, dm bezeichnerm Thäter in semer Wohnung festzunehmen. Nach der Erzählung der Verletzten, die sie bei der Verhandlung von sich gab, hatte sich der Vorgang folgendermaßen zugetragm. Kurz nach 3 Uhr an jenem Nachmittage war Naumann, den sie bi- dahin jedoch seinem Namen nach nicht gekannt, dm sie aber für dm Gesellen jene- Meister-, eine- AeugschmidtS, gehal ten hatte, der 14 Tag« zuvor jme Schlosterarbettm im Logis m t verrichtet hatte, bei ihr erschienen und hatte vorgegeben, daß <r von jene« Aeugschmidt hergeschickt wordm sei, um Maß wegcn eines NachttirgelS zu nehmm, dm ihr Dienstherr bestellt habe. Sie hatte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite